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Tschüss Rauschen

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Offline Fandango

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Tschüss Rauschen
« am: 9.01.2010 17:53 »
Hallo Allesamt,
nachdem ich wirklich lange rumprobiert habe mit allen möglichen Variationen der Eingangsstufe und das übliche Rauschen nicht wegbekommen hatte habe ich die V1 durch einen OP ersetzt.
Mit vollem Erfolg.
Das Rauschen ist bis auf ein kaum noch wahrnehmbares Minimum weg, Amp voll aufgedreht.
Der Klang ist auch besser, klarer, die Höhen kommen besser weil die Dämpfung der ersten Röhre nicht mehr da ist.
Sonst hat sich nichts geändert, die "Sahne" kommt sowieso erst durch die nächsten Stufen und durch die Endstufe.

Kurz zur Schaltung: Nichts Neues, jeder OP macht 15db Verstärkung, den 100n am ersten OP kann man auch größer machen für mehr Tiefen, jetzt sind es -3db/Okt ab ca. 300Hz abwärts.
Um eine Höhenabschneidung hinzubekommen wie bei einer ECC83 braucht man nur den ersten 47K Widerstand mit  einem 330P Kondensator zu brücken. Jedenfalls sagt das der Simulator. Probiert habe ich es nicht weil es mir so sehr gut gefällt. Der vorhandene 33p wirkt erst im Ultraschallbereich und reduziert also auch nur Rausch.
Hier der Schaltplan:

 
Ich kann nur Jedem der sich am Rauschen der ersten Stufe stört empfehlen diese Schaltung einzubauen.
Denn außer diesem Rauschen hat die Röhre nichts Besonderes zu tun, "Röhrenklang" macht sie jedenfalls dort noch nicht.

Übrigens arbeitet die Schaltung bei mir mit + / - 8V.

Nachtrag: Wenn man beide Gegenkopplungswiderstände von 47k auf 68k erhöht erhält man die gleiche Verstärkung wie eine Triode der ECC83 bei 300 V Ua, einem Anodenwiderstand von 150k und einen Katoden-R von 1.2k. Also knapp 36db.

Gruß,
Georg
« Letzte Änderung: 9.01.2010 21:41 von Fandango »
I doubt if any of my favorite players even own a soldering iron.

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Offline haebbe58

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #1 am: 9.01.2010 18:00 »
Iiiiiiih, Sand  >:(    >:D

igittigitt!  :-\

 >:D
 :angel:

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Offline SvR

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #2 am: 9.01.2010 18:10 »
Salü,
Stört das Rauschen so sehr? Das wird doch beim spielen eh vom Nutzsignal überlagert.
Immerhin muss man eine dual Spannungsversorgung nachrüsten. Und dann sind OPamps ja auch nicht rauschfrei. Hier wäre der verwendete Typ noch interessant.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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Offline Fandango

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #3 am: 9.01.2010 20:20 »
Salü,
also mich stört das Rauschen, klar, wenns dann richtig laut wird hört man das nicht mehr raus, aber darum gehts nicht, um laut.
Micht hat auch das Rauschen in der Pause gestört, bei der Probe, und es rauscht ja nicht nur mein Amp, Rauschen tun grundsätzlich alle Röhrenamps, und erst recht bei Overdrive.
Auf eine Gleichspannungsheizung kann man dann auch verzichten.
Jedenfalls brummt auch jetzt nichts mehr.
Natürlich wird der Signal-/Rauschabstand größer, ist ja auch gut so.

Wer sich eben mit den negativen Eigenschaften der V1 zufrieden geben kann  der braucht ja nichts zu unternehmen.
Und solange dieser Eingriff nichts am Sound verändert, außer dass er besser wird, spricht jedenfalls meiner Meinung nach nichts dagegen.

