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Jensen CH 12/35, erste Eindrücke

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earlgrey36

  • Gast
Jensen CH 12/35, erste Eindrücke
« am: 28.11.2010 17:16 »
Hallo zusammen,

da wir demnächst mal wieder ein paar Konzerte spielen und ich mich nicht, wie sonst üblich,mit dem Mann am Mischpult bezüglich meiner Lautstärke anlegen möchte, habe ich mir todesmutig 2 von den Jensen Chicago/MOD Tröten gegönnt. Es handelt sich dabei um den CH 12-35.
Ich habe mich, obwohl diese Speaker keine guten Ruf haben, bzw. wenig Anerkennung unter Gitarristen finden, für diese Lautsprecher entschieden, weil:
-die Sensitivität mit 93,7dB
-das Gewicht mit 1,38 Kg
-das Frequenzdiagram für diesen CH 12-35 mir schön ausgewogen schien und die maximale Auslenkung nur bei 100dB (3,5k) liegt
-der Lautsprecher mit 35 Watt belastbar ist und somit auch schön ins Schwitzen kommt
-die Beschreibung auf der Jensen Seite echt gut klingt (bis auf die Fuzz Voice):
 "Straightforward tone with low end focus. When presented with overdrive distortion, it has a straightforward fuzz voice"
-die 44,- EURO pro Lautsprecher kein großes finanzielles Risiko darstellen   

Ich habe das Paar in Serie zu 16Ohm verdrahtet und in mein 2x12er TT XXL British Cab (was ich immer "Open Back" spiele) eingebaut. Die Box ist jetzt bis 70 WATT belastbar.
Meine Ängste waren,das die Lautsprecher dünn, plärrig und drucklos klingen könnten, weil der Magnet sehr klein ist. Außerdem sehen diese Lautsprecher auch noch richtig scheiße und billig aus. Am meisten habe ich ein starkes Beaming gefürchtet, da die Lautsprecher in der Tube-Town Lautsprecher Dokumentation wirklich üble Parameter haben, (z.B. Beaming 4) und ich eigentlich nur Hi-Gain spiele und der Marshall auch ordentlich Höhen besitzt.
Auch die Beschreibung mit der straightforward fuzz voice ist eigentlich nicht so mein Ding; ich habe es lieber artikuliert und sauber als fuzzig-schmierig.
Ich war aber bereit einige Kompromisse, den Sound betreffend, zu machen, wenn ich nur meinen Amp mal ordenlich aufdrehen könnte, ohne gleich höllenlaut zu sein.
Ja, lange Rede kurzer Sinn. Ich habe die ersten Akkorde angestimmt (Airbourne:Stand up for Rock'n' Roll) und war echt von den Socken.
Obwohl die Lautsprecher noch gar nicht eingespielt sind, fand ich den Sound echt überwältigend (man kann mir nachsagen,dass ich schnell für neue Höreindrücke zu begeistern bin, aber die 2 Jensen Tröten klingen wirklich gut)
Die Bässe waren, wie bei einem großen Magneten, voll da. Ich konnte die Rückwand des Cabinets offen lassen und die Box sorgte dennoch für genügend Druck. Die Lautsprecher reagieren außerdem sehr schnell und direkt und sind schön straff; ideal für Rock und härteres. Der Klang ist wie in der Jensen Beschreibung und die Lautsprecher sind ideal für Hi-Gain. Die Fuzz Voice meint nur das eine Einzelnote schön Dick klingt. Aber matschen tut hier, weder bei Akkorden noch bei Singlenotes gar nichts, alles sauber und tight.
Ich hatte auch noch nie einen Lautsprecher der so wenig beamte wie dieser Jensen CH. (und ich habe schon viele Speaker ausprobiert)
Den 50 Watt Marshall kann ich jetzt schön ausfahren.

Ich finde diesen Lautsprecher, direkt aus dem Karton schon fast perfekt. Ich muß aber auch sagen, dass ich den Speaker grade mal 2 Stunden gespielt habe.
Ich weiß nicht, in wie weit sich der Klang noch zum Guten oder Schlechten verändert.
Ich kann noch nicht sagen, wie sie sich im Bandgefüge durchsetzen.
Außerdem bete ich, das die 70 Watt Box dem Marshall standhält.
In der Lautsprecher Vergleichstabelle würde ich sie zur Zeit wie den Jensen Neo Bewerten, jedoch bei smoothness eine 1-2 geben (also weniger Smooth als der Neo) und bei Beaming ebenfalls eine 1-2 ( Beamt fast gar nicht)

Zur Zeit kann ich den Jensen CH12-35 nur empfehlen.

Gruß,
Elmar  :guitar:



« Letzte Änderung: 24.09.2011 16:30 von earlgrey36 »

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Offline Caisa

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Re:Jensen CH 12/35, erste Eindrücke
« Antwort #1 am: 28.11.2010 18:26 »
Hallo Elmar,

danke für deine Eindrücke! DAs lehrt uns mal wieder, dass man sich doch nur auf seine eigenen Ohren verlassen sollte und nicht allem Glauben schenken darf was man so im www. liest.

