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Röhrenschaltung 6n3p

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Offline Ovid

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Röhrenschaltung 6n3p
« am: 23.10.2014 20:07 »
Hallo liebes Forum,

ich stell mich auch erstmal vor, das hab ich keider irwo überlesen bzw. nicht gewusst.
Ich heiße Matze, bin Ende 20 und noch Student.
Meine Bachelorarbeit dreht sich um einen Röhrenverstärker für Gitarre und daher fing ich an, mich mal etwas in Richtung Röhren umzuschauen. Hab auch kürzlich eine "Grundbestellung" bei Pol... durchgeführt, wo ich u.a. diverse Widerstände, Kondensatoren, Platinen und auch ein Röhrensortiment bestellt habe.
Jetzt hab ich hier eine 6n3p in der Hand und wollte daraus mal eine Schaltung aufbauen. Eine mit nem 6,35mm Klinkenanschluss vorne und nem kleinen Speaker hinten dran. Das Problem ist, ich hab keine Ahnung... :'( :'( :'( :embarassed: :'( :'(

Ich hab ne "Grundschaltung" hier, aber wie dimensionier ich jetzt die ganzen Bauteile?
Hab schon wie gesagt etwas angefangen, aber ich komm irwie nicht weiter...

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/201410231609425tld3csv0x.jpg

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/201410231610220cp91k3wxy.jpg

So wenig, so gut...was für Spannungen kommen jetzt an die Triode ran?
6,3V als Heizspannung weiß ich...aber Gleichspannung?
Und brauch ich auch noch ne Kathodenspannung?
Hilfe... :help:

Ach ja und hier erstmal der Eignungstest  ;D :


1. Ich bin männlich.
x ja (0 pkt)
o nein (100 pkt)

2. Ich bin ganz sicher, dass ich diesem Forum beitreten möchte.
x ja (1 pkt)
o nein (10 pkt)

3. Die Wörter "Bitte" und "Danke" existieren in meinem Wortschatz nicht.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

4. SuMas verwende ich grundsätzlich nicht.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

5. Forumsregeln kenne ich nicht und ignoriere solche Dinge grundsätzlich.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

6. Ich liebe xxxx und verlinke sehr gerne xxxx-Auktionen in alle mögliche Foren.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

7. Ich streite gerne und nur meine Meinung zählt.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

8. In Foren grabe ich sehr gerne alte Beiträge aus und geben meinen Senf dazu ab,
ganz egal ob sinnvoll oder nicht.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

9. Ich liebe Selbstdarstellung in öffentlichen Foren.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

10. Dieter Bohlen ist ein herausragender Musiker
o ja (-100 pkt)
x nein (10 pkt)

11. Ich weis was ein Lötkolben ist und wie rum man ihn halten muss.
Mit diesem Wissen kann ich einen Mesa-Amp nach bauen.
o ja (0 pkt)
x evt., vielleicht aber nur wahrscheinlich (5 pkt)
o nein (10 pkt)

12. Durch den Selbstbau eines z.B. Marshall-Verstärkers kann man viel Geld sparen.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

13. Der Strom ist Gelb !
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

14. Ich definiere: Lautstärke = Druck
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

15. Ich definiere: Gain = Verzerrung
o ja (0 pkt)
o nein (10 pkt)
x was? (5 pkt)

16. Jeder Verstärker über 2500 Euro klingt auf alle Fälle „geil“
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

17. Bei Spannungen bis 500 V besteht keine Lebensgefahr
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

18. Ein FI ist etwas für Weicheier
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

19. ...ich weiss garnicht was ein FI ist
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

20. Eine „grün-gelbe“ Leitung dient in der Regel der optischen Aufwertung und kann gefahrlos entfernt werden.
o ja (0 pkt)
x nein (10 pkt)

21. Beim Röhrenwechsel ziehe ich den Netzstecker
x ja (10 pkt)
o nein (0 pkt)

Summe: 190 Pkt, also vollkommen ungeeignet xD

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen...

schöne Grüße

Ovid

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Offline Laurent

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #1 am: 24.10.2014 01:37 »
Moin Matze,

Willkommen im Forum!

