Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

günstige DIY AuthentiCap Alternative

  • 8 Antworten
  • 5203 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline 456Onno456

  • YaBB God
  • *****
  • 326
günstige DIY AuthentiCap Alternative
« am: 18.06.2018 13:24 »
Hallo,

ich hatte die Tage wieder die Freude an einem alten Silvertone Verstärker zu arbeiten. Dabei gilt es natürlich auch die 50 Jahre alten Elektrolyt-Kondensatoren ('cap-can') zu ersetzen. Am besten ohne das Amp-Chassis sichtbar zu verbohren. Die bereits im Netz ausreichend dokumentierte Variante, die alten 'cap cans' aufzusägen, habe ich für mich ausgeschlossen. Einerseits wollte ich nicht mit Silikon rummantschen und andererseits ist das ja auch wieder nur eine temporäre Lösung (außer man möchte irgendwann in der Zukunft die 'cans' nochmals aufsägen und das Silikon und die caps wieder rauspopeln).

Also habe ich mich dafür entschieden eine Montageschelle (hier aus dem Shop) mit einem 3D-gedruckten Halter zu kombinieren. Damit kann man dann einige axiale F+T caps als multisection-cap zusammenfassen, welche es so nicht als 'radiale' multisection caps gibt (20µ+10µ+5µ+5µ in meinem Fall). Da Bilder mehr als Worte sagen, noch einige Bilder im Anhang.

Gruß
Max

PS:

i) Sicherheit: die Masseseite der caps zeigt nach 'Außen'. Die M3-Schrauben greifen im Plastik. Ergo - keine berührbaren Leiter liegen auf einem gefährlichen Potential.

ii) Langfristigkeit: Ich habe günstiges PLA verwendet (wärmeformbeständig bis ca. 60°C). Das ist für den Prototypen und in dem verbauten Amp (ordentlicher Abstand zu den Röhren. Cap am Boden angeordnet und Röhren darüber - Hitze durch Konvektion gefährdet das Plastik nicht) bestimmt ausreichend - allerdings nicht zufriedenstellend. Die nächsten Varianten werden mit einem anderem Filament (z.B. Extrudr Greentech Pro - wärmeformbeständig bis ca. 160°C) gedruckt. Damit kann man sich dann prinzipiell die externe Montageschelle sparen und dafür gleich mitdrucken. Der Austausch eines solchen hybrid-multisection-caps ist mit dieser Herangehensweise ausreichend schnell bewerkstelligt und sehr günstig.

iii) Ein Cap-Holder gedruckt mit einem Multicolor-Filament in entsprechend psychedelischen Farben ist für 60er Sounds extrem klangzuträglich ...

*

Offline Dirk

  • Dirk M.
  • Administrator
  • YaBB God
  • *****
  • 12.963
  • 2T or not 2T
Re: günstige DIY AuthentiCap Alternative
« Antwort #1 am: 18.06.2018 16:24 »
Das ist  :topjob:

Gruß, Dirk
Für Support und Produktanfragen bitte das offizielle Kontaktformular im Shop verwenden. PMs werden nicht beantwortet.

*

Offline 456Onno456

  • YaBB God
  • *****
  • 326
Re: günstige DIY AuthentiCap Alternative
« Antwort #2 am: 21.06.2018 10:26 »
Danke für die netten Worte Dirk.

Da es thematisch zu den gedruckten Haltern passt noch ein Bild einer kleinen Schelle für einen radialen 22µF/450V Kondensator.

LG,

m.

*

Offline roseblood11

  • YaBB God
  • *****
  • 1.227
Re: günstige DIY AuthentiCap Alternative
« Antwort #3 am: 21.06.2018 11:53 »
Was kostet dich so ein Teil, wenn du das hitzebeständige Material nimmst?

*

Offline 456Onno456

  • YaBB God
  • *****
  • 326
Re: günstige DIY AuthentiCap Alternative
« Antwort #4 am: 21.06.2018 12:05 »
naja, das ist eine Optimierungsfrage. Möglichst Kostengünstig würde man das wohl mit ABS drucken (bis 90°C wärmeformbeständig). Dazu braucht es aber wirklich gut geheizte build plate und eine Luftfilterung (habe ich beides gerade nicht).

Die kleine Lasche verwendet ca. 1m 1,75mm filament (ca. 3g sagt Cura). Auf einer 1kg ABS Spule befinden sich ca. 400m (mittelpreisig gibts die für ca. 20€). Also 5cent Materialkosten.

