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Biasspannung - Woher?

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Offline Hardcorebastler

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #15 am: 14.10.2010 11:33 »
Hallo Max,
wenn der C6 sich bei offenen Standby Schalter  auflädt fliest ein Strom, das ist ja eigentlich nicht gewollt bei dieser Standby Schaltung.
Wenn du diesen Effekt verhindern willst musst du den Standby Schalter 2 polig machen, also auch den 2. Ausgang abschalten.
Warum überhaupt solch eine Standby Schaltung ?
Ich bezweifele das dies für die Röhren gut ist weil die Heizspannung weiter läuft.
Ist der Verstärker sauber aufgebaut stellt sich innerhalb einer Minute alle Betriebsparameter ein ,dies konnte ich bis jetzt bei meinen Amps immer wieder feststellen, deshalb ist mir der Sinn einer Standby Schaltung nicht wirklich klar.

Ich würde auch noch eine  Sicherung träge xx mA in den Versorgungszweig für die Anodenspannung der Endröhren schalten, falsch eingestellte negative Gittervorspannung oder Ausfall lässt den Ruhestrom direkt sprunghaft ansteigen, da hier kein Auto Bias  vorhanden ist .

Gruß Jörg

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Offline 456Onno456

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #16 am: 14.10.2010 12:05 »
Moin Jörg,

naja ich bin mir bei gewollt oder nicht nicht so sicher. Tendenziell würde ich sagen, dass dies so im JCM900 verbaut ist. Einen Verkabelungsfehler kann ich so gut wie ausschließen. Meiner Meinung nach ist es auch "physikalisch" erklärbar warum sich C6 auflädt [siehe Anhang letzter Beitrag]. Es könnte unkritisch sein, da die Biasspannung bei offenem Standby sehr viel schneller aufgebaut wird als die Hochspannung und die Endstufenröhren somit vor einer "Übersteuerung (HV ohne irgendeine Vorspannung) gesichert sind. In wie fern man damit die "Mute-Funktion" beeinträchtigt kann ich nicht abschätzen.  Der Hinweis mit einer Sicherung in der HV-Versorgung der Endröhren ist sicherlich ein guter und ich werde das einfügen (wobei es eigentlich unweigerlich auf die Frage der Position der sekundärseitigen Sicherung führt).

Zu der Frage nach einem Standby-Schalter:
Ja, es ist ein mythenumranktes Bauteil. Ich würde ihn einfach als großen Mute-schalter bezeichnen. Mit der Lebensdauer hat die Heizspannung, bzw. die Übersteuerung der Endstufenröhren mehr zu tun. Allerdings finde ich ihn unter praktischen Aspekten (Mute beim Betrieb, nicht sofort HV auf den Bauteilen beim Basteln, ...) ganz sinnvoll. Zweiphasiges Schalten funktioniert hier nicht, da dann kein geschlossener Stromkreis für die Biasversorgung mehr vorhanden wäre.

Gruß

Max

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Offline Hardcorebastler

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #17 am: 14.10.2010 12:14 »
Hall Max,
Zweiphasiges Schalten funktioniert hier nicht, da dann kein geschlossener Stromkreis für die Biasversorgung mehr vorhanden wäre.

wie schnell baut sich denn die NGV Spannung auf ?(Bias Schaltung), bei abgeschalteter Hochspannung brauche ich eigentlich kein Bias.

Gruss Jörg

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Offline 456Onno456

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #18 am: 14.10.2010 12:26 »
Hallo Jörg,

"gemessen" habe ich Folgendes [Schaltung ist aufgebaut wie beschrieben]:
1) Ausgeschalteter Stby, Power einschalten: U_bias bis auf ca. -100V in schätzungsweise 5sec., U_HV auf ca. 370V in ca. 20sec. [U_C7 ist ja eine Exponentielle Fkt., der Strom zum Aufladen hier nur "parasitär" und sehr klein [über die Biasversorgung], also habe ich nie so lange gewartet, bis sich wirklich die gesamte Spannung aufbaut]
2) Eingeschalteter Stby, Power einschalten: U_bias bis auf ca. -90V in schätzungsweise 5sec., U_HV auf ca. 395V in ca. 0,5sec. [instantan, zu schnell für mein Messgerät [Fluke DVM]].

Fazit: Ohne Stby-Schalter habe ich beim Einschalten HV auf den 6V6 und noch kein Bias.

Gruß

PS: Dass die Biasspannung ein wenig in die Knie geht, wenn die HV generiert wird ist wahrscheinlich unkritisch, da dies alles nur Leerlaufmessungen sind und das ganze Netzteil unter Last sowieso noch ein wenig in die Knie geht.

