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Spannungsdilemma bei Champ Nachbau

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Offline geno

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Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« am: 11.05.2006 20:29 »
Abend,


habe mir aus Restbeständen einen kleinen Champ 5F1 gebaut, allerdings ist der Netztrafo nicht so ganz passend, er liefert eigentlich eine zu niedrige Spannung.
Nun stecke ich in folgendem Dilemma.
a.) ich betreibe den Trafo so wie es sich gehört, mit der 220 o. 230V Wicklung primärseitig und bekomme sekundär die richtige Heizspannung aber eine zu niedrige B+ -> der Amp klingt nicht so gut
b.) ich betreibe den Trafo primärseitig mit der 200 o. 210V Wicklung (nimmt er Schaden?), die Heizspannung geht hoch auf ca 7,1V (die 5V für die Gleichrichterröhre hab ich noch nicht gemessen fällt mir grade ein), B+ ist gut -> der Amp klingt besser

Neue Teile hab ich nicht vor zu kaufen, was tun?

Danke, cheers.

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extrem-harter-bass

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #1 am: 11.05.2006 21:31 »
moin
versuch mal die B+ mit nem elko zu erhöhen. müsste eigentlich funktionieren, oder was meinen die anderen hier?
gruzz, arn0

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hofnar

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #2 am: 11.05.2006 22:06 »
Ich würde eher versuchen die Heizspannung und eventuell die 5V anzupassen. Da eine Spannungsverringerung meißt einfacher ist als eine Steigerung. 
Beispiel fürs Heizen mit DC.

ca. 7,1V  - 0,7( einer Diode ) = 6,4 V
Noch nicht optimal aber näher dran.

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Offline Joachim

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #3 am: 11.05.2006 22:44 »
Hallo, geno!

Zunächst mal das wichtigeste: wie hoch ist denn überhaupt die Spannung deiner Hochspannungswicklung bei regulärer Primärbeschaltung? Und mit welcher Endröhre willst Du denn arbeiten? Reicht überhaupt der Strom, den der Trafo liefert?

Die Heizspannung sollte nicht mehr als +/-5% variieren, sonst verkürzt sich Lebensdauer der Röhren sehr deutlich. Je nach Qualität des Trafos ist auch ein Betrieb an der 200V bzw. 210V Primärwicklung schon kritisch. Das oben beschriebenen Heizen mit DC wird so auch nicht funktionieren.

Hast Du die Erfahrung mit dem schlechteren Klang bei niedrigerer Beriebsspannung an diesem Amp bereits gemacht oder nimmst Du nur an, dass es so ist?

Grüße,
Joachim
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Offline geno

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #4 am: 11.05.2006 23:27 »
Hallo,

wie hoch ist denn überhaupt die Spannung deiner Hochspannungswicklung bei regulärer Primärbeschaltung? Und mit welcher Endröhre willst Du denn arbeiten? Reicht überhaupt der Strom, den der Trafo liefert?

er hat 250-0-250, Endröhre ist die 6V6, der Strom reicht auf jeden Fall.

Je nach Qualität des Trafos ist auch ein Betrieb an der 200V bzw. 210V Primärwicklung schon kritisch. Das oben beschriebenen Heizen mit DC wird so auch nicht funktionieren.

Die Qualität kann man ja leider nicht so einfach beurteilen ;) ist ein Hammond, denen wird eine gute Qualität nachgesagt aber ob's gestimmt hat zeigt sich erst hinterher...
Warum geht das mit der Diode nicht?


Hast Du die Erfahrung mit dem schlechteren Klang bei niedrigerer Beriebsspannung an diesem Amp bereits gemacht

Ja, selbst probiert, der Unterschied ist schon deutlich.


versuch mal die B+ mit nem elko zu erhöhen.

Das geht leider nicht weil ich mit 20µF schon an der Grenze der 5Y3 bin.


Danke, cheers.

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Offline Joachim

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #5 am: 12.05.2006 00:34 »
Hi geno!

Zitat
Ja, selbst probiert, der Unterschied ist schon deutlich.

Das kann daran liegen, dass die Röhre mit der niedrigeren Spannung nicht mehr im Arbeitspunkt für Class-A-Betrieb läuft. Schau doch mal ins 6V6 Datenblatt nach Daten für eine zu deinem Amp passenden Versorgungsspannung (anderer Kathoden-R, Andere G2 Spannung). Dann sollte es deutlich besser werden. Das wäre auf jeden Fall die sauberste Lösung.

Zitat
Die Qualität kann man ja leider nicht so einfach beurteilen  ist ein Hammond, denen wird eine gute Qualität nachgesagt aber ob's gestimmt hat zeigt sich erst hinterher...

Ja, versprechen kann Dir da keiner was.

Zitat
Warum geht das mit der Diode nicht?

DC-Heizung macht nur mit einer Spannungsregelung Sinn. Aber aus 6,3V AC bekommt Du keine stabile 6,3VDC.

Gruß,
Joachim

« Letzte Änderung: 12.05.2006 06:54 von Joachim »
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hofnar

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #6 am: 12.05.2006 14:09 »
OK. Idee 2
Heizspannung Ac = 7,1 volt (Wie oben beschrieben) * Wurtzel 2 = 10V
10V - 1,4V (Gleichrichter) = 8,6V

Und nun einen 7806. Wäre nicht das eine Möglichkeit?? Oder reichen die 2,6V zum regeln nicht aus?

