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Ölpapier Kondensatoren

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Offline Bierschinken

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #15 am: 15.12.2009 15:33 »
Hallo,

1M ist natürlich schon viel.
Das wird man voll aufgedreht wenig hören, stimmt. Aber wenn du anfängst runterzudrehen kommt du mit dem 30n schnell in den Mump- und Mulmbereich.

Ich erprobe das wie folgt; ich gehe hin und klemme den jeweiligen C von Signal gegen Masse.
Habe ich hier die richtige Größe gefunden, die das Signal so formt wie ich mir das vorstelle gehts an den Potiwert.
Hierzu klemme ich Festwiderstände, die das aufgedrehte Poti darstellen, zwischen C und Gnd.
Ich beginne dann meist bei 100k und steigere den Widerstand, bis ich einen Wert habe, der für mich frisch genug klingt und nicht zu sehr bedämpft.
Diesen Wert nutze ich dann als Poti und habe zwischen frischem Sound und weichem Schmalzton alles regelbar.

Um das ganze an Beispielen festzumachen;

- ESP M-Custom; SH-4, SSL-1, SH-2 => Pot 500k lin, C 4n7
- Schecter C-1 Blackjack; SH-4, SH-1 => Pot 500k lin, C 3n3
- Fender MiM Fat Strat; Stock-Pu => Pot 500k log, C 8n2
- Ibanez GSA60; SH-14, SSL-1, APS2 => Pot 500k lin, C 6n8
- MusicMan Petrucci; DiMarzio Custom, D-Sonic => Pot 500k lin, C 10n
..usw..

Grüße,
Swen
« Letzte Änderung: 15.12.2009 15:46 von Bierschinken »

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Offline Duesentrieb

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #16 am: 15.12.2009 15:39 »
CTS Potis und Fluxcapa-Kondensatoren, Swen?  ;D

Interessant. Thanks for sharing (serious).

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Offline Headsurgeon

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #17 am: 15.12.2009 15:47 »

Hi Bierschinken,

du liegts total daneben. Nicht die 22nF sondern die zusaetzliche Last des  Tone
Potis bedaempft die Resonanz. Du kannst bei voll aufgedrehtem Tone Poti den
Kondensator weglassen und es wird sich immer noch genauso anhoeren.
Rechne mal 1/(2 * pi * 22nF * 500k) aus.
Gruesse!


Hallo,

der Punkt mit den TonePotis ist doch genau das was Olaf beschreibt, in Standard verschaltung = ToneSucker!

22nF ist einfach viel zu viel! - Das bedämpft die Resonanzfrequenz selbst im Vollaufgedrehten Zustand schon spürbar.
Dreht man dann das, meist log(!), Poti etwas zu, geht der Widerstand stark runter und die Höhen werden praktisch ausgeschaltet.

Nehmt mal ein lineares Poti und dann probiert ihr Werte zwischen 1n und 10n - ihr werdet feststellen dass das Tonepoti plötzlich mehr kann als Höhen-an/aus.

Grüße,
Swen

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Offline Bierschinken

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #18 am: 15.12.2009 15:54 »
Tach Herr Chirurg,

Ich empfinde das wechseln des Kondensators auch bei aufgedrehtem Poti als Klangverändernd in der "Presence".
Zudem glaube ich, dass der Zusammenhang komplexer ist, als per Tiefpass beschreibbar. - Nevertheless ändert das nichts an meiner beschriebenen Prozedur.
Die geht fix, die Teile hat jeder rumliegen, eventuell bringts ja was!?

Olaf, weisst du doch!
Für CTS ist kein Geld in der Studentenkasse, also muss ich die "billigen" Alphas nehmen  ;)

Grüße,
Swen

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Offline DocBlues

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #19 am: 16.12.2009 11:51 »
Ich sehe, die Freunde der 3-Formel Simplel-Elektrotechnik und die Voodoo-Polizei sind wieder unterwegs.

Größe und Typ (Polyester, Polyprop oder Öl) des Kondensators spielen in jedem Fall eine Rolle - auch wenn das Poti voll vor dem Kondensator liegt. Allerdings wird der Einfluß des Kondensators sehr klein, wenn das Tone-Poti deutlich mehr Widerstand als das Vol-Poti hat - also z.B. Vol 250 K und Tone 1 Meg.
Vol.-Poti und Tone-Poti plus Tone-Kondensator in (Reihe) liegen ja parallel. Bei 22nF oder 47 nF Tone-Kondensator kann man (bei höheren Frequenzen) die Impedanz des Tone-Cap vernachlässigen. Dann ist also die Parallelschaltung der beiden Potis maßgeblich für die Belastung des PU und damit für die Ausprägung der Resonanzspize. Pe 250 K II 1 MEG ergibt sich 200K . Bei 250 K Tone-Poti (oder 1 MEG auf 250 runtergeregelt) wegibt sich 250 K II 250 K , d.h. 125 K.
Der Unterschied zwischen einer 125 K Last und einer 200 K Last ist deutlich hörbar, da im ersten Fall die Resonanzspitze erheblich stärker gedämpft wird.

