Hallo Forum,
parallel zu den Modifikationen meines Smart-10 wollte ich den Amp clonen - Einfach um zu sehen, wie der Aufbau so
von statten geht; Turretboard erstellen, Chassis bearbeiten und elektrische Betriebssicherheit gewährleisten habe ich so
in der Form noch nicht gemacht - da schien mir ein 1:1 Nachbau sinnvoll, weil ich mich nicht mit Details der
Schaltung werde plagen müssen.
Nun, es kam natürlich anders als erwartet. Seit ich mich entschlossen habe, einen Amp zu bauen, verbringe ich mehr
Zeit mit lesen als mit löten. Unglaublich.
Hier möchte ich nun dokumentieren, was ich wie gemacht habe , da ich sicherlich nicht der Einzige bin, der zum
allerersten mal so etwas macht. Und freue mich gleichzeitig auf euer Feedback, was besser gemacht werden könne und
was sachlich einfach falsch ist. Zu guter letzt häng ich an einem Punkt, der die Vollendung bisher verhinderte.
Allein vom "mechanischem" betrat ich für mich Neuland; Bisher waren notwendige Löcher in Metall meist rund, für
Effektgeräte. Eckige Löcher hatte ich noch nicht. habe das dann mit der Trennscheibe und einem Dremel gelöst. Für die
wirklich großen Löcher (Röhrensockel) habe ich mir Stufen-Schälbohrer besorgt. Ich denke, die Verdrahtung
Netzspannung / Feinsicherung / Schalter / Erde ist so nach den Regeln der Kunst - Bilder im Anhang.
Das Turretboard habe ich selbst vernietet, nach der Anleitung mit der hohlgebohrten Schraube im Bohrständer - das
funktionierte nach 3 - 4 verdengelten Turrets auch ganz gut. Leider habe ich erst die Distanzbolzen für das Turretboard
gesetzt und dann erst geguckt, ob das mit der Eingangsklinkenbuchse passt. Dämlich dämlich, aber habs nochmal
hinbekommen. Dummerweise ist mein Chassis auch deutlich kleiner, so daß ich die Anordnung des Netztrafos mit dem
des Ausgangsübertragers tauschen musste. Da hatte ich das Turretboard aber schon soweit bestückt, das nun
"seitenverkehrt" ist. Aber Leitung ist ja preiswert.
Nachdem ich -klassisch- erstmal den falschen AÜ besorgt hatte, musste ich den neu ordern. Kaum war der neue da,
musste ich feststellen, das mein Netztrafo "nur" 250VAC bringt. Scheint mir etwas mau, um eine 6L6 anzutreiben; Der
Smart10, welchen ich als Vorlage nehme, bringt da fast 300VAC. Hinter dem Gleichrichter und Siebelko messe ich
über 380V, das wird wohl mein Trafo nicht bringen. (Schaltplan des Trafos im Anhang)
Also umgeplant, ich habe mich nun für eine EL84 Endröhre entschieden. Also nochmal neuen AÜ besorgen...
In der Zwischenzeit häng ich an dem Punkt, wo ich die Anodenwiderstände anpassen muss, um die nötige Spannung zu
bekommen. Die hatte ich glücklicherweise noch nicht eingelötet. Was mich viel mehr irritiert, ist der Umstand das der
Kathodenwiderstand der Endröhre so signifikant kleiner ist bei allen Schaltplänen die ich im Netz fand. (Verglichen
mit der 6L6). Da hab ich mich auch noch nicht so recht rangetraut, zumal das Wetter besser wurde und ich weniger
Zeit im Bastelkeller verbrachte.
Weitere Fragen stellen sich mir bei den "Bauteilwerten" - Im Gleichrichter habe ich 1N4007 Dioden, die Heizleitung
habe ich mit 1mm² Leiterquerschnitt gewählt. Ziemlich störrisch, ich denke 0,5mm² hätten es auch getan. Die
Sicherung ist 630mA träge; Im Smart10 ist 1A träge verbaut, aber mehr als 200mA sollte der Netztrafo rechnerisch
nicht ziehen (im Betrieb) - da habe ich beim Einschalten noch etwas "Reserve". Mein Netzschalter ist zweipolig für 1,5A Schaltstrom ausgelegt. Erde hab ich mit Zahnscheibe an blank poliertes Chassis gelegt. Über eine "Pilotlampe" hab ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Mittlerweile ist dann der neue AÜ angekommen. Hier zeigte sich, daß diejenigen, die des lesens mächtig sind, klare Vorteile haben: Zu später Stund bestellte AÜs, im fahlen Lichte des Monitors sind dann nach dem auspacken auch schonmal für die EL34 statt der EL84.
Ich hab dann einfach mal darüber hinweggesehen und einfach einen AÜ aus einem Loewe Opta genommen; Primär 7kR auf 8R. Fehlanpassung, egal... ist jetzt der dritte! AÜ. Passt auch hervorragend NICHT ins bereits geschnittene Loch des Chassis.
Soweit der Stand der Dinge. Die Vorstufenschaltung habe ich vom Smart10 übernommen, eine Anpassung der Anodenwiderstände steht noch bevor - für Hilfe wär ich dankbar. Der Schaltplan der EL84 Endstufe im Anhang habe ich mal als Beispiel eingefügt - dies ist nicht unbedingt meine Vorlage.
Einen Tonstack werde ich diesmal direkt an den Potis verlöten (siehe meinen anderen Thread mit dem Smart10-Mod)
Soweit erstmal.
Gruß
roundrobin