[Kpt.Maritim]

Hallo

Mikrofonpre ist unter 50V nicht nicht zu machen, habs versucht, keine Chance. Man muss ja mit Linepegel raus also 1V. Wobei auch mal größere Spitzen auftreten können, man bekommt zu schnell Probleme mit dem Headroom, wenn man zu niedrig mit der Spannung geht. Da auch die Verstärkung bei kleineren Spannugen sehr klein wird, muss man viele Stufen oder viele teure Übertrager nehmen. Letzteres ist so teuer, dass man glech mit hoher Spannung bauen kann, Ersteres bringt besch...eidene Rauschabstände.

Kompressor wäre möglich. Am einafchsten wäre es die UG2 der EF86 zu steuern. Dazu bedarf es einer Steuerröhre, einer Röhre als zweite Stufe aus der auch die Steuerspannung gewonnen wird und einem bauteil zum Gleichrichten. Da die Spannungen winzig sind, fallen Halbleiterdioden hier weg, es bleibt nur noch der EInsatz einer als Diode geschalteten Triode.

Man braucht also drei Trioden und eine Petode. Die russische 6F12P könnte eine Triode und eine Pentode liefern, si müsste wegen ihrere hohen Steilheit bei kleinen Spannungen gut laufen. Für die Kompressionsaufbereitung könnte die bewährte 12AU7 verwendet werden. Ich würde dann mit 18V DC in reihe heizen und so auch die Ub wählen.

Viele Grüße
Martin
 

[Dirk]

Hi,

ich habe diesen Beitrag vom ersten Thread abgetrennt und in einen neuen Thread umbenannt. Pst ggf. besser.

@Martin: du kann ja bei Gelegenheit mal einen Schaltungsvorschlag einstellen für eine Kompressorlösung. Da ich derzeit einen Praktikanten bei mir habe von der Uni, der da fleißig am Löten und Bauen ist, könnte man da recht zeitnahe einen Testaufbau umsetzen.

Gruß, Dirk

[OldMan]

coooool.. ;-)

[torus]

Zur Kompressor-Idee ist mir auch was eingefallen. Ich werf das einfach mal in den Raum:

Ich hab mal im Geiste ein variables Gain-Element aus der Transistor-Technik auf Röhren umgeschrieben:


(Bauteilwerte nicht ernst nehmen. Die sind aus dem Bauch geschossen, und mehr als den LTSpice Simulator hat die Schaltung auch noch nicht gesehen)


Hier ist eine normale 12AX7 als LTP verschaltet. Statt des Kathoden-Kondensators wird der Gain über ein Steuerstrom kontrolliert. Input ist wie üblich eines der Gitter (das andere Gitter könnte für einen Balanced Input benutzt werden oder einfach auf Ground referenziert werden).

Das modulierte Signal kann man entweder mit einem weiteren LTP als Differenz-Verstärker (as seen) oder ganz primitiv mit einem NF-Übertrager auskoppeln.

Die Side-Chain könnte man jetzt in Solid-State Technik aufbauen, sogar bei höheren Spannungen, da die Kathode eigentlich immer (vorrausgesetzt es fließt ein Steuerstrom) im Niederspannungs-Bereich liegt. Das mag nichts für die Puristen sein, aber genaugenommen läuft ja kein Audio da durch, und die Side-Chain hat keinen direkten Einfluß auf den Klang.

Achja: Gain ist in weiten Bereichen linear vom Steuerstrom abhängig. Das Balancing der Trioden und die Kontroll-Signal Unterdrückung kann man über die Kathoden-Widerstände auf ein Minimum trimmen.

Nur mal so als Inspiration in den Raum geworfen.

Gruß,
  Nils

[Dirk]

Hi Nils,

komplettiere mal den Plan.  Welche B+ hast Du vorgesehen ?
Und was sagt die Simulation ?


Gruß, Dirk

[KippeKiller]

Hallo,

an einem Kompressor habe ich auch schon eine Weile getürftelt, allerdings nicht bei Niederspannungen.
Ich habe die Variante mit Vari-µ Röhre und einer Regelstrecke mit einem TL074 gewählt, ein anderer Versuch nutzt die EBF80, die hat zwei Dioden mit im Kolben.

Bei Niederspannung könnte man vielleicht auch die 12DU7 versuchen. Eine Raumladungsröhre mit zwei Dioden im Kolben, Heizung braucht 12 Volt.