Für Tiefere Frequenzen ist die Impedanz des Tone-Cap nicht zu vernachlässigen und reduziert die Belastung des PUs - zusätzlich mit einer anderen Phasenlage als bei hohen Frequenzen. Neben der Bedämpfung der Resonanzspitze haben wir also noch einen Belastungs- und Phaseneffekt durch den Tone-Cap. Auch der ist zu hören. Man braucht nur mal 22nF gegen 47 nF austauschen. Auf die Resonanzspitze hat das kaum Auswirkung - trotzdem klingt es anders.

Wenn man das Tone-Pot ganz auslötet, wird die Resonanzspitze nur noch durch das Vol-Poti gedämpft, d.h. der Ton wird präsenter, härter (aber nicht unbedingt schöner).
Es ist also nicht richtig, daß der Tone-Kondensator bei vollem Tone-Poti keine Rolle spielt. Zu diesem Ergebnis kann man offensichtlich auch mit 3-Formel Simpel Elektrotechnik kommen.

Wenn es um verschiedene Kondensatortypen geht, wird die Sache komplizierter. Maßgeblich ist hier hauptsächlich der Einfluß auf die Transienten, d.h. die Spitzen im Einschwingvorgang des Signals. Die Transienten werden von der Art des Dielektrikums und von der Bauform beeinflußt. Letzteres ist dabei sekundär. Der Einfluß des Dielektrikums ist aber (bei halbwegs guten Gitarren und halbwegs gutem Verstärker) deutlich hörbar. Sehr präzise und schnell in den Transienten sind Kondensatoren mit Polyprop oder Teflon, etwas dämpfend und teils matt sind die Polyestertypen und Ol-Kondensatoren dämpfen auch etwas, lassen aber meist mehr vom Höhenglanz über als Polyester.
Der Eindruck unterschiedlichen Sustains kommt in erster Linie daher, daß der Ton gleichmäßiger erscheint, wenn die Transienten etwas gedämpft werden (wie bei einem Kompressor/Sustainer-Pedal).

Also: Alles kein Voodoo, sondern zum Teil mit einfachsten Formeln zu begründen und zum Teil völlig plausibel und physikalisch begründbar.

Ich persönlich verwende den Tone-Regler also, um gezielt die Resonanzspitze zu beeinflussen und nicht, um im Höhenbereich per R-C Glied die Grenzfrequenz herunterzuregeln. Deshalb verwende ich auch die traditionell großen Kapazitätwerte (47nF für Strat und sonst 22nF) - jedoch in Verbindung mit relativ großen Tone-Poti-Werten. So kann ich z.B. bei der Strat mit dem Tone-Regler von einem sehr präsenten (schon etwas harten Sound) über moderne Strat-Sounds bis Vintage Strat und dann noch bis zu Smooth-Jazz feinfühlig regeln. Andere kaufen sich dafür mehrere Strats oder wechseln zu anderen PUs, die dann aber auch wieder nur einen Sound liefern.
Gerade der typische Vintage Sound kommt bei der Strat nur mit dem 47nF in Verbindung mit Tone-Poti-Stellung zwischen 150K und 250 K und Vol-Poti 250K zustande. Wer allerdings volle Härte bevorzugt, sollte das Tone-Poti und den Tone-Cap auslöten. Bei der Strat Vintage-Standardschaltung ist der Steg PU ja genauso geschaltet, d.h. ohne Tone-Poti-Last (mit Tone Cap).

Gruß,
DocBlues


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Offline Headsurgeon

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #20 am: 16.12.2009 18:05 »
Hi Doc Blues,

wenn Duesentrieb und ich die Voodoopuzzilei  :police: sind, dann bist du der Voodopriester  :danke: !??

Da du immer wieder von Transienten schreibst:

Was fuer gigantische Transienten (Anstieg in V/Microsekunde) mit was fuer einen Spitzenwert derselbigen (in V),
erwartest du eigentlich bei einer E-Gitarre?

