moin martin,
danke für die ausführliche antwort! du hast völlig recht dass ich etwas systematischer vorgehen sollte. sollte ich eigtl als naturwissenschaftler wissen
die jetzige situation mit dem amp ist dass ich das brummen wieder ein stück reduzieren konnte in dem ich den center tap der 6V wicklung nicht geerdet hab.
nun zu deinen fragen/vorschläge:
1.) Rausfinden, wo genau es liegt (dazu muss / soll man keine Röhren ziehen):
das brummen kommt definitiv aus der vorstufe. wenn ich einen externen preamp an FX-return anschliesse brummt nämlich nichts. außerdem verstärkt der gain und preamp lautstärkeregler das brummen.
Was passiert, wenn du systematisch auch die Klangregelung bedienst?
die klangregelung beeinflusst nicht bedeutend die lautstärke des brummen. lediglich beeinflusst diese die tieferen und höheren frequenzen des brummgeräusches.
Guck in den Schaltplan (du solltest einen haben, wenn du das Ding gebaut hast, oder?)
Wo liegt welcher Regler im Signalweg?
Was ist der am weitesten vorne (nah an der Gitarre) liegende Regler, der den Brumm beeinflusst?
hehe, ohne schaltplan hätte ich wohl den amp kaum bauen können
der erste regler der das brummen direkt beeinflusst (und mit dem es sich auch komplett rausdrehen lässt) ist der preamp volume regler. dieser liegt genau zwischen tonestack und dem relay der clean und OD in den seriellen FX-loop schaltet.
im clean kanal ist das brummen zwar sehr deutlich leiser, jedoch beeinflusst der volume regler hier auch das (leise) brummen.
2.) Nun zum nach meiner Erfahrung Wahrscheinlicheren: "Masse"probleme
Amp aus und vom Netz, gucken:
Hast du die Eingangsbuchse bei deinen Messungen kurzgeschlossen?
An welche Masse?
die eingangsbuchse ist geschaltet und schliesst an sich selbst. sie ist daher an die selbe masse (PCBs) wie der gesamt preamp außer siebelkos und 12V DC-netzteil angeschlossen. diese wird dann von einer stelle des PCB an die sternmasse geführt.
Kontrolliere überhaupt alle Masseführungen: Ist wirklich alles und ausnahmslos sternförmig verdrahtet?
Wenn du mehrere Massesternpunkte hast (wie auf dem Foto): Warum tust du so?
es ist nicht alles sternförmig verdrahtet. der grund ist das die hauptplatine eine separate masseführung für die siebelkos, relais sowie das 12V DC netzteil hat. diese ist im PCB von der restlichen masse des preamps und phase inverter getrennt und wird über eins der abstandsbolzen direkt an das chassis geerdet.
zusätzlich ist die kaltgerätesteckerbuchse einzeln an das chassis geerdet.
An welchem Massesternpunkt (ich hoffe doch sehr, nur an einem) liegt das Chassis?
dies könnte das problem sein, da ich wie eben beschrieben zwei massesternpunkte an verschiedenen stellen des chassis verbunden hab. ich habe mich and die vorgesehene/empfohlene masseführung von ampclones gehalten... ich habe am anfang mal testweise die siebelko+12V masse auch an die andere stermasse angeschlossen, jedoch hat dies nichts gebracht. ist sollte es jedoch vielleicht nochmal mit einer besseren (sauberen) verkabelung ausprobieren.
An welchem Massesternpunkt liegt die Eingangsbuchse?
An welchem Massesternpunkt liegen die Fußpunkte der Lautstärkeregler, der Klangregelung?
Gibt es Verbindungen zwischen auf Kühlkörpern montierten Bauelementen und dem Chassis? Was hat das für Auswirkungen auf eventuelle Masseschleifen?
eingangsbuchse und klangregelung inkl potis sind vom chassis isoliert und an die hauptmasse im pcb wie vorhin beschrieben verbunden. die kühlkörper sitzen auf der platine und haben keine verbindung zum chassis
Dann: Auch Versorgungsleitungen sollten sternförmig verdrahtet werden, wo immer es geht. Ist das bei dir so, oder werden welche
ge"daisychained" (durchgeschleift) oder gar mehrfach verlegt?
Wie sind die Heizleitungen verlegt? Irgendwo (wo?) auf Masse gelegt?
die komplette spannungsversorgung im preamp + PI erfolgt über das PCB.
die heizung der endstufenröhren ist wie beim SLO über parallele leitungen gelegt. Alle 12AX7 werden mit 12V DC ausm preampboard geheizt.
die 3-0-3 v windung geht als erstes an die kontrollleuchte und von dort aus in die endstufenröhren. (meinst du dies mit daisychained?)
der center tap hiervon ist momentan nicht angeschlossen, da er ein 50 Hz brumm verursacht. ein 'faux center tap' mit 2x100R brummt zwar nicht so, bringt aber auch nichts im vergleich dazu wenn nichts angeschlossen ist...
3.) Nur falls das Problem nach entsprechender Änderung (alles sternförmig, so wenig Sterne wie möglich, wenn mehrere Sterne, "dick" verbunden") immer noch besteht, kann man die Versorgung "schnell mal prüfen":
Hast du ein Oszilloskop? Dann auf Wechselspannung und den "Schmutz" auf den Anodenversorgungen bei kurzgeschlossenem Eingang messen. Sieht man das Brummen?
Wenn du keinen Oskar hast: Über Kondensator (Achtung: Spannungsfest!) an die Versorgung und mit einem nicht brummenden Verstärker am nicht an der Versorgung liegenden Anschluss des Kondensators diese Messung akustisch durchführen.
ich habe leider (noch) kein oszilloskop. könnte ich alternativ auch den "schmutz" in der B+ versorgung der vorstufe mit einem multimeter als AC spannung ablesen können?
ich hab ansonsten leider nicht ganz verstanden wie du das mit der "akustischen messung" durch einen zweiten amp meintest. was genau muss von einem amp mit dem anderen gebrückt werden?
meinst du zB ein 20uF 500V kondesator mit dem "+" ende an der anodenversorgung (zB B+4) der vorstufe des brummenden amp anschließen, dann das "-" ende an direkt an die anodenwidestände des zweiten (nicht-brummenden) amps?