Gruß
Stephan
moin moin...

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Offline Dirk

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Re:Jensen CH 12/35, erste Eindrücke
« Antwort #2 am: 28.11.2010 18:55 »
Die Lautsprecher reagieren außerdem sehr schnell und direkt und sind schön straff; ideal für Rock und härteres. Der Klang ist wie in der Jensen Beschreibung und die Lautsprecher sind ideal für Hi-Gain.

Ähnliches habe ich auch schon an anderer Stelle hier im Forum geschrieben - schön, dass es bestätigt wird. Dort müsste ich auch die Empfehlung gegeben haben, eine dickere Frontbespannung zu nehmen und / oder die Bespannung doppelt aufzuziehen. Dadurch lässt sich ein sehr direkter und straffer Sound erreichen, der recht gut geeignet ist für moderne Higain-Sachen. 
Die CHs sind keine "schlechten" Lautsprecher, nicht dass wir uns da falsch verstehen, aber sie haben aber Eigenarten und Verhalten, welche nicht jedem gefallen.

Gruß, Dirk

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earlgrey36

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Re:Jensen CH 12/35, erste Eindrücke
« Antwort #3 am: 7.01.2011 15:40 »
So,ich bin's nochmal.
Der Speaker klingt nach dem Einspielen nach wie vor erste Sahne und beamt selbst bei Hi-Gain quasi garnicht.(Beaming nicht 4, sondern meiner Meinung nach 1  :police:) . Akkorde werden sauber dargestellt, Powerchords und abgedämpftes kommen sauber und mit ordentlich Bassfundament rüber. Singlenotes sind schön angedickt.
Entweder ist das TT-Cabinet allererste Sahne und lässt jeden Speaker schön klingen, oder es liegt an der seriellen Verkabelung der beiden Speaker, oder aber die Jensen Ch/Mod Serie liefert Speaker allererster Güte, welche völlig unterbewertet sind und welche meinen Geschmacksnerv voll und ganz treffen.

Mittlerweile bin ich noch günstig an ein Paar Jensen CH 12-70 gekommen. Ebenfalls ein erstklassischer Lautsprecher. :bier: .
Auch hier quasi kein Beaming, (auf jeden Fall weniger als der Neo), aber tighte Bässe wie Neo, keine penetranten Hochmitten, dafür gute Höhen, die nie spitz klingen. Die Lautstärke ist genau richtig (96,3 dB); kein Brüller aber auch nicht zu leise. Das Gewicht, nur 2,4 Kg pro Speaker  ; :o.
Auch der Beschreibung kann ich nur zustimmen:
"The MOD12-70 is loud, dynamic, and well defined. It has a defined warm crunch response to overdrive distortion."

Ich kann die CH -Serie (welche ich deutlich gelungener finde als die C-Serie) uneingeschränkt und unabhängig vom Preis nur empfehlen.Toller, sauberer Sound und quasi kein Beaming vorhanden und völlig unterschätzte Speaker.

Je nach Gig-/Club Größe wechsel ich momentan zwischen CH12-35, Ch12-70 oder Eminence Legend GB12.

Gruß,

Elmar  :guitar:

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Offline Lupinello

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Re:Jensen CH 12/35, erste Eindrücke
« Antwort #4 am: 8.01.2011 03:50 »
Servus,

ich tipp als Grund für das gute Ergebnis bei dem LS-Typ und der Anforderung auf die Serienschaltung der beiden LS und auch auf die passende Leistung der beiden LS zum Amp.

Vergleichbares wenn auch nicht ganz (Leistung) wirkt bei Laney mit 2 x Celestion 70/80 in Serie...gut und günstig!
(Ich hab in der Tube meinen Laney TT50 so auch mal ganz gut klingend gehört...was nicht so einfach ist!)
Tony Iommy arbeitet mit dem Zeug (natürlich in 4x12-Verdrahtung) seit Jahrzehnten...wenn ihm auch der G12H-Heritage zum Nachweis der Qualitätssteigerung der Firma aufgehängt wird.

Serienschaltung halte ich grundsätzlich für ein eher mal schepperig anmutendes Gespann als legitimes Hilfsmittel.
Das ist beim VOX auch so...der hatte ursprünglich zwar teure...aber dennoch LS mit gewissem Hochtoneffekt, denen man sowohl per Amp-Schaltung als auch per Serienschaltung die Zähne zog.
Nimm den Bulldog mal als Single-Speaker. So gut klingt der nun auch nicht, dass man gleich Purzelbäume schlagen müsste.

Ergebnis: günstig muss nicht schlecht sein...man muss nur wissen, wie man`s macht!

Gruß
Woifi
Sound is a chain gang