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Erfahrung im Vergleich: V30 / Governor / Wizard / Man O War

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Offline Fl@shR!Der

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Liebe Forengemeinde,

gestern konnte ich spontan die Möglichkeit ausnutzen, einen Speakervergleich an einer Palmer "Speakertestbox" zwischen oben aufgeführten Lautsprechern durchzuführen.
Dabei hatte ich zum Testen eine Gibson SG 61 Reissue into Marshall JVM205 into Palmer 4x12er (gerade Bauform mit 4 verschiedenen Speakern, via Fußpedal und LED-Anzeigen schalt- und sehbar).

Getestet wurde clean, leicht chrispiger Chrunch, Overdrive und High-Gain, jeweils trocken und mit Hall.
Jeder Sound wurde jeweils durch alle vier Speaker durchgeschickt und es wurde immer dasselbe gespielt.

Beim Höreindruck möchte ich natürlich darauf hinweisen, dass dies für mich eher subjektiv und als für meine Spielweise fördernd oder hemmend angesehen wurde!! Aktuelles Setup bei mir daheim: LP/Strat in Marshall 6100 via REX 2x12 mit G12-65 Heritage.


Höreindruck:

1. V30: relativ mittig und "mittelrau", wenig Bass und Höhen. Clean nur bedingt zu gebrauchen, da nicht sonderlich transparent und irgendwie leblos. Overdrive geht in Ordnung, High Gain lässt sich auch ganz ordentlich machen. Irgendwie so ne Art eierlegende Wollmilchsau mit leichten "Kompromissen". Konnte aber keine eindeutige Stärke feststellen. Wundert mich auch nicht, wieso er sooft bei namhaften Herstellern verbaut wird. Rang im Vergleich => 2

2. Govenor: sehr rau und ruppig, wahrscheinlich für dreckige bluesige Sounds zu gebrauchen, clean nicht wirklich schön, dafür im overdrive schön fett. Obwohl er so rau war, lieferte er bessere Transparenz als der V30. Allerdings sehr einseitig. Bluesrock und ACDC lassen grüßen. Rang im Vergleich => 3

3. Wizard: angeblich die "Alternative" zum V30. Konnte keine großen Gemeinsamkeiten feststellen. Klang sehr bassarm, eher etwas höhenlastig und vor allem sehr sehr dünn. Dafür war die Transparenz besser als bei beiden vorhergehenden. Clean also zu dünn, chrunch nicht wirklich. Für High-Gain wirkt er schön tight, aber irgendwie ständig "dünn". Rang im Vergleich => 4

4. Man O War: ausgewogen, kräftig, sehr transparent in allen Spielvarianten und gut auflösend. Straffe Bässe, seidige höhen, ein kleines Mittenloch. Weder aufdringlich noch rau im Klang. Erinnert fast an einen PA-Lautsprecher, da er irgendwie den Gesamtsound der Gitarre und des Amps immer am, naja wie soll ich sagen, "unverfälschesten" wiedergibt. Hat aber clean gespielt die Tendenz dazu, leicht "steril" zu klingen. Fette Powerchords und kremige Soli mit etwas Delay oder Hall dürften seine wirkliche Stärke sein.
Rang im Vergleich => 1

Ergebnis: Interessanterweise war für mich der Man O War DIE eierlegende Wollmilchsau... Entweder ähnelt der meinen 65er Heritagern so, oder ich weis es nicht. Clean machte er schöne Akkordarbeit und bei ner warmklingenden Humbucker-Gitarre schön schmatzende, perlige "plopps" und für Soli war er ne absolute Wucht und fette Akkordbegleitung mit Overdrive und High-Gain liefert er schön tight ab.
Vor allem die Ausgewogenheit (bis auf ein kleines Tiefmittenloch, wenn ich mich noch recht erinnere) hat mich beeindruckt, da er dem Spieler sehr gut die Möglichkeit gibt, sein Spiel bunt gefächert zu gestalten und niemals fehl am Platz zu sein => Flexibilität. Blues ist wahrscheinlich überhaupt nicht seine Stärke.
Was mich schwer enttäuscht hat, war der Wizard, da dieser Speaker doch sehr oft ziemlich hoch gelobt wird. Der Govenor steht für mich sehr einseitig da, jedoch in diesem speziellen Feld sehr gut. V30 wie oben beschrieben irgendwie so ne eierlegende Wollmilchsau für mittleren Geldbeutel.


