Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Kondensator und Poti Fragen

  • 39 Antworten
  • 26792 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Schimanski

  • YaBB God
  • *****
  • 321
  • Schmuddelkommissar
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #30 am: 1.05.2011 11:37 »
Sind wir inner Kirche? Die ist doch schon vorbei..... ;D

Aber es ist doch so. In einem anderen Forum geistert auch son hochgebildeter Elektrofuzzi rum und hat richtig Ahnung von der Materie - aber trotz mehrerer Beiträge zu Aktivelektronik, Kondensatorschaltungen usw. haben die Leser Interesse, aber nachgebaut haben das nur ganz wenige. Der Rest kauft sich eben die Signature-TAs von xyz, arschteure Uralt-Kondensatoren und auf 1 Promille gematchte Potis.
O-Saft ists!

*

Offline Fritz1949

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #31 am: 1.05.2011 13:00 »
Moin,

mit dem Humor via Internet ist das ja leider immer so eine Sache- kommt meist irgendwie nicht so recht rüber.

Jedenfalls hat David Gilmour live wunderbare Sounds mit aktiven EMGs hinbekommen.
Geht doch also, wie man sieht!

Wenn eine Gitarre gut klingt (und der Gitarrist gut ist!), dann klingt sie auch mit/ trotz EMGs gut.

Aber im Grunde sind das halt exakt die gleichen Vorurteile, die viele auch gegenüber den EVM- Speakern haben (kalt und steril etc. p.p.).
Das ist ja interessanterweise meist die gleiche Personengruppe (jedenfalls in meinem Gitarristen- Bekanntenkreis).

Gruß

Jacob

Hallo,

dem dem Humor in Netz fehlt halt der, für Musikliebhaber wichtige, Sound. Man denke nur mal an den Satz: "Ich werde dir helfen". Da kommt es sehr drauf an wie man den 'rüber bringt.

Wenn man wirklich konservativ seien will muss man auch das mit gelieferte Kabel der Gitarre nutzen denn für diese Kapazität sind die Picups ja wahrscheinlich aus gelegt.
Die Kapazität des Kabels verschiebt die, für den Klang wichtige, Resonanz-Frequenz des Picup. Ist kein Kabel zwischen Gitarre und Verstärker ist die Resonanz im Ultra-Schall-Bereich. Daher kommt der dann als kalt empfundene Klang. Hat man ein langes oder schlechtes Kabel, mit hoher Kapazität, ist die Resonanz so tief dass es dumpf ist.

Das Gitarrenkabel ist also tatsächlich sehr wichtig für den Klang. Voodoo-Alarm abgeblasen.

Diese Fakten habe ich vor x Jahren aus der ELRAD entnommen. Dort wurde auch die Lösung des "kalt klingen" bei "On Board-Vorverstärkung beschrieben. Einfach einen Kondensator parallel schalten.

Nach diesen Fakten und den vorgeschlagenen Schaltungsentwürfen  habe ich dann meine Gitarren um gerüstet. Als Standard einen Impedanzwandler mit einem Fet BF 245 und 470p als Kabel-Simulator.

Bei 2 Gitarren habe ich wie im ELRAD vorgeschlagen einen Schalter eingebaut mit dem man dann mehrere Kabellängen simulieren kann. Da kann man allerhand mit erreichen z.B. Telecaster-Steg-Picup Richtung "HB-brat" trimmen.

Was noch zu beachten ist, ist dass die Regler in den Gitarren auch den Klang beeinflussen. Sie drücken den Resonanz-Punkt Amplituden-mäßig nach unten. Das hatte ich bemerkt da ich bei einer Gitarre den Impedanzwandler direkt an die Picups gelötet hatte und das Ganze zu heftig wurde, die Bandkollegen hatten sich schon beschwert. Ich habe dann die Kondensatoren wie eine konventionelle Klangregung, mit Poti, geschaltet. So kann man jetzt die Resonanz-Stärke bis 0 regeln.

Was das Batterieproblem betrifft so habe ich mir eine Quasi-Phantom-Speisung gebastelt. Man kann aber auch eine konventionelle Phantom-Speisung wie sie für Mikrofone verwendet wird einsetzen. Dazu braucht es keinen Symmetrischen Anschluss. Allerdings gibt es beim Einstecken des Kabel in die Gitarre einen gewaltigen Rumms.
Den kann man bei meiner Lösung durch runter regeln der Lautstärke vermeiden.

Zu EMG kann ich nur sagen, das oben beschriebene wissen die bestimmt und haben ihre Teile entsprechend  konstruiert. Ich habe letztens für einen Kunden EMGs eingebaut. Die waren schon in Ordnung.