Und zum Thema: "iiiiiih, Sand"  >:(  >:D
Wer ganz ohne Effekte spielt, also weder Wah-Wah, Phaser, und am allerwenigsten einen Digitaleffekt benutzt und natürlich auch auf eine "Sand-" Gleichrichtung verzichtet,
also der reine Nostalgiker, der darf sowas gerne sagen, da stimmt das dann auch.
Wer aber gerne den "Röhrensound" hat, und dazu gehöre ich auch, und bereit ist seinen Amp zu verbessern, der kann ganz beruhigt eine solche Schaltung an Stelle der V1 einbauen, der Klang wird jedenfalls nicht schlechter.
Die erste Röhre trägt übrigens so gut wie nichts zum Sound bei, außer der schon erwähnten Dämpfung der Höhen (und natürlich der Verstärkung...) bewirkt die Röhre nichts, also keinen Klirranteil oder gar eine Verzerrung oder Übersteuerung, dafür ist das Signal am Eingang zu schwach.
Solange dieser OP nicht verzerrt, und das tut er bei diesen geringen Signalspannungen noch lange nicht, kommt auch kein gefürchteter "Sand-Brei" heraus.
Es kommt natürlich auch darauf an wieviel Spannung aus den PUs kommt, wenns zuviel wird (seltenst) dann ist es auch mit einer geringfügigen Änderung der Schaltung möglich den Eingang fast rauschfrei zu halten, einfach den ersten 47K Widerstand als Poti einbauen, oder beide mit einem Stereo-Poti ersetzen.

Den Typ den ich verwendet habe ist der TL072 (habs gerade verbessert), nätürlich gibt es noch rauschärmere Typen, aber den hatte ich vorrätig.
Die duale Versorgungsspannung ist prinzipiell auch kein Problem, entweder baut man sich noch einen kleinen Trafo ein oder man macht dazu eine doppelte Spannungsverdopplung aus der Heizspannung, das geht aber nur wenn die Heizung mit zwei gleichen Festwiderständen symmetriert ist.

Dann ist es ja schließlich auch nicht meine Erfindung, ist aber auch egal.


Gruß,
Georg
« Letzte Änderung: 9.01.2010 20:33 von Fandango »
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Offline DocBlues

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #4 am: 10.01.2010 12:45 »
Hallo Georg,

da ich ausgibig an alten MusicMan Hypridverstärkern modifiziert habe (und auch an Kisten wie dem Hughes & Kettner Crunchmaster, Metalmaster) sind mit solche Hybridkonzepte sehr vertraut. Was das Rauschen angeht, hatte ich eigentlich nie den Eindruck, daß OP-Amps den Pegel gegenüber Röhren durchschlagend reduzieren (es sei denn man hat Carbon Composite Widerstände am Eingang der Röhre und Metall- oder Carbon Film am Eingang der OP-Amps. Das ist dann aber mehr die Sache der Widerstände und nicht die Frage Röhre oder OP-Amp.

Der Nachteil bei OP-Amps ist, daß man gewaltig aufpassen muß, daß man sich die Transienten des Gitarrensignals nicht abrasiert. Das hört man nicht als deutlich Verszerrung, sondern als Verlust an Dynamik, "Smoothness" und seidigem Höhenglanz. Stattdessen wird das Signal leicht hart.
Nach meiner Erfahrung gibt es keine Probleme, wenn man von +/- 2 Volt Signal (Spitze zu Spitze der Transienten) ausgeht. Bei üblichen OP-Amp-Versorgungsspannungen hat man je nach OP-Amp Typ +/- 12 bis 16 Volt zur Verfügung - also insgesamt 15  bis 18 dB. In Deiner Schaltung werden die Transienten in der 2-ten Stufe sicher schon beeinträchtigt. Da sollte man sich wenigstens eine Soft-Limiter Schaltung mit Dioden gönnen.

Die erste Röhrenstufe ist für den Klang übrigens nicht völlig unerherblich, weil die Transienten schon dezent komprimiert werden.

Trotzdem bin ich auch der Meinung, daß man mit OP-Amps sehr brauchbare Schaltungen für Git-Amps aufbauen kann. Von meinem modifizierten MusicMan Topteil sagte vor einiger Zeit ein "Marshall JCM 800 Player", daß er froh wäre, wenn sein Marhall so klingen würde wie mein MM .

Aus meiner Sicht kannst Du 2 bis 3  Dinge verbessern: Nimm als OP-Amp einen BurrBrown OPA 2134 oder 2132 oder 2604. Die Dinger rauschen sehr wenig und liefern einen besseren Sound als der TL072. Ich nehme an, Du verwendest +/- 16 oder 18 Volt ? Falls nicht, erhöhe die Versorgungsspannung.
Last but not least: Baue einen Soft-Limiter mit Dioden zwischen erster und zweiter Stufe ein, um das OP-Amp Clipping der Transienten zu vermeiden.