Sooo, das waren meine Eindrücke. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich hier keinem irgendwie einen Speaker maadig machen möchte oder angreifen möchte. War nur der erste Eindruck, da ich KEINEN außer den V30 vorher schon mal gehört hatte.
Achja noch ne Kleinigkeit!
Ich konnte nicht auf ohrenbetäubender Lautstärke testen! Da bekanntlich die Lautstärke, mit der ein Speaker betrieben wird, enormen Einfluss auf den Klang hat, relativiert sich dieses Ergebnis von mir noch viel viel mehr! Testlautstärke war zwischen etwas lauter als Zimmerlautstärke und leiser als "ich muss gegen den Rockdrummer" antreten.


Jetzt stellt sich mir noch abschließend die Frage: Wo würde man denn nun den Jensen Jet Tornado einordnen?


schöne Grüße
Reinhard

EDIT: Die Speaker waren innerhalb der Box durch Kammern abgetrennt, wie ich neulich feststellen konnte!
« Letzte Änderung: 22.02.2012 15:11 von Fl@shR!Der »
Schöne Grüße wünsche ich immer mit, sollte ich es dennoch mal vergessen:

Schöne Grüße Reinhard

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Offline Dirk

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Ergebnis: Interessanterweise war für mich der Man O War DIE eierlegende Wollmilchsau...

Dann müsste dieser aber auf Rang 1 aufgeführt sein. Derzeit ist er mit Rang 4 angegeben.

Die Box war eine geschlossene Box und die einzelnen Lautsprecher waren zu einander gekammert ?

Gruß, Dirk
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Offline Fl@shR!Der

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Ahhh... mist... jetzt hab ichs 5 mal durchgelesen und trotzdem wieder Fehler übersehn... => Dank, Dirk!

Die Box war geschlossen. Ob die einzelnen "Kammern" für die Lautsprecher in der Box abgetrennt sind, weis ich leider nicht, was dem Test zusätzliche "Unschärfe" verleiht...


schöne Grüße
Reinhard
Schöne Grüße wünsche ich immer mit, sollte ich es dennoch mal vergessen:

Schöne Grüße Reinhard

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Offline Dirk

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Die Box war geschlossen.

Dachte ich mir, dann das erklärt den Clean-Klang (was für ein Wort...) beim V30 und auch das Problem mit dem Wizard, der aber nicht als V30 Alternative genannt wird. Das ist eher der Governor.

Gruß, Dirk
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Offline hollywoody

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Hallo Reinhard,

es ist wie es ist....auch ich habe hier im Raum SH eine Palmerbox mit entsprechenden Speakern testen
können, u a. auch mit einem Cannabis Rex dabei. Der wiederum wäre mein Rang 2 nach dem Wizard!

Da Geschmäcker wohl allesamt unterschiedlich reagieren....vor allem welcher Musikstyle genutzt wird
muß ich sagen mir hat der Jensen Tornado z B nur für mehr cleane Sounds und eher Poprock gefallen.
Der Vintage 30 ist für mich eher in der Gruppe laut und proud zu sehen, bei geringer Lautstärker ist er
mir zu undefiniert und zuviel Mittenanteile (ganz persönlich gemeint). Zudem ein echter Heavyspeaker??

Andere werden ihn wiederum lieben... Der Wizard hingegen gefiel mir von den Ceramics am Besten,
 muß allerdings eingespielt werden.
Er ist mir lieber als z. B. der 85 hz G12H30 Annivers von Celestion, während der Gov eher ein V30 Clone
sein könnte. Auch der klingt besser im Mix anstatt alone oder im Set.

Alles in allem hört die Speakersuche nie auf und ein jeder von uns sucht....???Was suchen wir eigentlich??

Ich suche jedenfalls keine Jensen mehr, (P12N und C12N waren mir zu fendrig) weil die mittlerweile für mich
nicht mehr den Ton wie die alten Jensen haben. Made in Italy???? Da nehme ich viel lieber Weber Speaker.

