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Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig

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Offline Basti

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Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« am: 25.06.2011 16:53 »
Liebe Gemeinde,

Wie in meinem letzten Thread angedeutet, habe ich probiert einen Surf- und Rockabilly-Amp zu bauen. Den Schaltplan habe ich mal angehängt. Bilder gibt es, wenn ich endlich eine adäquate Kamera hab. Also Geschenke werden auch gerne genommen.
Es handelt sich also um den Bassman 6G6-B mit vorgeschaltetem Reverb als 1x12 Combo. Als Treiberröhre für den Hall habe ich die JJ 6V6 mit 400V UA und 270V UG2 in einen Hammond 1750C. Das macht schon ganz ordentlich Plitsch-Platsch im Reverb-Tank. Was mich aber grenzenlos nervt, ist die Tatsache, dass das Mix-Poti jeweils als Tiefpass wirkt für das jeweils weggeblendete Signal. D.h. konkret, dass bei hohem Hallanteil das trockene Signal sehr matt klingt. Das ist zwar höchst authentisch 60er Jahre, entspricht aber noch nicht 100% meinen Vorstellungen.
Preamp und Endstufe sind der besagte 6G6-B. Ein bischen Anpassung brauchte das Tonestack, das mit etwas Fender-untypischen Werten kommt (250p, 50n, 22n), das klingt aber ganz hervorragend nach Fender-Rock'n'Roll! Im Schaltplan ist das 350k/70k-tap Poti mit nem Widerstand eingezeichnet. Die Potis gibt's bei Marsh Amps auf der großen Insel. Auf den ersten Blick sieht es an der Stelle nach Höhen-Klau aus, ist es aber in Wirklichkeit nicht, denn selbst mit relativ dumpfen Humbuckern kann man noch sehr höhenreiche Sounds einstellen (Duncan HotRails).
Ein Triodensystem blieb übrig, daraus habe ich eine Boost-Stufe gemacht zwischen Hall und Preamp. Die habe ich aus dem Vibro-King, äh.. geklaut. Man braucht sie aber nicht wirklich. Meistens habe ich die Stufe im Bypass und gehe direkt vom Mix-Poti auf den Bassman-Preamp.
Der Klang ist soweit clean sehr schön, nur bekomme ich ihn zu hause nicht bis zum Breakup aufgedreht, denn lautstärkemäßig bin ich etwas durch meine Nachbarn eingeschränkt. Ich werde den Amp aber demnächst mal mit in den Proberaum nehmen und mal richtig anblasen.

Der nächste Schritt wird sein, die Mixsektion trocken/Hall etwas smarter hinzubekommen, hab da auch schon ne Idee..

Beste Grüße
Sebastian

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Offline dukesupersurf

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #1 am: 25.06.2011 21:03 »
Hallo Sebastian,
ich hab auch schon viel 60ties-Trash mäßige Sachen gebaut.Meine Meinung:

-R 53,24,2,18 und C 11,12,1 können weg
-die Koppel und Kathoden Cs im Hallteil tuns auch 1/10 so klein,außer dem 250p
-Koppel C 20 (500p) dürfte für Rockebillys zu wenig Bums haben
-sollte die Vorstufe cleaner klingen,würde ich die Ra (220k,100k) vertauschen
-Höhenverlust beim Mischen dürfte es nur mit einem langen,schlechten Send-Kabel geben,
 Du könntest den Mischer aber auch mit nem Brightcap überbrücken oder die freie Triode für nen zweiten
 niederohmigen Kathodenfolger auf der Hallseite verwenden
-wenn der Hall noch würziger und gleichzeitig Hf-unempfindlicher werden soll,setze am Hallausgang 220k/2n parallel gegen Masse und vorm Gitterwiderstand noch nen
 2.2kauf 2n Tiefpass

tschüß,Thomas

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Offline Basti

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #2 am: 26.06.2011 12:53 »
Wenn man viel Hallanteil reindreht, dann wird der Trockenanteil dumpfer, auch unabhängig vom Sendkabel. Der Mixregler wirkt ja als Tiefpass für das jeweils weggedrehte Signal wegen der Millerkapazität. Wie dem auch sei, es ist ja das authentische Verhalten dieser Schaltung.
Mit dem 500p zur Endstufe guck ich mal, wie es sich unter Einsatzbedingugen verhält, wieviel man da unten rum braucht.
Tiefpass vor welchem Gitterwiderstand? Vom Reverb-Recovery?