Max
« Letzte Änderung: 14.10.2010 12:41 von 456Onno456 »

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Offline Hardcorebastler

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #19 am: 14.10.2010 13:02 »

Max,
das ist sehr schlecht wenn die negative Gittervorspannung hinter her hinkt,
aber das kann man  messen und den Ruhestrom der Endröhren kontrollieren, der dürfte erst mal sprunghaft ansteigen.
Die NGV muss vor der Anodenspannung da sein und der Gitterableitwiderstand darf max. 100 k sein .
Deshalb nehme ich einen kleinen Zusatztrafo wenn ich keine Windung übrig habe, um die NGV zu generieren, da steht die Spannung innerhalb von 5 Sec.
Ich weiß zwar nicht wie deine Schaltung aussieht aber Schirmgitterspannung
max. 285V 6V6, 315V 6V6GT

Gruß Jörg

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Offline 456Onno456

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #20 am: 14.10.2010 13:30 »
Hallo Jörg,

ja, die Problematik des nicht vorhandenen Bias bei anleigender HV ist mir bewusst. Ein zusätzlicher Trafo soll aber umgangen werden.
Ich stütze mich bei der Schaltung der Endstufe auf die Daten des Herstellers [http://www.jj-electronic.com/pdf/6V6.pdf], Ug2_max=450V, Ua_max=500V und Ableitwiderstand maximal 100k bei fixed Bias.

Gruß

Max

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Offline Hardcorebastler

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #21 am: 14.10.2010 13:43 »
Hi Max
das Teil heißt ja auch 6V6 S,

viel Erfolg
Jörg


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Offline 456Onno456

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #22 am: 14.10.2010 13:49 »
Hallo Jörg,

da habe ich ehrlich gesagt gar nicht drauf geachtet :-).

Danke,

Max

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Offline cca88

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #23 am: 14.10.2010 19:31 »
Hallo Jörg,

"gemessen" habe ich Folgendes [Schaltung ist aufgebaut wie beschrieben]:
1) Ausgeschalteter Stby, Power einschalten: U_bias bis auf ca. -100V in schätzungsweise 5sec., U_HV auf ca. 370V in ca. 20sec. [U_C7 ist ja eine Exponentielle Fkt., der Strom zum Aufladen hier nur "parasitär" und sehr klein [über die Biasversorgung], also habe ich nie so lange gewartet, bis sich wirklich die gesamte Spannung aufbaut]
2) Eingeschalteter Stby, Power einschalten: U_bias bis auf ca. -90V in schätzungsweise 5sec., U_HV auf ca. 395V in ca. 0,5sec. [instantan, zu schnell für mein Messgerät [Fluke DVM]].

Fazit: Ohne Stby-Schalter habe ich beim Einschalten HV auf den 6V6 und noch kein Bias
.

Gruß

PS: Dass die Biasspannung ein wenig in die Knie geht, wenn die HV generiert wird ist wahrscheinlich unkritisch, da dies alles nur Leerlaufmessungen sind und das ganze Netzteil unter Last sowieso noch ein wenig in die Knie geht.

Max


...Direkt nach dem Einschalten hast Du aber auch noch keine Emmissionsfähigkeit der Endröhren. Daher ist es eigentlich wurscht, ob die Gittervorspannung 5 sek länger braucht oder nicht. Wenn die Heizungen warm sind, sieht die Sache schon deutlich anders aus.

Grüße
Jochen


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Offline 456Onno456

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #24 am: 14.10.2010 22:44 »
Abend Jochen,

Darf ich das so verstehen, dass du Jörg beipflichtest, der Standby-Schalter ist prinzipiell überflüssig, selbst wenn im kalten Zustand die HV schneller da ist als die Biasspannung, ist die Emissionsfähigkeit auf Grund der kalten Heizung gering. Damit ist auch die Gefährdung eines Betriebs außerhalb der Spezifikationen (Stromspitze weit über Pges/Ua, hier sowas wie 14W/375V=37mA) gering, da der Strom gar nicht erzeugt werden kann.
Wie verhält sich das dann bei einem Aus- und schnellem/sofortigem Wiedereinschalten einer solchen Schaltung (z.B. kurzer Stromausfall). Du sagst es sieht deutlich anders aus, ich schätze das heißt nicht sehr gut (wenn ich mich in die Pentoden hineinversetze ;-)).

Aber mal anders rum gedacht. Was ist denn an der jetzigen Standbyschaltung auszusetzen, außer dass sich überraschenderweise der Ladeelko der HV auflädt. Gut die Argumentation, dass es so gebaut wurde [hat eigentlich jemand einen JCM900 und kann das nachmessen?] ist jetzt nicht "schlagend", aber es ist doch gewährleistet, dass die Biasversorgung vor der HV da ist, auch wenn die Heizung vorher schon läuft/warm ist. Ich würde es da jetzt mal auf einen Versuch ankommen lassen und das Netzteil bei Gelegenheit fertig basteln (muss noch ein paar Elkos nachbestellen) und die Endstufe nebst PI in den Betrieb nehmen. Dann kann ich auch was dazu schreiben, ob man im Standby durch das "parasitäre" Aufladen des HV-Elkos "Geräusche" hört, also die Mute-funktion beeinträchtigt ist.

