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Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?

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Offline Fl@shR!Der

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Hallo miteinander,

nun ja, die Frage steht eigentlich schon im Titel.

Der Unterschied zwischen linearen und logarithmischen Potis und der jeweilige Kurvenverlauf sind mir (so denke ich zumindest) bekannt.
Dass unser Gehör logarithmische Änderungen linear wahrnimmt ist mir auch bekannt. Deshalb benötige ich für einen gefühlt/gehört gleichmäßigen Pegelverlauf ein logarithmisches Poti (z.B. Volumepedal). Aber kann ich das verallgemeinern? Wie sieht das beim Tonestack aus und warum benötige ich bei div. Fenderamps in der Reverb/Vibrato-Schaltung ein Reverse-Poti?

Kurzum:
Wann nehme ich in einem Verstärker/Effektgerät welchen Typ, ohne ausprobieren zu müssen, wie es klingt?
Wie kann ich berechnen oder generell rausfinden, welche Regelcharakteristik ich benötige, wenn ich lediglich den Absolutwert eines Spannungsteilers kenne...?
(Z.B. beim erstellen eines neuen Schaltplans)


Die Frage quält mich jetzt schon seit Wochen und ich komm einfach auf keinen grünen Zweig....  ???


Schöne Grüße
Reinhard
Schöne Grüße wünsche ich immer mit, sollte ich es dennoch mal vergessen:

Schöne Grüße Reinhard

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Offline Fl@shR!Der

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #1 am: 13.02.2013 16:34 »
*kopfkratz*  ???

War die Frage jetzt zu einfach und ich nur zu blöd, so dass keiner Lust hat zu antworten?
oder
Ist die Frage zu schwierig, um überhaupt auf einfache Weise beantwortet zu werden?

Wie gesagt, ich hab schon einiges durchsucht, kann mir aber noch nicht erklären, warum ich im einen Fall logarithmische und im anderen Fall lineare Potis verwende.
Meine ursprüngliche Annahme, dass man generell logarithmische für den Audiobereich verwendet, trifft offensichtlich nicht zu.

Btw: Da ich ja keine elektrotechnische Ausbildung (Lehre oder Studium) erhalten hab, möge man mir meine vielleicht "komischen" Fragen verzeihen... manche trivialen Zusammenhänge sind mir einfach nur noch nicht bekannt; für viele von euch hingegen ein alter Hut.


Schöne Grüße
Reinhard
Schöne Grüße wünsche ich immer mit, sollte ich es dennoch mal vergessen:

Schöne Grüße Reinhard

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Offline 12stringbassman

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #2 am: 13.02.2013 18:44 »
Servus Reinhard,

weder Du noch die Frage ist blöd. Sie ist halt auch nicht so einfach und pauschal zu beantworten ;)

Grundsätzlich kommt es mal die Regelcharakteristik an, die Du erreichen willst. Man kann sich nämlich z.B. lineare Potis in die Gitarre einbauen. Dann ist der nutzbare Regelweg recht kurz und im restlichen Drehbereich tut sich nix mehr.

Ich versuche mal eine Verallgemeinerung:

Bei jeder Art von Lautstärke-Regler, bei denen ein Ende auf Masse liegt und das Ausgangssignal vom Schleifer abgegriffen wird, sind logaritmische Potis besser, weil gehörrichtig (genau genommen positiv-logaritmische Kennlinie, "A-Taper"). Also z.B. Gain und Master, aber auch Treble und Bass eines passiven James-EQ. Auch die Potis im üblicherweise in Gitarren-Amps zu findenden FVM-Tonestack sollten logaritmisch sein. Als Mittenpoti wird oft ein lineares verbaut, aber dieser Regler ist eh recht ineffektiv, da isses fast wurscht.

Regler, die die Frequenz einstellen, wie z.B. in einem parametrischen Equalizer oder in einem regelbaren Hoch- oder Tiefpass, sollten ebenfalls logaritmisch sein, allerdings mit negativer Kennlinie ("C-Taper" oder "reverse log"), denn dann kann man es so verschalten, dass beim Rechtsdreh die Frequenz höher wird und nicht andersrum.

Wenn mit dem Poti zwischen zwei Signalen übergeblendet werden soll, also Pan, Balance oder ähnliches, auch Cut/Bosst in aktiven Equalizer-Schaltungen, wird i.d.R. ein lineares Poti genommen.

Ich hoffe, dass Dir meine etwas ungenaue Antwort weiterhilft. Es gibt in der Elektrotechnik eine million und dreizehn Möglichkeiten zur Anwendung von Potentiometern. Da muss man immer im Einzelfall prüfen, welcher Typ am besten geht.

Grüße

Matthias
« Letzte Änderung: 13.02.2013 18:47 von 12stringbassman »
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline kugelblitz

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #3 am: 13.02.2013 20:37 »
Hallo Reinhard,

ich hab schon einmal angesetzt Dir zu antworten, aber die richtigen Worte lassen sich schwer für einen nicht E-Technicker finden.

