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Brückengleichrichter...

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Offline derdickedidi

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Brückengleichrichter...
« am: 30.05.2009 14:40 »
Muss nochmal nerven wegen der Heizungsgleichrichtung in Joachims Slo-Redraw. (Habs mal nich im SLO-Teil gepostet, weil's ja auch andere Amps betreffen kann)

Die Schaltung an sich ist schlüssig und wurde von mir auch so nachgebaut. Nur hatte meine Elektronikfachhandlung um die Ecke natürlich keinen B250/C1500 Brückengleichrichter, weshalb ich einfach einen genommen habe, der bei mir "rumflog". Auf dem steht B380 ... (Rest unlesbar). Damit messe ich allerdings nur etwa 8 Volt Gleichspannung, statt der erwarteten 12,6V  >:(
Da ich die Schaltung nochmals penibel verifiziert habe, kann das doch eigentlich nur am verwendeten Gleichrichter liegen, richtig?

Würde der hier im TT-Shop angebotene http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p980_Brueckengleichrichter-B80C1500-80V---1-5-A--rund.html mir die gewünschte Spannung liefern? Wäre mir sehr recht, weil ich eh noch beim Dirk bestellen muss und dann für den B250/C1500 keine x-tra-order bei R...T und C...d aufmachen muss. ;)
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

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Offline OneStone

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #1 am: 30.05.2009 15:08 »
Hallo,

wenn ich deinen Beitrag so lese, dann glaube ich nicht, dass du die Nomenklatur der Gleichrichter kennst. Daher kurz eine Erklärung:

B250C1000/2000

B = Brückengleichrichter
250 = Anschlussspannung (Effektivspannung)
C = Belastung mit Gegenspannung (Kondensator, kapazitiv)
1000 = Nennstrom in mA ungekühlt
2000 = Nennstrom in mA bei Montage auf Kühlblech

Dioden, die hohe Spannungen sperren können, haben normalerweise einen höheren Spannungsabfall in Durchlassrichtung ("Flussspannung") als solche, die nur für kleine Spannungen gebaut sind. Daher solltest du einen Gleichrichter für eine angemessene Spannung benutzen, beispielswese B40C....., wobei der natürlich den auftretenden Strom (plus Reserven!) aushalten muss.

Außerdem musst du bei so kleinen Spannugen die Flussspannungen der Dioden berücksichtigen.

Bei 6,3Veff kommt man rechnerisch auf 8,9Vp (Up=Ueff*Wurzel(2)) und die Spannung hättest du am Ausgang, wenn deine Dioden eine Flussspannung von 0V hätten. Es fallen aber an jeder Diode 0,7V ab, d.h. da immer zwei Dioden leitend sind, kommst du auf 1,4V Spannungsabfall und somit auf 7,5V Gleichspannung am Elko.

Bei 12,6Veff AC am Trafo werden es dann eben ca. 16V Gleichspannung.

Wenn du die Dioden überlastest, dann steigt die Flussspannung ebenfalls an, d.h. dann fällt mehr Spannung ab usw usw...

Also nimm einen passenden Gleichrichter und die Sache hat sich. Ich kenne deinen Heizstrom nicht, daher kann ich dir da nicht direkt helfen, da brauch ich mehr Infos.

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline derdickedidi

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #2 am: 30.05.2009 15:29 »
Zitat
wenn ich deinen Beitrag so lese, dann glaube ich nicht, dass du die Nomenklatur der Gleichrichter kennst.
Richtig! Vielen Dank für die aufschlussreiche Belehrung!

Der Trafo hat liefert 6,3V (ich meine bei etwa 8A) die beiden ECCs sollten (wenn ich das richtig verstanden habe) etwa 0,6A für ihre Heizung ziehen.

Gebastelt habe ich mir die Heizungs-Gelichrichtung wie hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=3292.0;attach=1020
nur eben mit falschem Brückengleichrichter...

argh... grummel... es gibt noch so viel zu lernen... :(
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Offline derdickedidi

