Diese Art von Noisegate ist wirklich nur dann brauchbar, wenn es nur zwei Lautstärkezustände gibt... Volles Brett und Stille...Im Prinzip könnte ich mir auch den Arbeitspunkt der A/B-Endstufe verstellen, daß gar kein Ruhestrom mehr fliesst. Ist dann auch wie ein "Noisegate".. und klingt auch zumindest genau so schrecklich wie die Version mit den antiparallelen Dioden
Das Signal wird beim Ausklingen regelrecht zerbröseln und die Art Klirrfaktor, die dabei erzeugt wird, klingt eher nach kaputtem Speaker. Dazu kommt ja auch noch, daß diese Diodenschaltung permanent Verzerrungen hinzufügt, mit dem markanten Unterschied, daß das Kratzen immer stärker hörbar wird, je weniger man den Amp aussteuert . Iiiieeh tu das wech!
Es hat vor Ewigkeiten mal Ansätze in der Studiotechnik gegeben. Dort hatte man das Signal aber in 10 Bandpässe in Oktavbreite aufgeteilt und hinter dem Diodensperrkreis jeweils noch einmal einen steilflankigen Tiefpass. Grund: Die Verzerrungen sind ja ungradzahliger Natur. Ein Signal von 1KHz würde also ein markantes Klirrspektrum ab 3KHz bekommen. Setze ich aber nun einen Tiefpass dahinter, werden diese zusätzlichen Verzerrungen nahezu unhörbar. Der Hardware-Aufwand für soetwas wäre natürlich gewaltig. Das Signal, was den Dioden angeboten wird, darf ja auch nur maximal eine Oktave breit sein.
Dieses Verfahren wurde früher in etlichen elektronischen Orgeln genutzt, die eigentlich eine Rechtecktonerzeugung hatten (Siemens-ICs.. Dr. Böhm, Wersi, Korg CX3 usw. ), um einen Sinuszugriegelsound hinzubekommen. Da waren Filterbatterien drin, die jeweils ein Tonspekrum von einer Oktave geliefert bekamen und durch steile FIlter Sinustöne draus formten. Mann, waren das OP-Amp-Massengräber!
Gruß
Stefan