Deine aktuelle Schaltung hat ja kaum mehr als +/- 0,4 Volt Aussteuerbarkeit. Das wird von jedem starken Anschlag und von vielen (vorgeschalteten) Effektgeräten deutlich überschritten. Das ist für mich auch ein wesentlicher Nachteil von reinen OP-Amp-Schaltungen (ohne Soft-Limiting) am Eingang. Man ist in der Verwendung und im Regelbereich vieler Effektgeräte sehr eingeschränkt und fängt sich leicht OP-Amp Clipping ein.
Zugegebenermaßen schlägt OP-Amp Clipping in Hybridschaltungen (mit nachfolgender stark zerrender Röhre) klangmäßig gar nicht so ätzend durch, wie man vielleicht denkt. In vielen der alten MusicMan Schaltungen wurden die OP-Amps brutal in die Zerrung gefahren und trotzdem kamen brauchbare Sounds heraus (z.B. Eric Clapton "I shot the Sheriff", "Lay down Sally", "Motherless Child" oder auch die Live Produktion 24 Nights mit Albert Lee an der zweiten Gitarre, der bis heute Musiman Hybridverstärker spielt). Trotzdem geht es nach meiner Erfahrung deulich besser und sowohl Clean als auch Overdrive gewinnen.

Gruß,
DocBlues

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GeekG

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #5 am: 10.01.2010 21:57 »
also ich bin anfänger im Ampmodding, hatte aber kürzlich einen Super Champ XD der auch als V1 einen op hat, klang war ganz gut aber die verzerrung die man dazuregeln konnte war bei dem amp nicht röhrensoundmässig. aber das hatte wohl andere gründe auch..

aber ich habe doch immer gehört die WICHTIGSTE Röhre für den Gesamtklang des Amps ist V1, und die nachkommenden Röhren machen kaum einen unterschied im Klang..
also genau das gegenteil was hier steht, ich kenn mich jetzt garnicht mehr aus.

oder ist das von situation zu situation unterschiedlich? ich wollte damals bei dem super champ xd den op amp ausschalten, einen poweramp-in einbauen und mit einer "echte" röhrenvorstufe dortreingehen, um den op amp zu umgehen, also genau der andere weg.. hab dann aber den amp gleich weggegeben, also weiß nicht was die bessere lösung ist.

falls man mein beispiel vergleichen kann überhaupt..
mfg
Georg


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Offline Fandango

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #6 am: 11.01.2010 00:51 »
Hallo Georg ;-),
der Super Champ XD hat nicht nur einen sondern einige OPs drin die alle den Klang beeinflussen, also nicht die OPs sondern deren Beschaltung.
Ich habe mir gerade den Schaltplan angeschaut, da ist an Röhren lediglich die Endstufe und die Phasenumkehrstufe mit ihrem Treiber drin. Insgesamt also drei Röhren.
Den Sound machen eigentlich die digitalen Effekte die da drin sind, die Röhrenendstufe bringt natürlich auch noch was, aber nur wenn da weiter aufgedreht wird.
Und dann könnte es schon zu einigem Knatsch mit dem Digitalem kommen...

Die Bezeichnung V1 ist eigentlich nicht richtig weil die Röhre eine Doppeltriode ist, also sie hat zwei Systeme drin.
Und dann kommt es natürlich darauf an wie diese Röhre beschaltet ist, manche Hersteller teilen die so auf dass man mit zwei Eingängen jeweils das andere System ansteuert, woanders werden die hintereinandergeschaltet und dann macht die Röhre schon etwas am Sound aus.

Ich habe mit meiner Schaltung nur die erste Triode ersetzt, also direkt am Eingang.
Und diese Röhre macht so gut wie nichts am Sound aus weil da noch eine Übersteuerung weit weg ist.
Übrigens sind im Fender die gleichen OPs drin wie ich sie benutze, TL072.
Wens interessiert, hier ist der Schaltplan: http://www.fender.com/support/amp_schematics/pdfs/Super_Champ_XD.pdf

Da sind auch keine Begrenzerdioden drin, eigentlich werden die nur eingesetzt um die Eingänge vor zu hohen Spannungen zu schützen, da sind das dann Z15.
Der Music-Man hat da 1N914 (1N4148) eingebaut und sie mit 8V vorgespannt, also begrenzen die bei etwa +- 8,6 V.

