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WSW revival

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Offline KippeKiller

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WSW revival
« am: 16.06.2011 16:31 »
Hallo zusammen,

mir ist da ein alter Verstärker von WSW in den Schoß gefallen welcher nach Zuwendung schreit.
Ich werde mich seiner annehmen habe ich beschlossen.

Erkenntnisse und Ideen werde ich hier Kund tun, soviel schonmal:

- Die Endstufe ist mit zwei EL34 bestückt, allem anschein nach in Ultralinear-Schaltung
- Vorstufe und PI ist mit ECC83 bestückt.
- Das Chassis ist verbogen und muss wohl ersetzt werden.
- Die Lötleisten sind gebrochen und müssen ersetzt werden.

Ich brauche also:

- Neues Chassis
- Eine Entscheidung welche Vorstufe ich dem guten Stück gönne.
- Erkenntnis durch Messung welche Impedanz der AÜ sekundär sehen will, könnte natürlich auch wieder eine 100V Geschichte sein.

Falls jemand Informationen hat oder will bitte melden.
Ich bin dann mal am Schätzeisen  :bier:

Viele Grüße Mathias

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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #1 am: 16.06.2011 23:51 »
Als Nachtrag ein "nicht schön aber einzigartig" Schaltplan auf die schnelle.
Sehr schöne Schaltung finde ich.

Eine Frage drängt sich mir auf:

- kann ich über die Gegenkoplungswiderstände auf die Ohmigkeit (Impedanz) der Sekundärseite des AÜ Rückschlüsse ziehen?

Dann könnte man sich den Aufbau mit Kleinspannung und Übersetzungsverhältnisrechnerei sparen.

Viele Grüße Mathias


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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #2 am: 18.06.2011 13:03 »
Hallo zusammen,

der Messungen erster Teil:

Ich habe mir mal den AÜ zur Brust genommen.
Die Sekündärwicklung wurde mit einem 10K Widerling in Reihe geschaltet und eine Messwechselspannung mit 1KHz angelegt.
Ich habe nun die Amplitude der Messspannung so eingestellt dass über der Sekundärwicklung 0,01VAC abfallen.

Primär ließen sich nun an den Anodenwicklungen 0,25VAC an den Schirmgitterwicklungen 0,1VAC messen.
Daraus ergäbe sich ein Spannungsüberstzungverhältnis von ü=25.

Die Impedanzübersetzung geschieht nun im Quadrat der Spannungsübersetzung ü^2.
Angenommene 4Ohm sekundär ergeben also Raa=2500Ohm primärseitig, 8Ohm ergeben Raa=5000Ohm.

Ich meine diese beiden Werte schon öfter gesehen zu haben.

Von der Kerngröße her gehe ich bei dem AÜ davon aus dass er eher für 25Watt denn für 50Watt ausgelegt war.
Gerade bei diesem Hersteller und der damaligen Zeit wurde geklotzt nicht gekleckert.
Das spräche meiner Einschätzung nach für eine Verwendung bei 2k5 Ohm primärseitig beide Röhren in Klasse A mit Kathodenbias.

Liege ich da mit meinen Einschätzungen im grünen Bereich oder bin ich auf dem Holzweg?

Viele Grüße Mathias

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Offline es345 (†)

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Re:WSW revival
« Antwort #3 am: 18.06.2011 14:02 »
Hallo Mathias,

ok, 2X EL35 Ultralinear Endstufe mit 40% Abgriff und Kathodenbias.  Das deutet auf max 35W hin.

Welche Werte haben die Kathodenwiderstände an der EL34 (zur Bestimmung der Anodenverlustleistung in Ruhe) und wie hoch ist die Anodenspannung?
Ein Hinweis gibt die  Nennspannung der ersten Sieb-Elkos.

Gruß Hans- Georg

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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #4 am: 18.06.2011 15:20 »
Hi,

ja die Kathodenwiderstände hab ich im Plan ja garnicht beschriftet.
An jeder Kathode sind 100 Ohm und 100µF.

Die Elkos sind durchweg 500Volt Typen, also gehe ich mal davon aus dass die Ub bei 450 Volt oder geringer liegt.
Den Netztrafo will ich erst noch entsprechend absichern bevor ich Spannung anlege, den Elkos traue ich nicht mehr die haben Beulen vom Sturz.

Ich freue mir gerade en kleines Loch in den Bauch, die Trafos sind wirklich sehr schöne Teile.
Ich schaue mal ob sich daraus vielleicht etwas in Richtung des Route66 stricken lässt, oder eine kleine Version der Fender oder Sunn UL-Verstärker.

http://www.ampbooks.com/home/amp-technology/ultralinear/

Mal sehen was der Netztrafo dazu sagt.

