Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Auf Klasse A oder AB Betrieb prüfen

  • 4 Antworten
  • 1431 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Martmart

  • Full Member
  • ***
  • 54
Auf Klasse A oder AB Betrieb prüfen
« am: 11.09.2020 09:23 »
Hallo zusammen,
ich besitze einen Marshall JTM30, und da dies immer wieder ein Streitthema im Internet ist, möchte ich gerne feststellen ob dieser in Klasse A oder AB Betrieb läuft.
Ich bin zwar Energieelektroniker und staatlich geprüfter Elektrotechniker, aber wohl etwa 30 Jahre zu spät geboren um noch Röhrentechnik in der Ausbildung gelernt zu haben  ;D.
Aber stimmt mein Gedankengang, dass wenn ich die Betriebsart bestimmen wollte, dass ich mit dem 1Ohm Bias Messadapter an einem Oszilloskop einfach nur schauen brauche, ob die positive und negative Halbwelle gleich groß sind (bei Klasse A)? Natürlich mit entsprechendem Sinus Prüfsignal.
« Letzte Änderung: 11.09.2020 09:28 von Martmart »

*

Offline _peter

  • YaBB God
  • *****
  • 1.925
Re: Auf Klasse A oder AB Betrieb prüfen
« Antwort #1 am: 11.09.2020 10:47 »
Hallo Martmart,

ja, das geht so, wie du schreibst.
Falls du dich auf Vollaussteuerung beziehst.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

*

Offline dimashek

  • YaBB God
  • *****
  • 517
  • Gnd is where the good electrons go when they die
Re: Auf Klasse A oder AB Betrieb prüfen
« Antwort #2 am: 11.09.2020 12:24 »
Class A bedeutet nur, dass beide Röhren immer "bestromt" sind.
Last dran, Sinus am Eingang und hochdrehen.
Wenn die Spannung an den 1Ohm-Rs in den Kathoden 0v wird - dann ist es nicht mehr Class A

P.S. Abflachen der unteren Halbwell ist OK, sie darf nur nicht 0V erreichen.
« Letzte Änderung: 11.09.2020 12:26 von dimashek »

*

Offline _peter

  • YaBB God
  • *****
  • 1.925
Re: Auf Klasse A oder AB Betrieb prüfen
« Antwort #3 am: 11.09.2020 14:35 »
Hallo,

deswegen schrieb ich ja auch, bei Vollaussteuerung.

Der einzige Fall, in dem beide Tests nicht das gleiche sind, ist, wenn der Arbeitpunkt oberhalb der Mitte liegt (statt unterhalb die bei AB).
Das wäre dann aber einfach ein schlechtes Design, weil man dann entweder sinnlos Wirkungsgrad verschwendet oder die Anodenverlustleistung überschreitet.

Da es so etwas aber alles geben soll, korrigiere ich mich dahingehend, dass sich sage, die untere Halbwelle darf nicht vor der oberen klippen.

Wenn beide gleichzeitig anfangen zu klippen, würde ich es für meinen Sprachgebrauch auch noch während des Zeitraums des Klippens als Klasse A bezeichnen, auch wenn dann eine Seite im cut off ist, also bei 0V am Kathoden-R liegt. Wenn die Endstufe nicht extrem niederohmig angefahren wird, bleibt die Stromaufnahme ja im Mittel annähernd konstant, da der Strom bei der oberen Halbwelle durch das grid current limiting begrenzt wird.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

*

Offline Martmart

  • Full Member
  • ***
  • 54
Re: Auf Klasse A oder AB Betrieb prüfen
« Antwort #4 am: 11.09.2020 14:46 »
Würde folgende Analogie zu den Betriebsarten greifen?:
Man nehme einen Rennrad-Fahrer, das Fahrrad hat Klick-Pedale, d.h. man kann die Pedale sowohl „drücken“ als auch „ziehen“. Die beiden Beine des Fahrers stellen die Endstufenröhren eines Gegentaktverstärkers dar. Der Vortrieb entspricht dann der Ausgangsleistung.
Klasse A Betrieb:
Während einer Umdrehung der Tretkurbel führt jedes Bein sowohl die Drück- als auch die Ziehbewegung durch, also Dauerbelastung der Muskeln. Kostet maximal Kraft, liefert aber konstantesten Vortrieb.
Klasse B Betrieb:
Jedes Bein führt nur die Drückbewegung über 180° der Kurbeldrehung durch, die anderen 180° entspannt jedes Bein abwechselnd. Dadurch ist der Vortrieb etwas ungleichmäßig = Übernahmeverzerrung.
Klasse AB Betrieb:
Jedes Bein drückt und zieht abwechselnd über etwa 210° der Kurbeldrehung. Dadurch ist der Vortrieb konstanter als bei Klasse B und gleichzeitig der Kraftaufwand nicht so hoch wie bei Klasse A.