Alles in Allem werde ich jedoch jetzt mal die WGS Speaker testen....zumindest sind sie eine Beachtung wert.
Trotzdem fand ich Deinen Bericht gut, wenn auch die Rangfolge mir egal wäre!!! Hollywoody

Liebe Forengemeinde,

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Jeder Sound wurde jeweils durch alle vier Speaker durchgeschickt und es wurde immer dasselbe gespielt.

Beim Höreindruck möchte ich natürlich darauf hinweisen, dass dies für mich eher subjektiv und als für meine Spielweise fördernd oder hemmend angesehen wurde!! Aktuelles Setup bei mir daheim: LP/Strat in Marshall 6100 via REX 2x12 mit G12-65 Heritage.


Höreindruck:

1. V30: relativ mittig und "mittelrau", wenig Bass und Höhen. Clean nur bedingt zu gebrauchen, da nicht sonderlich transparent und irgendwie leblos. Overdrive geht in Ordnung, High Gain lässt sich auch ganz ordentlich machen. Irgendwie so ne Art eierlegende Wollmilchsau mit leichten "Kompromissen". Konnte aber keine eindeutige Stärke feststellen. Wundert mich auch nicht, wieso er sooft bei namhaften Herstellern verbaut wird. Rang im Vergleich => 2

2. Govenor: sehr rau und ruppig, wahrscheinlich für dreckige bluesige Sounds zu gebrauchen, clean nicht wirklich schön, dafür im overdrive schön fett. Obwohl er so rau war, lieferte er bessere Transparenz als der V30. Allerdings sehr einseitig. Bluesrock und ACDC lassen grüßen. Rang im Vergleich => 3

3. Wizard: angeblich die "Alternative" zum V30. Konnte keine großen Gemeinsamkeiten feststellen. Klang sehr bassarm, eher etwas höhenlastig und vor allem sehr sehr dünn. Dafür war die Transparenz besser als bei beiden vorhergehenden. Clean also zu dünn, chrunch nicht wirklich. Für High-Gain wirkt er schön tight, aber irgendwie ständig "dünn". Rang im Vergleich => 4

4. Man O War: ausgewogen, kräftig, sehr transparent in allen Spielvarianten und gut auflösend. Straffe Bässe, seidige höhen, ein kleines Mittenloch. Weder aufdringlich noch rau im Klang. Erinnert fast an einen PA-Lautsprecher, da er irgendwie den Gesamtsound der Gitarre und des Amps immer am, naja wie soll ich sagen, "unverfälschesten" wiedergibt. Hat aber clean gespielt die Tendenz dazu, leicht "steril" zu klingen. Fette Powerchords und kremige Soli mit etwas Delay oder Hall dürften seine wirkliche Stärke sein.
Rang im Vergleich => 1

Ergebnis: Interessanterweise war für mich der Man O War DIE eierlegende Wollmilchsau... Entweder ähnelt der meinen 65er Heritagern so, oder ich weis es nicht. Clean machte er schöne Akkordarbeit und bei ner warmklingenden Humbucker-Gitarre schön schmatzende, perlige "plopps" und für Soli war er ne absolute Wucht und fette Akkordbegleitung mit Overdrive und High-Gain liefert er schön tight ab.
Vor allem die Ausgewogenheit (bis auf ein kleines Tiefmittenloch, wenn ich mich noch recht erinnere) hat mich beeindruckt, da er dem Spieler sehr gut die Möglichkeit gibt, sein Spiel bunt gefächert zu gestalten und niemals fehl am Platz zu sein => Flexibilität. Blues ist wahrscheinlich überhaupt nicht seine Stärke.
Was mich schwer enttäuscht hat, war der Wizard, da dieser Speaker doch sehr oft ziemlich hoch gelobt wird. Der Govenor steht für mich sehr einseitig da, jedoch in diesem speziellen Feld sehr gut. V30 wie oben beschrieben irgendwie so ne eierlegende Wollmilchsau für mittleren Geldbeutel.


Sooo, das waren meine Eindrücke. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich hier keinem irgendwie einen Speaker maadig machen möchte oder angreifen möchte. War nur der erste Eindruck, da ich KEINEN außer den V30 vorher schon mal gehört hatte.
Achja noch ne Kleinigkeit!
Ich konnte nicht auf ohrenbetäubender Lautstärke testen! Da bekanntlich die Lautstärke, mit der ein Speaker betrieben wird, enormen Einfluss auf den Klang hat, relativiert sich dieses Ergebnis von mir noch viel viel mehr! Testlautstärke war zwischen etwas lauter als Zimmerlautstärke und leiser als "ich muss gegen den Rockdrummer" antreten.