Viele Grüße Mathias


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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #5 am: 19.06.2011 13:44 »
Hallo,

hier mal die Transformatoren etwas näher betrachtet:

Der Eingangsübertrager:

Ein 1:1 Übertrager, wie im Schaltplan zu sehen ist war er mit 33K || 10K abgeschlossen also gehe davon aus dass er für einen Eingangspegel von 0db und einer Eingangsimpedanz um die 10K ausgelegt ist.
Er war in mindestens 30 Jahre altem Gaffa eingeschlagen, welch ein Spaß  :devil:


Der Netztrafo:

Es handelt sich um einen M102b Kern.

Die Primärwicklung besteht aus zwei in Reihe geschalteten Wicklungen, wahrscheinlich also auch für 115VAC primär geeignet.
-Sekundärwicklung eins ist die Hochspannung.
-Sekundärwicklung zwei ist die Heizung für die Endstufe. (3A mindestens)
-Sekundärwicklung drei die Heizung für die Vorstufe (1,2A mindestens)


Der Ausgangsübertrager:

Der Kern ist etwas exotisch, alle Abmessungen entsprechen einem M85a Kern, jedoch ist er 100mm lang.  ???

Primärseitig hat er einem Mittelabgriff, Schirmgitterwicklungen bei 40% und die Anodenwicklungen.
Die Sekundärseite besteht aus mehreren parallel geschalteten Wicklungen die ich noch nicht genauer untersucht habe.


An einer Stelle am AÜ gibt es minimalen Flugrostbefall, ansonsten haben die guten Stücke die Jahre ohne Spuren überdauert.
Aus den verwendeten Kernen kann man schon ersehen wie deutlich hier überdimensioniert wurde, SAG oder Eisensättigung werd ich hier nicht hören können schätze ich.
Der Eingangsübertrager wird in Kombination mit etwas Sand in einen Booster/Line-Driver gebaut.

Als nächstes werd ich nun den die Hochspannung messen und versuchen herauszufinden was für ein Kern im AÜ befindet.

Viele Grüße Mathias

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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #6 am: 21.06.2011 11:13 »
Und wieder ich,

ich habe mal in die Primärwicklung des Netztrafos 10VAC bei 50Hz eingespeist.
An der HV Wicklung konnte ich 14VAC ablesen, das ergäbe ein Spannungsübersetzungsverhältnis von 1,4.

Angenommene 230VAC primärseitig ergeben so gerechnet etwa 320VAC sekundär, nach Gleichrichtung also um die 450VDC.

Nun kann ich also recht verlässlich abschätzen in welchem Arbeitspunkt die EL34 gelaufen sind.
Die nächste Frage ist also: was mach ich draus?
Was ich an Amps in Ultralinear-Schaltung finde ist mit fixed-Bias in der Endstufe ausgestattet, kennt jemand einen schönen mit Kathodenbias?
Es muss auch nicht zwingend EL34 sein, 6L6 oder KTxx wären auch in Ordnung.

Ich brauch kein High-Gain Monster, ein schöner Clean/Crunch der sich gut mit vorgeschalteten Effekten (Overdrive, Distortion, Delay) verträgt ist das Ziel.
Wenn Namen fallen sollen dann eher 7ender denn (M)Arschall.

Viele Grüße Mathias

Im Anhang mal noch ein Foto des DI-Box/Boosters der als erster Ableger entstanden ist, jede Menge Reste und Fundstücke sind verarbeitet.


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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #7 am: 22.06.2011 12:37 »
Die Endstufe,

also ich tendiere dazu die EL34 gegen ein paar KT77 zu tauschen.
Nun scheinen mir die EL34 in der Originalschaltung mit 100 Ohm an der Kathode doch recht kühl gefahren worden zu sein.
Der Kern des AÜ lässt einiges an Leistungsabgabe her.
-Wie kann ich die Belastbarkeit des Drahtes abschätzen.
-Wäre ein Sprung von 35 Watt auf 45Watt eine große Mehrbelastung für den AÜ?

Im Datenblatt für die KT77 sind ein paar schöne Arbeitspunkte auch für Ultralinearbetrieb aufgeführt.

http://www.hifitubes.nl/weblog/wp-content/genalex-kt77.pdf

Ich habe ohnehin nur eine 2x12" Box mit 8 Ohm also hätte ich primär am AÜ auch einen Raa von 5 kOhm, das passte und brächte etwa 40 - 45 Watt laut Datenblatt.

Als Ausgangspegel der Vorstufe brauch ich also mehr als 60 VAC, wenn eine Gegenkopplung mit ins Spiel soll etwas mehr.

Die Vorstufe soll ein simpler Clean-Kanal werden ohne viel Schnickschnak, die ist noch in Arbeit.

