Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Bassröhrenverstärker

  • 9 Antworten
  • 12311 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Cthullu

  • Newbie
  • *
  • 2
Bassröhrenverstärker
« am: 19.01.2008 12:51 »
Hallo Röhrengemeinde,

ich möchte mir gerne einen Röhrenverstärker für E-Bass bauen(Wer hätte das bei der Überschrift gedacht ;-) ). Ich bin schon seit ner Woche in diesem Forum unterwegs, und schau neugirig was hier schon alles zusammengebaut und entwickelt wurde. Habe auch schon einige Threads und Empefehlung zum Einstieg gelesen und auch gleich die frage gestellt ob ich das als Bassist auch benutzen kann? Wollte dann noch wissen ob es vielleicht Informationen gibt über Röhren Beschaltung und vorallem für Fremdworte? Wie ich das sehe ist das auch so das bei Röhren das mit Leistung bischen anderst gehandhabt wird, daraus schließ ich mal das diese normalen Tranistor Verstärker genadenlos über diminsioniert sind(z.B. Hartke mit 350W). Und dann was würdet ihr mir empfehlen also anfang Verstärker um Erfahrung damit zusammeln und vorallem auch mal eine bischen "lauter" zu spielen?

Zu meiner Person + Vorkenntnisse:
Ich bin 19 Jahre alt, bin momentan in einer Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme (2tes Lehrjahr) also "elektronisches Basiswissen" und praktische Kenntnisse vorhanden. Spiele nun seit 1 1/2 Jahren E-Bass.

Fragt mich aus was ihr noch wissen wollt, um mir dein einstieg zu erleichtern.

Danke im voraus!
Gruß Ralph

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #1 am: 19.01.2008 13:27 »
Hallo,

Was du für einen verstärker brauchst hängt vom Sound ab.

1. Die Transitorverstärker sind nicht unterdimensioniert. Die Endstufen dieser verstärker würden sehr häßsslich verzerren und das würde den Tieftönern auch nicht bekommen. Da diese die harmonischen Obertöne mit den hohen Frequenzen dieser verzerrungen nicht als Schall wiedergeben könnten, sondern nur in Wärme verwandelt würden. Deswegen stattet man diese Verstärker mit dem entsprechendem Hedaroom aus.

2. Ein 350Watt verstärker ist an ein und der selben Box gerade doppelt so laut, wie einer mit 35Watt, die siehst der Lautstärkezuwachs ist nicht so groß und damit auch nicht die Überdimensionierung.

3. Wir müssen zwei Sachen scheiden, die Röhrenendstufe und den Vorverstärker.Eine Röhrenendstufe für den Bass ist nur unter bestimmten bedingungen nötig, sonst wird sie zu teuer ohne Effkt.

4. Wenn du einen alten komprimierten leicht angezerrten Basston bevorzugst, also kein von den modernenen Plopp-Plopp-Knall-Ploin Bassisten bist, die heute überall rumlaufen, dann ist eine Röhrenendstufe eventuell hilfreich. Denn dann trägt sie durch ihr spezielles Verzerrungs- und Kompressionvershalten zum Ton bei. Dazu kommt der große Klangeinfluss des Lautsprechers.

5. Wenn du allerdings einen recht modernene Bassound fahren willst, dann ist es klüger die Endstufe mit halbleitern aufzubauen. Du benötigst dann nämlich einen hohen Dämpfungsfaktor. Ohne Gegenkopplung läßt der sich nur mit Trioden verwirklichen. Und die erreichen so miese Wirkungsgradde, dass du deinen verstärker auch als Topteil mit zwei Mann wirst tragen müssen. Die Triodenendstufe kann aber speziell für Bassrecordingverstärker der Bringer sein. Soll das ganze mit Pentoden aufgebaut sein musst du massiv gegenkopplen um einen  Ausreichenden Dämpfungsfaktor zu erreichen, denn der naturgegebene Dämpfungsfaktor einer Pentodenendstufe ist wegend es unenedlich hohen Innwnwiderstands dieser bauteile null. Dioe massive Gegenkopplung führt jedoch dazu, dass die Bauteile ihren Eigengklang verlieren. D.h. es wird genau so wie ein Transistorverstärker mit Ausgangsübertrager klingen, hat aber alle mechanischen Nachteile der Röhre.

6. Ein Bassverstärker mit relativ kleinem Dämpfungsfaktor wie z.B. ein alter Bassman machen einen Röhrentypischen Soudn, eignen sich aber nicht so für moderne Sounds, weil die Lautsprecher wegen des geringen Dämpfungsfaktors nicht kontrolliert werden können. Sie schwingen träge ein und aus und können den Impulsen beim Slappen nicht immer gut folgen.

