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Bias-Einstellung Fender "Studio Bass"

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Offline MartinJ

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Bias-Einstellung Fender "Studio Bass"
« am: 30.04.2009 15:57 »
Hallo Gemeinde,

erstmal als Newbie eine  kurze Vorstellung:

ich bin in dem Alter, in dem die Haare grau werden, bin hauptberuflich IT-ler und beschäftige mich in der Freizeit mit (meist historischer) Elektronik. Ausserdem spiele ich noch ein bisschen Bass.

Daher besitze ich seit ca. 20 Jahren einen Fender "Studio Bass" (200W RMS, 6 Stk. 6L6GC in der Endstufe und 5 Stk. Vorstufenröhren), gebaut ca. 1980. Dieses gute Stück stand geraume Zeit auf dem Dachboden, wird aber inzwischen wieder genutzt. Als (inzwischen) versierter Restaurator (mehr oder weniger) antiken Geräts hab ich mir vor der ersten Inbetriebnahme nach vielen Jahren die Elkos angesehen. Da mir die nicht mehr allzu sympathisch waren, wurden erstmal alle durch neue F&T-Elkos ersetzt. Ausserdem wurden gleich 1 Ohm-Metallfilm-R in die Kathodenleitungen (original alle auf Masse liegend) eingeschleift und die Kathoden-Anschlüsse der Endröhren mit Teflon-isolierten Leitungen auf Prüfbuchsen rausgeführt. Damit kann man die aktuellen Ruheströme der Röhren im Betrieb direkt abgreifen.

Als Röhren waren noch die Exemplare des Vorbesitzers drin. Ich hatte den Verstärker maximal 100h benutzt, solange ich ihn habe, klanglich war nicht viel auszusetzen, allerdings hatte ich auch keinen direkten Vergleich. Als Röhrenbestückung waren 5 Stk. 6L6GC von "RSD" sowie eine von RCA vorhanden. Nach erster Inbetriebnahme mit neuen Elkos, aber alten Röhren wurde der Balance-Trimmer auf Brumm-Minimum gestellt und dann der (feste) Ruhestrom gemessen. Hier ergab sich ein uneinheitliches Bild:

"obere" Hälfte: 31mA, 29mA, 19mA.
"untere" Hälfte: 24mA, 25mA, 24mA

Ganz offenbar war da ein Zwiebelfisch dabei, interessanterweise nicht die RCA-Röhre, sondern eine der RSD. Ich hab die mal spasseshalber innerhalb der Gruppe getauscht, der Meßwert wanderte mit.

Nach diesem Ergebnis hab ich erstmal ein Sextett neue "JJ Red Label" bestellt und eingebaut. Die lagen vom Ruhestrom recht nahe beisammen (etwa 19mA +/- 2mA), was aber der allgemeinen Meinung im Internet nach recht kalt ist. Nach Lektürture diverser FAQs, Forenbeiträge und sonstiger Fachliterar habe ich dann beschlossen, den fixen Bias-R (hier nur 2.7k) am Schleifer des Balance-Potis durch eine Fest-R/Trimmer Kombi zu ersetzen. Da aus unerfindlichen Gründen die Sache durchaus niederohmig ist (typischerweise sind die Werte des Spannungsteilers im Bereich 10-33k, hier hat der Balance-Poti 400 Ohm und der R zur Masse 2.7k), und dadurch ein recht satter Querstrom fliesst (bei einer Bias-Vorspannung von  -67V etwa 35mA durch den Balance-Poti, die Röhren hängen dann hochohmig über 33k dran), musste der (neue) Bias-Trimmer einiges aushalten. Ich habe daher den 2.7k-R zur Masse durch einen mit 2k/4W ersetzt und einen 1k-Drahtpoti mit 4W Belastbarkeit eingeschleift.

Damit liess sich der Ruhestrom aller Röhren recht gleichmässig von ca. 16mA - 25mA einstellen... nicht das, was ich wollte. Eigentlich sollten nach diversen Tabellen der Ruhestrom in der Größenordnung von 35mA bewegen, das war so nicht zu erreichen...

Damit komme ich zu meiner Frage: ich hab den R zur Masse kurzerhand von 2k auf 1.5k runtergesetzt. Damit lässt sich der Ruhestrom sauber auf 35mA einstellen (für die "stärkste" Röhre), die anderen haben so zwischen 32 - 35mA. Der Sound ist vorzüglich, und nach 1h Betrieb waren keinerlei Überhitzungs-Erscheinungen zu sehen. Ich habe noch keinen Oszi an den "Record-out" gehängt und mit Dreiecksignal die Übernahmeverzerrungen beobachtet, hab das aber noch vor. Was mich viel mehr interessiert:

Kann durch meine Modifikation irgend was unangenehmes passieren? Die Röhren werden halt schon mit satter Anodenspannung betrieben (gemessene 510V an unseren aktuellen 235V Netzspannung...). Was mich wundert, ist die niederohmige Auslegung des ganzen. In sämtlichen vergleichbaren Schaltplänen hat das Balance-Poti einige kOhm, und das Bias-Poti 10k und mehr. Dann kann man auch einen kleinen Trimmer nehmen und braucht keinen belastbaren Drahtpoti... Könnte es sein, daß Fender nur noch so niederohmige Trimmer mit Mittenanzapfung bekommen hat (400 Ohm..) und den ganzen Spannungsteiler daher so ausgelegt hat? Die Belastung durch die Röhren kann es nicht sein, die hängen über 33k dran, der Querstrom zur Masse beträgt im Leerlauf immerhin knapp 35mA.

Martin

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Offline Wally

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Re: Bias-Einstellung Fender "Studio Bass"
« Antwort #1 am: 1.05.2009 13:19 »
Hallo Martin,
stell doch mal eine unverbindliche Anfrage an den Röhrenguru www.bobbys-reparaturen.de, der kann Dir bestimmt helfen.
Grüß, Wally