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ältere Elkos verbauen...

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Offline roseblood11

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ältere Elkos verbauen...
« am: 11.10.2023 18:44 »
Ich habe diverse Elkos liegen, die inzwischen 5 bis 10 Jahre alt sind, unverbaut. HV für Netzteile von JJ, F+T, aber auch kleine für niedrigere Spannungen (Panasonic FC).
Würdet ihr die einfach verbauen? Oder erstmal vorsichtig mit Stelltrafo (den ich nicht habe) die Spannung hochfahren? Oder gleich formieren?


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Online Helmholtz

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Re: ältere Elkos verbauen...
« Antwort #1 am: 11.10.2023 19:02 »
Bei Lagerung länger als 2 Jahre kann der Leckstrom deutlich ansteigen.
Daher ist es am sichersten, vor Gebrauch zu formieren.
D.h. an Nennspannung mit Strombegrenzung und Stromüberwachung.

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Offline roseblood11

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Re: ältere Elkos verbauen...
« Antwort #2 am: 11.10.2023 20:00 »
Welche Methode ist denn empfehlenswert und günstig? Es geht halt nicht um sehr viele. Wenn ich erst was anschaffen müsste, wäre neu kaufen billiger.

Die einfachste Variante, die ich gesehen hab, verwendete nur eine 1n4007 und eine Glühbirne für Kühlschränke...

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Online Helmholtz

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Re: ältere Elkos verbauen...
« Antwort #3 am: 11.10.2023 21:41 »
Niemals direkt an Netzspannung hantieren. Das ist lebensgefährlich. Es muss immer ein (Trenn-)Trafo dazwischen sein.
Wenn ein aufgebauter Verstärker zur Verfügung steht, kann man sich an dessen Spannungen bedienen.
Sonst muss man sich eine Spannungsversorgung basteln.
(Ich verwende ein Labornetzteil.)

Elkohersteller empfehlen Nennspannung mit einem Serienwiderstand von 1k für eine Stunde.
Andere Quellen sind vorsichtiger und empfehlen bei älteren Hochvoltelkos einen Vorwiderstand von bis zu 100k/2W.
Das ist schonender, dauert aber länger (evtl. etliche Stunden).
Über den 100k Widerstand wird ein DC Voltmeter angeschlossen und solange formiert, bis der Spannungsabfall auf ca. 10V gesunken ist.

In der Regel ist ein Leckstrom von 1mA akzeptabel.

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Offline roseblood11

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Re: ältere Elkos verbauen...
« Antwort #4 am: 11.10.2023 21:55 »
Ich nutze bei Arbeiten unter Spannung immer eine Steckdose mit FI. Der Trenntrafo würde bloß dazu führen, dass der nicht auslöst.

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Online Helmholtz

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Re: ältere Elkos verbauen...
« Antwort #5 am: 11.10.2023 23:28 »
Das halte ich für äußerst leichtsinnig.
Erstens kann auch ein Strom unterhalb der Ansprechschwelle des FI zu Verletzungen führen und zweitens kann ein FI auch mal hängen.
Unser Sicherheitsingenieur hätte so was nie genehmigt, obwohl natürlich im Entwicklungslabor alles mit FIs gesichert war.
Mit einem Trenntrafo kann dagegen gar kein Massestrom fließen.

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Online Stahlröhre

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Re: ältere Elkos verbauen...
« Antwort #6 am: 12.10.2023 18:44 »
Kann mich dem nur anschließen: für derartige Arbeiten unbedingt einen Stell- Trenntransformator benutzen! Nur damit bekommt man ein erdfreies IT Netz bei dem ein einzelner Fehler nicht zu einer gefährlichen Körperdurchströmung führen kann. Sich hier auf den Fi-Schalter zu verlassen ist fahrlässig, nicht weil er hängen könnte (das passiert eher selten) sondern weil zu 99% der verwendete Typ nicht passt und bei einem Fehlerstrom garnicht auslösen würde.

Es kommt hierbei nicht nur auf den maximalen Fehlerstrom an, sondern auch auf den verbauten Typ. Der in Deutschland gebräuchlichste Typ A löst nur bei reinen Sinus- und Pulsströmen aus. Gleichstromfehler, wie sie bei deinem Formieraufbau auftreten können erkennt dieser Typ nicht und führen unter schlechten Umständen sogar zum dauerhaften Erblinden des Fi-Schalter. Ein blinder Fi fällt im normalen Betrieb nicht auf, löst im Fehlerfall aber garnicht mehr aus. Eine sichere Abschaltung derartiger Fehlerströme mit Gleichanteil sind nur mit Typ B und B+ Fi's möglich, Kostenpunkt rund 500€. Ältere Fi-Schalter sind teils noch Typ AC (in Österreich neu noch zulässig) und reagieren auf noch weniger Fehlerströme als Typ A. Diese sollten grundsätzlich ausgetauscht werden.

Als maximaler Fehlerstrom sind 30mA zulässig um noch Personenschutz zu gewährleisten, Fi-Schalter mit 300mA erfüllen lediglich Brandschutzanforderungen. Fi's mit 500mA und mehr (häufig in Altanlagen) erfüllen garkeine dieser Kriterien.
Gruß,
Max

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Online Helmholtz

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Re: ältere Elkos verbauen...
« Antwort #7 am: 12.10.2023 19:03 »
Wenn man einen großen Vorwiderstand von 47k bis 100k verwendet, muss man die Spannung nicht mit einem Stelltrafo hochfahren.
Das erledigt der Spannungs(ab)fall am Vorwiderstand automatisch.
Jeder normale Netztrafo mit passender Sekundärspannung (d.h. Un/1.4) ist geeignet.
Ist die Sekundärspannung zu hoch, kann man natürlich einen Stelltrafo vorschalten.
Oder eben einen Stell-Trenntrafo verwenden.
Von ungeglätteter, pulsierender Formierspannung halte ich wenig, denn ausschlaggebend ist die Formierdauer bei voller Nennspannung.
« Letzte Änderung: 12.10.2023 19:07 von Helmholtz »