Zwischenergebenis: Eine Röhrenendstufe wird dir nur bei bestimmten Sounds nützen.

7. Bei der Vorstufe sieht das ganz anders aus. Schöne verzerrungen und nette Obertonspektren kann man hier sehr sinnvoll erreichen. Da muss man sich überlegen was man will.

Endgültiges Fazit:

Es ist unklug bei der Plkanung eines Gebrauchsgerätes zuerst ein Muss für bestimmte Bauteile auszusprechen und sich dann zu überlegen wie es werden soll. Du sagst ja auch nicht beim Kochen, dass Knoblauch in ein Essen rein soll und entscheidest dann, dass es ein Schokoladenpudding wird. Besser ist es sich genau zu überlegen was für einen Sound du haben willst und dann überlege dir, mit welchen Bauteilen an welchen Stellen der sich am zweckdienlichsten umsetzen lässt. Wenn er denn mit Röhren am leichtesten umzusetzen ist, was z.B. bei meinem Bassound der Fall ist, bei moiderneren aber nicht, dann muss man eben einen Röhrenverstärker bauen, wenn es aber anders einfacher geht, was spricht zum Beispiel gegen einen geilen Preamp mit einer 300Watt PA-Endstufe dahinter, beides in ein Rack und gut. Wichtig ist wie es klingt und nicht mit welchen Bauteilen der Sound erreicht wurde. Und wenn du es glimmen sehen willst, stell ein Teelicht drauf.

Viele Grüße
Martin


*

Offline The stooge

  • YaBB God
  • *****
  • 647
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #2 am: 19.01.2008 14:09 »
Mojn Ralph,

Martin hat schon das wesentliche geschrieben, deswegen nur ein paar Bmerkungen. Je tiefer der Ton, desto merh Leistung/Wirkungsgrad braucht er zur Verstärkung. Der Klassiker, der Ampeg SVT, holt aus sechs 6550 in der Endstufe 300Watt, der Marshall aus den 70ties brachte es mit immerhin vier 6550 auf 200 Watt. Das heißt schwere und teure Netz- und Ausgangstranformatoren und ein mechanisch solides Chassis, das das alles aushalten muss. Da stemmst Du schon einiges, wen Du sowas als Debut bauen willst.

Nichts spricht jedoch gegen eine Röhrenvorstufe, die den Klang formt, der dann mit Halbleitern lautgemacht wird. Sie müsste etwas anders beschaltet werden und auch der Tonestack müsste anders ausgelegt sein als ein Gitarrenverstärker. Du kannst ja mal schauen, was es bei Blueguitar oder Schematic Heaven als Vorbilder so gibt.

Oder Du baust Dir einen Single-End Verstärker, über den Du auch zu Hause üben kannst und koppelst das Signal über DI aus. Ich habe noch den Bass-Master von Hughes & Kettner, der klingt richtig gut und ist für's Wohnzimmer oder für Aufnahmen bestens geeignet.

ne schöne Jrooß, Mathias

*

Offline haebbe58

  • YaBB God
  • *****
  • 3.542
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #3 am: 19.01.2008 22:16 »
Hi Ralph,

bei Musikding gibt es die Madamp-Bausätze. Da gibt es unter anderem einen Röhren-Basspreamp, den Bp1Mk1. Das wäre ein guter Ansatz für den Einstieg in die Röhrentechnik. Einige (ich auch) haben den schon gebaut und benutzen in meist zusammen mit Transistor-Endstufen.

Allerdings sind da auch schon fortgeschrittene Kenntnisse nötig für den Bau, vor allem die Sicherheitskenntisse (Hochspannung).

Aber zum Reinlesen kannst Du dort im Forum schon mal schauen. Da gibt es einiges.


Mathias schreibt ja z.B., dass er den BassMaster von H+K hat. Den hab ich auch noch und kann ihm in allem nur beipflichten! Evtl. wäre das ja auch ein Einstieg in die Technik ... mal googeln und evtl. über ---- einen erwerben. Sind allerdings schwer zu bekommen, mittlerweile wohl nicht mehr so viele verfügbar ... Schaltpläne davon gibt es auch im Netz.

Da kann man mit Röhrentausch und ein bißchen Tuning auch schon einige Kenntnisse erwerben. Er hat eine schöne Standard-Bestückung (ECC 83 und EL 84) und mit seinen paar Watt man zuhause schon ganz schön Lärm machen. Hängt man dann noch eine Transistor-Endstufe dran, hat man zusammen mit einer Box schon eien richtig gute Bassanlage!

