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JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt

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Offline microtonner

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JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« am: 26.08.2014 10:43 »
Hallo Leute!
Ich hätte ein kleines Problem: bei meinem JTM45 Eigenbau Betrieb hat beim Ausschalten die Gleichrichteröhre einen Blitz produziert und die Sicherung vom Netzteil ist durchgebrannt (soll sie ja auch). Ich habe die Sicherung erneuert und nun verhält es sich so, dass beim Einschalten (erst wenn der Standby umgelegt wird) die Gleichrichterröhre (GZ34) Blitze produziert (vom unteren Teil des Glaskolbens nach oben) und öfters aufleuchtet - wenn sich das beruhigt hat läuft der Amp ganz normal.
Ich hätte gerne eure Meinung dazu - ich hab schon die Endstufenröhren gezogen und eingeschalten - Gleichrichterröhre blitzt trotzdem.
Kurze Frage nebenbei: wie lange hält im Schnitt so eine GZ34 (ist jetzt 2 Jahre in Betrieb).
Was ratet ihr mir hier: einfach mal die Röhre tauschen und hoffen, oder gleich die Elkos mit? oder gibt's noch andere Ausschlussverfahren die ihr empfehlen könntet?
  :danke:

Danke im voraus fürs lesen
lg
martin


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Offline loco

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #1 am: 26.08.2014 11:02 »
Hallo,
normalerweise hält eine Gleichrichterröhre viele Jahre. Allerdings darf die zulässige Maximalkapazität
des Ladekondensators nicht überschritten werden, genausowenig wie der minimal zulässige
Wicklungswiderstand der Hochvolttrafowicklung. Die richtige Plazierung des Stand-By Schalters ist
ebenfalls zu beachten.
 
  Gruß --.- loco

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Offline microtonner

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #2 am: 26.08.2014 11:08 »
Vielen Dank, entschuldige meine Unwissenheit, aber was meinst du mit Plazierung des Stand-By-Schalters? Nicht zu nah an der Gleichrichterröhre oder wie?
lg
martin

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Offline loco

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #3 am: 26.08.2014 11:17 »
Hallo,
ich meinte z.B. damit das es ungünstig wäre wenn der Schalter zwischen Röhre und Ladekondensator
sitzt. Die Röhre bekommt dann im übertragenden Sinne jedes mal ne Kopfnuss (Stromspitze)
wenn sie den bis dahin ungeladenen Kondensator "auffüllen" darf.
Dieser Schaltungsfehler wurde eine Weile von einem renomierten Hersteller serienmäßig verbaut.

Gruß --.- loco

Nachtrag, deine Gz34 ist auf jeden Fall beschädigt. Tipp : nimm eine von Sovtek
« Letzte Änderung: 26.08.2014 11:27 von loco »

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Offline Ulder

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #4 am: 26.08.2014 11:45 »
Hi Martin,

bei Valvewizard ist es eigentlich recht gut erklärt, schau doch mal rein:

http://www.valvewizard.co.uk/standby.html

Zitat
Valve rectifiers DO NOT like standby switches. If you allow the rectifier to warm up first, and then throw the switch, the massive inrush to the reservoir capacitor can lead to flashover in the valve.

Das dürfte wohl der Grund deiner Blitze sein...

Die Berechnung des Anodenwiderstandes:

http://www.valvewizard.co.uk/fullwave.html

Zum Thema Sovtek bzw. JJ: die JJGZ34 (falls du solch eine verbaut hast) sollen qualitativ nicht so gut sein, wie in diesem Thread diskutiert wurde:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=13131.0

Grüße
Jan







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Offline microtonner

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #5 am: 26.08.2014 14:02 »
Hallo Leute!
Ja vielen dank, und wie immer habt ihr natürlich wieder mit der ersten Antwort ins Schwarze getroffen! Ich hab jetzt nochmals den Schaltplan mit dem Amp verglichen und festgestellt das mein Kumpel statt 2x 32+32uF @ 500V wie im Schaltplan angegeben ist 2x 100uF Elkos eingebaut hat  :facepalm: ... ich denke das ist schon mal etwas was sofort geändert werden muss. Des weiteren liegt der Schalter zwischen Röhre und Ladekondensator - ist im Schaltplan so angegeben - Tja, war unser erstes Ampprojekt  :'(. Was meint ihr, würde die von loco geschilderte Kopfnuss für die Röhre ausbleiben, wenn man den Standbyschalter einfach überbrückt?
Danke nochmals für eure Zeit und euer Fachwissen, welches mich immer wieder verblüfft ...
lg
martin