Aber nochmal zur ersten Röhre im Amp: Die Spannung vom PU liegt bei etwa 30 - max. 100mV, manche PUs bringen auch beim harten Anschlag etwas mehr, die Röhre verstärkt das etwa 50 - max. 70 mal.
D.h. nach dieser Röhre liegen im Höchstfall 7V Wechselspannung an, und da ist noch nichts verzerrt bzw. übersteuert, das besorgt dann i.d.R. die nächste oder übernächste Röhre.
Den einzigen Beitrag zum Klang macht die Absenkung der Höhen die durch die Röhrenkapazitäten bestimmt wird und auch mit einer OP-Schaltung "nachgebaut" werden kann, beim Fender besorgt das der Kondensator C38 mit 1n parallel zum R54 mit etwa -3db/Okt ab 14kHz.
Mit der nachfolgenden Schaltung wird dann der Frequenzgang und die Amplitude den Fender-Bedürfnissen angepasst, genauer darauf einzugehen brauchen wir hier nicht.(Noch dazu wo der Plan nicht ganz vollständig ist...)

Also wie gesagt, die erste Röhre macht den Sound nicht, aber das Rauschen dass sie mit sich bringt wird in den nächsten Stufen mitverstärkt.
Und gerade weil ich fast immer mit übersteuerter Vorstufe spiele ist mir das zu viel.
Ich spiele nicht mit einem Verzerrer sondern das besorgt mein Amp.
Diese OP-Schaltung hat den Klang nur verbessert, er ist trotz Übersteuerung viel klarer geworden und auch ganz leise Sachen wie z.B. ein "an die Saite tippen" kommen viel viel besser.
Ich sehe jedenfalls keinen Grund das wieder zu ändern, meinen anderen Amp werde ich auch umbauen.

Den 10k Widerstand vom Anschluss 6 des zweiten OP habe ich heute durch einen 4.7k ersetzt und habe jetzt die 36db die normalerweise die erste Röhre bringt, das Rauschen ist immer noch kaum wahrnehmbar.
Und "Röhren" tut er noch wie früher.

Gruß,
Georg




 
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GeekG

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #7 am: 11.01.2010 09:57 »
Hallo Georg

hm also

wenn v1 röhre eine doppeltriode ist besorgt dann die zweite triode der erten vorstufe dann das gain oder wie.
im nighttrain habe ich eine V1 und eine phasenumkehrröhre..

also wo kommt dann das gain her wenn keine röhre davon eine "Gain" röhre an sich ist.
ich weiß manche haben 3 4 oder mehr preampröhren drin, aber ich versteh das grad überhaupt nicht wenn man input und phasenumkehrröhre hat, wo kommt denn dann das gain her?

da hab ich mich nämlich schonmal gefragt, und es würde mir helfen zu wissen welche röhre auszutauschen mehr sinn macht im vox nighttrain, dann könnte ich gezielter testen um  nach meinem lieblingssound zu gehen, und bräuchte nicht nach dem zufallsprinzip alle möglichkeiten von v1 und v2 durchtesten.

ja das im superchamp xd die gleiche op am drin ist wie bei dir jetzt das glaub ich dir, hab mich damals mal erkundigt und da kam die bezeichnun tl.... vor.

es ist ein wenig off-topic von mir ich weiß, danke für deine Erklärungen.
also nochmal die input tube macht eigentlich nix am klang oder verzerrung sondern lediglich verschiedene höhenabsenkungen?
das würde für mich dann schon erklären warum manche v1 röhren tatsächlich "wärmer" klingen als andere.

aber trotzdem macht es keinen sinn WARUM kauft man sich telefunken preamptubes für ca 100 euro wenn man eine um 7 oder 10 euro nehmen kann und es für den Klang das gleiche wäre? ich werd noch immer nicht schlau draus, kann ja gut sein dass alles eine vermarktung ist und eine augenauswischerei bei den verschiedenen tubes, aber es muss doch irgendwas dran sein dass manche röhren besser klingen als v1 als andere... und was ist das dann, zusätzlich zur unterschiedlichen höhenabsenkung meine ich.