Jetzt stellt sich mir noch abschließend die Frage: Wo würde man denn nun den Jensen Jet Tornado einordnen?


schöne Grüße
Reinhard
""Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren""

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Offline Ottochilli

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Danke für die Bereicherung meines rudimentären Speakerwissens.

Die Übertragbarkeit ist fraglich, wenn ich das mal sagen darf. Das Betreiben in Zimmerlautstärke oder knapp darüber führt m.E. nicht zu tragfähigen Ergebnissen. Die meisten Speaker kommen erst bei echter Lautstärke zum Leben und offenbaren ihre wahre Persönlichkeit. Da Du den G12-65 selber verwendest. Hatte den lange in meiner alten Marshall. Noch original von Anfang der 80er. Ich bin dann auf V30 gewechselt, da ich viel High Gain spiele. Der V30 löst schnelle Tonfolgen viel, viel besser auf. Wenn man viel soliert und jede Note anschlägt bei höheren Tempi, dann braucht man einen Speaker, der schnell genug ist und das auflösen kann. D.h. das Testen in "Grenzbereichen" ist vom Tester abhängig.

Meine Frage an Dich: Mit was für einer Klampfe hast Du getestet und wie sahen Deine High-Gain-Anforderungen im Detail aus? (Riffs, Soli, 80er Hard Rock, Thrash, Metal-irgendwas....)

Viele Grüße Otto
« Letzte Änderung: 23.10.2011 19:51 von Ottochilli »

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Offline Fl@shR!Der

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Guten Abend der Herr,


die Gitarre war eine SG '61 Reissue mit Classic 57er drinnen. Deshalb sind "Highgain" Testurteile besonders relativ. Bei mir heißt High-Gain nur, dass ich einen sahnigen Leadsound habe und die passenden Hardrockriffs dazu.
80er Metal triffts vielleicht noch am ehesten, wobei bei mir Van Halen nicht als High Gain zählt.
Auf der anderen Seite is das immer sehr sehr differenziert zu betrachten, da sich der Gainanteil beachtlich reduzieren lässt, wenn (manche Experten) die Mitten rausdrehen und nen Scoop oder Mid-kill-Schalter verwenden. Mit so nem Ding brauchste die Hälfte an Gain, um nen ordentlichen Drop-D-Monstersound zu kreieren. Dies fällt bei mir 1. aus mangelndem Gefallen und 2. wegen oben verwendeter Gitarre weg.

80er Gary Moore Sounds würd ich vielleicht auch mit high Gain deklarieren. Alles was hald mehr als Classic Rock (AC/DC, Airbourne, etc.) ist.

Allerdings sind mir deine Argumente nicht fremd. Der 65er ist n spitze Speaker um sahnige Leadsounds (Still got the blues,  usw) zu fahren - nicht aber um Speedmetal zu spielen, da hast du wohl recht.
Das oben dargestelle war eher deswegen gedacht, dass man mal die Grundunterschiede verstehen lernt. Ansprache und Kompressionsverhalten werden natrülich mit mehr Lautstärke anders - doch der Grundsound bleibt der gleiche wie ich finde. Anders, wenn ich den Speaker schon an der Belastungsgrenze fahre, was mich aber auf nachfolgende Frage bringt:

Wer bitte spielt einen Speaker mit deutlich mehr als 40W bitte regelmäßig im Grenzbereich, wo doch gerade die V30er, G12-T75er, etc. ja sehr oft in 4x12er Cabs verbaut werden....


schönen Gruß
Reinhard
Schöne Grüße wünsche ich immer mit, sollte ich es dennoch mal vergessen:

Schöne Grüße Reinhard

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Offline Ottochilli

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Ich habe relativ unstrukturiert geantwortet. Mehr assoziativ. Also der Reihe nach.

Ich meine nicht, dass man Speaker im Grenzbereich testen muss, aber mit Proberaumlautstärke, dh. mit deutlich mehr als Wohnzimmerlautstärke.