Viele Grüße Mathias

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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #8 am: 23.06.2011 15:59 »
Eine kleine Korrektur am Rande:

-da mir 100 Ohm an der Kathode der EL34 etwas nach böhmischem Dorf roch hab ich mal das Messgerät dran gehalten.
Es ist ein 470 Ohm Widerstand, die Beschriftung 100 scheint einen anderen Ursprung zu haben.
Die Endstufe läuft also mit größter Wahrscheinlichkeit in einem Arbeitspunkt bei 430VDC Ub, einem Raa von 5k bei 8 Ohm sekundär, und an der Kathode 470 Ohm und 100 µF.

Selbiger Arbeitspunkt findet sich in gleicher Weise auch im Datenblatt der KT77, mit dem Unterschied dass das Schirmgitter der KT77 etwas robuster erscheint.
Kpt. Maritim hat im VBV-Thema auch von der starken Ähnlichkeit der KT77 und der EL34 geschrieben.
Ich werde die KT77 einsetzen, leider gibt es im Shop nur eine ihrer Art.

Ist das eine echte KT77 oder eine umgelabelte EL34?

Da die Endstufe nun mit all ihren Gegebenheiten bekannt ist mach ich mich an die Vorstufe.
Enden wird die Vorstufe in einem LTPI da ich um die 70VAC brauche um die Endstufe auszusteuern, plus eine Reserve für die Gegenkopplung.
Zu diesem Zwecke und für einen guten Ton bräuchte ich nun aber 3 Vorstufenröhren gegenüber den zweien die im Original verbaut waren, ich hoffe das macht die Heizwicklung mit, ich gehe einfach mal davon aus das 600mA 300mA zusätzlich kein Problem darstellen.
Als Orientierung dient dieser Plan:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,14555.0.html

Viele Grüße Mathias

Edit: eine ECC83 braucht 300mA für beide Systeme parallel, nicht pro System.
« Letzte Änderung: 24.06.2011 09:32 von KippeKiller »

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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #9 am: 28.06.2011 08:03 »
Hi,

aus augenscheinlichem Mangel an Interesse werde ich die Gestaltung des Verstärkers nicht öffentlich weiter führen, Monologe kann ich da auch führen  ;)

Viele Grüße Mathias

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bea

  • Gast
Re:WSW revival
« Antwort #10 am: 28.06.2011 12:22 »
Och schade, ich habe mit Interesse mitgelesen... nur in diesem Fall halt nichts ernstliches beizutragen.

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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #11 am: 28.06.2011 13:32 »
Ihr dürft bei mir auch gerne sinnfreies beitragen, ich nehms da nicht so genau  ;)
Es sieht nur so merkwürdig aus wenn bei fast 500 Hits 8 von 9 Beiträgen von mir sind.

Gruß Matze

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Offline Grooverock

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Re:WSW revival
« Antwort #12 am: 28.06.2011 14:23 »
Danke für die Blumen!  :)

Freut mich, dass meine bisherige Arbeit welche ich unter großen Anstrengungen abgekupfert und für meinen Geschmack modifiziert habe hier Erwähnung findet!  ;D
Nee, im ernst total klasse! Die Trafos sehen ja aus wie neu!!!
Ich werde in meinem Fred auch bald etwas neues veröffentlichen. Aber das Wetter hindert mich derzeit ein wenig...  ;D
Viel Erfolg damit!
Kim
Dreckig und laut...

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Offline KippeKiller

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Re:WSW revival
« Antwort #13 am: 29.06.2011 12:57 »
Hallo wieder,

ich suche mir gerade einen Krampf nach dem Schaltplan von einem der Fender Bassmänner oder Twins mit Ultralinear AÜ.
Gefunden habe ich jeweils die Version mit 135Watt nicht jedoch die 70Watt Version.
Ich will nicht die Endstufe Kopieren da ich glaube dass die Verstärker in Klasse B laufen bei der Leistungsausbeute.
Darüberhinaus haben die Fenders Fixed-Bias, ich will Kathoden-Bias.

Interessant wäre jedoch der PI der 70Watt Version.
Die Vorstufe soll schon genügend Pegel ausspucken um die Endstufe auszureizen, weit übersteuern muss nicht sein es soll jedoch kein Watt verschenkt werden.
Endstufenzerre wird aufgrund des Hifi-Charakters des Ausgangsübertragers ( 30 - 30000 Hz ) ohnehin "besch(n)eiden" klingen.
Etwas komprimieren soll er aber können.

Wie schon erwähnt soll die Vorstufe eine "stripped-down" Variante von Groovetubes HotRod werden.
Es hängt noch an der Dimensionierung des PI dann gehts ans Layout.

Ich werde versuchen mit einem JTM45 Chassis zu arbeiten, dafür gibt es ja mehrere Anbieter.

Viele Grüße Mathias

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Offline Beano

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Re:WSW revival
« Antwort #14 am: 29.06.2011 13:09 »
Hi,

den Bassman 70 Plan gibt es auf schematicheaven.
Der PI ist im Wesentlichen Standard Blackface, aber mit 2x330k an den Gittern und 2x47k an den Anoden.

Grüße,
Mathias