Moin,
mein Dreikanaler befindet sich ja mehr oder weniger auf der Zielgeraden - gut, es fehlen noch so unwesentliche (
) Dinge wie klangliche Feinabstimmung und Verpackung (Faceplates & Headshell), aber gedanklich bin ich schob beim nächsten Projekt angekommen, für welches ich mir gerne eine wenig Input holen würde.
AusgangsbasisGrundlage hierfür wird mein Dumble respektive D'Lite werden; ich hab an dem Amp immer wieder mal rumgetweakt, und obwohl er eigentlich ganz nett ist, werde ich trotzdem nicht grün damit, und der Amp stand jetzt sogar schon mehrere Monate ungespielt im Proberaum. Ich werde die Kiste also mehr oder weniger wieder auseinander rupfen und was anderes daraus bauen. Realisieren möchte ich das gerne mit minimalem Material- und vor allem Geldeinsatz, was ja aber kein Problem sein sollte. Chassis und Eisen bleiben erstmal - das Chassis schon, weil's ja auch ein Headshell für den Amp gibt, und damit sind ja einige Rahmenbedingungen gesteckt.
TrafosDie Trafos sind immer noch die Trafos meines alten Blues Deluxe, der OT ist ein relativ kleiner 40W-Trafo mit 4,2k R
a-a, damit läuft es in der Endstufe auf 6L6 oder evtl. leicht fehlangepasste EL34 hinaus, falls der NT das auf der Heizung mit macht - kann ich nicht wirklich abschätzen, bezweifele es aber. Mächtiger Tiefbassschub ist von dem Trafo nicht zu erwarten, aber mal sehen.
Der NT ist eventuell das Nadelöhr. Heizungsmäßig im Moment für zwei 6L6 und vier ECC83 gut, wird aber schon deutlich handwarm, Heizspannung ist aber noch im soll - im Blues Deluxe ist es eine ECC83 weniger. Ich sehe hier aber sicherheitshalber bei vier Vorstufenröhren das Limit.
Leider ist die HT-Wicklung (und damit wohl auch der Kern) hoffnungslos unterdimensioniert. Fender geizt ja mit Spezifikationen, ich habe aber Austauschtrafos gefunden, die reden von 65mA nach Gleichrichtung
. Halte ich auch für realistisch, das würde auch erklären, warum Fender die Amps (neben der lebensverlängernden Maßnahme für die Röhren) derart kalt fährt, denn mit dem Preamp ist die Wicklung schon am Ende, bevor der Amp überhaupt einen Ton von sich gegeben hat. Eventuell muss der NT dann doch weichen, dann müßte ich allerdings ein großes Loch im Chassis zumachen, der Trafo ist nämlich im Laydown-Format. Nichtsdestotrotz kalkuliere ich auch erstmal mit dem NT, denn de facto war ja der Blues Deluxe gar kein so mieser Amp, und in meinem D'Lite wird der NT zwar etwas mehr als handwarm, aber alles andere als kritisch. Erreichbare HT liegt so bei 415V-420V, schwankt natürlich sehr stark mit dem Ruhestrom der Röhren. Im Fender brachte er es auf 430V, allerdings bei frierenden Endröhren.
Die IdeeNatürlich habe ich auch schon eine grobe Vorstellung, was ich erreichen möchte. Die grobe Marschrichtung heißt: Jimi, soweit das mit der Ausgangsbasis erreichbar ist.
Ich hab mir das von Stone abgeschaut, der die Ideen für seine Amps ja immer beim Mucke hören im Auto hat. Ich hab in letzter Zeit wieder verstärkt Hendrix beim Autofahren gehört, und dabei hat's mir besonders der Cleansound diverser Nummern angetan - allen voran "Bold as love", oder auch die cleaneren Sachen auf Electric Ladyland. Das Intro von "Bold as love" soll aber mal als Messlatte herhalten. Was mir also vorschwebt ist also diese satte Tiefe im Sound, ein Strat-Amp soll's werden, rund, aber sauber in den Bässen, definiert aber nicht zu straff, und in den Höhen den einen, entscheidenden Schritt über die Grenze zwischen Clean und angezerrt hinweg.
Das KonzeptJaaa... gute Frage. Im Gegensatz zum Dreikanaler soll es hier einfacher zur Sache gehen. Ein Kanal, keine Schaltorgien, back to the roots. Auch wenn ich nicht abschließend klären konnte, welcher Amp bei oben genanntem Song zum Einsatz kam, denke ich mal, von der Topologie wird es in Richtung Bassman 5F6-A / JTM 45/ 1959 hinaus laufen, sprich: Plexi - wobei ich aber überhaupt keine Erfahrung mit den genannten Amps habe.
Es soll ein cleaner / leicht angerotzer Einkanaler werden. Inwieweit es Sinn macht, eine Loop zu integrieren (hab ich ja gerne wegen Hall und so), weiß ich nicht so richtig, viel Zerre will ich aus dem Amp eigentlich nicht haben, andererseits weiß ich gar nicht, ob dieser Typ Amp überhaupt "rotzt", ohne dass der PI übersteuert. Alternativ könnte ich einen "Slave Out" weiter hinten (irgendwo hinterm PI) im Signalweg integrieren.
Platz ist im Moment eigentlich nur für einen Input, inwieweit Lo/Hi-Inputs und brücken der Kanäle essentiell sind, gilt es nocht zu klären.
Das soll es erstmal gewesen sein von mir, mehr als die Idee hab ich noch nicht. Für mich zu klären:
- Was kann ein Plexi, wenn er keinen PPIMV , dafür aber nur 35W hat?
- Ist ein Plexi-Preamp mit einer 6L6-Endstufe kompatibel?
- Lo-/Hi-Inputs? Brücken?
Mehr fällt mir gerade nicht ein, Anmerkungen, Ideen etc. sind gerne genommen!
Gruß, Nils
P.S. Obwohl es deutlich in die Marshall-Richtung geht, habe ich das mal in Design & Konzepte geschrieben, weil ich ja keinen Clone bauen will, sondern eher etwas "inspired by". Ich hoffe, das ist OK so.
Edit: Thread-Titel angepasst.