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Dale Widerstände - warum?

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Offline roseblood11

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Dale Widerstände - warum?
« am: 6.12.2023 12:50 »
Es wird oft hervorgehoben, die Dale Widerstände seien „besonders rauscharm“, ständen für „Klarheit und Transparenz“ und ähnliches, oft blumig umschrieben. Was ist daran Mojo bzw Glaube, was ist messbar bzw theoretisch begründbar? Es sind kleine 1/2-Watt Widerstände... Sollten nicht zB die 2-Watt Metalloxid Widerstände aus dem Shop generell bessere Werte haben?

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Offline chaccmgr

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Re: Dale Widerstände - warum?
« Antwort #1 am: 7.12.2023 11:38 »
Ich kann nicht mit Messwerten dienen, ich mache das über meine Ohren. Ich würde vermuten, dass gute Industriequalität sich von Dale nicht oder schwer messbar, sicher aber nicht hörbar unterscheiden wird (nur meine nicht über Messungen belegte Meinung).

Tendenziell versuche ich Mojo-Komponenten zu vermeiden und gehe, wo möglich, auf die 2W MOX Widerstände (Die 1/2W Widerstände sind auch nicht so spannungsfest wie die 2W), gerne auch hier aus dem Shop mit guten Ergebnissen. MOX in 2W sind rauscharm und stabiler.

Das Thema wird aber schnell in Glaubensdiskussionen abdriften, noch mehr, wenn Kondensatoren ins Spiel kommen.

Dort, wo ein hoher Spannungshub herrscht (z.B. Anoden) sollen die alten Kohlepresswiderstände geradzahlige Harmonische produzieren (messbar), die einen wärmeren Klang generieren, das erkauft man sich aber mit Drift in den Werten über die Zeit und mit Rauschen und Knistern (Frying Pan). R.G. Keen hat da mal was Vernünftiges geschrieben: http://www.geofex.com/article_folders/carbon_comp/carboncomp.htm.

Neben der Jagd nach dem Magic Sound gibt es auch praktische Überlegungen. Nicht immer sind die Wunschkomponenten auch verfügbar / nicht in den benötigten Werten verfügbar.
Wenn man nicht Hunderte verschiedener Komponenten horten will, wird man sich für einen Typ entscheiden und damit bauen.
Liebe Grüße
Robert

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Offline bluesfreak

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Re: Dale Widerstände - warum?
« Antwort #2 am: 7.12.2023 17:10 »

Vishay/Dale RN65/70 sind Mil Spec (und Metall Film), sprich der hält schon deutlich was aus, driftet fast nicht, hat exakteren Wert in ist Flameproof.
Ich hab schon diverse Amps mit Dales gebaut und auch direkt einen 18W TMB mal zum Kohlepress-bestückten Bruder verglichen => klingt praktisch identisch, da machen zB SoZo vs MKT1813 einen deutlicheren Unterschied.
In a nutshell: Mit den Dales hat man die vermutlich zuverlässigere Variante verbaut als wenn man die prähistorischen Kohlepress verwendet.

Gruß
blues.

BTW: RN65 sind für 350Vmax ausgelegt, ein Wert den die üblichen Kohlepress auch haben...

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Offline roseblood11

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Re: Dale Widerstände - warum?
« Antwort #3 am: 7.12.2023 19:16 »
In a nutshell: Mit den Dales hat man die vermutlich zuverlässigere Variante verbaut als wenn man die prähistorischen Kohlepress verwendet.
Das dürfte gewiss sein. Aber im Vergleich mit höher belastbaren Widerständen gleicher Bauart? Also zB 2W, 500V, ob als Metallfilm oder Metalloxid? Dürften die nicht noch etwas weniger rauschen und evtl länger halten? Letzteres ist bei den Dales sicher völlig unkritisch, ersteres könnte einen kleinen Unterschied machen.

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Offline Showitevent

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Re: Dale Widerstände - warum?
« Antwort #4 am: 4.01.2024 10:31 »
Moin,

da geht es vornehmlich um thermisches Rauschen und das ist durchaus ein Thema.

Mit Mojo hat das nur zu tun, weil man dafür kein einfacherers Wort gefunden hat. Für uns gilt in erster Linie, dass in hochohmigen Schaltungen, mit zunehmendem Gain, ein Metallfilmwiderstand einfach weniger rauschen induziert, als es ein Kohlepress Equivalent tut. Schlichtweg, wegen seiner mechanischen Eigenschaften, höherer Dichte, etc.
Hier kommts aber stark auf die Abteilung im Amp an. An der Anode nicht so sehr, wie zum Beipspiel als Gridblocker oder Ableitwiderstand an V1.

Generell kann man in alles "Mojo" interpretieren. Ist das Rauschen dominant und hat einen Einfluss auf mein Spielgefühl, dann will ich das gewiss nicht haben -  auch (oder schon gar) nicht wenn Slash oder wer auch immer das so hat.

LG Geronimo

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Offline roseblood11

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Re: Dale Widerstände - warum?
« Antwort #5 am: 4.01.2024 11:11 »
Eben, es geht um die Bauart. Metallschicht rauscht weniger, als Kohlepress... Ein Metallschichtwiderstand muss aber nicht den Mondpreis eines Dale kosten.
Und die offene Frage war, ob ein überdimensionierter (max Watt, max Volt...) NoName Widerstand nicht sogar besser ist, als ein knapp dimensionierter Dale. Nach meinem physikalischen Verständnis müsste das eigentlich so sein. 

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Offline bluesfreak

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Re: Dale Widerstände - warum?
« Antwort #6 am: 4.01.2024 14:47 »

So mondpreisig sind die Vishay/Dale nicht, bei 2.5k Stück in der Ammo Box kostet einer keine 40ct aber was will man als Otto Normaluser mit 2.500 Stück eines Types.
Verglichen mit den Einzelpreisen der großen Teileschubser (RS, Farnell, DigiKey) hat Dirk eh super Preise (schaut Euch mal an was zB Farnell für Silver Micas aufruft).
Insofern sollte man die Kirche im Dorf und Dirk seine Marge lassen und sich entweder für diese Widerstände oder für was anderes entscheiden.
BTW: Ich hab mal (weil neugierig) Kohleschicht Widerstands Sortimente 1W über einen Online Channel aus PRC gekauft, angeblich 350V/1W...neben furchtbar dünnen Anschlussbeinchen haben sich da der Großteil vorzeitig verabschiedet weil bei Spannung über 200V die Lackierung durchschlug oder der Widerstand bei Dauerlast deutlich unter 1W schon aufgab...

Gruß
blues

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Offline carlitz

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Re: Dale Widerstände - warum?
« Antwort #7 am: 4.01.2024 15:50 »
Schnell kopieren ist eben im Zweifel nicht gut gemacht.

ich habe von einem der beiden Kitty Hawk Amp Gründer (Wolfram Roy), alte originale Allen Bradley Kohleschichtwiderstände aufgekauft.

Das ist mal Qualität und die sind von den Abmessungen und des Drahtdicken mal wirklich anders als diese Chinaböller....
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