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Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren

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Offline Michim1

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Hallo,

nachedem ich mir den neuen Epiphone Valve Senior kommen lies, musste ich feststellen, dass die Anoden der Endröhren anfingen rot zu glühen.
Ich hab daraufhin mal nach gemssen und folgende Ergebnisse bekommen:

Standby:
V_anode = 440V (man beachte die Spannungsfestigkeit der Elkos am Brückengleichrichter => 450V).

Betrieb (an 8 Ohm, kein Signal, Gain und Master zugedreht):
V_anode =400V
V_schirmgitter = 383V
V_kathode =25.8V @ 250 Ohm=> Ruhestrom pro 6V6 : I_bias =51.6mA => Pv= 19.2W !!!

lt. Datasheet 6V6 max rating: U_anode=315V / Pv_anode=12W

Die V+ ist also locker 100V zu hoch!

Ich überleg mir jetzt mal was ich mach .... ;)

Gruss
Michael

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Offline Hostettler

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Re: Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #1 am: 25.11.2009 13:09 »
Hallo Michael,

hat dat Dingens eine Einstellungsmöglichkeit für die Netzspannung? Neu ist 230(240) statt 220 V

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi

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Offline Han die Blume

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Re: Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #2 am: 25.11.2009 13:11 »
Hi, dann kannst Du R22 nachmessen, erhöhen und einen Sag-Widerstand (~120 - 200 Ohm /11W) nach dem Gleichrichter einbauen. Übrigens ist es für den Standbyschalter wahrscheinlich besser, wenn Du ihn als zweipoligen vor der Gleichrichtung einbaust..

Jedenfalls ist der Strom viel zu hoch, also stimmt mit dem Bias was nicht.

LG

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Offline Michim1

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Re: Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #3 am: 25.11.2009 21:51 »
Hi nochmal,

@ Hoschi: der Trafo ist fest auf 230V verkabelt. Die HV-DC-Spannung passt auch ganz gut zum Trafoaufdruck von 300Vac (pi mal Daumen: 300Vac * sqrt(2) = 420Vdc). In meinen Augen ein echter Designfehler, da die max zulässige Verlustleistung der 6V6 schoon deutlich überschritten wird. Aber ich werd vielleicht zur Kontrolle noch die Heizspannung nachmessen, sollte die deutlich zu hoch sein, könnte dies darauf deuten, dass die falsche Primärwicklung verwendet wird.

@ Kai: Danke für den Tip, das wäre mal eine Möglichkeit die Spannung etwas zu reduzieren, wenn ich so an 350V rankäme wäre dies denk ich schon ausreichend, auch bzgl.
Spannungsfestigkeit der Elkos. Zweitens dann noch den Kathodenwiderstand erhöhen um insgesamt die Verlustleistung der Endröhren unter 12W zu drücken.
Mit dem Standby -Schalter ist's besonders witzig; der ist nämlich 2-polig, allerdings wird nur eine Strecke verwendet, über die dann die HV geführt wird.

Insgesamt für mich persönlich nicht so dramarisch, da ich die Kiste eh eher zum basteln gekauft hab. Der normale User braucht bei diesem Verstäker allerdings guten Röhrennachschub ....

Danke und Gruss
Michael

Anbei noch ein Bild vom Innenleben, dass ich aus dem Epiphone-Forum hab ebenso wie den Schaltplan...

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custom

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Re: Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #4 am: 26.11.2009 08:28 »
Warum die Amp-Hersteller so hartnäckig DC schalten, bleibt schleierhaft. Ich dachte bisher aus Kostengründen. Hier wäre es aber ein Kinderspiel AC zweipolig zu schalten.
Bei 450V Elkos würde ich es vermeiden, ohne Röhren Spannung zu messen. Sonst bräuchte der normale User auch einen guten Elko-Nachschub.

Bezüglich der Verlustleistung würde ich tatsächlich mal die Verdrahtung des Trafos untersuchen und wenn die stimmt, R22 mal auf 270R hochschrauben. Ich habe noch ne Kiste 270/10W hier, falls Du keinen hast.
Als 6V6 müsstest Du welche von JJ einsetzen, die haben in AB PP max. Wa=14W und Ua=500V.