mfg

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Offline DocBlues

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #8 am: 11.01.2010 10:08 »
Hallo Georg,

ich denke, Du liegst mit Deinen Annahmen über die Höhe des Gitarrensignals deutlich zu niedrig - zumindest was die Transienten angeht und die bestimmen den Klangcharakter deutlich mit. Nach meinen Experimenten und Erfahrungen, sollte man von +/- 2 Volt Spitze/Spitze ausgehen. Bei heißen Humbuckern und bei Bässen geht es auch noch höher. Wie gesagt: das OP-Amp Clipping der Transienten und selbst des mittleren Signals muß gar nicht so übel klingen, wenn in darauffolgenden Stufen weicher begrenzt wird. Trotzdem klingt es besser, wenn man sich an die obigen Grenzwerte hält und dann mit Soft-Limitern begrenzt.

Gruß,
DocBlues.

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #9 am: 11.01.2010 10:13 »

wenn v1 röhre eine doppeltriode ist besorgt dann die zweite triode der erten vorstufe dann das gain oder wie.
im nighttrain habe ich eine V1 und eine phasenumkehrröhre..

also wo kommt dann das gain her wenn keine röhre davon eine "Gain" röhre an sich ist.
ich weiß manche haben 3 4 oder mehr preampröhren drin, aber ich versteh das grad überhaupt nicht wenn man input und phasenumkehrröhre hat, wo kommt denn dann das gain her?


Es gibt keine Phasenumkehrröhren.... Man kann theoretisch jede Vorstufenröhre als PI nutzen und der Gain kommt auch theoretisch von jeder Röhre. Was meinst du überhaupt mit "Phasendreherröhre"?? Eine selektierte ECC83 "Balanced" von Dirk?? Man kann aus jeder Röhre durch Übersteuerung "Gain", wie du sagst, herausholen.

mfg ordi
http://ordoalephysik.wordpress.com/

Geologische Fragen an mich, elektrotechnische an euch!

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Offline Ramarro

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #10 am: 11.01.2010 11:41 »
Wobei "Gain" eigentlich nicht mehr und nicht weniger als Verstärkung bedeutet. Bei Übersteuerung spricht man in anglomanen Kreisen wohl eher von "Drive". Im Nighttrain macht der Katodyn- Phasensplitter schaltungsbedingt deutlich weniger Verstärkung als die Vorstufenröhren.

Grüße,
Rolf
Wer As (Ab) sagt, muss auch Bes (Bb) sagen.

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GeekG

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #11 am: 11.01.2010 14:29 »
Wobei "Gain" eigentlich nicht mehr und nicht weniger als Verstärkung bedeutet. Bei Übersteuerung spricht man in anglomanen Kreisen wohl eher von "Drive". Im Nighttrain macht der Katodyn- Phasensplitter schaltungsbedingt deutlich weniger Verstärkung als die Vorstufenröhren.

Grüße,
Rolf
vorstufen RÖHRE, weils nur eine ist dann.

ja wie soll ich mich auskennen, vox nt hat eine v1 und eine v2 (phasensplitter oder phase inverter??)
und wenn weder eine V1 gain, drive oder ton macht (weil man sie duch op austauschen kann), noch die v2 bei mir, was produziert dann Drive oder Gain wenn man nur 2 ecc83 hat. (eine input röhre eine pi)

man hat ja einen gain regler am amp, (vorstufendrive wenn man so will), wodurch kommt dann der typische röhren sound, Nur von den powertubes? check garnix mehr.

also ob man nun verstärkt über eine v1 oder einen op amp ist wurscht (außer höhenbegrenzung), vom drive her und vom ton her?

oder macht ein austausch v1 gegen op amp nur sinn wenn man mehr als 2 vorstufenröhren hat?und quasi extra "gain röhrenplätze"

es gibt ja auch nirgends eine ordentlich erklärung über solche dinge für laien.
nach alldem was ich gelesen hab war immer die ERSTE röhre die wichtigste für den GESAMTKLANG des amps, und jetzt soll man das aufeinmal ersetzen gegen so einen opamp, ich kapier das noch immer nicht.
würd nur verstehen wenn man 3 preampröhren hat, das dann eben die erste röhre von den 2 verbliebenen, nach dem op eben die wichtigste röhre für den klang und das gain ist. oder man schaltet einen op amp VOR ALLE röhren die man standardmässig hat und es kommt keine weg, und man erreicht dadurch noch mehr gain oder drive oder verstärkung? ich kann diagramme nicht gut lesen.

naja ich lass es lieber ich seh schon ich verhau den ganzen thread hier.