Du hast immerhin einen Tiefpass 2. Ordnung - einen L R C Schwingkreis - mit 12dB/Oktave Abfall und
einer Resonanzfrequenz von typisch < 5kHz. 

Aus dem PU samt Kabel aka Tiefpass 2. Ordnung  kommen keine super-duper-hoechstfrequenten
Anteile mit wahnwitzigen Anstiegsraten heraus. Punkt.

Und wieviel Spannung faellt an einem 22nF Tone Kondensator ab, wenn er in Serie mit einem 500k Tone Poti ist?
So gut wie nix.
Wenn kaum Spannung am Kondensator anliegt, dann gibt's wohl kaum nennenswerte Verluste.

Hingegen liegt am Kabel, das ja bekanntlich einen Parasitaeren Kondensator von einigen hundert pF darstellt,
die volle Signalspannung an. Schon mal darueber nachgedacht, ob du (und andere) die ganze Zeit
am falschen Kondensator herumoptimiert??


Gruesse!

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Offline Athlord

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #21 am: 16.12.2009 18:16 »
Hingegen liegt am Kabel, das ja bekanntlich einen Parasitaeren Kondensator von einigen hundert pF darstellt,
die volle Signalspannung an. Schon mal darueber nachgedacht, ob du (und andere) die ganze Zeit
am falschen Kondensator herumoptimiert??

Aha!
wieder einer der das Kabel nach Laufrichtung verwendet! :devil:
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline Headsurgeon

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #22 am: 16.12.2009 18:25 »
Aha!
wieder einer der das Kabel nach Laufrichtung verwendet! :devil:
Cheers
Jürgen

Nein, Kabel kaufe ich nach Zugfestigkeit und Qualitaet der Stecker.
Selbst die Kapazitaet interessiert mich kaum noch nachdem alle meine Klampfen
niederohmig (aka "aktiv") sind.

.... jetzt frag aber bitte nicht nach der Testprozedur fuer die Zugfestigkeit  :devil:


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Offline DocBlues

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #23 am: 16.12.2009 19:15 »
Hallo Headsurgeon,

ich nehme an, daß Du nicht oder kaum im Bereich Recording, Mixing, Mastering tätig bist - ansonsten würdest Du die Bedeutung der Transienten verstehen. Bei  der Dynamikbearbeitung mit Kompressoren, Limitern etc. geht es zum großen Teil genau um die Beeinflussung der Transienten. Der Klang der Produktion wird wesentlich davon bestimmt.
Im Studiobereich brauchst Du Dich auch nur mal auf ein paar Experimente mit Kabeln verschiedener Qualität einzulassen und Dir die Ergebnisse nicht nur anzuhören, sondern auch in der Grafikdarstellung der wav-Dateien anzuschauen. Da haben wir auch wieder den Einfluß der Transientenabbildung.
Mit spezieller Analysesoftware geht es noch besser.

Richtig: Die Resonanzspitze bei den belasteten PUs liegt unter 5 KHz. Wie ich ja auch erläutert habe, spielt der Kondensator in Reihe im Bereich der Resonanzspitze impedanzmäßig praktisch keine Rolle. Deshalb liegt ja auch das Tonepoti praktisch direkt parallel zum Vol-Poti und belastet den PU zusätzlich und reduziert die Resonanzspitze. Genau das hatte ich ja ausgeführt und damit gezeigt, daß der Tone-Regler auch in Maximalstellung einen Einfluß hat, was hier im Thread ja bestritten wurde. Bei 80Hz (also der tiefen E-Saite) ist die Impedanz des Tone-Caps aber keineswegs zu vernachlässigen, sonder liegt bei etwas über 100 K V/A für 22 nF. Das ist gegenüber den Widerständen von Tone und Vol Poti nicht zu vernachlässigen und führt zu klar hörbaren Klangunterschieden gegenüber z.B. 47nF oder 10nF .
Das hat mit Transienten nicht zu tun sondern ist Wechselspannungs-Simpel-E-Technik ! Zeichne doch mal ein paar Diagramme mit realem und komplexen Anteil für verschiedene Bauteilwerte und Frequenzen (und sei es mit entsprechender Software). Das sind doch alles elektrotechnische Basics.

Ein genereller Denkfehler ist, im Zusammenhang mit Transienten von hochfrequenten Wechselspannungsanteilen zu sprechen. Transienten sind keine vollständigen Schwingungen sondern einseitige Spannungsimpulse. Deshalb sind sie ja auch z.B. bei der Fourier-Analyse nicht korrekt erfaßbar. Dazu braucht man andere Test- und Messverfahren. Ich hatte ja schon in einem anderen Thread einen entsprechenden Link angegeben.

