Nabend Männers!
Ich suchte immerschon nach einem guten Mittenfilter, die öfter verwendeten T-Filter brachten mir zuwenig und nicht immer ist Platz für ein Tonestack.
Ich bastelte so vor mich her, aber richtig bin ich nie vorangekommen.
Als ich dann letztens in meinen Diezel schaute, fielen mir mal wieder die Spulen auf und ich dachte, "hey, Spulen, da könnteste auch mal mit rumbasteln".
Nach kurzem sinnieren was man denn mit den Dingern anstellen könne, kam ich auf diese Idee...
Das theoretische Prinzip ist ganz einfach;
- Der ungebrückten Kathodenwiderstand sorgt für eine frequenzunabhängige Gegenkopplung.
- Der parallel geschaltete Kondensator C2 hebt diese Gegenkopplung für hohe Frequenzen auf => fg = 5,7 x S / 2 x Pi x C (Die Steilheit für eine ECC83 beträgt rund 1,6ma/V)
- Schaltet man nun noch eine Induktivität, L1, parallel wird auch die Gegenkopplung für niedrige Frequenzen aufgehoben, da die Spule mit zunehmender Frequenz einen größeren (Blind-)Widerstand zeigt => R = 2x Pi x f x L
- Damit der Arbeitspunkt der Röhre nicht verschoben wird, muss die Spule für Gleichstrom gesperrt werden. Das geschieht mittels C3.
Wichtig hierbei ist, dass er sehr groß ist, da sonst der Kondensator als Widerstand für die tiefen Frequenzen wirkt und die Wirkung der Spule zunichte macht => R = 1 / 2x Pi x f x C
- Wenn man die Bauteile richtig dimensioniert kann man also die Gegenkopplung für Bässe und Höhen aufheben, Mitten werden weiterhin gegengekoppelt. Es entsteht das für viele Gitarrenamps typische Mittenloch.
Naja, soweit zur Theorie....praktisch war das dann so´ne Sache. Woher Spulen bekommen? Was müssen die "können"?
Und so verwarf ich die Idee dann wieder . . . bis, ja bis ich das offene Wah bzw. dessen Spule auf meiner Fensterbank entdeckte
Ich kann die Induktivität nicht messen, aber die Wah-Spulen sollen alle um 0,5H haben.
Der DC-Widerstand liegt unter 20Ohm, sodass dieser vernachlässigt werden kann.
Ich habs dann direkt mal ausprobiert, und es funktioniert! Man erreicht eine gut hörbare Klangveränderung.
Die Bauteilwerte sind noch nicht optimiert, da ich das jetzt erstmal "on the fly" zusammengeschustert habe.
Ich kann das jedem der nach einem Mittenfilter, sei es für schöne Cleans oder Heavysounds, ist mal empfehlen auszuprobieren.
Einziger Nachteil, die Schaltung müsste recht Umgebungsabhängig sein.
Je kleiner der Kathodenwiderstand, desto geringer ist der Effekt zwischen Gegenkopplung und nicht gegengekoppelter Frequenzen.
Hat sowas vielleicht schonmal jemand ausprobiert?
Any Comments, Gedanken, Verbesserungen?
Grüße,
Swen