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Offline Fandango

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #12 am: 11.01.2010 15:19 »
Hallo allesamt,
ich habe gerade mal den Oszi an die Gitarre gehängt und siehe da, ich habe max. 1.2V Vss herausbekommen.
Auf die Empfehlung von DocBlues habe ich noch zwei Germanium-Dioden eingebaut und diese mit +-4V vorgespannt, nicht höher weil ich sowieso nur +-8V Versorgung habe.
Aber das reicht aus, der Amp bleibt auch clean wenn ich das Gain zurückdrehe und übersteuert nicht in der Vorstufe auch bei hartem Anschlag.
Natürlich hätte man mehr Reserve bei einer Spannungsversorgung von +-15V, der Fender hat übrigens auch nur +-12V.

Zur TELEFUNKEN-Geschichte:
Es gibt Leute die kaufen ein Netzkabel für 800€ und hören dass die Anlage dadurch besser klingt, wohlbemerkt ein Netzkabel mit 2Mtr. Länge.
Da helfen auch keine Erklärungen, das ist einfach Glaube, und daran versuch mal Einer zu rütteln.
Wie ich schon sagte, ich habe meine Telefunken ECC83 alle verkauft und da ist ein schöner Familienurlaub dabei herausgesprungen.
Kein Zweifel, Telefunken-Röhren sind gute Röhren, aber Philips, Valvo oder Lorenz sind jedenfalls meiner Meinung nach genauso gut.
Wenn nun andere Hersteller Röhren bauen die nicht dem jeweiligen Datenblatt entsprechen und sie trotzdem z.B. ECC83 taufen kommen dann solche Probleme wie das mit der Rumprobiererei welche nun die Beste ist auf.

Thema Phasenumkehrröhre: Bei einer Katodynschaltung ist es egal ob die Röhre symmetrisch ist weil die Phasenumkehr nur mit einem System gemacht wird.
Bei einem Schmitt-Phasendreher, auch "Long-Tail Pair" genannt, sollte man schon eine Röhre nehmen die symmetrisch ist oder man stellt die Symmetrie selbst ein, manche Amps haben dafür sogar einen Trimmer eingebaut.
Eine Bemerkung noch dazu: Eine Katodyn-Schaltung ist nie 100% symmetrisch, was natürlich auch den Klang beeinflusst.
Dagegen kann man einen Schmitt-Phasendreher sehr genau einstellen, was aber bei Git.-Amps meistens gar nicht gewünscht ist.

Thema Gain: Mehr Gain bedeutet eigentlich nur "Zunahme der Verstärkung", wird aber gerne mit "Übersteuerung" übersetzt.
Man kann eine Röhre übersteuern indem man sie einmal soweit aussteuert dass ein positiver Gitterstrom fließt, was auch sehr oft bei Vorstufen so gemacht wird.
Oder man reduziert die Anodenspannung und/oder erhöht den Anodenwiderstand erheblich wodurch ein fast gleicher Effekt auftritt, das am Eingang liegende Signal wird verstärkt und die Amplitude wird begrenzt, so wird aus einem Sinus fast ein Rechteck.
Die Endstufenverzerrung ist etwas Anderes, hier wird die Leistungsgrenze der Röhre überschritten was aber letztendlich fast den gleichen Effekt bewirkt, aus Sinus wird fast Rechteck.
Dazu kommen noch die Übertragerverzerrungen.
Übrigens sind beide Varianten kombinierbar.

Nur dass man die erste Triode mit einem Gitarrensignal gar nicht übersteuern kann!
Hier wird lediglich das Signal verstärkt und es wirken dazu noch die Röhrenkapazitäten was sich besonders bei der Ankopplung zur zweiten Triode bemerkbar macht, also eine Beschneidung der Höhen.
Und diese zweite Stufe kann schon verzerren, hier also kommt dann der "Gain".

