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Ein paar Fragen zum ersten Röhren-Amp

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Offline fredy.w

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Ein paar Fragen zum ersten Röhren-Amp
« am: 11.07.2014 14:52 »
Hallo zusammen. :)

Diesem Sommer habe ich mir vorgenommen den Röhren-Amp (Orange Tiny Terror) fertig zu bauen. Leider verstehe ich nicht ganz die Funktion jedes Bauteils. Ich habe mich bis jetzt im Internet schlau gemacht und verstehe grösstenteils die Grundschaltungen. Trotzdem  Sind ziemlich viele Fragen noch offen. Ich hoffe ihr könnt mir da weiter Helfen. Ich stelle mal eine nach der andren. :)

Frage: Vorverstärker-Stufe

Am Anfang wir das Signal der Gitarre durch die ECC83 verstärkt. Wie ist der Arbeitspunkt genau eingestellt? Die Kathode muss doch gegen Masse Positiver sein als das Gitters, wieso ist dann der Vorwiderstand des Gitters 68k und 1M? Sollte der nicht kleiner sein als der Kathodenwiderstand?
Ich Blick da nicht ganz durch.   ???


Gruss Fredy


« Letzte Änderung: 11.07.2014 15:00 von fredy.w »

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Offline SvR

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Re: Ein paar Fragen zum ersten Röhren-Amp
« Antwort #1 am: 11.07.2014 15:03 »
Salü,
Am Anfang wir das Signal der Gitarre durch die ECC83 verstärkt. Wie ist der Arbeitspunkt genau eingestellt? Die Kathode muss doch gegen Masse Positiver sein als das Gitters, wieso ist dann der Vorwiderstand des Gitters 68k und 1M? Sollte der nicht kleiner sein als der Kathodenwiderstand?
Ich Blick da nicht ganz durch.   ???
Deine erste Erkenntnis stimmt schonmal: Die Kathode ist postiver als das Gitter. Dadurch wird der Röhre eine negative Gittervorspannung vorgegaukelt.
Jetzt zu den Widerständen am Gitter: der 1Mohm ist der Gitterableitwiderstand. Durch ihn bekommt das Gitter ein Bezugspotential (meistens Masse). Das (mit der Kathode gemeinsame) Bezugspotential ist notwendig, damit das Gitter "weiß" dass es negativer als die Kathode ist.
Der 68k bildet zusammen mit der Eingangskapazität der Röhre einen Tiefpass und hält dir somit den Hochfrequenzdreck aus deiner hochohmigen Röhrenschaltung.
mfg Sven
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Offline fredy.w

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Re: Ein paar Fragen zum ersten Röhren-Amp
« Antwort #2 am: 11.07.2014 17:06 »
Danke für die schnelle Antwort.

Das hab ich jetzt verstanden super.

Mit einer Kapazität Gitter zu Kathode von 1,6 pF und Widerstand 68k gibt es bei 20kHz eine kleine Dämpfung von 2% bei 18kHz ca. 1.5%.  Dabei liegt aber die Grenzfrequenz bei 1,46 MHz.
Gibt es da ein Mass wie viel gefiltert wird? Bei dieser Grenzfrequenz ist ja noch ziemlich viel Hochfrequentes dabei. Könnte ich den 68k Widerstand nach belieben verändern? Hat der noch weiter Funktionen?

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Offline orange1969

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Re: Ein paar Fragen zum ersten Röhren-Amp
« Antwort #3 am: 11.07.2014 17:35 »
Guten Nachmittag,

Kleine Pi mal Daumen Regel: Die Gitter-Kathodekapazität mit der eingestellten Verstärkung multiplizieren, dann sieht die ganze Sache etwas anders aus.

Für andere Funktionen empfehle ich mit einer allseits bekannten Suchmaschine nach dem Schlagwort "blocking distortion" zu googlen.

Ansonsten wünsche ich gutes Lötzinn
orange1969

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Offline fredy.w

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Re: Ein paar Fragen zum ersten Röhren-Amp
« Antwort #4 am: 11.07.2014 17:51 »
Hi.

Kleine Pi mal Daumen Regel: Die Gitter-Kathodekapazität mit der eingestellten Verstärkung multiplizieren, dann sieht die ganze Sache etwas anders aus.

Danke für den Tipp. somit ist die Grenzfrequenz bei 22kHz. Sieht besser aus ;)
Aber wieso ist die Kapazität in der Röhre abhängig von der Verstärkung?

Okay ich studiere mal das blocking distortion. Danke

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Offline SvR

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Re: Ein paar Fragen zum ersten Röhren-Amp
« Antwort #5 am: 11.07.2014 20:17 »
Salü,
Aber wieso ist die Kapazität in der Röhre abhängig von der Verstärkung?
Es gibt bei einer Triode zwei bedeutsame Kapazitäten: Die Kapazität zwischen Gitter und Kathode und die zwischen Gitter und Anode.
Diese beiden Kapazitäten sind wechselstrommässig gesehen parallel, wobei die wirksame Cag' von der Verstärkung abhängt: Cag'=CagStatisch*(1+Vu)
Cag' und Ckg zusammen bilden die Millerkapazität. Und die Millerkapazität ist dann Schuld am Tiefpassverhalten.
mfg Sven

Edit.: So richtig beantwortet habe ich deine Frage noch nicht... -> Die Abhängigkeit von der Verstärkung dürfte damit zusammenhängen, dass die Gitter-Anoden-Kapazität nicht hart auf einem Bezugspotential liegt (also Plus oder Masse), sondern auf der Anodenwechselspannung "reitet". Ich glaube Nils H. hatte dazu mal nen Beitrag geschrieben.
« Letzte Änderung: 11.07.2014 20:22 von SvR »
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Offline Striker52

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Re: Ein paar Fragen zum ersten Röhren-Amp
« Antwort #6 am: 11.07.2014 23:17 »
Hallo fred.w,
ich empfehle dir dringend mal ein Studium der Grundlagenliteratur, z.B. Valve Wizard. Findet man bei Google.
Gruß Axel

Edit: Eine kurze Vorstellung wäre auch angebracht ;)