Aktive Gitarre kann ich nur empfehlen. Man wird von der Kabellängenbegrenzung befreit. Wer kommt schon mit 3m Kabel (Werksausstattung Fender) zurecht.
 
Gruß, Fritz.

« Letzte Änderung: 1.05.2011 13:04 von Fritz1949 »
Musik machen.
Bastel mit Dynacord BASS-KING und Eminent.
Z.B. aus BASS-KING T "all tube" Gitarrenverstärker.
Gitarren justieren, Gitarrenelektronik, Aufnahmetechnik, mixen.

*

Offline Serena Fate

  • Full Member
  • ***
  • 61
  • professional 5th wheel
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #32 am: 1.05.2011 19:56 »
Hallo zusammen,

@Matthias:

[...]Ohne Kenntnis von Windungszahl, Gleichstromwiderstand und Induktivität der Pickup-Spulen ist eine genauere Analyse der Schaltung jedoch so eine Sache. Anhand der 5-fachen Verstärkung vermute ich die Windungszahl im 1000er Bereich[...]
Laut der von mir verlinkten Forendiskussion (Link leider gerade tot) sind die EMG81-Spulen gar nicht so niederohmig. Der, der das Ding zerlegte, hat etwa 4,8kOhm gemessen bei geschätzten 6000-6500 Windungen, wenn ich mich recht erinnere.

[...](sind diese EMGs eigentlich wesentlich lauter als "konventionelle" Pickups?). Eine Resonanz wie bei passiven PUs dürfte im nicht-hörbaren Bereich liegen und evt. stark bedämpft sein. Daher vielleicht das übliche Urteil "kalt, steril, ohne Eier etc. ...".
Das hat mich jetzt selbst interessiert und hab mal drei Klampfen ans Oszi gehängt, jeweils Steg-PU mit identischem PU-Saiten-Abstand von 4mm.
PUs waren der EMG81, Seymour Duncan SAHB-2B (Blackout Metal) und irgendein Schecter-Original-Humbucker in meiner "Ratte" (Schecter Diamond 006). Die Werte waren weitesgehend identisch.
Amplitude bei der A-Saite direkt nach dem Anschlag ca. 500mV, E-Saite 650mV und e-Saite 250-300mV. Akkord: Wildes Gezucke bis 1,5V ;D

Was lediglich auffällt, ist ein optisch wesentlich saubereres Signal des EMG bei den tiefen Saiten; sieht schon fast wie eine saubere Sinuswelle aus und mein Oszi hatte auch beim Triggern keine Probleme, während meine passiven PUs und der SD da schon wesentlich chaotischere Bilder liefern. Würde jetzt auch zur Aussage des sterileren Klangbildes passen.

Viele Grüße,
Sybille
« Letzte Änderung: 1.05.2011 20:09 von Serena Fate »

*

Offline 12stringbassman

  • YaBB God
  • *****
  • 556
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #33 am: 2.05.2011 08:50 »
Servus Sybille:

Deine Messungen bestätigen meine Erfahrungen mit Basspickups.

Die 6000 Windungen würden mich allerdings wundern.
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

*

Offline AmpGuru

  • YaBB God
  • *****
  • 252
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #34 am: 2.05.2011 09:06 »
Hi,

ich habe gestern mal auf 3sat in ein Rolling Stones Konzert reingezappt. Sogar der Keith verwendet einen Sender an der Gitarre. Hätte ich nicht gedacht.
Dann erübrigt sich wirklich jedes "ich will nix in der Gitarre" Blabla.

BTW : Gibt es hier jemanden der mit solchen Sendern Erfahrung hat ? Klanglich meine ich ?
Das man da im Mix nix hört ist klar, aber man selbst....  ändert sich das Spielgefühl oder nicht ?

Grüße!
AmpGuru

*

Offline Fritz1949

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #35 am: 2.05.2011 10:48 »
Hi,

ich habe gestern mal auf 3sat in ein Rolling Stones Konzert reingezappt. Sogar der Keith verwendet einen Sender an der Gitarre. Hätte ich nicht gedacht.
Dann erübrigt sich wirklich jedes "ich will nix in der Gitarre" Blabla.

....

Grüße!
AmpGuru

Hallo,

wie soll das bei der Größe der Bühnen auch mit passiver Elektronik gehen. Ich schätze mal 30 bis 50m Kabellänge bräuchte er schon. Da würde nichts vernünftiges mehr ankommen. Von dem Kabelgedöns mal ab gesehen.

Gruß, Fritz.
Musik machen.
Bastel mit Dynacord BASS-KING und Eminent.
Z.B. aus BASS-KING T "all tube" Gitarrenverstärker.
Gitarren justieren, Gitarrenelektronik, Aufnahmetechnik, mixen.