Oder den Amp einfach wandeln.

Gruß, Bernd 

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Offline Dirk

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Re: Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #5 am: 26.11.2009 09:33 »
Betrieb (an 8 Ohm, kein Signal, Gain und Master zugedreht):
V_anode =400V
V_schirmgitter = 383V
V_kathode =25.8V @ 250 Ohm=> Ruhestrom pro 6V6 : I_bias =51.6mA => Pv= 19.2W !!!
lt. Datasheet 6V6 max rating: U_anode=315V / Pv_anode=12W

Auch auf die Gefahr hin, dass mich die Röhren-Taliban wieder verdammt, aber 400-450 V Anodenspannung sind für eine ordentliche 6V6 kein Problem SOFERN der Strom bzw. die maximale Leistung nicht überschritten wird und das gilt auch ganz besonders für's Schirmgitter !
Sprich ich würde mir an Deiner Stelle keine Gedanken darum machen wie man die Spannung runter bekommt sonder wie man den Strom runter bekommt und die Röhre ordentlich einstellt.

Gruß, Dirk
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Offline bluesfreak

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Re: Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #6 am: 26.11.2009 13:56 »
Servus,

so aus dem bauch raus würd ich mal den Kathodenwiderstand auf 280 Ohm hochschuppen und die Gitterwiderstände auf 1.5k, dann solltest Du im grünen BEreich liegen..

just my 2c

Stefan  8)

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Offline Michim1

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Re: Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #7 am: 1.12.2009 12:41 »
Hallo mal wieder,

erst mal vielen Dank für die Kommentare/Hinweise.  :danke:

Gemacht hab ich jetzt folgendes:
1.) den Kathoden-Widerstand auf 560 Ohm erhöht. Die Simulation sagt 25.5mA pro Röhre voraus (LTSpice, Modelle von Duncans Amppage glaub ich), gemessen hab ich indirekt 29.5mA (33.1V am gemeinsamen 560 Ohm Kathodenwiderstand) pro Röhre. Die führt zu einer Verlustleistung an den Endröhren von ca. 11W. Da nun weniger Bias-Strom ist die HV-DC-Spannung auf von vorher 400V auf jetzt 415V angestiegen. Die Rotbäckchen sind verschwunden.

2.) Den StandBy-Schalter kann man sehr einfach so "umstecken", dass jetzt Sekundär-AC-Spannung vom Trafo geschalten wird. Einfach deshalb, da alles sowohl auf der Platine als auch am Schalter nur gesteckt ist. Man musste nur noch eine Brücke löten (der Pfad, wo vorher die HV-DC geschalten wurde). Der Vorteil ist jetzt, dass im Stby-Betrieb keine 450V mehr an den Netz-Elkos anliegt.

Ausserdem musste noch eine ECC83 gewechselt werden -> blitzte beim Einschalten, und hat rund um die Anschlussbeinchen einen komischen Schmierbelag.
Übrigens sind die ECC83 von Ruby, und haben natürlich den Papieraufkleber direkt auf dem Glaskörper, mal sehen wann die Aufkleber anfangen zu muffeln...und die Endröhren sind
6V6 (ohne GT) von EH.

Der vorher hörbare Netzbrumm ist verschwunden, ich kann allerdings nicht sagen was jetzt genau der "Bringer"/Ursache war. ???

Weiterhin hab ich mal das Übersetzungsverhältnis des AÜT gemessen: ü= 30.6 . Der Raa müsste dann ca. 7.5kOhm sein, was plausibel scheint.

So das wars vorerst mal.

Grüsse
Michael

 

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Offline Gordon

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Re:Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #8 am: 23.12.2009 22:48 »
Hallo,

ich denke gerade über den Kauf von Epiphone Valve Senior Combo nach, und bin auf der Suche nach allen möglichen Informationen. Bis jezt habe ich keine negative Nachrichten gefunden, ausser dieses Thema: "Rotbäckchen an den Endröhren".

