Hallo,
der Amp ist nun endlich fertig geworden! Hat ein wenig gedauert aber schneller gings leider nicht
Am Ende ist es dann 2-Kanaler geworden mit FX-Loop und schön direktem Sound. Aus dem geboosteten Plexi als Plan ist dann nahezu ein Nighthawk mit einem Plexi-Kanal als ersten und einem hotrod Sound als zweiten Kanal.
Damit sich das Kanalverhältnis besser abstimmen lässt gibt es im zweiten Kanal dann auf der Rückseite noch einen Höhenboost-Schalter.
Loop und Hall habe ich wie geplant rausgebaut, das hatte keine Zukunft. Danach dann das halbe Board gestrippt, die Skizze von oben hat schon recht gut gepasst.
Die Herausforderung hier war mit so wenig Umbauaufwand wie möglich das ganze zu realisieren. Zum Schluss habe ich dann noch den OT getauscht, ohne dass das Board raus musste. War zwar ein mords Gefummel, aber die effektivere Lösung.
Um eine ideale Leitungsführung hinzubekommen habe ich den Sockel für die Loop vor den PI gesetzt und den vorderen Sockel leer gelassen. Soweit es geht habe ich alle Bauteile direkt an den Sockel und die Potis gelötet und so Platz auf dem Board gespart. Die Loop selbst ist von parallel bis seriell sowie im Send-Pegel regelbar. Geschaltet wird hier anders als sonst bei mir nicht die ganze Loop sondern lediglich das Send-Signal. So kommen Hall- und Echofahnen noch schön durch, wenn der Effektweg ausgeschaltet wurde.
Den Impedanzschalter habe ich gleich mal mit getauscht gegen was massives. Der Schalter zwischen den beiden Loop-Buchsen ist der Höhenschalter für den zweiten Kanal.
Die Relaisplatine links habe ich gelassen, auch wenn sie mir an der Stelle noch massiv Probleme gemacht hat...
... bei der Inbetriebnahme:
Ein Schwingen des Amps hatte ich von vornherein nicht, das lässt sich bei ordentlicher Layoutplanung schon gut vermeiden. Leider hatte ich diverse Brummprobleme durch den grundsätzlichen Aufbau des Amps. Die Masse als Summe hinter den Potis zusammenzufassen funktioniert leider bei etwas mehr Gain meist nicht sehr gut. Ich habe das ganze dann aufgetrennt in einen Massepunkt für die V1 direkt am Eingang (am linken 680nF Sozo) und nur den Rest an den Potis gelassen. Das senkte den Brummpegel etwas.
Leider hats bei ordentlich Gain dann immernoch ordentlich gebrummt. Nach ein bischen tieferer Analyse musste ich feststellen, dass die Heizwicklung über zwei 100R Widerstände auf Masse symmetriert war und aus dieser Wechselstromleitung auch die Relaisplatine versorgt wurde, die dann natürlich keinen Massebezug mehr haben durfte.
So wird das natürlich nichts mit Heizung hochlegen... Also erstmal die Relaisplatine abgetrennt und die Heizspannung auf 50V hochgelegt. Ok, der Brumm war dann wie geplant weg. Die Relaisplatine selbst konnte ich gut durch die 5V Wicklung die am Trafo noch unbenutzt war versorgen und ordentlich auf Masse legen. Das reicht den Relais zum Schalten immernoch dicke aus.
Nächstes Problem. Die Platine ist leider extrem nah an der V1 angebracht und das ausgerechnet mit den Dioden in der Nähe des Gitteranschlusses. Nun hat sich gezeigt, dass im umgeschalteten Zustand (2. Kanal) sich das ganze System etwas aufschwingt und in die V1 einstreut. Abschirmen wäre gegangen, nur wollte ich das Problem selbst beheben.
Durch eine konstante Last im ungeschalteten Zustand wird das Aufschwingen vermieden, konnte auch im Oszi sauber gesehen werden, dass vorher vorhandene Spikes weg blieben.
Nun war der Amp endlich ruhig, der Sound hat von Anfang an gut gepasst, lediglich die Röhrenbestückung habe ich getauscht gegen Svetlana EL34 und Tungsol ECC83 sowie eine TxD ECC83 für den Effektweg die ich von der vorherigen Bestückung behalten habe.
Den Wxxxer OT habe ich zum Schluss dann noch gegen einen der letzten Trafos von Ingo eingetauscht was dem Sound auch nochmal deutlich gut getan hat.
Dann hieß es nur noch einschalten und den Amp übergeben
Hier jetzt noch die Bilder:
Das Chassis steckt noch in einem schönen weißen Headshell und ist ein echter Wolf im Schafspelz geworden.
Sieht aus wie ein JTM45 und hat Druck und Gain wie ein großer. Lediglich die 50Watt Endstufe kommt natürlich
bei Cleansounds irgendwann an ihre Grenzen. Dafür geht die Endstufe bei erträglicheren Lautstärken schon schön in die Sättigung.
Viele Grüße
Marc