Wenn Du nicht weißt wo Du jetzt anfangen kannst, warum bastelst Du dann an lebensgefährlichen Amps und baust noch alles ein was Du an Zusatzkomponenten in die Finger bekommen kannst?
Na egal
Fangen wir mal an. Ich weiß das ist ein Nachbau, aber mal mein Senf dazu:
1) Gehst Du im Plan in die untere Buchse, hast Du fast 100k Gridstopper Effekt. Ok hoch, nicht ungmöglich. Gehst Du in die obere hast Du einen 68K/68K also 50% Spannungsteiler gen Ground, der 1M wird umgangen, 100k gesamt ist doch schon viel zu niederohmig für eine Gitarre, dann noch 50% Signalverlust allein durch den Teiler? ?? Schwachsinn
2) 4,7nF aber bitte ceramic !! Mal eine andere Art von gefordertem Sound Voodoo, find ich cool!
3) 4k7 Ohm hinter V3 ist ein wenig strange. Sollten das 470k sein??? Das ist ja mit der Anode ein Signalspliiter von 1:100?? Selbst für einen Send wird das Signal ja wirklich extrem low, das holst Du ja kaum noch auf.
Ich würde das 2te Volume übrigens lieber hinter V3 legen, dann kannst Du den SendPegel direkt regeln! Ein 100k Pot wären auch noch halbwegs akzeptable, die Treter haben eh einen hochohmigen Impededanzwandler. Aber evtl. die Anode V3 davor auch runter auf 100k
4) Die Capbezeichnung nach dem PI 101k ist falsch, sollen wohl 100pF sein
5) 100mF Kathode Powertubes auch falsch, sollten wohl 100µF (uF zur Not) sein
6) Die RevRet Tube liegt imo nicht sicher auf einem definierten Ground Potential am Gitter. Fehlt da nicht ein 1M gen Ground z.B?
Also messen kannst Du AC eigentlich überall, wenn der Messeingang 500V AC u. DC oder mehr aushält, allerdings würde ich Dir ein einfaches Oscilloscop mit Klemmen empfehlen anstatt mit einer Messspitze im Betrieb in den Amp reinzuhalten was immer etwas wackelig ist. Oder mit Klemmen (Krokoklemme an Messspitze und Messpunkt).
Empfehlenswert ist natürlich immer da zu messen wo keine DC Spannung anliegt, also z.B. nach den Auskopplungswiderständen bei den Anoden, oder noch besser an den Volumepots usw. . Wenn Du Dir nicht sicher bist erst DC messen, dann AC!
Gruß
Stefan
Hallo Stefan,
danke für Deine Antwort auf meinen Frustpost. Eine Nacht drüber schlafen hilft doch. Ich greif deinen post mal der Reihe nach auf.
Warum ich angefangen habe amps nachzubauen ist ganz einfach, ich hab Spass dran! Mir sind die Gefahren bewusst und ich kann einen Plan zumindest lesen. Ich gehöre allerdings nicht zu den Leuten, die beim ansehen schon wissen wie der amp klingen wird. Ebenso kann ich nicht alles was hier im Forum so gerechnet wird auch für mich nachvollziehen und anwenden. Aber ich bemühe mich mit Literatur Lösungen zu finden.
Den Nachbau dieses Amps habe ich mir bewusst rausgesucht, da er halbwegs überschaubar sein sollte (Einkanaler), verschiedenes vorhandenes Material (Reverbspirale) recyclen sollte und für verschiedene Mods (Voco, loop, Ein Loch für den PPIMV ist auch schon da) geeignet sein sollte. Das Design bzw. der Plan sind wohl schon öfter nachgebaut worden, so dass sie mir getestet erschienen. Wenn ich ich russisch könnte, hätte ich dort im Forum sicher vieles gefunden was mir weiterhilft. Und zuletzt, er scheint gut zu klingen.
Die Änderungen gegenüber dem Plan habe ich bewusst gemacht. Voco hatte ich hier noch rumliegen und die funktioniert im Aufbau auch (gemessen). Obs klingt ist was anderes, da bin ich noch nicht überzeugt. Gleiches gilt für den loop, hier wollte ich einfach mal ausprobieren. So das solls jetzt dazu aber gewesen sein. Jetzt zu deinen Punkten.
@1: Das scheint etwas typisches für Cornford amps und ist so oder so ähnlich auch in den Plänen Ihrer anderen amps zu sehen wie etwa im Hellcat (s. threads und Plan von Lebkuchen im Forum) oder im Carrera, im Halequin ist es abgewandelt mit nem 1k8 am grid statt dem 68k. In meinem 18Watter ists auch anders aber es gab hier erst mal keinen Grund davon abzuweichen.
@2: ;-) Hab ich natürlich so gemacht ;-) wenn schon denn schon.
@3: Hätte besser aufpassen müssen beim Eintragen der Werte. Leider hats immer mal was überdeckt.
@4: Werd noch mal prüfen was ich hier verbaut habe.
@5: Hab ich richtig drin. Der Planersteller hatte wohl kein µ und hat daher m(ü) genommen ;-)
Ich habe eh schon eine Liste angefangen an Dingen die z.B. auch im Layout nicht stimmen. Die werde ich am Schluss wenn sie vollständig ist und der Amp zufriedenstellend läuft, in den zugehörigen Schaltplanthread hier im Forum von Lebkuchen packen.
@6: Werd ich prüfen.
@ Rest: Messspitzen, -klemmen etc. sind vorhanden und werden auch benutzt. Ich habe beim Messen auch lieber nur eine Hand oder am besten keine im amp. Manchmal gehts halt nicht anders. Osci hab ich auch da, allerdings hab ich da wenig Erfahrung und daher Schiss mir das Teil kaputt zu machen. Nur zum Rumstehen ist es andererseits aber auch zu Schade also werde ich das jetzt mal rausholen.
Klar ist, dass ab der 4. Triode sicher alles erst mal geht. Da was zu ändern macht jetzt erst mal keinen Sinn, zumal auch die Röhren einen gesunden Eindruck machen. Werd da aber nochmal nachrechnen und ggfs den gemeinsamen Widerstand anpassen. Ich arbeite mich jetzt einfach langsam von der 4. Triode nach vorne. Als erstes werde ich also den loop mal rausnehmen und sehen ob ich nicht einfach da Mist gebaut habe. Da der Vol. keinerlei Wirkung zeigt, ist klar dass da vorne was nicht stimmen kann. Von den Messwerten sieht das auf den ersten Blick eigentlich auch ok aus. Lediglich beim Reverb kommt mir das etwas viel vor. Hier weicht auch der Plan z.B. vom Carrera ab, insbesondere beim wieder einschleifen des Signals. Das werde ich mir mal noch genauer ansehen und den Reverb zur Fehlersuche wahrscheinlich auch erst mal rausnehmen.
Vielen Dank nochmal!
Grüße
Gerhard