Meiner Meinung nach ist die Wahl ob log oder lin wie schon Matthias geschrieben sehr von der gewünschten Wirkung abhängig. Wenn ein log Poti gewünscht ist, ob dies reverse oder normal ist hängt eigentlich nur von der Definition der Wirkungsweise ab. Wenn ein Lautstärkeregler zB Dämpfung oder Attentuation genannt werden würde, würde sich zB ein reverse log Poti, mit vertauschten Anfang und Ende empfehlen, dann wird es beim Aufdrehen eben leiser statt lauter aber sonst sollte alles ident zu einem normalen Lautstärken Poti sein.

Ich denke definitivere Antworten werden schwer zu bekommen sein, zumindest von meiner Seite. Wirkung entscheidet über log oder lin und Definition und Extremstellungsverhalten über reverse oder normal.

Gruß,
Sepp

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Offline Fl@shR!Der

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #4 am: 16.02.2013 12:59 »
Ahhh, das hilft mir schon mal auf jeden Fall weiter!  :topjob:

Ich werd die nächsten Tage noch etwas im Web stöbern und bei konkreteren Fragen melde ich mich nochmal.


@ Sepp:

Du darfst mir gerne eine Antwort geben, wie wenn ich ein E-Techniker wäre. Ist ja nicht so, dass ich von der benötigten Mathematik und Physik im Elektrotechnikbereich gar nix verstehe - ich meinte damit eher, dass meine Fragen das ein oder andere mal "komisch" sein können, weil ich auf viele Probleme noch nicht gestoßen bin, die einem in der Ausbildung bestimmt recht schnell begegnen und somit als "trivial" angesehen werden.


Schöne Grüße und großes Danke schon mal!

Reinhard
Schöne Grüße wünsche ich immer mit, sollte ich es dennoch mal vergessen:

Schöne Grüße Reinhard

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Offline kugelblitz

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #5 am: 16.02.2013 13:27 »
Da hst Du was falsch verstanden, ich bin ja selbst kein E-Techniker... und hab selbst meine Probleme mit einer vernünftigen Antwort ;)

Gruß,
Sepp

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Offline silverface

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #6 am: 16.02.2013 15:39 »
Hallo Reinhard,

du musst noch eine Dimension bedenken, nämlich welchen Regelverlauf Du erreichen willst.

Man kann in eine Gitarre auch ein lineares Poti einbauen. Ab etwa einem Drittel hat man schon fast die maximale Lautstärke erreicht, aber durch den langen verbleibenden Regelweg kann man im Bereich des Maximums auch sehr fein dosieren. Oder bei Equalizern, wo oft Potis mit
S-Charakteristik verwendet werden. Mit linearen Potis streckt man den Bereich um die Mittelstellung, gegen die Enden wird die Wirkung zunehmend stärker.

So gesehen glaube ich nicht, dass Du hier irgendwelche Regeln finden wirst.

Gruß, Gernot

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Offline raphrav

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #7 am: 16.02.2013 16:07 »
RevLog-Potis nimmt man dann, wenn man eigentlich eine Log-Kennlinie will, aber die Wirkung des Potis "umgedreht" ist.

Ein gutes Beispiel ist der MXR Microamp: Das ist ein Boost, dessen Verstärkung darüber geregelt wird, wie stark die Gegenkopplung ist.
Wenn du dir einen nichtinvertierenden Spannungsverstärker vorstellst, ist dessen Übertragungsfunktion ja A=1+R1/R2. Wenn du dann R2 variabel machst, dann erreichst du mit einem kleineren Widerstand eine größere Ausgangsspannung. Und so muss das Teilerverhältnis erst schnell ansteigen und dann langsam (^=revlog), da dadurch dann A erst langsam und dann schnell ansteigt - was dann wieder der Log-Kennlinie entspricht.

Grüße,
Raph

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Offline Stefan_L_01

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #8 am: 12.03.2013 21:24 »
Welcher Funktion folgt eigentlich ein Alpha Log Pot? Gibt es dafür eine mathematisches Modell für einen Ausschlag von 0-100% ?
Imo ist es keine reinrassige log Funktion.
Kann es sein dass so ein log pot von der Fertigung her immer eine Reihe linearer Abschnitte zunehmender Steigung darstellt?

Gruß
Stefan

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Offline Striker52

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Re: Wann benutze ich a) lineare b) logarithmische Potis?
« Antwort #9 am: 13.03.2013 19:28 »
Genauso ist es. Eine sich kontinuierlich ändernde (und das auch noch logarithmisch) Leiterbahn herzustellen wäre viel zu teuer. Deshalb werden einfach 2 bis 4 "Geraden" so zusammengestückelt, dass ein annähernder Log-Verlauf dabei rauskommt.
Gruß Axel