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Echolette B200 rauscht

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Offline Nigel

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Echolette B200 rauscht
« am: 6.10.2016 12:13 »
Moin zusammen!

Ich habe auf meiner Werkbank einen Echolette B200. Er rauscht wie ein Wasserfall. Der Verstärker hat eine Transistorvorstufe und eine Röhrenendstufe mit Röhren-PI. An letzterem wurde die Phasenumkehrstufe ein wenig verändert und die Gittervorspanung einstellbar gemacht, um den Armen aus seinem B-Betrieb zu erlösen. Klingt wunderbar, nur das Rauschen ist zu heftig.

Alles deutet darauf hin, dass das Rauschen von der Vorstufe kommt. Hier wurden auch bereits alle OP-Amps, fast alle Kondensatoren und Transistoren getauscht. Nur die Widerstände sind noch original.

Das Problem beim Lokalisieren des Rauschens ist, dass man dazu die Vorverstärkerplatine aus dem Chassis herausklappen muss. Zunächst sitzt daneben die Schaltmimik mit vielen Kabeln, von denen man sich fern halten muss. Aber das größere Problem ist, dass die Vorverstärkerplatine in ausgebautem Zustand ein einziger Störwellenempfänger ist. Alle unsichtbare Strahlung schmettert nur so durch den Amp. Brummen und polyphones Rauschen. Ich kann zwar ungefähr heraushören welches Rauschen, das ist, was ich beseitigen möchte, aber an eine Fehlersuche auf der Platine ist so nicht zu denken. Ich konnte bisher feststellen, dass es nicht der letzte OP-Amp Richtung Röhrenendstufe ist, sondern, dass das Rauschen von irgendetwas davor verursacht werden muss.

Hat jemand von Euch ausreichend Erfahrung mit silbernen Echolette Verstärkern der teiltransistorisierten Serie und kann mir sagen, wo ich suchen muss? Oder besser wie?

Bin für jeden Hinweis dankbar.

Vielen Dank,

lieben Gruß,

Nigel
« Letzte Änderung: 6.10.2016 12:15 von Nigel »

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Offline Athlord

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #1 am: 6.10.2016 12:18 »
Nur die Widerstände sind noch original.

Welcher Art sind die Widerlinge - Kohlepress?
Wenn ja, dann hätte ich die zuerst ausgetauscht.
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline Nigel

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #2 am: 6.10.2016 16:14 »
Welcher Art sind die Widerlinge - Kohlepress?
Wenn ja, dann hätte ich die zuerst ausgetauscht.

Die sind zylindrisch, rotbraun, haben einen Farbcode mit drei oder vier Strichen, sind kürzer und dicker als spätere 0.6W-Durchstecktypen. Sie sind bedrahtet wie Opamps, also kurze, massive Blech-Beinchen für Durchsteckmontage. Sie sehen aus wie Drahtwiderstände, sicher bin ich mir jedoch nicht, dazu müsste ich mal einen durchknipsen.

Aber wo fange ich am besten an? Bei den Emitterwiderständen vielleicht. Oder schrotflintenmäßig mal hier mal da.


Gruß,

Nigel

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Offline BuggyAndy

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #3 am: 6.10.2016 16:23 »
Halo Nigel,

eher Basis und Kollektor und als erstes die höheren Werte gegen Metalfilm tauschen.

Gruß,
Andy

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Offline bea

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #4 am: 7.10.2016 13:12 »
Die sind zylindrisch, rotbraun, haben einen Farbcode mit drei oder vier Strichen, sind kürzer und dicker als spätere 0.6W-Durchstecktypen. Sie sind bedrahtet wie Opamps, also kurze, massive Blech-Beinchen für Durchsteckmontage. Sie sehen aus wie Drahtwiderstände, sicher bin ich mir jedoch nicht, dazu müsste ich mal einen durchknipsen.

Die hatte auch Dynacord seinerzeit verbaut (d.h. ich hab einen Fundus alter Platinen, die ausgeschlachtet werden könnten). Bisher habe die mir eher wenig Ärger bereitet. Sind denn auch Trimmer inm Vorverstärker? Würde ich mir zuallerest mal angucken. Mein (Vollröhren-) Bassking 1 zickt zur Zeit kräftig rum, und tatsächlich ist einer der Trimmer Hauptverdächtiger. Ich würde versuchen, zu lokalisieren, in welcher Stufe der Fehler auftritt.

Ach so:gibt es eine oder mehrer Spannungsstabilisierungsschaltungen? Das könnten heiße Kandidaten für derartige Effekte sein.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Nigel

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #5 am: 7.10.2016 14:00 »
Moin Bea!

Nein, da sind keinerlei Trimmer auf der Vostufenplatine. Sind das denn nun Kohlepresswiderstände? Brauchst jetzt nicht extra nachgucken das kann ich nahher auch tun. Nur um das im Kopf einmal durchzusspielen und zu entscheiden ob ich nochmal zum C muss.

