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Hochspannung und Rasterplatinen?

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Offline doctormolotov

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Hochspannung und Rasterplatinen?
« am: 18.10.2007 14:36 »
Hallo zusammen,

wenn ich mich recht entsinne, ist ja der Mindestabstand von Leiterbahnen bei Spannungen, die in nem Verstärker so auftreten, auf min. 2,5mm festgelegt - Kann da bitte jemand, der fit mit VDE-Normen ist, nochmal Zahlen nachlegen?

Hab mich darüber schon mit Stefan (Kramusha) unterhalten und wollte s nochmal in die große Runde geben.
Wie ist die Handhabe nun genau damit?

Bei Einzelanfertigungen - Beispiel: das Zerrerpedal, das ich gerade "fertig" habe - sind ja Lochrasterplatinen unglaublich praktisch, aber auch nicht ganz koscher nach obiger Definition.. Muß ich korrekterweise die 5,12mm-Punktrasterplatine, auf der das Netzteil gerade aufgebaut ist (Abstand zw. Lötaugen ca. 1,5mm),  rauswerfen und ne VDE-gerechte Platine ätzen? Sollte mich der Größenwahn packen und ich gehe in Serie, ist der Fall ja klar -> Platine. Ist der Aufwand bei nem Einzelstück auch nötig?
Mir gehts nicht um Faulheit, sondern in erster Linie um meine Sicherheit und um die meiner Kumpels, die in blindem Vertrauen auf meine Lötkünste an dem Teil rumspielen und -drücken.

Andere Frage: Wie löst man das Problem mit den 2,5mm an ner Novalfassung? Durch pure Ignoranz? ;)

(Über 2,54mm Streifenraster brauchen wir nicht reden - da ist ja sofort mal ein Faden Lötzinn zwischen zwei Bahnen, zwischen die er nicht gehört. Resultat: nicht koscher ;) ).

Gruß Bernhard

Edit:

Nach dem hier

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=1675.msg12052#msg12052

hauts mit den Lochrasterplatinen hin ...  Andere Meinungen?
« Letzte Änderung: 18.10.2007 16:16 von doctormolotov »

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Offline Hans

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Re: Hochspannung und Rasterplatinen?
« Antwort #1 am: 18.10.2007 18:48 »
Hallo

anbei eine Grafik die dir die passende Antwort gibt.


Quelle : Elektor 4/99

2,54 oder 5,08 mm Platinen sind für Röhrenaufbauten eher zweite Wahl. Besser sind Lötösenplatinen oder noch besser eine spezielle Platine.



Versuchsaufbauten mit Lochrasterplatinen und Röhren ja, aber nicht im Betrieb die Füße draufstellen  :devil:

Salu Hans
« Letzte Änderung: 18.10.2007 21:03 von Hans »

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Offline doctormolotov

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Re: Hochspannung und Rasterplatinen?
« Antwort #2 am: 18.10.2007 19:06 »
Servus Hans,

danke für die Grafik. Hab mich wohl um ne Kommastelle vertan... und bin beruhigt.

Auf der Lochrasterplatine ist nur das Netzteil. Die "eigentliche" Röhrenschaltung ist größtenteils auf ner Lötösenleiste, und wo es sich angeboten hat, sind Bauteile frei zwischen Platine und Fassung verdrahtet. 2 Fassungen sitzen in der Grundfläche eines Alu-U-Profils (40x20mm) - die Röhren "im" U, und auf einem Schenkel des U-Profils sitzt dann die Lötleiste "längs" zu den Röhren. Damit hab ich Leitungswege von der Leiste zur Fassung von 1 bis 3 cm.

Deine Lösung mit den Fassungen in der Lötleiste gefällt mir dann doch noch am besten - kürzere Leitungen gehen ja echt nicht mehr -  und es macht weniger Arbeit als das Ätzen einer Platine...

Da wir bis jetzt keine Elefanten oder Walrösser in die Bühnenshow integriert haben, sollte auch der Lochrasterplatine in einem von Dirks Pultgehäusen nix passieren.

Gruß Bernhard
« Letzte Änderung: 18.10.2007 19:42 von doctormolotov »

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Offline mac-alex_2003

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Re: Hochspannung und Rasterplatinen?
« Antwort #3 am: 18.10.2007 20:15 »
Hallo,

bei Röhrenverstärkern sind nach IPC 2,5mm Abstand nötig. Die VDE ist hier vergleichbar. Eine genaue Liste kann ich später mal rausziehen.

