Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Alternative zum TL074 Quad Op-Amp

  • 3 Antworten
  • 9238 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Tube_S_Cream

  • YaBB God
  • *****
  • 904
Alternative zum TL074 Quad Op-Amp
« am: 24.09.2014 10:59 »
Bin schon seit geraumer Zeit am überlegen, meinen Ampeg SVT-6 PRO etwas zu pimpen. Der Großteil des Rauschens, was dieser Amp produziert, kommt leider aus dem einzigen "Sandbereich" in der Schaltung, dem Semiparametric EQ. Dort werkeln zwei TL074. An und pfirsich sind die ja schon rauscharm, allerdings wird dort z.B. wenn ich den Hi-Mid-Regler aufdrehe, deutlich mehr Rauschen hörbar.
Ein Aufreissen des Treble-Reglers (Röhrengetriebene Baxandall/Kuhschwanz-Schaltung) kommt gar kein zusätzliches Rauschen zustande.
So niederohmig, wie die ganze Aussenbeschaltung gestaltet ist, könnte es da doch auch ein guter rauscharmer Bipolar-OP-Amp tun....
Oder ich bau ein True-Bypass-Relais ein  ;D . Dann habe ich von Klinke-In bis MOSFET-Endtransistoren kein Stück Silizium im Signalweg  8)
Den EQ nutze ich eigentlich nur, um damit im Bassbereich eine Raumnode etwas zu dämpfen oder bei Bedarf mal im Bassmid-Bereich etwas zu schieben.
Klar... man könnte einfach den Master weiter runterdrehen.. aber leider hat dieser Amp so ein geiles Feature, bei dem man die Treiberröhrenspannung runterkurbeln kann und zwar so weit, daß der Amp schon um die 30W anfängt, zu komprimieren, wenn man das will. Dabei entsteht ein sehr fetter , tragender Sound, der keinen weiteren Kompressor etc. benötigt. Erinnert stark an den B-15 von Ampeg.
Nur dazu muss man halt die Endstufe genug anblasen. Master sitzt halt vor der Röhrentreiberstufe, die direkt ohne jede weitere Gegenkopplung die MOSFETs anbläst. 
Und bei der Betriebsart "moderates Gain" und Master voll auf hört man zumindest, wenn es still ist, das Grundrauschen der EQ-Sektion.
Das verschwindet auch nicht, wenn man auf Mute schaltet. Mute schliesst den Input per FET am Eingang des Amps kurz...

Kurzum... was wäre ein super-rauscharmer und pinkompatibler Ersatz für TL074, der auch hörbar was bewirkt?
Ganz wichtig: Er muss unity gain stable sein!


*

Offline haebbe58

  • YaBB God
  • *****
  • 3.535
Re: Alternative zum TL074 Quad Op-Amp
« Antwort #1 am: 24.09.2014 16:32 »
Hi,

TLE 2074 habe ich selbst als Ersatz für TL074 ausprobiert und für gut befunden. ....hatte ein ähnliches  Problem und nun ist Ruhe. Gemessen habe ich zwar nicht, aber gehört und gefühlt ist das Rauschverhalten um Welten besser.

OPA 4134 sind auch klasse, wenn auch etwas anders gestrickt. Kann ich aber auch bedenkenlos empfehlen. Die rauschen ca. 10dB weniger als TL074. OPA 4132 sind auch sehr genial, Aufpreis gegenüber 4134 lohnt sich aber nicht wirklich.

Also: als direkten Austauschtyp würde ich den TLE 2074 empfehlen. Das ist allein schon eine Verbesserung. Bei den 4134 mußt Du schauen, ob sie passen, die haben auch ordentlich mehr Stromverbrauch. Sind aber wirklich schöne OPs mit gutem Klang und wenn es dann noch rauscht, dann liegt es an der Schaltung oder weiß der Geier woran, aber nicht an den OPs.

Ich würde übrigens bei FET OPs bleiben, irgendeinen Grund gibt es für die Wahl in der Originalschaltung

Gruß
Häbbe

*

Offline Olaf

  • YaBB God
  • *****
  • 298
Re: Alternative zum TL074 Quad Op-Amp
« Antwort #2 am: 24.09.2014 16:52 »
Hallo Tube_S_Cream,

ich habe im Anhang die OP's miteinander verglichen. Ein weiterer Kanditat wäre der
OPA4228 leider ist dieser nicht Gain 1 stabil. Der kompensierte Bruder OPA4227 ist deutlich langsamer.
Welches Gehäuse brauchst Du? Wenn auch SOIC möglich ist, könnte ich noch die
Bausteine OPA16x4 empfehlen.

Viele Grüße

Olaf Escher

*

Offline Tube_S_Cream

  • YaBB God
  • *****
  • 904
Re: Alternative zum TL074 Quad Op-Amp
« Antwort #3 am: 25.09.2014 15:30 »
Naja.. der dicke Ampeg hat DIP14 verarbeitet. In dem Panzer gibt es keine SMD-Teile...
Wenns den soweit ist, werde ich mir erst mal ein paar ordentliche, gedrehte Sockel besorgen und das austesten.
Ich schätze mal, in den Gyratorschaltungen kann ich das TL074 belassen oder gegebenenfalls den TLE2074. Da ist JFET schon wichtig und es sind alles Spannungsfolger mit Unity Gain.
Die invertiert arbeitenden OP-Amps für die Summenbildung haben in den Gegenkopplungen etc Widerstandswerte um 22K und kleiner.
Da könnte auch was ordentliches bipolares arbeiten. Notfalls ein kleines Adapterplatinchen von DIP14 auf 2x DIP, damit ich auch auf Altbewährtes wie NE5532AN oder 2134 etc. zugreifen könnte.

Ist allerdings alles "Gejammer auf hohem Niveau". Habe gestern mal ein Bärongscheer- Compressor in den Preamp- Power-Amp-Einschleifweg gehängt und dort nur die Noisegate-Funktion genutzt. Dann ist auch völlige Ruhe. Das Rauschen bei offenem Gate ist so relativ, dass es nicht mal beim Spielen irgendwelchen Rauschfahnen etc. gibt.  und nihct mehr hörbar, sobald mehr als 1 Person im Raum "rumlebt" oder sobald der Gitarrist irgendeins seiner Geräte eingeschaltet hat  :devil:

Also... Ball flach halten  ;)

Die effektivste Geräuscheliminierung um geschätzte 30db!!!!!! war der der Austausch der beiden 60mm Terrorventilatoren gegen Noctua-Lüfter! Der Unterschied war wie Föhn gegen Armbanduhr...
Wer mal seinen Amp mit solchen Hi-End-Lüftern nachrüsten will, muss nur aufpassen, daß dort niemals Transiente über 12V auftreten können. Wer zwei Stück in Reihe schaltet, weil ursprünglich 24V angedacht waren und auch noch ein Vorwiderstand in Reihe liegt, muss diese Lüfter durch einzelne, dicke 12V-Z-Dioden schützen. Diese Erfahrung habe ich mal mit 30€ erkaufen müssen  :P