Ich verstehe die Amps technisch sehr wenig, ich will es nur benutzen und spielen, nicht daran basteln - ich traue mir nicht zu, darin etwas löten, usw. Auch darum habe ich mir Epi Valve Senior ausgesucht, weil man dort kein Bias o.ä. einstellen muss.

Es sollte der erste Amp in meinem Besitz sein, bis jetzt habe ich nur über Modelling-Multiefekt Korg AX 1000 gespielt.

Wenn hier aber Michim1 schreibt:
Der normale User braucht bei diesem Verstäker allerdings guten Röhrennachschub

- bringt mich das in Unsicherheit: kaufen / nicht kaufen? Ist der Amp schlecht gebaut?

Inzwischen habe ich (in diesem Forum) gefunden, dass auch Epi Valve Junior am Anfang einige Konstruktionsfehler gehabt hat, und nur ab irgendwelcher späteren Revision i.O. ist.

Soll ich bei Epi Valve Senior auch auf eine spätere Revision warten?

Bitte Empfehlung von Fachmännern.

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Offline Michim1

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Re:Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #9 am: 25.12.2009 21:31 »
Hallo Gordon,

ich hab den Valve Senior blind gekauft, und muss sagen, mal abgesehen davon, dass wenn man die von mir beschrieben Mängel/Änderungen behebt/vornimmt, klingtder Amp für mich schon ganz gut.
Wenn du nicht weisst, was du tust, solltest du auch in keinem Fall anfangen im Inneren des Amps herumzubasteln, da dies wie dir warscheinlich bekannt ist, für dich (und auch den Amp) tötlich enden kann.   :police:
Da ich mehrere berufsbildenende elektrotechnische Ausbildungen genossen hab, fallen mir die entsprechenden Änderungen oder auch Reperaturen (falls mal erforderlich) nicht sonderlich schwer.

Ich wiess auch nicht, ob überhaupt und wenn dann wann Epiphone hier Schaltungs-Änderungen/Revisionen durchführt, also ob sich das Warten lohnt.
Ebenso  ist für mich auch nur schwer einzuschätzen, wie lange die Endstufenröhren die doch sehr starke Überlastung mitmachen werden.  ???
Da es in diesem Preissegment (oder nur geringfügig teurer) aber durchaus mindestens gleichwertige Konkurrenzprodukte gibt (zb. Jet-City Amplification oder Laney u.v.a. mehr), ist es vielleicht sinnvoll sich in diese Richtung zu orientieren. Dies ist aber nur meine persönliche Meinung, und ich will dir den Epiphone auch nicht ausreden, wie oben schon geschrieben find ich ihnklanglich recht gut (Crunch/Overdrive bereits bei geringen Lautstärkern möglich). Mir hatte halt noch ein ein Verstärker mit 6V6-Endstufe gefehlt (von einem Eigenbau mal abgesehen) und ich fand manche schaltungstechnische Details interessant ( PPIMV als veränderliche Last für den Phaseninverter).

Die Entscheidung kann dir letztlich niemand abnehmen.

Grüsse
Michael

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Offline Gordon

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Re:Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #10 am: 8.01.2010 20:50 »
Hallo Michael,
danke für deine Antwort. Ich habe mich gegen Epiphone Senior entschieden und stattdessen geht jetzt meine Interesse/Suche in die Richtung Blackstar HT-5.

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Offline Bero901

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Re:Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #11 am: 18.02.2010 13:35 »
Hallo, bin neu hier und möchte ein freundliches Hallo in die Runde werfen...