Gruß Mathias

[Tube_S_Cream]

Nur mal so zur Info....
Falls die Röhren von der Duncanamps-Sammlung für LTSpice genommen worden sind (sieht hier so aus), sind die Simulationsergebnisse mit Niederspannung nicht mehr aussagekräftig (zumindest bei den Modellen, die ich hier habe) .
Wenn die Röhren deutlich ausserhalb ihrer Specs betrieben werden, kommt da nix mehr raus.
Ich erinnere mich da noch an eine Kompressorschaltung, wo eine ECC83-Hälfte als regelbarer Spannungsteiler benutzt wurde.
Obwohl es eine Hochvoltschaltung war, versagte da das Modell.

Sim hin und Sim her... bei der Niedervolttechnik ist ein Drahtigel oder ein "Brotkasten" zum Testen wohl kaum vermeidbar 
Gruß

Stefan

[torus]

Hallo Stefan,

Falls die Röhren von der Duncanamps-Sammlung für LTSpice genommen worden sind (sieht hier so aus), sind die Simulationsergebnisse mit Niederspannung nicht mehr aussagekräftig (zumindest bei den Modellen, die ich hier habe) .

Ich hab die Simulation mit 250V laufen lassen. Mit 90V tut sie angeblich auch noch. Aber da sind wir schon im dem Bereich, wo ich den Modellen nicht traue. Ich hab mir kurz angeschaut wie die erstellt wurden. Das die nicht in den Grenzbereichen funktionieren ist klar.

Wenn man das mit Simulation machen möchte, dann müsste mal eine 12AX7 bei niedrigen Spannungen laufen lassen und eine Kurvenschar aufzeichnen. Dafür könnte ich dann sogar ein Modell machen welches funktioniert.

Und mal so nebenbei: Ich hab von Trioden im Niederspannungs-Betrieb kaum Ahnung. Ich weis nicht einmal, welche Grenzen man nicht unterschreiten darf. Nach oben ist alles klar - da steht ja alles im Datenblatt. Es ist auch die Frage, warum man überhaupt einen Kompressor mit Röhren aufbaut. Klar - das Klirr-Verhalten ist anders als bei Transistoren. Aber ein Kompressor sollte ja zumindest einigermaßen Clean sein. Ob die Röhren da ihren klanglichen Vorteil ausspielen können?

Ich könnt mir höchstens vorstellen, das es im Bereich des Limitings interessant wird. In meinem Vorschlag wird das erste LTP dann mit sehr kleinen Strömen gefahren und fängt lustig an zu zerren.

Sim hin und Sim her... bei der Niedervolttechnik ist ein Drahtigel oder ein "Brotkasten" zum Testen wohl kaum vermeidbar 

Da sind wir einer Meinung. Zu blöd, das ich derzeit keine Röhrensockel hier rumliegen hab. 'nen Versuch währe es bestimmt Wert, und Holz hab ich genug *g*. Sollte ich mich tatsächlich mal daran versuchen, dann sicher mit der Holzbrett-Methode, und erst einmal mit höheren Spannungen. Da weis ich wenigstens genau, was ich tue.

Gruß,
  Nils

[OldMan]

Aber ein Kompressor sollte ja zumindest einigermaßen Clean sein. Ob die Röhren da ihren klanglichen Vorteil ausspielen können?

Ich könnt mir höchstens vorstellen, das es im Bereich des Limitings interessant wird. In meinem Vorschlag wird das erste LTP dann mit sehr kleinen Strömen gefahren und fängt lustig an zu zerren.

Viele Kompressoren hinterlassen an einigen Stellen im Programm-Material kleine "spitzen" (wenn sie z.B etwas zu langsam oder zu langsam eingestellt sind) um diese Spitzen zu limitieren stelle ich mir einen Röhrenkompressor ideal vor.

[Kpt.Maritim]

Hallo

Röhrenkompressoren, sind was es diese Spitzen angeht, weder besser noch schlechter als andere.

Der Röhrenkompressor macht als Effekt nur Sinn, wenn er die speziellen klanglichen Eigenschaften der Röhre berücksichtigt. Alle gegentaktig arbeitenden Schaltungen, wie auch die obige sind darum zu vermeiden, weil sich ein großteil des Klirrs aufhebt.

Ein reiner kompressor sollte in Vollröhrentechnik mit drei Triodensystemen und einer Pentode zu bauen sein. Wenn man die Aufbereitung der Steuerspannung (nicht signalspannung) mit Halbleitern ausführt, was bei einem Niedervoltprojekt sinnd macht, dann kommt man mit mit einer Doppeltriode und einer Pentode aus. Die EF86 und die ECC82 böten sich an. Zusätzlich sollte noch ein Jfet als Gleichspannungsverstärker dienen.

Eine bei 18V laufende Schaltung hätte ich ausgeknobelt, gebe sie aber auch wenn ich Fredstarter wider Willen bin nicht kampflos her.

Viele Grüße
Martin