Es kommt also auf die Bauweise des Amps an ob die "V1" für zwei Kanäle gedacht ist oder ob sie die erste und zweite Verstärkerstufe ist.
V1 bedeutet "erste Röhre", und das ist meistens die ECC83/12AX7, also eine Röhre mit zwei Triodensystemen, zwei Röhren in einer.
Wenn "V1" jetzt für zwei Stufen zuständig ist macht sie sehr wohl etwas am Gesamtklang aus, denn je nachdem wie hoch ihr Verstärkungsfaktor ist desto höher der "Gain", und gerade heute wo sich die Hersteller nicht mehr so richtig an die Datenblätter halten und eine Röhre mit einem Verstärkungsfaktor von 70 auch noch "ECC83" nennen macht eine andere Röhre schon viel aus.
Die ECC83/12AX7 hat eine Verstärkung von 100 = 40db pro System. Das wird aber in der Schaltung nicht erreicht, da ist bei max. 70 Ende.
Und eine schlechte Röhre kann mal gerade halb so viel.

Telefunken, Valvo, Philips, Mullard ist Referenz, es werden heute keine besseren Röhren gebaut.


Der Austausch von der ersten Triode mit einem OP macht jedenfalls für mich Sinn wegen dem Rauschen das nun weg ist.
Der Rest hat sich nicht verändert, wie gesagt, so gefällt es mir wesentlich besser.

Wodurch kommt dann der typische röhren sound.
Der typische Sound kommt von der Art und Weise WIE eine Röhre die Amplitude begrenzt.
Dazu mal zwei Grafiken:
Die erste zeigt wie das Signal nach der zweiten Röhre bei Übersteuerung aussehen kann, so oder ähnlich:

Die zweite zeigt das Signal das ein Transistoramp bei Übersteuerung macht:

Und das ist der Unterschied zwischen Röhren- und Transistor-Sound.



Gruß,
Georg
  
« Letzte Änderung: 11.01.2010 16:51 von Fandango »
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Offline DocBlues

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #13 am: 11.01.2010 16:04 »
Hallo Georg,

kannst Du bitte noch kurz nachschicken, mit was für einer Gitarre, welchen Pickups und welcher Saitenstärke Du die 1,2 Volt gemessen hast ? Waren das Single-Notes oder Akkorde, eher leichter Anschlag oder eher "Pete Townsend mäßig" ?

Die Infos würden es mir leichter machen, die 1,2 Volt in Beziehung zu meinen Erfahrungswerten zu bringen.
Ich hatte etwas über 2 Volt mit Bill Lawrence L280 Humbuckern im Single-Coil-Format (etwas mehr Output als Standard-Strat PU. Saitenstärke 010, Akkordanschlg, Anschlagstärke: kräftig.

Gruß,
DocBlues

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Offline darkbluemurder

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Re:Tschüss Rauschen
« Antwort #14 am: 11.01.2010 16:10 »
Hallo Georg,

mit einem Gitarrensignal kann man die erste Stufe nicht übersteuern, wohl aber mit einem vor den Amp geschalteten Pedal (Booster, Overdrive, Distortion, Fuzz o.ä.). Die Frage ist, wie die Eingangsstufe dann reagiert und ob die Röhre das evtl. für die Ohren angenehmer verarbeitet - ist aber Sache des Schaltungsdesigns und des Geschmacks des Designers.

Wie würdest Du das bei Eingangsstufen mit Pentoden (z.B. EF86 oder 5879) sehen - die dürften ja durch das Gitarrensignal auch nicht übersteuert werden können. M.E. klingt es aber doch anders als mit Trioden.

Weitere Frage ist, inwieweit der Gridstopper vor der ersten Stufe zum Rauschen beiträgt - insbesondere wenn es ein 68k ist.

Aber die Idee finde ich prima. Ich bin sicher kein OP-Amp-Hasser, ich spiele schließlich live immer mit vorgeschalteten Pedalen. Bei Rauschen bin ich allerdings nicht so empfindlich, dafür umso mehr bei Brummen - das geht gar nicht. Deswegen spiele ich live auch nur brummfreie Single Coils.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster