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Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?

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Offline WolfgangB

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Und weil Ihr mich so schön Willkommen geheissen habt, quäle ich Euch gleich mit der ersten Fragen :devil:

Was brauche ich an Grundausrüstung, um zuhause sicher und bequem löten zu können.

- Lötkolben: ne, iss klar, aber welchen? Leistung? Regelbereich? (Welches Material mit welcher Temperatur am besten zu löten ist, das frag ich Euch dann, wenn es soweit ist ;) )

- Erdungsdings? Gibt es da etwas. Z.B. eine Art Schuko-Stecker, der aber nur mit Erdung verbindet und Krokoklemmen oder ähnliches bietet? Oder muss man selbst was basteln, gar direkt einen Draht an die Erdungskontakte in der Dose basteln?

- Kondensatorentleerung: nimmt der Profi dafür einfach einen Widerstand, den er an die Kondensatorfüsse hält? Oder gibt es da was professionelleres?

- Spannungsversorgung: Oft habe ich gelesen, dass man ja dann die neu gebastelte Schaltung nicht gleich mit voller Spannung konfrontieren braucht, sondern dazu einen Spannungsregler vorschaltet und so langsam die Spannung hoch fährt. Braucht man sowas? Da werden doch dann die Röhren auch nicht richtig geheizt, oder?

- Software: Ich hab einen Mac - gibt es da (möglichst preiswert) Software um elektrische Netzwerke zu rechnen? Ich habe früher (als ich noch PC-User war :laugh: ) viel mit dem Tonestack-Simulator herumgespielt, den es irgendwo im Netz gibt ... z.B.

- Messgeräte: also Multimeter ist eh klar (wobei da die Frage: welche Qualität ist da notwendig? Lohnen die hohen Anschaffungskosten dieser Edelteile? Welche Funktionen sind must have?), aber Signalgenerator + Oszi - braucht man die gleich?

- und zuletzt: was habt Ihr sonst noch immer in Griffweite, wenn Ihr Lust auf Lötdampf habt?

Ja, Fragen über Fragen - wenn das alles schon irgendwo beantwortet sein sollte und ich nur zu faul zum suchen war - es darf ruhig geschimpft werden, aber bitte nur von jenen, die dann aber den entsprechenden Link parat haben ;D

Danke und LG,
Wolfgang

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Offline LöD

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #1 am: 31.07.2012 07:20 »
 :gutenmorgen:
Ich bin hier sicher nicht gut ausgestattet, aber ich habe schon zwei Röhrenamps gebaut, an ein zwei kleine Änderungen durchgeführt und n ganzes Rudel Effektgeräte zusammengelötet.
Das hat alles gut geklappt, mit der Ausrüstung die ich hier habe...

Zu deinen Fragen:
Lötkolben?
Ich habe ne ältere Ersa Station. Lötstation mit 50-60W Kolben hlate ich für sehr sinnvoll.
Damit kann man entspannt und gut löten. Und die Dinger gibts für kleines Geld in der Bucht.
Ob Ersa oder Weller ist Banane.

Erdungsdings?
Hab ich nicht. Das wird auch eher für Halbleiter gebraucht und die sind eh Böse!

Kondesatorentleerung?
Über einen Widerstand. Fertig.

Spannungsversorgung?
Ja ich hab ne Steckdose in der Wand...
Ich habe keine regelbare Spannugnsversorgung.
Bisher auch nicht gebraucht.
Und richtig, wenn du nur mit halber Sppannung auf den Amp gehst, dann heizt er deine Röhren nicht richtig.
Dann müßte man ne separate Heizuungsversorgung haben die eben nicht runtergeregelt wird.

Software?
Ich habe bisher nur nachgebaut nicht selbst entwickelt, hab sowas noch nicht gebraucht.

Meßgeräte:
Hab nen Multimeter für ca. 20€. Der kann keine HFE von Transistoren und dem würde ich auch den Bereich bei 0 Ohm nicht 100% glauben.
Aber hat bisher auch gut gereicht.

N gutes Licht am Lötplatz schadet nicht. Und ne Flasche Wasser und Musik...

Das alles ist wahrscheinlich als absolute Minimalausrüstung zu sehen.