Vor noch 1,5 Jahren stand ich wie du ohne Wissen über Röhrenschaltungen. Angefangen habe mit der Grundtheorie, was ich dir auch empfehlen würde. Es wird dir wenig helfen, wenn wir dir einige Schaltungen hier geben, ohne dass du verstehst worum es geht.
Ich denke, du kannst dir hier schon mal gut einlesen:
- http://www.valvewizard.co.uk/ (es reicht alle mal, um dir ein guter Überblick zu verschaffen. Das Buch dazu ist empfehlenswert, wenn du weiter mit Röhren etwas machen willst)
- http://www.aikenamps.com/ (die white papers sind sehr hilfreich)

Sonst muss ich erwähnen, dass "normale" Röhrenschaltungen mit gefährlichen Spannungen versorgt werden. Damit ist nicht zum Spaßen. Man muss sich schon an grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen einhalten (für dich und für die anderen im Haushalt). Sichere Aufbauten (keine "fliegende Teile"), Entladen von Kondensatoren... Auch brauchst du einige Werkzeuge wie ein Multimeter...
Ich würde vorschlagen, dass du vielleicht mit geringen Spannungen startest (unter 60VDC). Wenn du dir sicher bist, kannst du dir auch an einem Kit hier im Shop widmen. Du wirst dadurch viel mehr und viel schneller über Ampbau lernen.

Du wirst schon Spaß daran haben und könnte schnell infiziert werden  ;D

Gruß,
Laurent

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Offline Ovid

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #2 am: 27.10.2014 19:05 »
Danke, danke! ^^

Nun ja, dimensionieren konnte ich die Schaltung soweit...
allerdings hab ich noch hier und da ein paar Probleme...und zwar weiß ich nicht ganz, wie ich die Grenzfrequenz herausbekommen kann, um den Eingangskondensator zu dimensionieren. Ich hab die Seite hier benutzt, um mich zu informieren:

http://www.elektronikinfo.de/strom/katodenbasisschaltung.htm

Dann wären danach noch die Fragen zu klären, wie und wo ich den Eingangstrafo und den Ausgangstrafo (Ausgangsübertrager) bauen tu und wie ich den 6,35mm Klinkenanschluss in die Schaltung bauen tu...

Eine Schaltung brauchst du mir nicht geben, ich hab ja wie schon erwähnt selber eine, die ich von Grund auf aufbauen will.
Und da brauch ich etwas Hilfe...;)

Hab anhand der Kennlinien die Bauteile folgendermaßen dimensioniert:

http://frank.pocnet.net/sheets/113/6/6N3P.pdf

Wenn ich Ua=200V und ne Gitterspannung Ug von -6V wähle, zum Bsp, dann liegt der R1 bei 1MOhm, ist also genauso groß wie der Eingangswiderstand der Röhre.
MOMENT...d.h. R2 berechnet sich aus Ub/I0...und ich muss erstmal ne Gerade ziehen um Ub herauszubekommen...
Geschätzt: I0 liegt bei 5mA, P1 bei 250V, PA bei 200V und Ug=-6V, wie eben schon erwähnt.
Ub ist bei dem Beispiel die Spg bei P1, also auch bei mir 250V, d.h. R2=50kOhm.
C1 kann ich mithilfe von R1 bestimmen mithilfe von C1=1/(2*pi*f*R1). Allerdings, wie bekomm ich die Grenzfrequenz raus?
Ia liegt dann bei 1,3mA, schätzungsweise, wenn ich mir das Diagramm I=f(Ug) ansehe...und damit liegt Ua mit der Formel Ua=Ub-R2*Ia bei 200V. Ha, Voilá!
So und Rk wird mit |6V|/1,3mA berechnet und liegt bei 4,61kOhm.

Und, soweit richtig?  O0

Und ja, ein Freak werd ich dadurch noch mehr werden, das weiß ich  :guitar: ^-^

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Offline torus

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #3 am: 28.10.2014 04:29 »
Moin,

Deiner Berechnung kann ich nicht so ganz folgen (wo kommen die 5mA her?) aber über den Daumen komme ich bei dem von Dir gewählten Arbeitspunkt auf ähnliche Werte.

Meine Rechnung sieht so aus:

Ub = 250V
Ua = 200V
Uk = -6V
Ia = 1.2mA (aus Diagramm entnommen)

Ra = (Ub-Ua)/Ia = 50V / 1.2mA = 41.6kΩ
Rk = -Uk / Ia   = 6V / 1.2mA  = 5kΩ

Eine Frage stellt sich mir aber: Wie bist Du auf den Arbeitspunkt gekommen bzw wieso Uk=6V und Ua=200V?

Wenn Du mit der Spannung Ua runter gehst, dann kannst Du die Röhre weiter aussteuern. Ich habe mir das Datenblatt mal angeschaut, und da lachte mich folgendes an: Ua=150V, Ug=-3V, Ia = 3mA. Das liegt schön in der Mitte vom Kennlinienfeld.