Dein letztes Argument: Kapazität des Kabels. Ich kann Dich beruhigen, daß mir die Zusammenhänge absolut geläufig sind und ich keineswegs an der falschen Kapazität herumexperimentiere. In meinen Gitarren habe ich durchgängig FET-Impedanzwandler drin, in denen ausschließlich sehr verlustarme Bauteile verwendet werden. Die äussere Kabelkapazität ist für mich also aussen vor. Die Resonanzspitze passe ich intern mit Kondensatoren an.

Die Unterschiede des Tone-Caps machen sich aber sowohl mit als auch ohne Impedanzwandler bemerkbar.

Also - alles kein Voodoo, sondern ganz real.

Es tut mir ja leid, wenn jemand eher mäßige Ohren hat und Details nicht hört. Dann würde sich z.B. der Beruf des Toningenieurs oder Produzenten nicht gerade anbieten. Ich frage mich dann allerdings, an was man mit so schlechten Ohren im Bereich der Amps herumexperimentiert. Von Feintuning kann dann doch keine Rede sein und beliebige Serienamps würden es doch auch tun.

Ich finde es jedenfalls reichlich überheblich, Forumteilnehmer, die Details besser wahrnehmen in die Ecke esoterischer Spinner zu schieben.

Die Frage hier im Thread bezog sich auf Ölpapierkondensatoren und einige Teilnehmer hatten dazu konkrete Angaben gemacht, die ich aus meinen eigenen Test grundsätzlich bestätigen kann. Die Dinger liefern eine andere Klangfärbung und tendenziell würde ich sie auch eher in der Gitarre als im Amp einsetzen.
Solche übereinstimmenden Erfahrungen mehrerer Forumteilnehmer ins Land der Fabeln zu verweisen, ist schon etwas überheblich.

Gruß,
DocBlues

P.S.
Noch ein Querverweis: Die Unterschiede im Bereich der Tone-Caps sind von ähnlcher Größenordnung wie die Unterschiede zwischen verschiedenen Mikrofonen. Sag doch mal einem Top-Toningenieur oder Produzenten, daß es gleichgültig ist, welches Großmembran-Mikro er für z.B. die Stimme von Anastacia, Celine Dion oder Jon Bonjovi verwendet. Der würde Dich aus dem Studio werfen - mit Recht.
Übrigens habe ich vor ein paar Wochen ein relativ billiges Studio Mikro (200 Euro Kategorie) mit besseren Bauteilen upgegraded. Seither hat das Ding ein Impuls-(Transienten-)verhalten und einen Gesamtklangcharakter, daß es z.B. für Akustikgitarre einem Neumann U87 (Preiskategorie 3000 Euro) mindestens ebenbürtig ist und für Gesang kaum nachsteht. Auch da sind es wieder die Transienten und die Detailwiedergabe der Bauteile, die die Soundqualität prägen. Es ist immer das gleiche Spiel. Man muß sich nur mal darauf einlassen und systematisch Erfahrungen sammeln. Das kommt nicht über Nacht und auch nicht allein mit ein paar Tief- oder Hochpass-Formeln.


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Offline bazookajoe

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #24 am: 16.12.2009 20:05 »
Ich habe mal ne blöde Frage: wie vergleicht man Cs in einer Gitarre? Wir reden doch über die Dinger, die wzischen Volumen und Tonepoti hängen, oder? Ich mein ja nur - das Tonepoti lässt sich doch in keiner Weise reproduzierbar einstellen (abgesehen von "an" bzw. "aus") - alles dazwischen ist doch nur "geraten" - wie will man da ne Aussage machen?  ???

12 Positionen Stufenschalter ???
oder ganz einfach statt des Kondensators 2 Kabel rausführen und zu einer Blockklemme und dort die verschiedenen Kondensatoren anklemmen.


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Offline bazookajoe

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #25 am: 16.12.2009 20:18 »
Hi!
Selbst wenn ich das Tone Poti komplett offen habe hört man definitiv einen Unterschied ob ein Keramik oder ein Paper in Oil Kondi drin ist. Besonders bei den Gibson Burstbuckern merkt man einen großen Unterschied. Die klingen viel ausgewogener und singen sehr angenehm. Das war mit Keramiks nicht der Fall, hart und weniger sustain.