Dann saug dir aus dem Netz mal noch Schaltpläne von Ampeg (z.B. SVT Preamp), Fender (z.B. Bassman 100) usw. ... da bekommst Du mal einen Eindruck über Bass-Röhrentechnik.

Versuch dann mal, dir alles beizubringen (Netz oder Bücher, hier das Forum, Musikding Forum, usw...), damit du diese Schaltpläne (Funktionen der Bauteile, Zusammenhänge, Stromversorgung, ...) verstehst und dann kannst Du evtl. mal anfangen, etwas zu entwickeln, nachzubauen. Auch die LoV Projekte von Dirk auf der Tube Town DIY-Seite wären ein sehr guter Einstieg!

Das alles wird seine Zeit dauern ... aber dann bist Du schlauer und weißt dann so langsam, was genau du willst und kannst.

Gruß
Häbbe

*

Offline dukesupersurf

  • YaBB God
  • *****
  • 1.290
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #4 am: 20.01.2008 12:52 »
Hallo,
ich empfehle Dir einen Bassman 70 einkanalig nachzubauen.2 6L6 ,1 ECC81 und 1 ECC83.
Als Netztrafo nimm als günstige Alternative den Ringkern für die 100W Marshalls.
Am teuersten wird der große UL-Übertrager,ist aber wichtig.Chassis ohne Holzgehäuse
müßte für 300,- machbar sein,einfache Schaltung.Bringt an guter 2x15" Box trotz nur 70W den Proberaum zum Wackeln.Knackig,wummiger Vintagesound.

tschüß,Thomas

*

Offline KippeKiller

  • YaBB God
  • *****
  • 565
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #5 am: 20.01.2008 13:42 »
Hallo,

da kann ich dukesupersurf zustimmen. Ich habe einen Bassröhrenverstärker mit zwei EL34.
Über den Daumen gepeilt also in etwa 50Watt.
An der Richtigen Box mit einem gescheiten Wirkungsgrad reicht das allemal zum Proben.
Zum Üben zu Hause ist es bei weitem zu laut.

Schönen Gruß

Mathias (da gibts auf einmal erschreckend viele hier im Forum :o )

*

Offline Saucerman

  • YaBB God
  • *****
  • 392
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #6 am: 20.01.2008 14:26 »
Ich habe einen Bassröhrenverstärker mit zwei EL34.

Ich auch.
Bei Proben muss ich immer leiser machen, (meistens spiel ich sowie Orgel da durch...), und Bühne? Mic.
50 Watt sind wirklich laut genug...
Hyde
D&R 8000.

*

Offline Cthullu

  • Newbie
  • *
  • 2
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #7 am: 20.01.2008 22:31 »
Hi Jungs,

danke für die vielen Antworten. :)
Ok, ich merke schon ich habe noch viel zu lernen habe. So wie ich das lese, wäre es sinnvoller einen Bassamp mit einer Röhrenvorstufe und ein Transistorendstufe zu benutzen.

Der Bassman 70 fände ich nun ansprechend aber sehe ich das richtig das das ein Vollröhrenverstärker ist? Und das diese Version auch ein 2 Kanäle hat?
Wenn das für den Anfang ok wäre würde ich mich in den anfangen einzuarbeiten (hoffe nimm mir da nicht zu viel vor, sonst fang ich lieber gleich bei den LoV-Projekten an).

gruß
Ralph

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #8 am: 20.01.2008 22:48 »
Hallo

mach erstmal ein Niederspannungsprojekt.

Dann baue einen einfachen Eintakter oder einen Preamp. Bis dahin gibts auch mindestens ein ausgereiftes Eintakterprojekt speziell für Bass auf meiner Heimseite.

Und dann gehe ein größeres Projekt an. Nach den gesammelten Erfahrungen wirst du dann auch viel besser wissen, was zu bauen ist.

Viele Grüße
Martin


*

Offline Saucerman

  • YaBB God
  • *****
  • 392
Re: Bassröhrenverstärker
« Antwort #9 am: 20.01.2008 23:02 »
aber sehe ich das richtig das das ein Vollröhrenverstärker ist? Und dass diese Version auch ein 2 Kanäle hat?

Ja, ist Vollröhre, oder siehst du irgendwo einen Transistor? ;)
Ja, er hat 2 Kanäle, aber halt ohne internen Schalter.
Hyde
D&R 8000.