... Ist also bei 0,5 eigentlich noch ein Drahtseilakt, oder? ...
Mahlzeit,
Ist leider immer ein Drahtseilakt.
Die Verlustleistung des Kupferleiters muss irgendwie abgeführt werden.
Und das muss erstmal durch die Isolierung über reine Wärmeleitung nach außen.
Wenn die Isolierung dicker wird oder anderen Wärmewiderstand hat, dann ist die Temperaturdifferenz zwischen Außenoberfläche und Leiter wieder eine andere.
Wenn das Kabel 100% von vorbeiströmendem Wasser umgeben ist, wird Wärme am Außenmantel durch Konvektion gut abgeführt. Liegt das Kabel in einem Kabelschutzrohr in Erde und ist von stehender Luft umgeben - nicht gut (Wehe wenn das geologische Gutachten zu optimistisch ist).
Dieses Grundprinzip muss man immer im Kopf haben und: das schwächste Glied gibt nach; ich habe schon 10kV-Kabel gesehen, da war der PE-Außenmantel komplett durch die Pritschen getropft wie bei einem Spätzlehobel - die haben gehalten ... bis auf das eine, daß zufällig auf einem Schraubenkopf lag - der hat die knetweiche Isolierung eingedrückt.
Praktisch heißt das:
1. Auf dem Foto war keine freie Verlegung sondern weil 2 Litzen verdrillt ergibt eine belastete Litze in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer belasteten weiteren.
2. Die meisten Belastungsangaben sind nicht für Dauerlast sondern EVU-Last angegeben - Dauerlast wäre dann mit Faktor 0,7
3. Die Verlegebedingungen immer beachten: Schutzrohr oder Schrumpfschlauch drüber -> nochmal mit Faktor 0,8 multiplizieren
4. die tolerierte Temperatur: Hier bitte niemals an die Grenzen gehen - irgendein Erschwerniss übersieht man immer
5. Die Konvektion im inneren eines Röhrenverstärkers ist nicht vorherberechenbar - zumindest nicht für mich.
Also wenn man sich auf den Standpunkt stellt:
0,25mm2 6A bei EVU-Last; dann kann man gleich mal 0,7 als Reduktionsfaktor für Dauerlast ansetzen. Dann ist ein Chassis entweder als große Pritsche zu betrachten weil wirklich frei geht fast gar nicht und im Gegensatz zur echten Pritsche ist das Chassis nicht gut durchströmt an die Wand geschraubt.
Also ein Kompromiss zwischen den Reduktionsfaktoren für Pritschenverlegung und Rohrverlegung wäre nochmal ein Reduktionsfaktor von ca. 0,7.
Mit 6A * 0,7 * 0,7 = 2,9A sollte die Grenze klar sein.
Ich habe hier ein altes Marshall 2203 chassis - da ist eine 0,75mm2 Litze für die Heizung verwendet worden 3x0,3(ECC83) + 4*1,6(6550) = 7,3A entspricht gut den 7,5A, die nach der Faustformel 1A pro 0,1mm2 Querschnitt abgeschätzt werden können.
Sorry für's schwafeln aber einstweilen konnte meine Broccoli-Blumenkohlcremesuppe aufkochen.
orange1969