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Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?

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Offline MrBurns

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Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« am: 20.03.2012 12:56 »
Hallo allerseits,
ich habe einen H&K Edition Tube 25th (wohl identisch mit Tube 20) und mir wurde empfohlen, R22/R23 sowie R20/R19 zu erhöhen bzw zu erniedrigen um das Gain im Leadkanal etwas zu senken. Ich bin mir nur nicht sicher, wieviel Watt die Widerstände abkönnen müssen und möchte auch ungern am laufendem Amp den Strom und die Spannung messen, da ich noch relativ jung im Verstärkerbau bin und mich nur an den Amp wage wenn er aus ist und die Spannungen "weg" sind (ich weiß, vorsicht bei den Elkos). Gibt es so etwas wie eine Faustregel was die Belastbarkeit von Widerständen in Amps angeht ?

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Offline DocJay

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Re: Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« Antwort #1 am: 20.03.2012 13:11 »
Hallo Mr. Burns,

Schickes Suchbild! ;o)

Bei den besagten Widerständen reichen die 0,5W-Typen völlig aus.

In der Regel verbaue ich die im gesamten Amp, außer bei (manchen)
Anodenwiderständen (R11,15,24), in der Spannungsversorgung (R72,73,74) und
bei Schirmgitterwiderständen (R82,83). Diese sollte man zumindest überschlagen
und großzügig aufrunden.

Viele Grüße
DocJay

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Offline Fandango

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Re: Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« Antwort #2 am: 20.03.2012 14:30 »
Hallo Mr. Burns,
Widerstände in Steuergitterstromkreisen werden in der Regel im µA oder sogar im nA-Bereich belastet, da kann man wirklich sehr kleine einsetzen.
In diesem Fall wird der Widerstand R23 selbst bei einem Kurzschluss von C12 mit ~0,25Watt belastet, R19 mit der Hälfte davon.
Ich empfehle LTSpice, oder einfaches Ausrechnen, z.B. die Rechnung für R23: 350V / (R23+R11) = 350V/570000Ohm = 0,000614A =  0,215 Watt, bei Kurzschluss von C12. Wenn der keinen Kurzen hat dann steht dort eine max. Wechselspannung von (geschätzt) 5V an, und wenns auch 50 wären, und die Leistung die der Widerstand aushalten müsste wäre also noch mal ein Siebentel bis ein Siebzigstels davon.
Nimm die kleinsten Widerstände die Du finden kannst.

Gruß,
Georg (Mathe ungenügend)

« Letzte Änderung: 20.03.2012 14:36 von Fandango »
I doubt if any of my favorite players even own a soldering iron.

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Offline MrBurns

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Re: Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« Antwort #3 am: 21.03.2012 09:05 »
Vielen Dank für die schnellen Antworten, ich werde es die Tage mal ausprobieren ob sich das Gain damit ein wenig reduzieren lässt...und werde mich mal etwas mehr mit Schaltplänen beschäftigen. Habe bis jetzt hauptsächlich Effekte gebaut, da verstehe ich die Pläne aber der vom Tube20 ist echt komplex.
Schöne Grüße und danke
   Micha

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Offline Fandango

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Re: Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« Antwort #4 am: 21.03.2012 10:24 »
Hallo Micha,
an Deiner Stelle würde ich an der Beschaltung der Röhren erstmal nichts ändern, ich meine dass das einfacher geht wenn Du den C9 abklemmst, es gibt auch andere Lösungen, Du hast da einige Möglichkeiten, so könntest Du auch in Reihe mit R5 einen Poti oder Trimmer von ca. 5k einlöten und damit den Gain einstellen wie Du es haben willst, oder entfernst einfach den R5.
Wenn Du die Widerstände änderst die man Dir empfohlen hat änderst Du nämlich den Gesamtklang etwas, nicht viel, abber immerhin etwas.
Das Zuschalten von R5 (C6-R6) erhöht die Verstärkung von IC1 wesentlich, dort also solltest Du anfangen zu korrigieren denn hier geschieht das meiste, nicht an der Röhre mit dem Brecheisen.

Viele Grüße,
Georg

PS:
Zitat
der vom Tube20 ist echt komplex
Das sieht nur auf den ersten Blick so aus wegen der Kanalumschaltung etc. und weil der Plan etwas durcheinander scheint.
Hier habe ich den Plan einmal etwas zusammengeschnitten, ohne Netzteil, Umschaltung etc., also nur den Part für Clean, ist vielleicht etwas übersichtlicher.
« Letzte Änderung: 21.03.2012 13:21 von Fandango »
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Offline MrBurns

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Re: Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« Antwort #5 am: 21.03.2012 13:22 »
Ok, vielen Dank für die Vorschläge. Das mit der Änderung der Röhrenbeschaltung konnte ich relativ gut nachvollziehen, um deine Vorschläge richtig zu verstehen muss ich mich noch ein bischen tiefer mit dem Schaltplan beschäftigen, bin ja kein Profi. Aber vielen Dank für die Ideen, da habe ich ja gleich mehrere Ansätze. Kann ich denn R5 bzw C9 einfach so rausnehmen?