Gruß

Max

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Offline Hardcorebastler

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #25 am: 15.10.2010 08:08 »
Hallo Max,
Jochen hat Recht dass die Emissionsfähigkeit der kalten Röhre gering ist ,
Heather Warm- up Time laut Datenblatt 11 sec, bloß eine 6V6 braucht keine 11 sec zum aufheizen bis sie leitend wird,die wird schon nach 5 sec  leitend, die 11 sec beschreiben den stabilen Endzustand der Heizung,aber  wie der Ruhestrom sich nun verhält wird sich zeigen .

Mich würde  interessieren wie ich C3 bei der Bias Schaltung dimensioniere,
kann man den Aufbau dieser negativen Gittervorspannung nicht beschleunigen ?

Gruß Jörg

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Offline 456Onno456

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #26 am: 18.10.2010 14:53 »
So es gibt Neuigkeiten,

es scheint so, dass die Biasschaltung funktioniert [trotz der sich langsam aufbauenden negativen Spannung]. Im Betrieb ist auch bei offenem Standbyschalter kein Pieps mehr zu vernehmen, d.h. die Mute-Funktion erfüllt ihren Zweck.
Allerdings gibt es ein "Problem" mit der Spannungsversorgung, speziell der HV1. Die Spannung schnellt beim Umlegen Standby auf 395V (gemessen an C6 - Leerlaufspannung) hoch und bricht dann in den nächsten 10-15sec auf stabile 320V zusammen. Der Betrieb des Verstärkers ist möglich und er "klingt", es kokelt nichts, keine Funken etc. Das Problem besteht nur, falls HV1 mit der Endstufe verbunden wird, egal ob der PI, Vorstufe, Heater-elevation, etc. angeschlossen oder abgeklemmt sind. Der Netztrafo kann es nicht sein, da messe ich konstante 265V, egal ob HV1 schon eingebrochen ist oder nicht. Die Biasversorgung ist es ebenfalls nicht (zum Test mal 2sec. abgeklemmt). C6 ist es nicht (habe zum Test anderen JJ parallel geschaltet). Habt ihr irgendeine Vorstellung woran das liegen könnte (Standbyschalter, Endstufenröhren, etc.)?

Gruß

Max

PS: Jede Endstufenröhre "zieht" (1Ohm an den Kathoden) ca. 33mA, Schaltplan der Endstufe siehe Anhang.

PS2: Scheint normal zu sein, dass der Jan Tra200 so stark einbricht, scheint, dass ich da ein wenig unbedarft bin, was die Leistungsfähigkeit dieses Trafos angeht. Es wundert mich trotzdem, dass die AC an den Gleichrichtern konstant bleibt, eigentlich müsste da dann doch ein Teil über die Sekundärwicklung des PT abfallen?
« Letzte Änderung: 18.10.2010 15:54 von 456Onno456 »

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Offline Hardcorebastler

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #27 am: 18.10.2010 16:51 »
Hi Max,
PS2,
was bricht denn ein und wie stark, die Wechselspannung oder Gleichspannung ..

Gruss Jörg

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Offline 456Onno456

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #28 am: 18.10.2010 16:56 »
Hallo Jörg,

wie ich schrieb, die Gleichspannung:


Allerdings gibt es ein "Problem" mit der Spannungsversorgung, speziell der HV1. Die Spannung schnellt beim Umlegen Standby auf 395V (gemessen an C6 - Leerlaufspannung) hoch und bricht dann in den nächsten 10-15sec auf stabile 320V zusammen


Die Wechselspannung bricht ziemlich schnell von Leerlauf 285V auf 265V ein, bleibt dort aber konstant, während die gleichgerichtete HV wie oben erwähnt einbricht.

Gruß

Max

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Offline 456Onno456

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Re:Biasspannung - Woher?
« Antwort #29 am: 18.10.2010 18:50 »
Hallo nochmal,

ich habe mir ein paar Gedanken über den Netztrafo [Wüsten TRA200] gemacht und irgendwie stellt sich da kein glückliches Gefühl ein. Der Trafo kann auf der HV-Sekundärleitung 120mA@250V=30VA. Damit bleibt nach der Gleichrichtung noch ca. 120mA/1,41 bis 120mA/1,5, also ungefähr 85mA bis 80mA übrig. Bei 33mA durch jede Röhre + 4 Doppeltrioden ist man schnell am Limit [2x33mA+4*2,5mA=76mA auf der HV ohne Aussteurung], also ich sehe hier nicht viel Spielraum mit dem verwendeten Trafo. Wenn man im 6V6-Datenblatt mal die Kennlinie einzeichnet (kann ich bei Bedarf online stellen), dann landet man bei Vollaussteuerung einer Röhre bei ca. 125mA [die andere "klemmt" ja ab], dass kann er definitiv nicht mehr. Habe ich jetzt da einen Denkfehler drinnen?

Gruß und Danke,

Max