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Offline Namenlos

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #4 am: 30.05.2009 15:54 »
Moin,
in dem Plan wird auch nur mit 6,3V "Gleichspannung" geheizt, wenn man genau auf die gekreuzten Leitungen achtet erkennt man es.
Ich füg hier nach dem Essen nochmal nen kleinen Absatz zur dieser Art der Gleichspannungsheizung hinzu.+

edit: So hat etwas länger gedauert, wenn man erstmal draußen ist ... ;)
Die Art mit Gleichspannung zu heizen ist nicht für größere Ströme geeignet, da Restwelligkeit stark von der Belastung und Siebung abhängt. Du wirst hier immer einen recht großen Wechselspannungsanteil haben, das ist auch nötig, denn bei idealer Siebung würdest du über 7,5V nach dem Gleichrichter haben, die Belastung muss dann mit den Kapazitäten das ganze ausbügeln, sodass die Kathodenheizung im (quadratischen) Mittel 6,3V sieht. Du hast dann allerdings trotzdem einen kleineren Wechselspannungsanteil als bei Wechselspannungsheizung. Das ganze hat allerdings auch Nachteile, du hast eine etwas höhere Belastung der Heizleitung (ca. 20% schätz ich) und du hast nicht nur 50Hz sondern auch noch alles mögliche an Oberwellen mit drin, die sich Kapazitiv besser in die Schaltung einkoppeln und in der Regel besser hörbar sind. Je nach Trafobelastung hast du die Stromspitzen auch in den anderen Trafoleitungen und diese Spitzen haben einen sehr hohen Anteil an den Oberwellen höherer Ordnung.
Trotzdem für die Eingangsstufen ist es meist etwas ruhiger als mit Wechselspannung und einen Versuch wert. Die Leitungsverlergung wird allerdingt nicht sehr viel unkritischer.
Zum Rumspielen kannst du mal von Duncan Amps PSUD (-> google) ausprobieren, aber immer im Hinterkopf behalten, das Ding vereinfacht die realen Bedingungen nicht unwesentlich und somit sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen.

Grüße
Henning
« Letzte Änderung: 30.05.2009 17:50 von Namenlos »

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Offline derdickedidi

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #5 am: 30.05.2009 20:43 »
Oh weia... bin im meinen Hinterstübchen davon ausgegangen, dass die Gleichspannungsheizung generell mit 12,6V arbeiten würde, was mich im meinem Fall vom "Weiterdenken" abhielt. Vielen Dank für die Erklärungen! Super! Da kann ich mein Hirn wieder tagelang mit Input füttern ;)
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Offline torus

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #6 am: 30.05.2009 21:08 »
Moin Moin,

Ich hab noch was beizusteuern:

Gleichrichter-Dioden haben bei Belastung gern auch mal einen Forward-Drop von 1V. Bei einer 1N4007 z.B. liegt bei 1A der Drop um die 0.9V. Dafür brauch man die Dioden gar nicht überlasten, das schaffen sie auch durch die ganz normale Belastung. Pi mal Daumen kann man sagen, das fettere oder technisch veraltete Dioden einen noch höheren Drop haben. Je höher der Strom, desto höher der Drop. 0.7V ist ehr als Hausnummer zu sehen.

Das kann man sich natürlich zu Nutze machen.

Treib ich drei Preamp-Röhren hab ich 900mA Strom. Ich geh mal von 0.9V Forward-Drop aus. Daher hab ich nach Gleichrichtung dann:

  6.3*Sqrt(2) - (2*0.9) =  7.1V

Das ist etwas zu viel. Wenn man jetzt aber eine weitere 1N4007 zwischen die Siebung und die Heizungen hängt landet man bei wunderbaren 6.2V. In der Praxis sollte man wohl eine fettere Diode hier nehmen oder jeder Heizung eine verpassen. Die 1N4007 würde bei drei Heizungen während der Aufheizphase ordentlich über die Spezifikation belastet.

Bei zwei Preamp-Röhren hätt ich nur 600mA Strom, und dadurch würde die Spannung durch den kleineren Forward-Drop wieder höher ausfallen. Das muss man einfach mal ausprobieren.

Ohja: Wenn man es ausprobiert immer mit allen Röhren an der Heizung messen. Der Spannungseinbruch am Trafo macht auch eine Menge aus.

Gruß,
  Nils
« Letzte Änderung: 30.05.2009 21:10 von torus »

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Offline Joachim

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #7 am: 30.05.2009 21:28 »
'n Abend, Männer,

wie das Henning schon sehr richtig bemerkt hat, ist die von mir verwendete Art der Gleichtichtung lastabhängig, da ungeregelt. Eine gewisse Restwelligkeit ist natürlich ebenfalls vorhanden. Irgendwo in den Abgründen dieses Forums hab ich mich auch mal über die konkreten Werte ausgelassen. Fragt mich jetz bloß nicht, wo ;). Eine ähnliche Schaltung wird auch im Sloclone-Layout verwendet.