Grüße
LöD
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline cca88

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #2 am: 31.07.2012 07:38 »
Und weil Ihr mich so schön Willkommen geheissen habt, quäle ich Euch gleich mit der ersten Fragen :devil:

Was brauche ich an Grundausrüstung, um zuhause sicher und bequem löten zu können.

- Lötkolben: ne, iss klar, aber welchen? Leistung? Regelbereich? (Welches Material mit welcher Temperatur am besten zu löten ist, das frag ich Euch dann, wenn es soweit ist ;) )

- Erdungsdings? Gibt es da etwas. Z.B. eine Art Schuko-Stecker, der aber nur mit Erdung verbindet und Krokoklemmen oder ähnliches bietet? Oder muss man selbst was basteln, gar direkt einen Draht an die Erdungskontakte in der Dose basteln?

- Kondensatorentleerung: nimmt der Profi dafür einfach einen Widerstand, den er an die Kondensatorfüsse hält? Oder gibt es da was professionelleres?

- Spannungsversorgung: Oft habe ich gelesen, dass man ja dann die neu gebastelte Schaltung nicht gleich mit voller Spannung konfrontieren braucht, sondern dazu einen Spannungsregler vorschaltet und so langsam die Spannung hoch fährt. Braucht man sowas? Da werden doch dann die Röhren auch nicht richtig geheizt, oder?

- Software: Ich hab einen Mac - gibt es da (möglichst preiswert) Software um elektrische Netzwerke zu rechnen? Ich habe früher (als ich noch PC-User war :laugh: ) viel mit dem Tonestack-Simulator herumgespielt, den es irgendwo im Netz gibt ... z.B.

- Messgeräte: also Multimeter ist eh klar (wobei da die Frage: welche Qualität ist da notwendig? Lohnen die hohen Anschaffungskosten dieser Edelteile? Welche Funktionen sind must have?), aber Signalgenerator + Oszi - braucht man die gleich?

- und zuletzt: was habt Ihr sonst noch immer in Griffweite, wenn Ihr Lust auf Lötdampf habt?

Ja, Fragen über Fragen - wenn das alles schon irgendwo beantwortet sein sollte und ich nur zu faul zum suchen war - es darf ruhig geschimpft werden, aber bitte nur von jenen, die dann aber den entsprechenden Link parat haben ;D

Danke und LG,
Wolfgang

Hallo Wolfgang,
zusätzlich zu dem was LöD geschrieben hat....

gscheite Meßstrippen für das/die Multimeter. Gut isolierte Klemmgreifer.....
ein paar (billige) Mulimeter und Biasadapter tun auch nicht weh - wenns mal mehr Amps werden....
Möglichkeit zur Messung der Leistungsaufnahme - meines Erachtens sehr hilfreich.
Variac - ich hatte jahrelang keines - habe es schätzen gelernt.
gscheite Scharaubenzieher und Zangen
Akkuschrauber
Oszi *) und Signalgenerator
Dummyload

so das war's beim ersten Nachdenken

Grüße

Jochen

*) muß nix großes sein. Mein erstes war ein steinaltes Hybrid Tektronix für 150DM - was dieses Teil im NF-Bereich konnte, habe ich erst begriffen, als ich mit seinem 50Mhz Nachfolger angefangen habe zu arbeiten. Auch Tek, kommt aber gerade im Kleinstsignalbereich nicht um Längen and das Schlachtschiff ran....


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sjhusting

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #3 am: 31.07.2012 09:03 »
Gescheite Strippern.

steven

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Offline guitarthunder

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #4 am: 31.07.2012 09:14 »
Gescheite Strippern.

steven
Hi Steven

Meinst du Strippen oder Stripperin? ;D ;D ;D
Gruß Michael

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sjhusting

  • Gast
Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #5 am: 31.07.2012 09:17 »
Hi Steven

Meinst du Strippen oder Stripperin? ;D ;D ;D
Gruß Michael
Was auch immer du kriegen kannst ...

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Offline El Martin

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #6 am: 31.07.2012 09:21 »
ja, Stripperinnen sollten gut sein :devil:
Moist, jetzt ists zu spät...