Wie man die Strom- und Gerätekosten anteilig rechnet überlasse ich anderen. Was man noch beachten sollte ist, dass man gerade beim Prototypen-Design schnell mal 5-10 'Versuche' erstellt und druckt bis es wirklich richtig sitzt.

hilft das?

LG,

Max

*

Offline roseblood11

  • YaBB God
  • *****
  • 1.227
Re: günstige DIY AuthentiCap Alternative
« Antwort #5 am: 21.06.2018 13:14 »
Klar, danke! Offenbar lebe ich hinterm Mond - als ich 3D-Druck zuletzt wahrgenommen habe, war das noch so teuer, dass es für private Nutzung kaum sinnvoll war.

Grüße, Immo

*

Offline bluesfreak

  • YaBB God
  • *****
  • 2.659
  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Re: günstige DIY AuthentiCap Alternative
« Antwort #6 am: 21.06.2018 14:10 »
Super Job, besser als alle bisher gesehen Bastellösungen...nur zwei Bedenken:
1. Kann die ABS Dose es ab falls es mal einen Totalversager bei einem Elko gibt oder mutiert das Teil zur Granate?
2. Ich seh den Schmodder an dem Oktalsockel zwischen den Pins mit Sorge, ich würde da zumindest mal mit nem Glasfaserpinsel sauber machen weil wenn es dumm geht und mal ein schwülwarmer Tag ist kann es zwischen den Pins funken weil der Staub feucht wird....

Gruß
blues

*

Offline 456Onno456

  • YaBB God
  • *****
  • 326
Re: günstige DIY AuthentiCap Alternative
« Antwort #7 am: 21.06.2018 14:32 »
Hi blues,

ad 1.) gute Frage, ich weiß es nicht. Ich nehme an, dass dies auch nicht unbedingt VDE konform ist, das müsste man auch bedenken/erfragen. Ich glaube aber, dass der potentielle Schaden geringer ist, als in dem Fall in dem es einen Multisection cap so zerreißt. Ich habe die Dose mehrteilig gedruckt, es gibt also Sollbruchstellen für Überdruck im Gehäuse. Die Kanten des Deckel sind abgerundet, also falls der fliegt, dann fliegt ein <10g Plastikteil (ja die Schrauben wären zu bedenken). Oder verpasse ich was?

ad2.) ein 55 Jahre alter Ampeg R-15R. Das Chassis ist mit je 3 Tupfen an den Falzen punktgeschweißt. Schmodder, Rost, eine interne Verdrahtung zum davonlaufen und ein grausiges Tremolodesign kommen hinzu - das ist und war nie ein Glanzstück. Du hast Recht, danke für deinen Hinweis das werde ich machen.

Gruß

m.

*

Offline cca88

  • YaBB God
  • *****
  • 3.936
Re: günstige DIY AuthentiCap Alternative
« Antwort #8 am: 21.06.2018 22:10 »
Hi blues,

ad 1.) gute Frage, ich weiß es nicht. Ich nehme an, dass dies auch nicht unbedingt VDE konform ist, das müsste man auch bedenken/erfragen. Ich glaube aber, dass der potentielle Schaden geringer ist, als in dem Fall in dem es einen Multisection cap so zerreißt. Ich habe die Dose mehrteilig gedruckt, es gibt also Sollbruchstellen für Überdruck im Gehäuse. Die Kanten des Deckel sind abgerundet, also falls der fliegt, dann fliegt ein <10g Plastikteil (ja die Schrauben wären zu bedenken). Oder verpasse ich was?

ad2.) ein 55 Jahre alter Ampeg R-15R. Das Chassis ist mit je 3 Tupfen an den Falzen punktgeschweißt. Schmodder, Rost, eine interne Verdrahtung zum davonlaufen und ein grausiges Tremolodesign kommen hinzu - das ist und war nie ein Glanzstück. Du hast Recht, danke für deinen Hinweis das werde ich machen.

Gruß

m.

ich glaub bzgl. dem VDE brauchst Du dir keine echten Gedanken machen...

Di Caps wären ja auch so irgendwie drin...

Du verwendest das PLE ja auc nicht als Isolation, sondern nur als Montagehilfe
Ein paar "Entlüftungsöffnungen"...

Danke für den Gedankeninput... Mit den Printern ist ja eigentlich nur die eigene Phantasie das Limit.

Hast Du irgendwelche Erfahrungen, ab wann PLE "wabbelig" wird? Echt schon bei 60°?
WAs für nen Drucker hast Du? Und mit was "malst" Du?
Ich dremel

Grüße
Jochen
« Letzte Änderung: 21.06.2018 22:16 von cca88 »