Also daß jemand bei offenem Tonpoti einen Unterschied im Kondensatortyp hören kann ist für mich unvorstellbar, auch wenn mir das kürzlich nochmal ein Pickupbauer dessen Produkte ich schätze versichert hat.
Diese Leute hören wohl wirklich das Gras wachsen.

Ich habe zB bei einer meiner Gitarren einen beginnenden Effekt des Tonreglers überhaupt erst wenn das Poti schon zur Hälfte zu ist (ich hab dann mal gemessen welchen Widerstandswert das Poti in dieser Stellung hat und es waren ca. 100 KOhm wo ich ein leichte Höhendämpfung zu hören begann)
Also wenn der Kondensator durch 250 oder 500 kOhm von Masse getrennt ist höre ich garnix.

Was ich jedenfalls empfehlen würde ist kleinere Kondensatorwerte auszuprobieren, ich gehörte früher auch zu den Leuten die meinten der Tonregler macht einen Ton als würde der ganze Amp unter einer dicken Schicht von Decken begraben,
ich verwende jetzt bevorzugt 4,7 maximal 6,8 nF damit lassen sich zu spitze Höhen leicht wegregeln und wenn der Regler ganz zu ist gibts auch einen brauchbaren "Woman Tone", ich habe dazu erstmal so einen 12 Positionen Drehschalter mit verschiedenen Kondensatorwerten und auch der Stellung nur Poti (ein "Load Poti" sozusagen) und komplett getrennt eingebaut - sehe aber für mich keinen Sinn das in der Gitarre zu lassen - 12 Variationen von "Dumpf" bringt nix - so toll ist der Effekt auch nicht.

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Kpt.Maritim

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #26 am: 16.12.2009 23:50 »
Hallo

alle diese Effekte sind da, und von mir aus mögen sie auch für einige hörbar sein. Aber wir wissen, dass sie es nicht für alle sind. Headsurgeon hat seine Probleme und ich auc und etliche andere auch. Andere ernst zu nehmende Leute hören wieder den Unterschied.

Wenn ein Unterschied von einem Teil der leute gehört wird und von einem anderen Teil nicht, dann muss dieser Unterschied in etwa im Bereich der Wahrnehmungschwelle liegen. Alle Efffekte die unterhalb der Wahrnehmungsschwelle sind, sind ohnehin unwichtig. Demnach sind diese Kondensatorefekte nicht ganz unwichtig aber doch sehr wenig wichtig. Da sie gerade so wahrnehmbar sind, ist das Optimierungspotential hier sehr klein. Ich würde fast sagen, gerade noch eben vorhanden.

Wenn ich mal einen Amp baue, mit dem ich grundsätzlich so zufrieden bin, dass er so perfekt ist, dass ich mich um flohhustend kleine Effekte kümmern muss weil alles andere erledigt und absolut so ist, wie es sein soll, dann werde ich damit anfangen. Bis dahin hab ich wichtigeres zu tun.

Ich kann sehr schlechte Kothodenkondis raushören und auch Bipolelkos in Frequenzweichen von Boxen. Sobald hochwertige Typen im Einsatz sind, höre ich an beiden Stellen aber keine Unterschiede zwischen verschiedenem hochwertigen Material.

Viele Grüße
Martin

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Offline Headsurgeon

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #27 am: 17.12.2009 11:11 »
Hallo Headsurgeon,

ich nehme an, daß Du nicht oder kaum im Bereich Recording, Mixing, Mastering tätig bist - ansonsten würdest Du die Bedeutung der Transienten verstehen.

Doc,
und damit hast du die Diskussion abgewuergt.


Headsurgeon

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Offline Duesentrieb

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #28 am: 17.12.2009 11:35 »
Ich frage mich dann allerdings, an was man mit so schlechten Ohren im Bereich der Amps herumexperimentiert. Von Feintuning kann dann doch keine Rede sein und beliebige Serienamps würden es doch auch tun.

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Offline jacob

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Re:Ölpapier Kondensatoren
« Antwort #29 am: 17.12.2009 11:38 »
Hi,

komisch, dass diese doch sehr regelmäßig wiederkehrenden "Wahrnehmungsdiskussionen" (Bauteile, Laufrichtung von Kabeln etc.) immer so schnell ausufern und im "Mobbingbereich" landen und dadurch irgendwie so einen religiös- fundamentalistischen Charakter bekommen...

Das müsste doch nun wirklich nicht sein, oder?

Ich finde: entweder man hört Klangunterschiede, dann ist es prima, oder halt eben nicht, dann ist es auch in Ordnung und das Basteln ist dann sogar meist preiswerter ;)

Gruß

Jacob
 
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)