Moin, Steven!  ;D

Vermutlich meint Stevo einen Satz Meßkabel mit Prüfspitzen. Manche billige Meßgeräte haben da totalen Schrott. Gute Spitzen sind -genau- spitz und haben verschiedene Aufsätze:
besonders spitz zum Durchstechen von Isolierung
Isolieraufsätze, damit man nicht dauernd zwei, drei Hochspannungen kurzschließt
Klemmaufsätze, verschiedene (sone Art Krokoklemmen oder Klemmprüfspitzen)

Notfalls kann man selber "anspitzen" und mit Schrumpfschlauch den Kontakt auf den Spitzenteil beschränken. Kabel selber und die Stecker können auch Mist sein.

Ciao
Martin

Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.


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Offline El Martin

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #8 am: 31.07.2012 10:11 »
oops!
Ich habe so kein richtiges stripping tool, keinen Abisolierer. Dirks Silikon Kabel gehen auch so. Ansonsten ein Kabelmesser. OK, irgendwo liegt eine Abisolierzange aus nem Quetschverbinder Set.

Obwohl: eine Stripperin, so um mich rum...nee, nich mit Hochspannung.  :angel:

Ciao
Martin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline Martino

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #9 am: 31.07.2012 14:51 »
oops!
Ich habe so kein richtiges stripping tool, keinen Abisolierer. Dirks Silikon Kabel gehen auch so. Ansonsten ein Kabelmesser. OK, irgendwo liegt eine Abisolierzange aus nem Quetschverbinder Set.

Obwohl: eine Stripperin, so um mich rum...nee, nich mit Hochspannung.  :angel:

Ciao
Martin

Stimmt, die Silikonleitungen mach ich auch immer mit dem Daumennagel.
Ich löte mit der ganz kleinen roten Weller-Station. 40W, kleines Poti für die Temparatur. Reicht imo völlig.
Dazu am liebsten L-Sn60Pb38Cu2 (enthält Blei)
Wenns bequem sein soll, ist manchmal eine dritte Hand Hilfreich; aber vorsicht die billigen verletzen auch gleich
die Silikonleitung  ::)

LG, Martin
« Letzte Änderung: 31.07.2012 14:56 von Martino »

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Offline WolfgangB

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #10 am: 31.07.2012 18:27 »
Ha,
vielen Dank da gleich einmal :danke:

Ne Stripperin hab ich sogar schon :P (Hab ja in unserer Wohnung die Hauselektrik fest im Griff und da gibt es auch immer mal wieder was zum Runterziehen ;D )

Anstelle der Pumpe habe ich bereits so ein Entlötband, das das Lot aufsaugt.

Einen ordentlichen Lötkolben brauch ich jedenfalls weil das Ding mit der breiten Spitze, das ich habe, ist Uralt und nicht regelbar.

Ordentliche Kabel zur sicheren Messung - das ist angekommen, daran hätte ich sicher nicht gedacht ...

Keep it coming
Wolfgang

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Offline Nils H.

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #11 am: 31.07.2012 19:33 »
Moin,

- Lötkolben: ne, iss klar, aber welchen? Leistung? Regelbereich? (Welches Material mit welcher Temperatur am besten zu löten ist, das frag ich Euch dann, wenn es soweit ist ;) )

Wichtiger als eine super-duper-teure Lötstation ist, vernünftig löten können. Also: Reste ranschaffen und üben, üben, üben. Ich habe an meinem Werkstattplatz seit Jahren eine China------Lötstation für 13 Euro, mit der komme ich sehr gut klar. Das Poti und die Temperaturskala sind eher Schätzeisen, aber im Laufe der Zeit weiß ich halt, wie man die einstellen muss. Wichtig wäre, dass Du eine Lötstation oder einen Kolben hast, für den es Ersatzspitzen gibt (was bei meiner der Fall ist, weil die sehr weitverbreitet ist - die gab's auch mal bei Aldi  ;D ). Außerdem habe ich noch einen kleineren 10-15W-Lötkolben, den ich für Platinenlöterei nehme.

Das amtliche Zeug ist aber definitiv Ersa oder Weller.

Entlötlitze und Lötpumpe wirst Du beides brauchen - größere Lötstellen bekommt man mit Lötlitze nicht frei, fürs Grobe ist die Pumpe da.


- Kondensatorentleerung: nimmt der Profi dafür einfach einen Widerstand, den er an die Kondensatorfüsse hält? Oder gibt es da was professionelleres?

Ich habe dafür ein dickes Kabel, das auf beiden Seiten mit Krokoklemmen versehen ist, in der Mitte durchgeschnitten und einen... öh, 100k-3W oder so eingelötet. Kann man auch aus einer alten Messleitung vom Multimeter machen. Wenn ich an einem Amp löte, kommt dieses Kabel als erstes über den ersten Elko, und bleibt dort die ganze Zeit. Man darf nur nicht vergessen, es vor dem Einschalten wieder abzuklemmen  ;D .


- Spannungsversorgung: Oft habe ich gelesen, dass man ja dann die neu gebastelte Schaltung nicht gleich mit voller Spannung konfrontieren braucht, sondern dazu einen Spannungsregler vorschaltet und so langsam die Spannung hoch fährt. Braucht man sowas? Da werden doch dann die Röhren auch nicht richtig geheizt, oder?

Ja, die Röhren werden unterheizt, das ist aber nicht so schlimm. Wichtiger ist aber, dass Du Kurzschlüsse oder andere dramatische Fehler im Vorfeld erkennen kannst. Dafür kann man entweder einen Regeltrafo nehmen, oder man macht es Old-School mit einer 40-100W-Glühbirne seriell in der Zuleitung zum Amp.

Die Glühbirne wird i.d.R. auf der Primärseite in die Zuleitung eingefügt, d.h. die Zuleitung (Phase) wird aufgetrennt und die Birne dazwischen geschaltet. Der Sinn ist folgender: Schaltet man den Amp ein und irgendwo ist ein Kurzer, fließt ein hoher Strom, der ja irgendwo herkommen muss - der Trafo muss ihn primärseitig aufnehmen. Ohne Glühbirne kein Problem, hoher Strom fließt, entweder löst die Primärsicherung (soweit vorhanden und korrekt dimensioniert) rechtzeitig aus, oder der Trafo geht hopps.

Mit Glühbirne sieht das anders aus. Die Birne ist ein Kaltleiter. Im kalten Zustand hat sie nur ~100 Ohm, wenn sie auf Betriebstemperatur ist, steigt der Widerstand in den kOhm-Bereich an. Und je nach Strom, der fließt, wird die Birne ja heisser. Fließt ein sehr hoher Strom, wird die Birne heiß, leuchtet hell und wird vergleichsweise hochohmig. Eine 40W-Birne z.B. begrenzt den Strom dann auf rund 170mA, mehr Strom kann nicht fließen selbst wenn volle 230V an der Birne anlägen (was ja nicht der Fall ist), und damit ist der Trafo vor Schäden geschützt.

Außerdem hat man eine visuelle Kontrolle. Beim Einschalten flackert die Birne kurz hell auf, um dann nach maximal (!) 1-2 Sekunden nur noch ganz leicht zu glimmen. Bleibt sie hell, weiss man das was nicht stimmt und kann sofort wieder abschalten, bevor's stinkt.


- Messgeräte: also Multimeter ist eh klar (wobei da die Frage: welche Qualität ist da notwendig? Lohnen die hohen Anschaffungskosten dieser Edelteile? Welche Funktionen sind must have?), aber Signalgenerator + Oszi - braucht man die gleich?

Ich habe jahrelang mit einem 5€-Billig-MM von Conrad "gearbeitet",  das geht zwar, aber oft sind die halt doch nur Schätzeisen. Du brauchst kein Fluke für mehrere hundert Euro,  auch für deutlich weniger gibt es schon wirklich gute Geräte. Was man braucht und was nicht findet man mit der Zeit heraus. True RMS mit vernünftigem Frequenzbereich ist ganz nett, weil Du dann zuverlässig Effektivwerte am Lastwiderstand messen kannst, auch wenn sie nicht mehr 100% Sinus sind.

Die Geräte von Uni-T sind ganz gut, besonders für den Preis. Ich hab das UT61D, das hat mich vor einem Jahr rund 60 Euro gekostet. Aber klar, man kann auch weniger bezahlen. Ganz praktisch ist es, mehrere Multimeter (mindestens zwei) zu haben, um mehrere Sachen gleichzeitig zu messen; z.B. Ruhestrom und Anodenspannung beim biasen.

Lastwiderstand, Oszi und Signalgenerator brauchst Du, wenn's nicht läuft, und streng genommen eigentlich auch bei der Inbetriebnahme. Wenn ich einen Amp fertig habe, hänge ich den immer erstmal ans Oszi und schaue, wie er sich verhält, sowohl im Leerlauf, als auch mit Signal vom Generator.