Ich habe die Schaltung auf die Heizung von zwei ECC83 ausgelegt. Dafür ist diese Gleichrichtung völlig ausreichend. Marc setzt sie, so glaube ich mich jedenfalls erinnern zu können, im Classic sogar mit 3 ECC83 als Last ein. Faktisch ist es so, dass ich im Vergleich mit einer geregelten Gleichspannung keinen Unterschied beim – ohnehin sehr geringen – Restbrumm höre. Meßtechnisch mag durchaus noch etwas nachweisbar sein. Bei der AC-Heizung von V1 und V2 ist dagegen ein erkennbar stärkerer Brumm wahrnehmbar.

Prinzipiell kann eine DC-Heizung, gleich welcher Art, aber weder Masseschleifen noch eine unsaubere Leitungsverlegung kompensieren. Auch ein AC-geheizter SLO (und das Original ist durchgehend AC-geheizt) brummt nicht auffällig stark. Meist brummen SLO-Clones immer dann, wenn versucht wird, das Massekonzept des Originals zu "optimieren". Ich würde Didi jedenfalls empfehlen, erstmal das Layout auf potenzielle Masseschleifen und "brummfördernde" Leitungsverlegungen zu prüfen... und vielleicht doch mal – ist nicht böse gemeint :) – das eine oder andere Grundlagenbuch zur Hand zu nehmen, bevor man einfach so rumprobiert ;)

Grüße und schöne Pfingsten an alle,
Joachim
Live long and prosper.

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Offline mac-alex_2003

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #8 am: 30.05.2009 21:57 »
Hallo,

Marc setzt sie, so glaube ich mich jedenfalls erinnern zu können, im Classic sogar mit 3 ECC83 als Last ein.

Da erinnerst Du Dich absolut richtig. Ich heize die notwendigen empfindlichen Röhren mit genau diesem Aufbau mit 3 Ecc83 und einer Filterung mit 3x 4700µF.
Das funktioniert an der Stelle absolut problemlos, da ein Amp nur wegen einer AC-Heizung ohnehin nicht gleich sinnlos rumbrummt. Die ungeregelte Heizung ist hier völlig ausreichend, DC ist nett aber kein Muss. Mehr als 3 Systeme würde ich bei der Auslegung aber nicht hinhängen, sonst gehen die Vorteile verloren und der Rest-Ripple wird zu groß.

Definitiv 90% des Brumms sind meist woanders zu suchen als in der Heizung: Masseführung!

Und da ha ich wirklich schon Pferde vor der Apotheke ko**en sehen. Mesas ältere Leiterplatten sind hier ein schönes Beispiel. Da hab ich einem Amp nach 3 Tagen Suchen das Brummen dadurch ausgetrieben, dass ich eine Erdungsleitung auf der Leiterplatte verlegt habe ...

Viele Grüße,
Marc

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Offline derdickedidi

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #9 am: 30.05.2009 22:41 »
Da mein Brummen dank des Tipps vom Herrb Duesentrieb zur Masseführung fast weg ist, ist die DC-Heizung für mich nicht sonderlich sonderlich wichtig, wollte es eigentlich nur "der Vollständigheit halber" auch mal probieren. Kenne ich doch bisher ausschließlich AC-geheizte Amps. Aber vielen Dank für all die nützlichen Tipps, die ich sicherlich zu beherzigen versuche.
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Offline torus

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Re: Brückengleichrichter...
« Antwort #10 am: 30.05.2009 22:50 »
*weitere bestätigung von meiner Seite*

Ich filtere den Strom für drei 12AX7 Heizungen mit einem 4700µF Kondensator. Das habe ich gemacht (trotz des Ripples) weil ich mein 27VA Trafo nicht über Gebühr belasten wollte.. Nadeln wegen kurzzeitiger Überbelastung ist viel nerviger als ein bischen Brummen.

Was ich (trotz des Gleichrichten) an Störgeräuschen hören kann ist das Rauschen der Widerstände. Brumm ist eben noch messbar. Im Betrieb ist der Amp so leise, das man fast schon Angst bekommt.. (e.g. kennt Ihr das? Gain und Volume voll auf, Handfläche zum Dämpfen auf die Saite, und dann dem eigenen Herzschlag lauschen...)

Besser brauch ich's echt nicht.