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DC Kathodenfolger schaltbar machen - geht das so?

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Offline _AlX_

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Hiho,

da ich diesen kurzen Thread hier http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,6030.0.html nicht exhumieren wollte, wollte ich mal um eure Meinung zu der angehänten Schaltung bitten.

Das ganze ist eine Idee für den Eingang einer Gitarrenendstufe, die mir gerade im Kopf rumspukt. Daher darf es schon zur ein oder anderen Klangverfärbung kommen ;), z.B. der Kompression des V1b Kathodenfolgers ("compressive"). Andererseits ist es ja eine "standalone"-Endstufe, und daher wäre es nicht schlecht, wenn man hier auch einen etwas neutraleren Modus schalten könnte, und das Signal direkt von der Anode der V1a entkoppelt ("responsive").

(Ab)Geschaltet werden soll die V1b-Kathode ja deswegen, um möglichst nicht durch Gitterstrom die Anodenspannung von V1a im responsive-Modus nach unten zu beeinflussen. Um einer Kathodenvergiftug vorzubeugen, wird aber nicht komplett getrennt, sondern von einem hochohmigen Widerstand (680k-1M) geschaltet, der den dann "mitlaufenden" CF auch bei hohen Pegeln noch übersteuerungsunempfindlich genug machen sollte (>200V p-p, soweit ich das gerade blicke), dass kein nennenswerter Gitterstrom von V1a abfließt, so zumindest meine Überlegung. Das ganze würde laufen über ein Finder 30.22.9 Doppelrelais, das eigentlich eine Nennspannung von 125V AC hat (250V max). Die Kathode hat dann je nachdem DC und um die 200V+. An dem Schaltkontakt von Rel1a liegen dann immernoch ca. 191Vdc beim Draufschalten. Im compressive-Modus schätze ich die Kathodenspannung auf immerhin noch 160-170V, also auch beim Wegschalten noch recht hoch.

Da bin ich mir nicht sicher, ob das nicht auf Dauer zu heftig ist für Rel1a, Stichwort Abrissfunke. Ich hab auch überlegt, ob man Rel1a mit diversen Widerständen nicht "dazwischen" verschalten könnte, um die zu schaltende Spannung etwas zu entschärfen, aber das würde bei einigermaßen "sicheren" Spannungen mir zu sehr auf Kosten der Performance des responsive-Modus gehen, da gibts irgendwie keine sinnvollen Werte. Ist das so einigermaßen machbar, oder hat jemand eine schönere Idee, den CF zu schalten?

Gruß,
Alex
“Hey ihr da Ohm, macht doch Watt ihr Volt!”

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Offline AmpGuru

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Re:DC Kathodenfolger schaltbar machen - geht das so?
« Antwort #1 am: 13.06.2010 14:10 »
Hallo Alex,

so würde ich das nicht machen. Ich würde den unteren CF-OFF Widerstand mit einem MOSFET zu- oder abschalten.
Allerdings scheint es mir an dieser Position im Amp SEHR fraglich, ob Du überhaupt einen Kompressionseffekt mit dem CF erzielen kannst. Der CF folgt der Eingangsspannung bis etwa Ub/2 bevor nennenswerte Verzerrungen einsetzen. Bei einem Pickupsignal von vielleicht 0,5Vss - kannst Du ausrechnen was für eine Verstärkung Deine erste Stufe haben müsste, um da ranzukommen.
Das Ganze macht in meinen Augen keinen richtigen Sinn.  

Viele Grüße!
AmpGuru

P.S. : Habe "GitarrenENDstufe" überlesen. Da ist mein Pickupspannungskommentar natürlich sinnlos. However - selbst da halte ich einen Effekt für fraglich.
« Letzte Änderung: 13.06.2010 14:28 von AmpGuru »

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Offline _AlX_

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Re:DC Kathodenfolger schaltbar machen - geht das so?
« Antwort #2 am: 13.06.2010 20:03 »
Hi Ampguru,

 soweit ich das verstanden hatte, muss die Anode von V1a ja erstmal eine Halbwelle von ca. 40V-s runtergehen, um überhaupt aus dem Gitterstrombereich wieder rauszukommen. Bei positiven Swings würde sie noch schwerer belastet werden, weshalb ich dachte, der 47k-Kathodenwidertand an V1b wäre evtl. sogar schon zu heftig in Sachen Kompressionseffekt. Ich hätte schon gedacht, dass man da einen Unterschied hört. Aussteuerbar sollte das ganze einigermaßen sein, Die V1a hat ja grob ein Gain von 60, bei +4dBU Studiopegel hätte ich nachgegoogelte 3,47Vs-s am Eingang, bei -10dBv immerhin noch 0,89V s-s. Meinst du, das wird trotzdem nix?