Meine Meinung: Finger weg von diesen billigen USB-Oszis und ähnlichem Spielkram. Du musst auch keine tausende Euro für ein DSO ausgeben; ein einfaches analoges Zweikanaloszi ist wirklich billig zu haben und, selbst wenn man ein DSO hat, eigentlich unverzichtbar. Manchmal bekommt man ein gar nicht mal so altes Hameg für weniger als 50 Euro, für 150 Euro bekommst Du schon was richtig amtliches. Ich hab ein altes 15 MHz-Philips mal geschenkt bekommen, das reicht voll aus. Wenn Du jemanden kennst, der an der Uni arbeitet oder Hiwi ist, kannst Du möglicherweise auch mal was abstauben, wenn die ihre Laborausrüstung erneuern.


- und zuletzt: was habt Ihr sonst noch immer in Griffweite, wenn Ihr Lust auf Lötdampf habt?

Ein vernünftiges Bauteilemagazin ist ganz sinnvoll, irgendwann verlierst Du sonst die Übersicht, wenn alles nur in Kisten und Beuteln rumfliegt. Außerdem habe ich über meinem Arbeitsplatz am Regal eine alte Kleiderstange angebracht, auf der meine Kabelrollen aufgespießt sind. So habe ich die immer in Reichweite, ohne dass auf der Arbeitsplatte immer lose Kabel rumfliegen.

Irgendeine Art von Werkzeugschrank ist auch ganz gut, ich habe dafür "Helmer" - das ist ein Metall-Schubladencontainer mit 6 Schubladen von Ikea für 25 Euro. In den Schubladen ist eine Antirutschmatte, und und die Schubladen schmeiße ich immer meine Werkzeuge rein - eine Lade für Schraubendreher, eine für Zangen, eine für Schraubenschlüssel und so weiter.

Außerdem habe ich eine große Steckdosenleiste ans Regal geschraubt, über die ich alle Messgeräte etc. unabhängig von Licht und PC separat ein- und ausschalten kann, außerdem sind da noch einige Dosen frei um 'nen Amp oder 'ne Bohrmaschine einzustecken.

Man kann nie genug vernünftige Messleitungen in verschiedenen Varianten haben, miL laborsteckern, Krokokabel, einzelne Krokoklemmen zum aufstecken, Kabel von BNC auf Labor und Klinke... alles sowas. Musst Du aber nicht alles sofort kaufen, wenn Du's brauchst, merkst Du es, dann kannst Du das Zeug immer noch besorgen  ;) .

Tja, was noch... meine Lieblingswerkzeuge: Ein Stabfeuerzeug zum Schrumpfen von Schrumpfschläuchen im Amp an Stellen, wo man sonst nicht ran kommt, und hölzerne Schaschlikspieße zum rumstochern (Kabel bewegen, Klopftests) im laufenden Amp.

Als Abfalleimer und/oder Zwischenlager für Bauteile recycle ich kram aus Küche und Büro: Tupperschalen, Kakaodosen, Deckel von Rohlingsspindeln. Irgendwas wirst Du brauchen, um einen Amp kopfüber auf die Werkbank stellen zu können. Ich habe dafür zwei große Holzwinkel, die stelle ich auf die Werkbank, und auf die Schenkel, die dann nach oben zeigen, kommt der Amp.

Mehr fällt mir erst mal nicht ein.

Gruß, Nils

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Offline Stefan_L_01

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #12 am: 1.08.2012 00:08 »
Also der Tip mit der Glühlampe ist ja sensationell :))

Zum Löten (Fragestellung) brauchst Du ein Oscii + Generator nicht, zur Diagnose und Entwicklung auf jeden Fall imo

Das günstigste Oscii fand ich damals hier
http://www.pce-instruments.com/deutsch/messtechnik-im-online-handel/messgeraete-fuer-alle-parameter/oszilloskop-kat_10086_1.htm
Ich empfehle Farbdisplay, allein um mehrere Kanäle besser zu unterscheiden. Ich würde mir im Nachhinein auch gleich ein 4-Kanal kaufen. Das spart Umstecken, was man im Betrieb bei 300-450V ungern macht, gerade bei engen Leitplatten-Layouts. Bzw. es spart ein paar an aus an aus am Amp...