...und danke für den Plan, sieht gleich anders aus :)
« Letzte Änderung: 21.03.2012 13:44 von MrBurns »

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Offline Fandango

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Re: Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« Antwort #6 am: 21.03.2012 13:32 »
Zitat
Kann ich denn R5 bzw C9 einfach so rausnehmen?
Den R5 kannst Du rausbauen, den C9 eigentlich auch weil der ja über 100k an Masse liegt und im Clean kaum einen Einfluss hat,  auf alle Fälle darfst Du sicher sein dass dadurch nichts kaputt geht.
Nur eine ganz kurze Erklärung zu R5: Am IC1 wird die Gegenkopplung, also praktisch die Verstärkung, für Clean eingestellt mit R3 - C5 - R7, C4 und R4 nehmen die Höhen aus der Gegenkopplung heraus, dadurch werden die Höhen mehr verstärkt, wird jetzt R5 zugeschaltet hat R7 fast keinen Einfluss mehr und es zählt nur noch die Strecke R5 - R6/C6, die Verstärkung wird um etwa das 20fache mehr. Diesen R5 kannst Du auch, habe ich ja schon geschrieben, mit einem Poti ersetzen.

Zitat
...und danke für den Plan, sieht gleich anders aus
Keine Ursache, das war mir einfach zu unübersichtlich.

Gruß,
Georg
« Letzte Änderung: 21.03.2012 13:47 von Fandango »
I doubt if any of my favorite players even own a soldering iron.

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Offline MrBurns

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Re: Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« Antwort #7 am: 23.03.2012 18:40 »
So, da ja Wochenende ist, habe ich mal einige Sachen ausprobiert. Als erstes habe ich mit verschiedene Röhren experimientiert, dass hat zwar den Klang verändert, aber nicht zum Positiven. Probiert habe ich TTE83CC, EH12AY7 und JJECC83S und die verbauten TADECC83S. Hier sind die Röhren die drin waren auch echt gut, klingen ähnlich wie die TTE83CC. Weil es die einfachste Modifikation war, habe ich R23 halbiert. Es wird in der Tat merklich Gain reduziert, vermutlich noch mehr, wenn ich es noch kleiner machen würde. Wollte es morgen/übermorgen mal mit Veränderung von R5 und C9 versuchen. Du (Fandango) hattest ja erklärt, dass man die getrost ausbauen kann, aber meinst du damit wirklich raus oder Überbrücken?

P.S.: Erstaunlich fand ich es übrigens, dass an keinem Kondensator eine nennenswerte Spannung zu finden war, hat H&K da etwa eine "besondere" Schaltung?
« Letzte Änderung: 23.03.2012 18:44 von MrBurns »

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Offline cca88

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Re: Wieviel Watt muss Widerstand vertragen?
« Antwort #8 am: 23.03.2012 19:06 »
So, da ja Wochenende ist, habe ich mal einige Sachen ausprobiert. Als erstes habe ich mit verschiedene Röhren experimientiert, dass hat zwar den Klang verändert, aber nicht zum Positiven. Probiert habe ich TTE83CC, EH12AY7 und JJECC83S und die verbauten TADECC83S. Hier sind die Röhren die drin waren auch echt gut, klingen ähnlich wie die TTE83CC. Weil es die einfachste Modifikation war, habe ich R23 halbiert. Es wird in der Tat merklich Gain reduziert, vermutlich noch mehr, wenn ich es noch kleiner machen würde. Wollte es morgen/übermorgen mal mit Veränderung von R5 und C9 versuchen. Du (Fandango) hattest ja erklärt, dass man die getrost ausbauen kann, aber meinst du damit wirklich raus oder Überbrücken?

P.S.: Erstaunlich fand ich es übrigens, dass an keinem Kondensator eine nennenswerte Spannung zu finden war, hat H&K da etwa eine "besondere" Schaltung?


zum PS: In der Schaltung sind sogenannte "Bleeder" drin, über die sich die Elkos nach dem Ausschalten entladen können (R86 und R87); auf die sollte man sich aber nicht blind verlassen....

Grüße

JOchen