[BertD123]

Hallo,
gestern hat mich mein Fender Blues Deluxe nach 18 Jahren zum ersten Mal im Stich gelassen - zum Glück nur bei einer Probe. Nach 2 Stunden Spielens etwa wurde der Amp innerhalb von 3-5 Sekunden immer leiser, bis nichts mehr zu hören war, und dann, nach einer Weile wieder zunehmend lauter. Dieses Spielchen wiederholte er mehrfach. Wir haben dann die Probe abgebrochen. Hab heute morgen den Amp kurz (!) getestet, da schien alles ok. Da wir am Freitag einen Gig haben, hab ich jetzt ein bisschen Stress. Auf dem Weg zum Amp-Tech würde ich mich gerne etwas vorab informieren und wäre für sachkundige Tipps und Hinweise sehr dankbar.
Röhren scheinen alle ok zu sein. Hab im Amp seit kurzem zwei JJ6V6 statt 6L6 (eingemessen nach tubetown-chart). Ob das wohl Einfluss hat? Elkos und Widerstände sind alle noch original, also schon etwas älter ...

Grüße,
Bertold

[bluesfreak]

Servus,

auf Anhieb fallen mir zwei Möglichkeiten ein:
1. verdreckte/korrodierte PreAmp Out /PowerAmp In Buchsen => mal testweise mit einem Patchkabel brücken
2. Probleme mit den Vorwiderständen die zur Erzeugung der +/-15Vdc eingesetzt werden. Die Dinger haben bei den alten Blues Deluxe/DeVille /HRDlx einen Wert von 470 Ohm und werden sehr heiß was von sporadischen Ausfällen bis hin zur kompletten Selbstauslötung führen kann. Fender hat dazu mal ein Tech Bulletin rausgegeben worin der Ersatz durch 330 Ohm /5W Typen angeraten wird welche auch noch mit Abstand zur Platine verlötet werden sollen. Das reduziert die abfallende Spannung an den Widerständen und damit deren Hitzeentwicklung. Das zu checken ist aber nur was für jemanden der sich mit der Materie auskennt, also notfalls ab zum Tech

Gruß
blues

[Nils H.]

Moin,

ich hatte selbst jahrelang einen Blues Deluxe. Die Platine ist an mehreren Stellen fehleranfällig. Der Klassisker sind die Zementwiderstände in der Spannungsversorgung für die OPs (R85 und R86 unten rechts im Schaltplan). Wenn die zu heiß werden, löten die sich selbst los (mein PCB war unter den Widerständen schon angeschmort). Wenn das passiert, bricht die Versorgung der OPs zusammen, und der Ton ist weg. Allerdings sind die OPs nur im Signalweg, wenn Du die Loop benutzt. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es von Fender ein Service Bulletin darüber, diese Widerstände zu verkleinern.

Meiner hatte außerdem mal einen Leiterbahnbruch in der Kanalumschaltung.

Dein Problem klingt nach einem Temperaturproblem und kalter Lötstelle. Wenn der Verstärker warm wird, verformt sich das PCB etwas, und die eine oder andere Lötstelle könnte aufgeben. Da hilft nur saubere optische Inspektion der Lötstellen und / oder nachlöten aller Verbindungen.

Gruß, Nils

[jacob]

Moin,

das mit den "ausgelöteten" Widerständen und den "Lautstärkeschwankungen) sehe ich auch so.
Erlebt sowohl beim .22 von Besa-Moogie als auch bei einem kleinen Bedrock- Amp (beides Platinen- Überkopf- Konstruktionen...  )
Wenn die Amps dann abgekühlt waren, dann waren die Widerstände wieder (mehr oder weniger  ) "festgelötet" und die Amps liefen zuerst wieder ganz normal 

Gruß

Jacob

[Martino]

Kannst Du den Fehler wirklich auf den Amp eingrenzen - ich meine: kannst du das auch mit anderer Gitarre, anderem Gitarrenkabel und ohne Pedale zwischen Gitarre und Amp reproduzieren? Ähnliche Probleme könnten alles Mögliche sein;
Ich hatte mal genau das gleiche Symptom wie Du es beschreibst bei einer Generalprobe; ich dachte zuerst, daß der Amp etwas haben muss. Im Endeffekt war es zum Glück nur eine Inkompatibilität zwischen Pedal-PSU und optischem Volume-Pedal.

[Volka]

Hi,

das Problem mit den 470 Ohm 5 Watt R's hatte ich auch (bei älteren Blues Deluxe)...
Ist auf jeden Fall ein heißer Tip (die üblichen Verdächtigen  )

Gruß,
Volka