Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Laney Ironheart IRT120 Modding

  • 2 Antworten
  • 2145 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Toubey

  • Jr. Member
  • **
  • 18
Laney Ironheart IRT120 Modding
« am: 20.02.2019 01:46 »
Hiho zusammen,

ich verwende seit inzwischen ca. 8 Jahren einen Laney Ironeheart als Hauptamp im Proberaum und Live, da mir der Spund super gefällt und ich wegen meiner recht puristischen Einstellung kaum Features benötige. Recht bald nachdem ich ihn gekauft habe hat dann auch schon die Suche nach dem Schaltplan begonnen, und vor ca. 2 Jahren ist er tatsächlich auf der Seite mit dem interessanten Namen elektrotanya.com aufgetaucht. Ich war dann etwas enttäuscht dass der Reverb nur über einen fertigen IC erzeugt wird (der gewieft auf der Unterseite einer Platine versteckt ist!) und das Signal recht viele meiner Meinung nach nicht allzu notwendige Halbleiterstufen durchläuft. Aber da er ja klang und ich keine konkreten Verbesserungsideen hatte habe ich ihn vorerst im Werkszustand gelassen.

Dann traten vor etwa einem Jahr ab und an Zicken auf. Manchmal war der Verstärker nach dem Einschalten extrem leise bis ich Volume auf Maximum stellte, wodurch er mit einem Schlag wieder ins Leben zurückbrüllte. Dazu blieb er manchmal scheinbar zwischen 2 Kanälen hängen, was auch einen sonderbaren Sound zufolge hatte. Daher vermutete ich das Problem in der Kanalumschaltung, und da ich kein Fan der vielen Halbleiter zwischen Klangregelung und Phasenumkehrstufe bin, die nur für die von mit noch verwendeten Reverb und Effekt Loop zuständig waren, beschloss ich diese komplett zu ersetzen. Also habe ich 2 G5V-1-DC12 Relais kopfüber auf die Platine geklebt um die Kanalumschaltung zu erledigen und fliegend verdrahtet. Dabei greife ich einfach die Signale jedes Kanals ab, Clean vor R5, Crunch vor R84 und Lead vor R52. Die Signale der Schaltmatrix habe ich am jeweils nächsten Punkt gemopst und wie bei der ursprünglichen Kanalumschaltung verwendet (siehe Handzeichnung). Das Ausgangssignal der Schaltung habe ich dann wieder eingespeist in dem ich C65 auf der SLAVE_IN Seite aus der Leiterplatte gezogen und mit den Relais verbunden habe, damit waren auch alle Halbleiterstufen außen vor. So waren die Probleme zwar passé, nur leider auch der Gain wesentlich geringer. Vor dem Kathodenfolger wurde das Signal stark abgeschwächt (vermutlich um auf Halbleiterverträgliche Pegel zu kommen), und dann erst direkt vor dem PI in U2 wieder verstärkt. Um den Fehlenden Gain der letzteren auszugleichen habe ich C21 und C31 entfernt, damit hat das Gain-Level wieder ziemlich gut gepasst :D.

Da der Amp dann schon offen war habe ich noch ein paar weitere Punkte kontrolliert. Dabei ist mir aufgefallen wie erschreckend weit die Heizspannungen daneben liegen. An V1 und V2 waren nur ca. 10,5V, an V12 nur 5,4V zu messen! Erstere sind in Reihe mit 22R Vorwiderständen zwischen +15V und -15V der ICs geschalten. Das finde ich zwar nicht gerade elegant, da sie so schnell unterschiedlich geheizt werden, aber mit jeweils 2x100R parallel zu den Vorwiderständen lag es zumindest wesentlich näher am Sollbereich. In der Endstufe war das Problem ziemlich eindeutig der zu hohe Spannungsabfall über den Leiterbahnen, mit 2x6L6 mögen die noch ausreichend bemessen sein, für die saftigen 6A meiner 4xEL34 war das jedoch bei weitem nicht massig genug. Daher habe ich hier mit 1mm² Leitungen aufgedoppelt, danach sah die letzte Röhre immerhin knapp 6,1V.

Als ich dann den Ruhestrom einstellen wollte fand sich schon wieder ein Problem: die angepeilten 35mA pro Röhre waren weit außerhalb des Regelbereiches des Potis, bei 25mA war Schluss. Also noch R127 auf 33R geändert um da ausreichend Spielraum zu haben. Da der Verstärker bei dem hohen Eingangspegel meiner aktiven Pickups und viel Pre-Boost zu pumpen anfing habe ich noch einen Grid Stopper von 10k vor V1A eingefügt und da ich schon am Basteln war den Standby-schalten abgeklemmt da ich ihn für recht unnötig halte ;).

Nach allem habe ich nun das Gefühl, dass der Amp lediglich einen Ticken tighter klingt und nun zuverlässig läuft - Da mir der Sound davor schon gefiel war das allerdings auch mein Ziel :D. Falls ich irgendwo Bockmist gebaut habe oder noch einen Makel des Amps übersehen habe den man gut ausmerzen könnte würde ich mich sehr über Kommentare freuen. Sonst möchte ich das aber vor allem mal dokumentieren, da ich nirgends etwas über Projekte einen Ironheart zu modifizieren gefunden habe und mich selbst massiv gefreut hätte wenn ich da etwas Basisidee gefunden hätte ;). Ich habe auch noch mehr Bilder, nur will das komprimieren dieser im Moment nicht wirklich, falls das jemanden interessiert kann ich die noch posten.

Cheers and Beers,
Toubey

*

Offline Mr. Lime

  • YaBB God
  • *****
  • 402
Re: Laney Ironheart IRT120 Modding
« Antwort #1 am: 20.02.2019 10:24 »
Der "Tone" Regler sieht interessant aus. Fast wie ein Presence von Hiwatt.

Nach dem PI werden durch den Tandem Poti entweder Höhen beschnitten oder durch die Gegenkopplung mit dem 100n Presence Cap und dem 4k7 Tail R geboostet.

..aber wozu den Tiefpass nach dem PI und nicht davor?!  ???

Wie ist dein Eindruck dazu? Funktioniert das gut, wie fühlt sich der Regelweg an bzw wie klingt das?


*

Offline Toubey

  • Jr. Member
  • **
  • 18
Re: Laney Ironheart IRT120 Modding
« Antwort #2 am: 20.02.2019 17:26 »
Vom Verhalten finde ich den Tone Regler absolut super, ich finde dass man mit ihm ziemlich direkt die "garstigkeit" des sounds einstellen kann ;). Vor allem wenn ich live an einer anderen Box spiele reicht meist eine leichte Veränderung von "Tone" um wieder den Sound zu haben den ich mir wünsche ohne dass ich den Rest anfassen muss. Der Regelweg passt auch, der Regler ist recht feinfühlig, steht aber auch nicht dauernd im Endanschlag. Aber den Aufbau finde ich auch sehr eigenartig, ich komme nicht wirklich darauf was an dieser Ausführung das Vorteilhafte sein soll.