Hallo Michael,
auf der Platine sind jede Menge WIMA Durolit-Kondensatoren zu erkennen. Sie wirken solide, tragen u.U. sogar ein VDE-Siegel, sind jedoch die unmittelbaren Nachfolger der berüchtigten Hustenbonbons mit ebenfalls Papier-Dielektrikum, welches im Laufe der Zeit Feuchtigkeit aus der Luft zieht. Die würde ich aus Sicherheitsgründen gegen moderne Folientypen (WIMA hat da Nettes im Programm) tauschen.
Als Student, das mag jetzt etwa 35 Jahr her sein, kaufte ich mir ebenfalls einen MARQUIS-Verstärker, der als Marshall angepriesen worden war und auch ein entsprechendes Logo trug (und noch trägt). Er hatte vier separat mischbare Eingänge mit jeweils unterschiedlicher Klangcharakteristik und war ähnlich aufgebaut wie Deiner, allerdings mit vier EL 34 und einer durchgängigen Platine, auf der auch die Siebelkos montiert waren. Die Ladeelkos, zwei Exemplare zu 50 µF/750 (!) V, waren liegend unter dem Chassis montiert. Diesen Amp modifizierte ich damals heftigst: Reduktion auf nur noch einen (Doppel-)Eingang, mit den drei freiwerdenden Trioden realisierte ich einen Overdrive-Kanal á la Mesa Boogoe und einen aktiven seriellen FX-Einschleifweg. Zudem musste ich den AÜ neu wickeln, da die bedien Primärwicklungshälften stark asymmetrisch waren.
Beste Grüße!