Ob das besser oder schlechter als Dein Arbeitspunkt ist weis ich natürlich nicht. Das hängt ganz davon ab, wo Du mit Deiner Triodenstufe hin willst.

Gruß,
 Nils


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Offline torus

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #4 am: 28.10.2014 13:45 »
Moin nochmal,

Ich hab mir Dein Eingangsposting noch mal durchgelesen. Dein Ziel ist also:

Zitat
Jetzt hab ich hier eine 6n3p in der Hand und wollte daraus mal eine Schaltung aufbauen. Eine mit nem 6,35mm Klinkenanschluss vorne und nem kleinen Speaker hinten dran.

Derzeit rechnest Du an einer normalen Trioden Gainstufe rum. Das sind die Basics und essentiell zu wissen, aber da bekommst Du leider nicht so ohne weiteres einen niederohmigen Speaker drangehängt.

Du solltest Dich mal nach Grundschaltungen und Grundlagen für Single Ended Trioden Verstärkern anschauen. Das ist die einfachste Möglichkeit mit einer Röhre einen Lautsprecher zu betreiben. Die 6n3p ist dafür definitiv nicht gebaut worden, aber hey - es ist auch nur eine Triode und natürlich kann man sie so beschalten das Musik aus dem Speaker kommt. Doller Klang oder große Lautstärken solltest Du allerdings nicht erwarten.

Aufgrund der geringen Leistung der Röhre bietet es sich an, sich an Hall Treiberstufen zu orientieren. Die arbeiten mit Leistungen, die von der Größenordnung in der Nähe dessen sind, was 6n3p so leisten kann. (Statt Hallspirale nimmst Du einen Lautsprecher, das ist im Prinzip das Gleiche).

Ausgangstrafos für solch eine Variante sind auch recht günstig zu bekommen:

  http://www.tube-town.net/ttstore/Transformer/Outputtransformer/Fender/Fender-Style-OT-3-5-W-Reverb-125A20B::5908.html

Ich schlage vor, Du liest Dich mal in die Materie ein und versuchst mit einer Triode der 6N3P und dem oben genannten Trafo eine Mini-Endstufe zu designen. Ub kannst Du ja erst mal frei wählen (leg dich da nicht auf Teufel komm raus auf 250V oder so fest). Dann stellst Du die Schaltung hier vor und wir diskutieren das.

Btw, damit die Sache neben dem Lerneffekt auch einen praktischen Nutzen hat kann man später die beiden Triodensysteme der 6N3P parallel schalten. Das verdoppelt die Leistung so das der Amp zum gelegentlichen Abrocken im Schlafzimmer geeignet ist :-). Das sollte aber erst der zweite Schritt sein.

Ich finde die Idee das mit einer 6N3P zu machen übrigens gar nicht so schlecht. Das stellt sicher, das Du nichts fertiges im Internet findest was Du dann einfach blind kopierst. Der Lerneffekt ist da einfach höher.

Gruß,
  Nils

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Offline Ovid

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #5 am: 28.10.2014 16:47 »
Moin ebenso,

"wo kommen die 5mA her?" Das ist der Strom I0 beim Punkt P2 der Arbeitsgeraden.

Zitat
Eine Frage stellt sich mir aber: Wie bist Du auf den Arbeitspunkt gekommen bzw wieso Uk=6V und Ua=200V?

Den hab ich einfach blind gewählt xD

Dann geschaut, wie groß Ia ist (~1,3ma), den Arbeitspunkt PA in der Kenllinie eingetragen sowie der Punkt P1, der wahrscheinlich den max. Endpunkt darstellen soll, also bei 250V und dann die beiden Punkt zu einer Geraden verbunden. Der Punkt, wo die Gerade dann die y-Achse schneidet, ist dann mein max. einstellbarer Strom I0, also P2, bei mir rund 5mA.

Zitat
Ob das besser oder schlechter als Dein Arbeitspunkt ist weis ich natürlich nicht. Das hängt ganz davon ab, wo Du mit Deiner Triodenstufe hin willst.

Ähm, öhm, ja. Mit der will ich halt einfach mal etwas experimentieren...wie du in deinem nächsten Beitrag korrekt herausgefunden hast, Watson :D
=> "[..]aber hey - es ist auch nur eine Triode und natürlich kann man sie so beschalten das Musik aus dem Speaker kommt."