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Offline Dirk

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #6 am: 26.08.2014 17:35 »
Zum Thema Sovtek bzw. JJ: die JJGZ34 (falls du solch eine verbaut hast) sollen qualitativ nicht so gut sein, wie in diesem Thread diskutiert wurde:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=13131.0

Eine typische Falschbehauptung.
Richtig wäre, dass die JJ 5AR4 u.U. nicht so tolerant sind wie die Sovtek 5AR4 (oder was da auch immer als 5AR4 angeboten wird). Dies kann dann zu einem Problem werden, wenn die Schaltung nicht an die GL-Röhre angepasst ist bzw. die GL-Röhre nicht an die HV-Wicklung des Betztrafos.(Stichwort Widerstand). Der JTM45 nebst Geschwistern ist aus meiner Erfahrung ein solcher Kandidat.
Weitere umfangreiche Infos hierzu müsste bei den genannten Dokus ebenfalls zu finden sein. Ebenso in vielen älteren Datenblättern zur 5AR4, vermutlich auch mit Schaltungsbeispiel.

Gruß, Dirk
Für Support und Produktanfragen bitte das offizielle Kontaktformular im Shop verwenden. PMs werden nicht beantwortet.

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Offline cca88

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #7 am: 27.08.2014 07:55 »
Eine typische Falschbehauptung.
Richtig wäre, dass die JJ 5AR4 u.U. nicht so tolerant sind wie die Sovtek 5AR4 (oder was da auch immer als 5AR4 angeboten wird). Dies kann dann zu einem Problem werden, wenn die Schaltung nicht an die GL-Röhre angepasst ist bzw. die GL-Röhre nicht an die HV-Wicklung des Betztrafos.(Stichwort Widerstand). Der JTM45 nebst Geschwistern ist aus meiner Erfahrung ein solcher Kandidat.
Weitere umfangreiche Infos hierzu müsste bei den genannten Dokus ebenfalls zu finden sein. Ebenso in vielen älteren Datenblättern zur 5AR4, vermutlich auch mit Schaltungsbeispiel.

Gruß, Dirk

Als einer der Hauptverbrecher dieser Falschbehauptung, schließe ich mich jetzt vier Jahre später, Dirks Aussage an...

Ändert allerdings nichts daran, daß ich mit Sovteks wohler fühle. Für die Verwendung von JJs würde ich das Datenblatt filzen - den Gleichstromwiderstand des Netzttrafos messen und geeignete Widerstände nachrüsten


Grüße

Jochen

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Offline loco

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #8 am: 27.08.2014 09:26 »
Hallo,
mehrere Amp-Hersteller haben für die Gz34 Schaltungsumgebungen geschaffen ,die die
Lebensdauer der Röhre drastisch verkürzen können. Sie bewegen sich dabei auch weit
jenseits der max. zulässigen Daten.
Mir schien es über die Jahre aber so als ob die JJ sensibler auf solche Mißbrauchsversuche
reagiert als die Sovtek.
Vielleicht ein Vorurteil, aber auch ein solches will gepflegt sein.(grins)
Allerdings wäre es von Vorteil wenn die besagten Amp-Hersteller ihre Hausaufgaben machen würden.
 Gruß aus Hamburg, Dieter L.
« Letzte Änderung: 27.08.2014 09:34 von loco »

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Offline Holzdruide

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #9 am: 27.08.2014 10:07 »
Hallo

Ich denke ein Faktor den man leicht übersieht sind die (heute ? ) üblichen Toleranzen von Elkos mit minus 10 plus 30 %
z.B, JJ, 30µF 500Volt = gemessen 40 µF,
47µF Typen haben sogar bis 62 µF. (laut meinem Schätzgerät und viel zu früh verschlissenen GZ34)

Weiters habe ich den Eindruck dass ältere Gleichrichter leichte Überkapazität des Ladeelkos besser vertragen als heutige, selbiges gilt auch für das Fehlen der Widerstände, ich halte es für gut möglich dass dies den verwendeten Materialien zuzuschreiben ist.

Mit Widerständen und nicht zu großem Lade C ist die JJ GZ34 jedenfalls eine tadellose Röhre.