Danke und Gruß,
Alex
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Offline AmpGuru

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Re:DC Kathodenfolger schaltbar machen - geht das so?
« Antwort #3 am: 13.06.2010 23:47 »
Hi Alex,

ich habe mir die valve vizzard Seite dazu durchgelesen und glaube nun zu wissen was Du damit willst.
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach wird hier völlig ausgeblendet, dass der CF zu nahezu 100% gegengekoppelt ist. Die Arbeitswiderstand - Biaspunktbetrachtung kann man deshalb nicht machen als ob es sich um eine normale CC-Stufe handeln würde.
Steigt oder sinkt die Gridspannung am CF steigt oder sinkt auch der Strom durch Rk und regelt das ganze eben in einem weiten Bereich nach.

Mir ist bekannt, das viele Marshall Anhänger dieser Kombination magisches nachsagen. Andere sagen, dass sei nur ein Überbleibsel aus der ersten Kopie des Bassman durch Marshall. Fender hat den CF später wieder rausgehauen...Marshall hat ihn behalten.

Wie dem auch sei, wenn Du es probieren willst, würde ich eben einen Mosfet zum Kurzschließen des CF-tot Rk verwenden. 400V Mosfets gibts genug. Drain oben an Rk, Source an Masse, Schutz-Zener zwischen Gate und Source (12V) und zum Aufsteuern nimmst Du eine DC zwischen 4-10V+ (kannst Du aus Heizung gewinnen).

Viele Grüße!
AmpGuru

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Offline _AlX_

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Re:DC Kathodenfolger schaltbar machen - geht das so?
« Antwort #4 am: 14.06.2010 19:16 »
Hi Ampguru,

bei Halbleitern bin ich noch ziemlich grün, was ist denn der Vorteil des Mosfets gegenüber dem Relais? Die langsamere Ansprache beim Umschalten, und Knackser o.ä. zu vermeiden? Denn der Mosfet erfordert ja schon ein paar Bauteile mehr als die zweite Relaisseite mitzuverdrahten, soweit ich mir das gerade vorstelle. Alternativ ginge doch auch ein Optokoppler an der Stelle, nach dem selben Prinzip? Jedenfalls will ich das nicht im laufenden Betrieb umschalten, daher wären Knack-/ Sweepgeräusche eher sekundär.


Danke und Gruß,
Alex
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Offline AmpGuru

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Re:DC Kathodenfolger schaltbar machen - geht das so?
« Antwort #5 am: 15.06.2010 10:51 »
Hi Alex,

der MOSFET schaltet die Spannung ohne Murren und geht nicht kaputt. Deswegen der Vorschlag.
Du könntest ein Halbleiterrelais verwenden.
Wenn Du eh nicht im Betrieb umschaltest, würde ein gutes Relais die Schalterrei bei den Spannungen und Strömen wohl auch SEHR lange mitmachen.
Mein Vorschlag deshalb: Bau es so auf - höre ob es überhaupt einen Effekt bringt - falls es so toll sein sollte ; was ich bezweifeln würde ; mach dir nochmal Gedanken zur Umschaltung mit z.B. einem Halbleiterrelais....

Ein anderer Vorschlag, das Relais zu beschalten, mit den von Dir gewünschten Funktionen, fällt mir leider nicht ein.
Vielleicht jemand anderem...

Viele Grüße!
AmpGuru


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Offline _AlX_

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Re:DC Kathodenfolger schaltbar machen - geht das so?
« Antwort #6 am: 15.06.2010 14:29 »
Hi,

na klar, die Spannung, ich Depp. Das war mir schon wieder entfallen, weil ich mich zu sehr auf die Soundfrage konzentriert hatte.  :angel: Das ist natürlich ein Argument für die Mosfet-Beschaltung. Ich bleib dran und werde mal berichten.

Danke und Gruß,
Alex
“Hey ihr da Ohm, macht doch Watt ihr Volt!”