Der günstigste Signalgenerator ist Dein PC o. Laptop mit Generatorproggis wie MultiSin über Headphone out. Ansonsten ist der günstigste Signalgenerator den ich bisher fand einer von ----, allerdings gab es wohl schon Mängel wenn man etwas googelt und Erfahrungsberichte liest

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Offline WolfgangB

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #13 am: 1.08.2012 06:16 »
 :danke: :danke: :danke:

Ich bin ja über jeden Tipp dankbar, aber mindestens einmal extra geht das jetzt an Nils. :topjob:

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Offline SvR

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Re: Grundausrüstung - was brauche ich wirklich?
« Antwort #14 am: 1.08.2012 10:20 »
Salü,
Bei der Entscheidung welches Oszi man sich kaufen möchte, sollte man sich voher überlegen was man damit machen will.
Das günstigste Oscii fand ich damals hier
http://www.pce-instruments.com/deutsch/messtechnik-im-online-handel/messgeraete-fuer-alle-parameter/oszilloskop-kat_10086_1.htm
Ich empfehle Farbdisplay, allein um mehrere Kanäle besser zu unterscheiden. Ich würde mir im Nachhinein auch gleich ein 4-Kanal kaufen. Das spart Umstecken, was man im Betrieb bei 300-450V ungern macht, gerade bei engen Leitplatten-Layouts. Bzw. es spart ein paar an aus an aus am Amp...
Da es hier um die Grundausstattung geht und Wolgang das Oszi bisher nur zum Messen in Röhrenverstärker benutzen will, wird ihm wahrscheinlich ein analoges 20MHzZweikanal-Oszi reichen. Die gibt es gebraucht bei ---- für wenig Geld (->wichtig, da für die Grundausstattung noch mehr gekauft werden soll/muss). Gebrauchte Hamegs sind mittlerweile gar nicht mehr so billig (-> wahrscheinlich weil sie ständig in Foren als Schnäppchen empfohlen werden ;) ), aber Philips, Grundig, Siemens und sogar Tektronix sind teilweise relativ günstig zu bekommen. Auch das Stöbern bei Rainer Förtig oder Helmut Singer lohnt sich hin und wieder.
Ein DSO (digitales Speicher-Oszi) würde ich zum Einstieg nicht empfehlen, wenn es nur um Röhrenbasteleien geht. Viele Funktionen werden nicht benötigt und sie sind in der Bedienung um einiges komplexer. Das führt dann grad bei Anfängern dazu, dass nur noch die Autoscale-Taste gedrückt wird. Dabei bekommt man zwar meistens ein ordentliches Bild, aber manchmal kommt auch absoluter Mist raus -> wer viel misst, misst Mist! Deshalb sollte man sich auch mit dem Funktionsprinzip eines Oszis allgemein vertraut machen und sich vor dem Messen überlegen was man eigentlich erwartet. Das hilft ungemein bei der Wahl der richtigen Einstellungen und bei der Interpretation des Ergebnisses. DSOs sind nützlich wenn man einmalige Ereignisse aufnehmen will (Sprungantwort eines Systems zum Beispiel beim Einstellen einer Reglerschaltung) oder wenn einem das Spektrum interessiert (FFT-Funktion -> Klirrfaktor abschätzen). Natürlich ist es auch bequem das man sich Amplitude, RMS, Frequenz, Phasenverschiebung etc. direkt anzeigen lassen kann. Aber zu Anfang kann man das mit ein bissel mehr Mühe auch am analogen Oszi ablesen. Man sollte aber auch nicht vergessen, das Spikes und ähnliches bei DSO durch die endliche Abtastrate gern mal verschwinden. Grad wenn man aber einen Röhrenverstärker auf Schwingen testen will, ist das eine große Schwäche.
Deshalb: Wenn es um die Grundausstattung geht soll ja noch mehr angeschafft werden als nur en Oszi und da ist ein gebrauchtes Analoges für 50€...150€ günstiger als ein neues DSO für 300€ aufwärts. Ich hoffe ich konnte Wolfgang ein wenig weiter helfen.
mfg sven

PS.: Lötkolben, ordentliches Multimeter, Zangen u.ä. und vernünftige Messkabel sind zu Anfang aber wichtiger. Oszi kommt für mich erst danach ;)
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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