*

fiestared

  • Gast
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #36 am: 2.05.2011 12:54 »
Hallo,

.... Ich schätze mal 30 bis 50m Kabellänge bräuchte er schon.....

Gruß, Fritz.

Hat der denn noch so'nen Aktionsradius ?   ;D
Das letzte Konzert was ich mit Ihm gesehen habe (auch TV), stand er mehr oder weniger das gesamte Konzert im Ausfallschritt & leicht in die Knie gebeugt auf der Bühne rum.
Ich dachte mehrmals - oh gott, gleich fällt er um - aber es war wohl eher ein teil der Show.

Gruß Axel

*

Offline Fritz1949

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #37 am: 2.05.2011 13:28 »
...
Ich dachte mehrmals - oh gott, gleich fällt er um - aber es war wohl eher ein teil der Show.

Gruß Axel

Hallo Axel,

das nennt man: Aus der Not eine Tugend machen.

Gruß, Fritz.
Musik machen.
Bastel mit Dynacord BASS-KING und Eminent.
Z.B. aus BASS-KING T "all tube" Gitarrenverstärker.
Gitarren justieren, Gitarrenelektronik, Aufnahmetechnik, mixen.

*

Offline Serena Fate

  • Full Member
  • ***
  • 61
  • professional 5th wheel
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #38 am: 2.05.2011 13:52 »
Hallo,

[...] Ich schätze mal 30 bis 50m Kabellänge bräuchte er schon. [...]

Na da is doch kein Wunder, dass er n Wireless braucht. So viel Kabel schafft der doch gar nicht mehr, hinter sich herzuziehen  ;D

@AmpGuru
BTW : Gibt es hier jemanden der mit solchen Sendern Erfahrung hat ? Klanglich meine ich ?
Das man da im Mix nix hört ist klar, aber man selbst....  ändert sich das Spielgefühl oder nicht ?

Jo, ich spiel live eigentlich immer mit Wireless (Sennheiser ew172 G2). Im A/B Vergleich zu Kabel wird der Klang eindeutig gefärbt. Verzerrt fällt das weniger auf, aber bei Clean und leichtem Crunch fehlen irgendwie ein paar Höhen (Obertöne), als hätte jemand Schaumstoff vor die Box gepackt, nur nicht so drastisch. Der Klang wirkt dadurch ein wenig komprimiert. Hatte vor dem Kauf damals Shure und Sennheiser gegeneinander antreten lassen und die waren sich vom Klang her sehr ähnlich, irgendwie war das Sennheiser jedoch gefälliger. Ob die aktuellen Serien oder die teureren Modellreihen (~1k EUR) den Klang weniger beeinflussen kann ich jetzt nicht sagen, da ich mit meinem System eigentlich zufrieden bin.
Der Unterschied Kabel/Wireless fällt mir zumindest eigentlich nur im A/B-Vergleich auf. Im Betrieb merke ich davon eigentlich nichts mehr, freue mich höchstens mal darüber, nicht übers Kabel zu stolpern ;) Der klangliche Einfluss der Umgebung spielt da eine wesentlich deutlichere Rolle. Übrigens kein Unterschied zwischen aktiven und passiven Gitarren. Der Effekt ist der gleiche.

@Matthias
Die 6000 Windungen würden mich allerdings wundern.

Ah, fremd-Forum geht wieder ^^ :
Zitat von: fremdforum
EMG81

Magnet: Ceramic (cuting) 56x3x13mm
Wire: 0,06mm (PE)
Core: 54x3x12,5mm (silicon steel?), solid steel.
Coil: 4,18KOhm (one coil), wax potted, aprox. 5500-6000 turns, h=7,5mm
Bobbin: 64x13x9mm (or with "tube legs" 12,2mm)



Viele Grüße,
Sybille

*

Offline 12stringbassman

  • YaBB God
  • *****
  • 556
Re:Kondensator und Poti Fragen
« Antwort #39 am: 2.05.2011 15:59 »
@Sybille:
Die Zahlen erscheinen plausibel: bei einem Widerstand von 4,18kOhm und 6,046Ohm/m (beim 0,060er Draht) und einer Windungslänge von ca. 120mm kommen tatsächlich 5761 Windungen raus. Auch die Abmessungen der Spulen passen zu diesen Zahlen. Jetzt bin ich aber etwas verwirrt. Weil mit so vielen Windungen müsste so ein Pickup ja ohne Vorverstärkung in etwa den Pegel eines Standard-Humbuckers abgeben. Der OP-Amp ist aber eindeutig auf eine Verstärkung von 5 eingestellt. Ob da ein extra-schwacher Magnet drin ist?
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)