beste Grüße
Sebastian

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Offline dukesupersurf

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #3 am: 26.06.2011 22:53 »
Hallo,
ja genau,also zwischen Spirale und Hallverstärker.Die Hallnnehmerspule ist nämlich auch ne ziemlich nervige Antenne,
besonders bei hohen Pegeln im amp oder in der Nähe von Speakern,Schaltnetzteilen oder was auch immer.
Der 220k wird schon seit 50 Jahren verwendet und dämpft etwas.
Der 2.2nF verschiebt die Resonanzspitze in den Bereich der hörbaren Hochmitten,was auch noch sehr interessant klingt.
Und dann der Tiefpass für eventuellen Hf-Müll,wobei der Hallsound nichts spürbares einbüßt.
Beim Koppel C am Treiber würd ich max. 10nF probieren.Wenns ein verpönter Keramiktyp ist wie in den alten Fenderamps
,klingt es  eventuell sogar angenehm rotziger.
tschüß,Thomas

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Offline Basti

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #4 am: 26.06.2011 23:22 »
Hehe, ich finde Keramik toll!
Ah, dann verhält sich die Hallnehmerspule letztlich wie ein Pickup. Ich spiel mal mit Kapazität und Dämpfung rum, lustige Aufgabe für ein paar laue Abende. Suche auch noch ein passendes slap back Delay, kannst du eins empfehlen?
Also vor dem PI hatte ich zuerst auch 10n. Bei Zimmerlautstärke hats kaum Unterschied gemacht, hört man wohl erst richtig wenn man Gas gibt. Der Amp soll sich ja nicht am low-end verschlucken. Ach ja, 40W sind auch verdammt laut..!

sebastian

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Offline jacob

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #5 am: 27.06.2011 07:19 »
Hi Sebastian,

wahrscheinlich wirst Du am Ende bei dem klassischen 1nF vor dem PI landen.
500pF klingen IMO etwas mager, 10nF viel zu fett.
Hängt natürlich auch von der Box und den Speakern ab, zumal der 22nF Mid- C in der Klangregelung quasi ja auch noch mal die tieferen Frequenzen "anhebt".

Btw: zu welchem Zweck hast Du denn eigentlich den 470K Serienwiderstand vor den PI gehängt?

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Basti

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #6 am: 27.06.2011 12:02 »
Der 470k ist eigentlich der Mix-Widerstand aus der 6g6 Schaltung, da ja zwei Kanäle am PI zusammenlaufen. Der trägt einen guten Teil des Sounds bei, da er ja als Tiefpass wirkt. Habe auch schon die Kombination 100k/10n drin gehabt, was mir aber nicht so gut gefiel. Die 470k machen dem Amp oben rum etwas weicher. Darüberhinaus wirkt er auch noch als Spannungsteiler mit dem Gitterwiderstand am PI, aber der Effekt dürfte nicht so sehr ins Gewicht fallen.
Ach ja, 1n hätte ich auch in Keramik da ;)

Auf den 22n bin ich letztlich durch das Tone Stack tool von Duncan gekommen. Es klang mit 250p/100n/50n irgendwie bedeckt, wie hinterm Vorhang. Da fehlte einfach der Ton in der Mitte, zumal der Amp auch keinen Mittenregler hat. Der 22n macht das Mittenloch schmaler und rückt es etwas in Richtung 1kHz, fast schon in die Marshall-Region. Der 50n am Bassregler schneidet etwas low-End ab.
Ach so, Speaker ist aktuell ein Jensen Neo. Sehr gut verträgt es sich aber auch mit V30, mit den bekannten Einschränkungen dieses Speakers. Vielleicht ist einer der neuen WGS Speaker ja das richtige?

Grüße
Sebastian
« Letzte Änderung: 27.06.2011 12:06 von Basti »

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Offline Nils H.

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #7 am: 27.06.2011 12:08 »
Moin Basti,

dass hilft alles nix - Fotos müssen her ;D. Ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass der Amp Surf Green ist... los, zeigen :devil:.

Gruß, Nils

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Offline jacob

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #8 am: 27.06.2011 18:44 »
Hi Sebastian,

also auf Deinem angehängten, rot- grünen Schaltplan sehe ich da nur den R44 mit 470K, der direkt auf C20 (PI- Eingang) geht- nix mit Mix  ???
Oder ist der Plan evtl. nicht mehr ganz aktuell?

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Basti

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #9 am: 28.06.2011 14:18 »
Deswegen "eigentlich", weil in der Bassmanschaltung Mix über 2x470k stattfindet, bei mir aber nicht. Aber der R beeinflusst die Höhen ganz entscheidend und deswegen ist er noch drin. Gestern Vollgastest gemacht, da ist noch einiger Optimierungsbedarf, aber dazu später mehr, Frau will jetzt einkaufen..

@Nils: Du wirst mich schlachten, aber surf green ist mein SLO Headshell  ;D

Grüße
basti

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Offline Nils H.