Da ich meinen Diezel zum Üben verwende (in einem Mietshaus hähähä) weiß ich, dass die Pappe nen ordentlichen Hub braucht um als solches zu klingen. Dh. meine V30-Box klingt halt beim Üben wie ein Joghurtbecher. Es ist Dir zweifellos aufgefallen, dass sich das Frequenzspektrum ändert, wenn man mehr aufdreht. Die Bässe nehmen zu. Die Dynamik ebenso.

Ein Grundproblem der Kommunikation ist die nicht vorangegangene Klärung der Semantik. Der eine versteht unter High Gain etwas anderes als der andere. Lässt sich nicht vermeiden, ist aber nicht vorwerfbar. Ich versteh unter High Gain nicht notwendig aggressive scooped Nu-Metal Sounds alá Slipknot usw. Letztlich spielt Yngwie High Gain, aber mit seiner Note. Ich meine damit nur eben hochgradig verzerrte Sounds, die man gewöhnlich mit einer modernen Vorstufe oder Verzerrern (Distortion) erreicht. Das können auch 80er Jahre Sounds sein (Dokken, Gary Moore usw.).

Meine Beobachtung bei High-Gain Soli ist, dass der 65er das nicht so fein auflösen kann, wenn es um schnelle Läufe geht. Da überzeugt mich der V30 einfach mehr. Zur Zeit spiele ich eine Box mit 2 V30 und 2 Greenbacks (X-Pattern). Leider nur zu Hause. Habe leider derzeit keine Band....  :P

Was ich bisher im Wohnzimmer hören konnte, eine interessante Mischung.

Zurück zum Thema. Dass die Man O Wars so gut abschnitten, finde ich ganz interessant. Vielleicht bekommt meine zweite 4x12 ne Mischbestückung aus Man O Wars und V30. Die V30 finde ich für Hard Rock und 80er Metal immer noch sehr gut, wenn es nicht clean sein soll.

Viele Grüße Otto

 


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Offline *genni*

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Hallo,

ein kleiner Zwischenruf zum Thema
Zitat
Die Bässe nehmen zu. Die Dynamik ebenso.

Dem ist eher nicht so, es sei denn der Verstärker ist so beschalten (was ungewöhnlich wäre - quasi ein inverses Loudnessverhalten). Und da fiel schon der richtige Begriff: LOUDNESS. Diese gehörrichtige Lautstärkeregelung wurde erfunden, um dem Umstand gerecht zu werden, daß dem menschliche Ohr bei geringer Lautstärke relativ zum Mitteltonbereich mehr Tiefton- und Hochtonenergie zugeführt werden muss als bei hoher Lautstärke, damit noch das selbe Hörempfinden erreicht wird. Die sogenannten Fletcher-Munson-Kurven verdeutlichen diesen Umstand mal quantitativ. Siehe hierzu http://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke

@Otto:
Deswegen klingt dein Speaker auch bei Zimmerlautstärke weit weniger spektakulär als bei Proberaumlautstärke. Ein Amp-Setting, das im Proberaum funktioniert, klingt zu Hause immer etwas mager und umgedreht haut einem ein Setting, das für die eigenen 4 Wände perfekt ist, im Proberaum das Amalgam aus den Zähnen. Das liegt nicht am Speaker, auch nicht am Amp, sondern nur an dem unlinearen Verhalten der Ohren.

Daß ein Speaker laut wie leise identisch klingt, wenn man den soeben beschriebenen Effekt vernachlässigt, soll damit aber nicht gesagt sein. Vor allem Gitarrenspeaker zeigen mit steigender Lautstärke unterschiedliches Kompressionsverhalten, das neben Frequenzgang und frequenzabhängigem Bündelungsverhalten ebenso den Charme der einzelnen Modelle definiert. Mehr Bass bei höheren Lautstärken hast du aber definitiv nicht. Im übrigen auch nicht mehr Dynamik. Wie auch, wenn der Lautsprecher komprimiert (= Verlust von Dynamik)?

Viele Grüße
Carsten
« Letzte Änderung: 23.10.2011 22:27 von *genni* »

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Offline Fl@shR!Der

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Hallo Otto,


also das mit dem Loundness wurde ja schon von meinem Vorredner geklärt.