Das mit der Lokalisierung ist eben das Problem, in ausgebautem Zustand höre ich die Neonröhren im Keller, mein Handy, die Faxgeräte der Marsmenschen, einfach zuviel und sehr, sehr laut und wenn ich den Volume aufdrehe um zu checken, ob ein Fehler davor ist, pfeifft es. Das ist supernervig dass ich denke, dass es leichter ist, einfach selbst einen neuen Vorverstärker zu bauen. Aber dann gingen die schönen Verschaltmöglichkeiten flöten die ich zwar kaum nutze, um die es mir aber leid tun würde. Diese ganzen DIN-Anschlüsse, der Zug/Druck-Schalter im Volumepoti machen irgendwie einen Teil des Spirits des Gerätes aus. Würde ich einen Vorverstärker selbst bauen, wäre mir der Aufwand, alle DIN-Buchsen zu versorgen zuviel und das Ding würde zu einer Bastelruine. Also ist Reparieren die einzige Lösung.

Es gab mal einen netten Menschen im Netz, der genau für den B200 eine Austauschplatine mit moderneren OP-Amps anbot. Ich finde den Herren leider nicht mehr.

Was meinst du mit Spannungsstabilisierung? Z-Dioden oder Halbleiterspannungsregler gibt es keine, aber jeder Transistor und jeder Opamp haben ein eigenes Siebglied auf der Platine aus großem Elektrolykondensator und Widerstand. Und letztere sind größere 2Watt-Typen, konventioneller Bauweise.

Danke für den Tip!


Gruß,

Nigel

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Offline Nigel

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #6 am: 5.03.2019 13:34 »
Moin!

Ich baue mir jetzt einen Adpater von 14Pin auf 8Pin-Sockel. Diesen Bestücke ich mit einem parallel geschalteten Dual-Opamp und dann kann mich das Rauschen mal.... :devil:
Nach langen Überlegungen, ich hatte eine fiebrige Grippe, fiel mir auf, dass die Schaltung wirklich gut ist und dass ein Ersatz der ganzen Platine zu viel Aufwand bedeutet, denn ich würde
das Netzteil so umbauen, dass ich +/-15V bekomme. Ich werde heute Abend die restlichen Widerstände in der Stromversorgung tauschen und dann wollen wir doch mal sehen, was in dem Amp wirklich steckt.  Eine gute Monoendstufe als Bass und/oder Keyboardamp ist das Ziel. Also eine Modifikation mit dem Verstärker, nicht gegen ihn.

Ich melde mich wieder, wenns Fortschritte gibt.

Liebe Grüße

Nigel

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Offline Nigel

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #7 am: 7.03.2019 11:21 »
Okay. Es wird eine neue Vorstufe geben. Idealstandard NE5532 mit einfacher Fender-Zweibandklangregelung, impedanz-mäßig herunter skaliert oder einer Kuhschwanzschaltung.

Grüße

Nigel

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Offline Nigel

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #8 am: 8.03.2019 16:07 »
Ich habe gestern zufällig bei C. einen Vellemann-Bausatz mit 2-band-Klangregelung für dual-supply-Opamps gefunden. Die werde ich anpassen und dann bekommt der Amp
eine MusicMan-mäßige Vorstufe und einen Kanal für Bass. Platz für einen weiteren Trafo habe ich auch, da die neuen Netzteilkondensatoren wesentlich kleiner sind.
Ich glaube, das war bisher der beste aller Einfälle, die ich zum B200 habe.
Wünscht mir Glück, dass jetzt alles passt - auch wenn es nicht gerade ein spannendes Projekt ist. Was mich motiviert, ist, dass die Endstufe klasse klingt: Mullard-Bootstrap-PI und
750V bei vorsichtigem A/B-Betrieb lautet das Rezept.


Gruß
Nigel
« Letzte Änderung: 8.03.2019 16:11 von Nigel »

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Offline cfortner

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #9 am: 17.07.2020 23:08 »
Was ist draus geworden?

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Offline Nigel

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Re: Echolette B200 rauscht
« Antwort #10 am: 18.07.2020 11:02 »
Moin!

Das hat sehr gut geklappt. Die ursprüngliche Belegung der Anschlussbuchsen waren ebenfalls ohne viel gebastel wieder herzustellen. Ich musste allerdings die Verstäkung Bausatzes etwas erhöhen, ging aber problemlos. Als Baßverstärker ist er leider ein bisschen schwach, klingt jedoch recht gut. Ich nutze ihn als Universalendstufe für alles mögliche.  Mir war wichtig,
dass der Amp nicht halb-kaputt herumsteht, wo ich schon soviel Arbeit hinein gesteckt habe. Ich bin dem Rauschen nicht Herr geworden, egal was ich versucht habe.

Gruß,

Nigel