Ich habe mich für einen Valve Senior entschieden, und ich finde der klingt richtig gut,
habe keine grossartigen Ambitionen, nur für die gewissen rockigen 5min.
Jetzt machen mir eure Beträge etwas unsicher, allerdings verstehe ich eure Fachsprache
(noch) nicht und kann gesagtes kaum umsetzen....  :(
Sind die "Rotbäckchen" der Endröhren (meiner hat das dezente Glühen) von Nachteil? ..die Sprache war von
"Der normale User braucht bei diesem Verstäker allerdings guten Röhrennachschub"
Die von Michim1 eingebrachten Modernisierungsvorschläge traue ich mir nicht zu, würde aber
gerne Tipps von euch hören (Röhrenwechsel nein/ja, welche). Vielleicht mit Bilder (StandBy-Schalter
kann man sehr einfach so "umstecken",).
Komisch, dass der Valve Senior auf der Epiphone.com Seite nicht auftaucht, was steckt dahinter?

Habe noch mehr Fragen, aber diese stelle ich erst später... ;)

gruss
bernard





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Offline zoranrataj2000

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Re:Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #12 am: 23.02.2010 06:30 »
Hi!
Thanks for schematics.Can somebody check AC voltage on secodary side of power transformer?
Thanks,Zoran

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Offline Michim1

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Re:Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #13 am: 27.02.2010 23:14 »
Hallo Leute

@zoranrataj2000: Hi Zoran, the secondary AC-voltage at the transformer output is approx. 300V RMS with standby switched off (This is the specified voltage written on the sticker on the transformer). This gives a DC voltage of 440V DC. With Standby switched on, the DC-voltage goes down to 400 V DC due to the loading.

@Bero901: Hallo Bero. Das was ich mit "Rotbäckchen" mein, ist ein rotglühender Hotspot der auf dem Anodenblech zu sehen ist. Der Grund ist, dass die Röhre im Originalzustand des Amps einfach sehr stark überlastet wird (zu hohe Verlustleistung), wenn man den Amp im Originalzustand betreibt, werden die Endstufenröhren halt einfach schneller "altern" als das normal wäre (wieviel schneller kann ich auch nicht sagen). Andere Röhren/Hersteller nutzen da auch nix. Ich häng mal ein Bild an das in etwa zeigt was ich gemacht hab. Wenn man aber von der Materie keine Ahnung hat, bitte nicht selbt den Umbau versuchen -> gefährlich !! (wer Ahnung hat, dem brauch ich nicht zu zeigen was zu tun ist  ;) ).

Gruss
Michael

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Offline snyder80

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Re:Epiphone Valve Senior - Rotbäckchen an den Endröhren
« Antwort #14 am: 7.04.2010 18:35 »
@Michael: Ich denke, dass Du den PT "falsch" beschaltet hast. Bei dem mir vorliegenden Amp entsprechen die Werte denen in dem Schaltplan (V5) aus dem Epi-Forum und hat keine "roten Backen".

Der Amp war bei hohem Gain im Gain etwas zu "flubby" und matschig, die höhen etwas zu schrill. JJ´s in der Vorstufe haben da natürlich nicht allzuviel gebracht. Habe dann mal die Pläne von Hoso65, Doktor Z CeeJay 11 und dem "Quotient dreizehn" 4x 6v6 studiert.
Habe in 3 Schritten Bauteilwerte geändert, aber auch erstmal die Leitungsführung verändert (z.B. Heizung von PT Sek. getrennt und NFB verlegt). Das hat gegen das Schwingen bei hohen Lautstärken geholfen. Ausserdem hatte ich beim auseinanderbauen bei midestens 5 Steckverbindern plötzlich die Sockel in der Hand !!! Solid "craftmanship" geht schon ein bisschen anders.

V1 JJ Ecc83 S, V2 (Reverb) JJ ECC803, V3 (PI) China 12AX7 und 2x EHX 6v6.

Jetzt ist der Amp für mich vielseitiger (isb. matscht es nicht mehr bei hohem Gain und Humbuckern). Er hat aber durch die Umbauten etwas von dem "silbrigen" eingebüßt und ist ein bisschen glatter und Runder im Klagn geworden. Bin also doch noch nicht ganz fertig...

Gruß, Snyder80

EDIT: mit einer EHX als V1 wird der Klang wieder etwas transparenter könnte aber etwas mehr "untenrum" haben...
« Letzte Änderung: 7.04.2010 19:02 von snyder80 »