Zum Thema 65er VS. V30. Ich habe da einen ähnlichen Eindruck von meinen 65ern - Ob der V30 da so viel besser ist kann ich zwar vermuten, jedoch nicht bestätigen, da ich ihn nicht sooo gut kenne. Mir passt hald das Verhalten der 65er sehr gut, da ich schnell sowieso nicht spielen kann und mir diese dichte Creamigkeit, die mir der 65er liefert bei meinen Soli sehr entgegenkommt. :)

Zum Man o War: Ich denk der hat für mich deshalb so gut abgeschnitten, weil er mich am stärksten an meinen 65er erinnert hat. Würde ich die Zeit (und das Geld) haben, mich mit allen oben aufgeführten Speakern länger zu beschäftigen, dann würde sich bestimmt auch mein Spielstil anpassen und trotz möglichst objektiver Klärungsversuche sich das Ergebnis vielleicht noch von dem im ersten Posting behaupteten ändern.

Ich wollte ja keine Kaufempfehlungen aussprechen, sondern nur mal mitteilen, wie ich im ersten Test die Speaker fand. Mehr nich ;)

 :gutenacht:
Schöne Grüße wünsche ich immer mit, sollte ich es dennoch mal vergessen:

Schöne Grüße Reinhard

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Offline Ottochilli

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Danke an meine Vorredner. Wieder was gelernt.

Ich tendiere trotzdem dazu, Speaker ordentlich zu belasten, wenn man testet. Auch wenn die Ohren den Loudness-Effekt produzieren, dann ist die Frequenz-Änderung da. Letztlich alles relativ. Der Effekt als solcher zählt. Dazu kommt, dass der Amp sich mit mehr Lautstärke ändert. Mein Diezel bekommt bei zunehmender Lautstärke mehr Höhen (nur so als Beispiel). Insgesamt lebt der Sound auf. Ist für mich so. Wohnzimmerlautstärke geht zuletzt deshalb nicht als Testsetting an, da man ja im Proberaum mit echter Lautstärke spielt. Manche Speaker machen bei großer Lautstärke auch schlapp. Muss man auch austesten.

Das Problem beim Lautsprecher-Testen (oder PickUp-Testen) ist, dass es verdammt viel Geld kostet, alles mögliche anzutesten. Wer kann sich das schon leisten? Auch die Zeit die dabei drauf geht....

Mein Fazit, wenn der Sound für Dich O.K klingt, dann lass es so. Habe ich immer so gehalten. Die Wunder-PUs oder Wunder-Speaker haben mir schon viele versprochen. Der Speaker klingt, der nicht.... Gitarristen-Hypes (oder sollte ich Blah-Blah sagen?). Ich meine nicht Euch, sondern die Klugschnacker bei der letzten Session, im Musikgeschäft usw.

Viele Grüße Otto

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Offline *genni*

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Hallo Otto,

ich denke auch, es ist das beste, die Lautsprecher-Amp-Kombination bei den Bedingungen zu testen, wo sie auch eingesetzt werden. Am besten auch an dem Ort, wo die Combo dann später steht, da zumindest bei Open-Back-Gehäusen der Raumeinfluss enorm ist. Bei den anderen Gehäuseprinzipen ist die Absorption der hohen Frequenzen durch mehr oder weniger schallschluckende Materialien im Raum aber auch nicht zu vernachlässigen. Wer also den Klang im Proberaum optimieren möchte, sollte auch dort unter Bandbedingungen testen. Hochrechnen anhand des Klangs zu Hause ist nur bedingt möglich aus den bereits genannten Gründen.

Die Suche nach dem perfekten Sound würde ich aber niemandem empfehlen. Entweder hat man durch Zufall oder Gewöhnungseffekte schon einen Zustand erreicht, wo kein Wunsch nach Verbesserung aufkommt, oder man sucht ewig. Erschwerend kommt ja noch hinzu, daß je nach eigener Tagesform ein und dasselbe Setup immer unterschiedlich klingen kann. Es gibt bei mir auch Tage, wo mir der Sound sehr gut gefällt und an anderen wiederum denke ich mir, heut ists nicht so schön. Wie soll man da sinnvoll vergleichen können? Auch driftet der eigene Geschmack mit der Zeit. Also entweder man hat einen Hang zum Basteln und probiert sowieso immer gern mal andere Speaker aus, oder man lässts am besten, wenn man doch eigentlich meistens nen guten Sound hat (: Meine Meinung....

Viele Grüße
Carsten