Auch wenn es möglicherweise niemanden hier interessiert - ich lasse das Thema ungern offen.
So ganz optimal war die oben gezeigte Schaltung noch lange nicht. Es müssen ja einender widerstrebenden Dinge unter einen Hut gebracht werden: zum einen eine hohe Aussteuerbarkeit des Eingangs, zum anderen muss auch der Headroom, der von der Anodenspannung vorgegeben ist, voll ausgenutzt werden. Im obigen Beispiel konnte ann auch die ECC83 nicht mehr genügend Strom zum Ansteuern der Klangregelung liefern.
Hier also eine verbesserte Variante des 6L6-Geräts mit µ-Folger im Eingang. Vor allem wegen der für einen µ-Folger nicht allzu großen Betriebsspannung musste ich ziemlich hin- und herpotimieren, damit sowohl die Aussteuerbarkeit des Eingangs als auch die des Ausgangs der Stufe zusammenpassten. Eingangsspannungen bis zu +-1.5 V sind möglich, ohne dass die Eingangsstufe übersteuert (ok, sie hat dann 5.3% Gesamtklirr).
Die Eingangsempfindlichkeit für Vollaussteuerung liegt bei 55 mV; es gibt sogar noch ein wenig Luft. Mir war es wichtiger, den Ausgang der zweiten Röhre nicht zu arg zu belasten. Bei nicht allzu großen Eingangspegeln kann man die Verzerrungen der µ-Folger-Stufe gegenüber dem, was die anderen beiden Stufen erzeugen, vollkommen vernachlässigen (Klirrfaktor sehr deutlich unter 1%).
Bei voll aufgedrehtem Gain-Poti wird zunächst am Steuergitter der zweiten Stufe übersteuert. Dazu reichen 100 mV am Eingang aus. Ich finde das ziemlich praktisch, weil die dahinterliegende Schaltung noch vollkommen "normal" das verstärke, was am Steuergitter erscheint.
Wenn man das zweite Poti zudreht, kann man leise verzerrt spielen, wenn man es mal braucht. Im Normalbetrieb ist es voll geöffnet und stört nicht. Bei sehr hoher Aussteuerung der Endröhre geht zunächst auch deren Steuergitter in die Begrenzung.
In den Simulationen werden konsistent knapp über 8 W erreicht, auch bei Ruheströmen von 50 mA - dann allerdings auf einem spürbar höheren Verzerrungsniveau.