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Offline Joachim

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #7 am: 12.05.2006 15:16 »
Hi!

Man bräuchte dafür eine sog. Low-Drop-Regler, da könnten die 2,6V prinzipiell ausreichen. Aber, was die meisten vergessen: Es gibt keine wunderbare Leistungsvermehrung ;). Der Faktor 1,414 (der übrigens eigentlich nur ein Faktor 1,414*0.9 ist) gilt für den unbelasteten Zustand, weil ein Kondensator bis zur Spitzenspannung der gleichgerichteten Wechselspannung geladen wird. Belastet man diese Spannung geht, "gibt sie nach". Je nach Last geht das runter bis zum Effektivwert der Wechselspannung.

Gruß,
Joachim

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hofnar

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #8 am: 12.05.2006 15:45 »
...und bei so "hohen" Strömen wie bei der Heizung könnte das passieren.  Naja. war ne Idee. Woher kommen die 0,9 bei den 1,414*0.9 ???

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Offline Hannes

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #9 am: 12.05.2006 17:25 »
Hallo zusammen!

Darf ich kurz meinen Senf dazugeben:
Warum kaufst Du Dir nicht einfach einen (nur als Beispiel) 2x30V Trafo zusätzlich, achtest auf ausreichende Stromlieferfähigkeit der Windungen und schaltest sie mit den Hochspannungswindungen in Reihe. Musst nur aufpassen, dass die Windungen nicht gegenphasig zusammengeschlossen werden.

Grüße,
Hannes

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Offline geno

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #10 am: 12.05.2006 17:33 »
Hallo,


Warum kaufst Du Dir nicht einfach einen (nur als Beispiel) 2x30V Trafo zusätzlich

Endlich mal eine einfach zu beantwortende Frage ;D
a.) Das Teil ist aus Resten gebaut, ich kaufe nichts dazu.
b.) kein Platz (mal sehen ob's mit dem Bild klappt...)

Letztlich werde ich Joachims Vorschlag befolgen und mit dem Arbeitspunkt experimentieren, kann eh nicht schaden da was draus zu lernen.

Danke allen, cheers.

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Offline Joachim

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #11 am: 12.05.2006 17:47 »
Hi geno!

Zitat
und mit dem Arbeitspunkt experimentieren, kann eh nicht schaden da was draus zu lernen

Gute Idee! Ich versprech aber nicht, dass es was bringt ;)
Aber vor das experimentieren würde ich einen Blick ins Datenblatt wagen. Anhand der Versorgungsspannung kann man da schon mal eine Basiskonfiguration auswählen. Wie hoch ist denn deine B+?

Übrigens: ein schnuckliger Amp. Sieht wirklich gut aus.

Grüße,
Joachim
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Offline geno

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #12 am: 12.05.2006 19:29 »
Hallo,

Aber vor das experimentieren würde ich einen Blick ins Datenblatt wagen.

klar, mach ich.

Wie hoch ist denn deine B+?

Ich hab da mal eine kleine Grafik vorbereitet ;)
Gar nicht soo weit daneben eigentlich...



Übrigens: ein schnuckliger Amp. Sieht wirklich gut aus.

Dankeschön, Grüsse.


cheers.

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Offline Joachim

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #13 am: 12.05.2006 19:50 »
Hi geno!

Aha, ca. 320V an der Anode. Das wollte ich hören ;D. Aber eigentlich solllten die paar Volt Unterschied nichts ausmachen. Schwankungen von +/- 20% geben viele Amp-Hersteller als normal an.

Kucken wir doch mal z.B. bei Radiotron ins Datenblatt:

Plate Voltage=315V
Screen Voltage=225V
Grid-Voltage=-13V
Catode BIAS Resistor=317 Ohm
Load Resistance=8500 Ohm
Max-Sig. Pwr. Output=5,5W

Der Rest ist erstmal nicht so wichtig. Mach mal den Kathodenwiderstand der 6V6 auf 317 Ohm (na sagen wir 330 Ohm ;)) und und bau einen Spannungsteiler, der Dir die 225V am Schirmgitter liefert (und unbedingt einen Elko am Schirmgitter gegen Masse plazieren). Dann schau mal wie er klingt.

Der AÜ müßte dann primär 8500Ohm haben. Kriegst Du das mit deinem hin? Die Universalteile von Hammond sind da ja recht flexibel konfigurierbar. Wenn nicht, es kommt nicht so drauf an.

Viele Grüße,
Joachim
« Letzte Änderung: 12.05.2006 20:07 von Joachim »
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Offline Namenlos

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Re: Spannungsdilemma bei Champ Nachbau
« Antwort #14 am: 12.05.2006 23:45 »
Hallo,
mal was ganz anderes, wenn der Sollwert an der Anode stimmt ist das doch kein Problem (zumindest wenn man den orginalen Klang möchte.). Eine andere Drossel (weniger DC Widerstand vielleicht auch weniger Induktivität) sollte da schon Abhilfe schaffen. Oder wenn man den Brumm ertragen kann auch ein 10k Widerstand (damit gewinnt man dann auch einen Eindruck ob es an der Spannung liegt).

Wenn man der Klang mit mehr Spannung lieber mag ist das natürlich ein Problem (in dieser Konfiguration).

Problemlos kann man den 22k verkleiner, ich denk aber nicht, dass das viel ausmacht.

Grüße