Nabend zusammen,
bei diesem Restpostenversand in der Hallertau gabs doch ne Weile lang die GI 150 Scheibentrioden zum Schleuderpreis. Und ja, ich hab ne Handvoll gekauft. Was nun damit machen?
Wenn Bastler Scheibentrioden verbauen, sind das gerne mal Amateurfunker, die daraus leistungsgesteuerte HF-Endstufen in Gitterbasisschaltung machen.
Das ganze geht auch mit "Gleichspannung bis 20 kHz" ganz passabel. Nach Effizienz fragt hoffentlich in nem Röhrenverstärkerforum niemand
https://frank.pocnet.net/sheets/018/g/GI15B.pdfTHEMA LABORVERSUCH:
Beim Versuchsaufbau ist die GI150 direkt mit dem Gitteranschluß ins Chassis montiert, und die Kathode und Heizung sind mit einem von unten montierten, vergewaltigten 811-Magnum-Sockel kontaktiert. Der unter Hochspannung stehende Anodenkühlkörper schaut munter oben raus - das geht so noch gar nicht, deshalb erstmal keine Fotos, nicht daß noch jemand denkt, des ghört so.
Da ich nun weiß, daß das ganze so funktioniert, kann ichs nochmal ins Reine aufbauen, mit der Endröhre liegend und berührgeschützt im Gehäuse, in ner fachgerechten Fassung mit fingerstock. Eventuell auch mit nem kleinen Lüfter. Ein Rohchassis kostet ja zum Glück nicht die Welt.
Der ELA-Übertrager ist bei den Spannungen (s. Schaltplan) eigentlich auch nicht geeignet. Zum Testen verschiedener Übertragungsverhältnisse zwar super, muß da letztlich doch ein vernünftiger Eintakt-OT hin.
Ausgehend von der üblichen Champ/Princeton/etc. Struktur (2 Trioden und SE-Endröhre) ist die Endröhre hier nur Treiberröhre.
Die GI150 steuere ich - wie in besagten HF-Endstufen - an der Kathode mit Steuerleistung aus dem Zwischenübertrager an. Das hat sich zum einen bei meinem Versuchsaufbau durch den Direkteinbau mit dem Gitter ins Chassis ergeben, und zum anderen soll es das Einsetzen des Gitterstroms für die Treiberstufe "abfedern": Während am Gitter die Eingangsimpedanz bei 0V von (fast) unendlich auf unter 100 Ohm abfällt, ist die Kathode auch bei negativer Gitterspannung schon niederohmig, und der Übergang ist etwas geschmeidiger. Auf die harte Tour, zugegeben.
Desweiteren soll die sehr straffe Rückkopplung den Übergang weiter glätten.
Der Arbeitspunkt ist bei ca. 0V, im Kathodenzweig ist nur die Sekundärwicklung des Zwischenübertragers.
Im konkreten Fall hilft das vielleicht, möglichst die komplette Halbwelle
"Zero Bias" nannte man das in den 30ern, kurz bevor die Mehrgitterröhren ihren Siegeszug antraten. Aber Gitarristen sind ja bekanntlich sehr altmodisch
Das ganze funktioniert soweit gut und klingt schön transparent bei amtlich Lautstärke. Erst hatte ich eine russ. 6"Sh"4 als Treiberröhre(6AC7), die hat dank sharp cutoff Charakteristik gebratzelt, bevor sie richtig Dampf machen konnte. Die 6L6 ist wie gesagt übers Ziel hinaus, aber die war halt da. Auf Dauer peile ich ne 6V6 als Treiberröhre an.
Versorgt wird das Ganze im Moment von Dirks 62VA - Ringkerntrafo - Spannungen und Ströme an den Abgriffen siehe Schaltplan.
Von den 30VA Nennleistung der HV-Wicklung nimmt die Schaltung im Stilltand 22,9W ab (76,5%) - 69 mA DC bei 120 mA AC Nennstrom.
Das ist, wenn ichs richtig verstanden habe, am Limit.
Mehr kann ich mangels Oszi und Signalgenerator grade leider noch nicht sagen.. also Leistung x bei Klirrfaktor y, Wellenform am Zwischenübertrager und was sonst noch so interessant wäre.
Daher der Arbeitstitel Tunguska: Et knallt, aber ich weiß an vielen Stellen (noch) nicht wirklich warum....
Soweit mal von mir - Ring frei für
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,
und
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Gruß Bernhard
Edit: Der Schaltplan ist "as is" - was die Bastelkiste hergegeben hat. z.B. die Presence-Regelung ist grad noch eine "absence" Regelung - verkehrter Drehsinn mit viel zu großem log-Poti. Ebenso wie gesagt 6L6 statt 6V6...