Gruß Franz

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Offline microtonner

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #10 am: 21.12.2014 11:29 »
Hallo Leute!
Ich bitte um Entschuldigung, dass ich diesen Thread wieder ausgrabe, aber leider würde ich nochmals eure Hilfe benötigen.
Also, wie ich ja schon Eingangs erwähnt habe hatte ich mit meinem JTM45 Eigenbau ein kleines Problem (zu große dimensionierte ELKOS (100µF) brachten die Gleichrichterröhre zum blitzen beim einschalten).
Nun haben wir die Elkos auf 47µF getauscht und vom Standbyswitch zum Elko einen 33 Ohm 4w Wiederstand in Serie gehängt ...
Tja neue Sovtek GZ34 rein, und jetzt blitz die schon wieder - oder ist ein kleines blitzen beim einschalten normal? Oder sind die 47µF noch immer zuviel? Ich weiß dass 32µF reingehören nur leider hatten wir die nirgends für Platinenmontage bekommen.
Hab ihr da vielleicht einen Tipp für mich, ich bin ein bisschen verzeifelt - so geht der Amp ja xxxellos und tönt auch sehr gut.
Es passiert nur, wenn der Amp ausgeschalten war, ich den Main einschalte und dann nach 30s den Standby umlege - wenn ich im Betrieb in den Standby schalte und wieder "aufwecke" is nix.
Nun ich kann gar nicht oft genug betonen wie hilfreich diesen Forum und die Fachleute die sich hier so "herumtreiben" immer wieder sind.
Also vielen dank für eure Zeit, und bitte um Verzeihung sollte ich euch auf die Nerven gehen ...
Oder gibt es jemanden der sich den Amp mal ansehen könnte oder ist das bei einem Eigenbau immer Problematisch (ich bin halt leider aus Österreich)?
lg
martin
« Letzte Änderung: 21.12.2014 11:40 von microtonner »

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Offline microtonner

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #11 am: 21.12.2014 15:30 »
Verzeihung,
ich hatte noch etwas vergessen: kann es sein das die Gleichrichterröhre blitzt, wenn ich die Schalter zu schnell hinereinander umlege - also die Röhren nicht warm genug sind - oder ist das Blödsinn ...
danke
lg
martin

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Offline Hardcorebastler

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #12 am: 21.12.2014 16:46 »
Hi,
die GZ34 bzw. 5AR4 braucht einen ausreichend hohen Widerstand in der Trafowickelung,
und einen Ladekondensator unter 47 uF, ist alles im Datenblatt zu sehen.
Eine 5U4GB zB. von EH ist nicht so empfindlich , die braucht aber 5V/3A und nicht 5V/2A (GZ34),
wenn dein Trafo die 3A liefert nimm die 5U4G,

Grüße Jörg

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Offline microtonner

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #13 am: 22.12.2014 08:36 »
Hallo Jörg!
vielen Dank für deine Antwort, ich möcht da jetzt nicht den Besserwisser spielen aber zwecks Datenblatt lese ich aber 60uF max. bei einer Sovtek GZ34. Oder interpretiere ich das falsch?
lg
martin

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Offline cca88

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Re: JTM45 Eigenbau Gleichrichterröhre blitzt
« Antwort #14 am: 22.12.2014 09:12 »
Hallo Jörg!
vielen Dank für deine Antwort, ich möcht da jetzt nicht den Besserwisser spielen aber zwecks Datenblatt lese ich aber 60uF max. bei einer Sovtek GZ34. Oder interpretiere ich das falsch?
lg
martin

nach dem Du 47µF drin hast, ist der Wert des Kondensators im grünen Bereich. Sofern er OK ist.

Was wir aber noch nicht wissen ist, welchen Wert der "Längs"-Widerstand die Hochspannungsversorgung hat. Such mal die alten Philips Datenblätter. Bei den Vollständigen wird das erklärt. Die SuFu im Forum sollte auch was bringen.

Kurz: Die Kapazitive Belastung ist nicht alles - um datenblattkonform zu funktionieren erwartet die GZ34 auch einen gewissen Bremseffekt durch den Innenwiderstand der Hochspannungswicklung.
Wenn der zu niedrig ist, sollte ein Widerling in jedem Ast zusätzlich eingebaut werden.

Manche GZ34-Typen sind toleranter als andere. Wobei ich eigentlich ausgerechnet die Sovtek als ziemlich tolerant kenne. Bei mir werkelt immer eine Si-Diode in Reihe mit der Röhre. Ist aber kein Muß

Im Gegensatz zu Jörg glaube ich nicht, daß eine 5U4 sofort Besserung bringen würde. Abgesehen davon, dachte ich, daß die nur 33µF verträgt.


GRüße

Jochen