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #10 am: 28.06.2011 14:43 »
@Nils: Du wirst mich schlachten, aber surf green ist mein SLO Headshell  ;D

Nee, oder ;D? Hast Du den Surf-Amp im Fender 75 aufgebaut?

Gruß, Nils

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Offline Basti

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Re:Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #11 am: 28.06.2011 20:19 »
Ja genau Nils, der 75 musste herhalten. Der war durch die unzähligen Modifikatiosstufen schon derart zermürbt, dass sowieso nur noch die große Aufräumaktion in Frage kam. Sprich: Chassis komplett abräumen und alles nochmal vor vorne.

Also, der Test unter voller Lautstärke: Cleaner Headroom bis Volume auf 3 mit Singlecoils, mit Humbuckern zerrt es noch früher. Ab drei aufwärts wird es nur noch wenig lauter, dafür lässt sich reichlich (wirklich reichlich!) Verzerrung einstellen, noch ohne die Booststufe. Diese jene welche hat unity gain bei Stufe 3 von 10. Brauchbarer Boost geht bis 8, danach nerven die Höhen. Sinnvoll wäre es, den Boost schaltbar zu machen und ein Tiefpass mit rein zu nehmen. Volume und Boost voll auf macht eine mords Feedbackorgie und ein recht aggressives Brett. Das sollte noch smoother sein, klingt alles sehr ungehobelt. Der Amp hat dann auch etwas Schwingneigung. Einzeltöne tragen mit viel Sustain immer nur dann, wenn der Amp die Frequenz mag. Das wird auch mit der Schwingneigung zusammenhängen, weil bestimmte Frequenzen Resonanz erfahren und manche das Gegenteil. Mit Hall wird Distortion noch schöner, jedenfalls wenn er dahinter liegt. In der hiesigen Anordnung (Hall vor Preamp) sollte man dieses Mittel sparsam einsetzen. Clean klingts herrlich nach 60er Jahre, Crunch geht auch noch. Das ist dann schon Rabauken-Surf, teilweise wohl auch mit Lederjacken. Dreht man den Amp richtig in die Verzerrung, sollte man den Hall weglassen. Es klingt sonst wie ein randalierender Bademeister, der gegen das Garagentor tritt.

Also, die Basis halte ich mal für gesund, der Rest ist aber noch deutlich noch mehr als nur Feintuning. Es gibt viel zu tun.
1. Schwingneigung in den Griff bekommen (Layout), vielleicht hier und da doch mal ne geschirmte Leitung
2. Hall schöner machen
3. Boost schaltbar und mit einem längs-R für Tiefpass, 250k Boost Poti klingt vielleicht auch besser als 500k
4. Insgesamt Gain etwas reduzieren

Grüße
basti

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Offline Basti

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Jetzt mit Fotos!
« Antwort #12 am: 20.10.2011 20:26 »
Besser spät als nie ein Foto des Machwerks, ein Bastard aus Blonde Bassman und 6G15 Reverb, allerdings schon in stark abgewandelter Fassung.

Nach umfangreichen Tests, Tuning und Tweaking und nachdem ich in der Zwischenzeit einen "richtigen" 6G6-B Klon gebaut habe, bin ich zur folgenden Auffassung gekommen: Dieser Amp (Bastard) klingt scheiße und zwar richtig. Dumpf, müde, wie eine Wolldecke über dem Kopf und wenn man aufdreht fängt es an zu krächzen irgendwann. Dagegen schreit und rockt der Klon wie Sau. Gain, Lautstärke, Funktion der Klangregler sind praktisch gleich.
Warum ist das so? Das Bastard-Eisen kommt von Hammond, sollte nicht das Problem sein. Metallschichtwiderstände sind nicht für muffigen Klang bekannt. (Der Klon hat Kohlepresswiderstände) Die Kondensatoren sind bis auf die 100n im Endstufentreiber (Mallory 150 im Klon, Jupiter im "Bastard") und den 500p zum PI (Mica im Bastard, Keramik im Klon) gleich. Mein Tipp: Konstruktion auf Epoxyboard, Verdrahtung mit Litze anstelle von Draht und mein mieses Layout.
Was lernen wir daraus? Schöne Optik und gute Bauteile klingen noch lange nicht. Wie gehen wir damit um? Ich habe schon darüber nachgedacht, den Bastard anzuzünden.

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Offline mc_guitar

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Re: Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #13 am: 22.10.2011 08:42 »
Hallo Basti,

Nicht anzünden! Neu Aufbauen!

Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline Basti

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Re: Bassman 6G6-B plus Reverb 6G15 fertig
« Antwort #14 am: 29.10.2011 10:37 »
Du hast recht, das mache ich auch bald. Einmal entkernen und nochmal neu!

Gruß
Basti