Viele Grüße,
Marc

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Offline mac-alex_2003

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Re: Hochspannung und Rasterplatinen?
« Antwort #4 am: 18.10.2007 20:50 »
So, habe mal nachgeschaut in der IPC. Es gilt:

V         Gruppe B2            Gruppe B4
           unbeschichtet       beschichtet (polymer)
           bis 3050m üNN

0-30       0,1mm                 0,05mm
31-100    0,6mm                 0,13mm
101-150  0,6mm                 0,40mm
151-300  1,25mm               0,40mm
301-500  2,50mm               0,80mm
>500      0,005mm/V           0,00305mm/V

für vergossene Schaltungen gelten andere Werte.

Nach obiger Liste benötigst Du bei Lochrasterplatinen 2,5mm. Bei beschichteten Leiterplatten 0,8mm.
Im Bereich der offenen Lötaugen sind aber wieder 2,5mm angesagt.

Die IPC 2221 ist hier sehr viel schärfer als Hans' Grafik.

Viele Grüße,
Marc

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Offline doctormolotov

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Re: Hochspannung und Rasterplatinen?
« Antwort #5 am: 19.10.2007 00:29 »
Servus Marc,

danke für die Liste. Da die Versorgungsspannung bei mir 190V ist, komm ich noch bei den 1,25mm unter.

Gilt eine nachträglich mit Lötstopplack lackierte Platine nach der IPC-Liste als beschichtet?

Oder was kann man hernehmen, um in die Kategorie reinzukommen?

Gruß Bernhard

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Offline Joachim

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Re: Hochspannung und Rasterplatinen?
« Antwort #6 am: 19.10.2007 08:22 »
Moin Bernhard,

Marcs Angaben aus der IPC sind auf jeden Fall verbindlich. Um in die Kategorie B4 zu kommen brauchst Du eine mit einem Polymer-Lötstopplack beschichtete Platine. Ob es eine nachträgliche Lackierung mit Lötstopplack (meinst Du vielleicht eher Flußmittel?) hier möglich ist bezweifle ich, da hier sicher viele Randbedingungen eingehalten werden müssen, die bei einer Handlackierung nicht gewährleistet sind.

Zu Deiner Frage "Wie löst man das Problem mit den 2,5mm an ner Novalfassung? Durch pure Ignoranz?":

Auf keinen Fall durch Ignoranz, sondern nur mit einer beschichteten Platine. Zumindest wenn die Spannung so groß ist, dass der Abstand zwischen den Pins des Sockels nicht mehr ausreicht. Oder eben durch freie Verdrahtung des Sockels.

Lochrasterplatinen würde ich bei Spannungen, die über dem Niederspannungsbereich liegen, nicht empfehlen. Wie Hans schon schrieb, gibt es bessere Möglichkeiten ("Lötösenplatinen oder noch besser eine spezielle Platine").

Grüße,
Joachim
Live long and prosper.

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Offline mac-alex_2003

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Re: Hochspannung und Rasterplatinen?
« Antwort #7 am: 19.10.2007 09:07 »
Hallo,

Lötstopplack wird stets nachträglich (nach dem Ätzen) aufgebracht. Allerdings würde ich mich bei selbstgeätzten Leiterplatten nicht
darauf verlassen, das ist zu riskant, bzw. sind die Lacke die kenne nicht besonders toll.

Wie man es an einer Novalfassung löst habe ich ja schon geschrieben. Die Bahnen dorthin sind mit Lötstopplack bedeckt, die Lötösen
frei und so klein, dass man wieder 2,5mm Luftlinie hat. Ansonsten geht das nicht.

Zu den Alphas:
Einfach im Datenblatt nachlesen: http://www.taiwanalpha.com/chinese/p_e_27-6.htm (Seite 51 unten)
(oder google: "Taiwan" und "Alpha", der erste link, dann kommst Du auch an die anderen Datenblätter ran)

Linear: 200VAC / 0,125W
andere: 150VAC / 0,06W  <= nehme mal an, Du brauchst ein log-Poti


An der Stelle hinter dem Tonestack hast Du u.U. Spitzen von bis zu 100V am Masterpoti. Leistung fällt nahezu keine ab, da Röhren
leistungslos gesteuert werden. Zulässig wären Imax = P/U = 0,06W/100V = 0,6mA. Davon bist Du einige Potenzen weg.

Alpha 16 sind also kein Problem für Deine Anwendung.

Viele Grüße,
Marc