Ich weiß, dass ich da nicht so einfach nen speaker dran klatschen kann, ich brauch auch noch einen Ausgangsübertrager. Zufälligerweise hab ich hier ein paar Trafos rum liegen, die von ~220V auf 12V oder etwas mehr oder weniger rumtransformieren. Ich war heut nämlich mal in meiner Hochschule um die auszumessen ;)

Meine Frage ist halt nur, wo kommen jetzt aus meiner bestehenden "Grundschaltung" die Sachen ran?
Und da bräuchte ich, wie gesagt, Hilfe.

Zitat
Btw, damit die Sache neben dem Lerneffekt auch einen praktischen Nutzen hat kann man später die beiden Triodensysteme der 6N3P parallel schalten. Das verdoppelt die Leistung so das der Amp zum gelegentlichen Abrocken im Schlafzimmer geeignet ist :-). Das sollte aber erst der zweite Schritt sein.

Hm, klingt interessant, aber ja, dazu evt. später.

Zitat
Ich finde die Idee das mit einer 6N3P zu machen übrigens gar nicht so schlecht. Das stellt sicher, das Du nichts fertiges im Internet findest was Du dann einfach blind kopierst. Der Lerneffekt ist da einfach höher.

Ganz genau. Die Sache ist die, meine Bachelorarbeit ist ein 200W Vollröhrenverstärker...d.h. ja, es ist von umgemeiner Wichtigkeit, dass ich vorher schonmal mit sowas gearbeitet habe und auch weiß, was ich wie aufbauen muss. Die Grundlagen sind daher sehr wichtig ;)

Problem ist halt nur, in meinem Umfeld bin ich der Einzige, der sich damit auseinandersetzt. Da ist es schon mal richtig gut, mit jemand Gleichgesinnten mal etwas diskutieren zu können :)
Bei mir mangelt es manchmal nämlich richtig an Motivation, gerade wenn ich nicht weiterkomme, dann demotiviert mich das ganze schonmal... :-\

Übrigens sag ich jetzt nicht was ich wie lange studiere, denn dann würde ich hier erstmal ein paar Kopfnüsse bekommen  ;D ;D ;D

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Offline torus

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #6 am: 29.10.2014 11:04 »
Zitat
Ich weiß, dass ich da nicht so einfach nen speaker dran klatschen kann, ich brauch auch noch einen Ausgangsübertrager. Zufälligerweise hab ich hier ein paar Trafos rum liegen, die von ~220V auf 12V oder etwas mehr oder weniger rumtransformieren.

Das wird leider nichts werden. Für Single Ended Trioden Verstärker braucht man einen Trafo mit Luftspalt, ein Netztrafo hat so etwas nicht. Du könntest stattdessen eine Push-Pull Endstufe bauen, dafür brauchst Du aber einen Transformator mit Center Tap (hat dein Netztrafo vermutlich auch nicht).

Die Übersetzungsverhältnisse stimmen auch nicht. Hier mal ausgerechnet (Referenz: http://www.hobby-bastelecke.de/bauteile/trafo_uebersetzung.htm)

Dein Trafo macht Primär 220V, Sekundär 12V. Nach Ü = V1/V2 macht das ein Übersetzungsverhältnis von 220/12 = 18.3. Mit dem Ausgangstrafo willst Du die Impendanz eines Lautsprechers (8 Ohm) transformieren und keine Spannungen. Die Formel lautet Ü = (Z1/Z2)^-2

Einsetzen und Lösen nach Z1:
 -> Z2 = 8 Ohm (unser Lautsprecher)
 -> Ü = 220/12 = 18.3

 -> 18.3 = (Z1/8)^-2
 -> 18.3^2 = Z1 / 8
 -> 334.9 = Z1 / 8
 -> Z1 = 334.9 * 8 = 2679 Ohm.

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann würde der Netztrafo als Ausgangsübertrager lediglich eine Impendanz von 2679 Ohm an einem 8 Ohm Lautsprecher erreichen. In der Röhrentechnik ist das recht wenig.  Ausgangstransformatoren liegen so im Bereich 4 bis 10 Kilo Ohm, und je Leistungsschwächer die Triode, desto höher muss die Impendanz liegen (daher der Tip mit dem Halltreiber Trafo)

An einem echten Ausgangsübertrager wirst Du nicht vorbeikommen.

Generell ist es beim Röhrenverstärkerbau so, das man nur sehr begrenzt Geld sparen kann. Du wirst z.B. einiges in Werkzeug und Messtechnik investieren müssen, aber das sind Investitionen fürs Leben.

Zitat
Meine Frage ist halt nur, wo kommen jetzt aus meiner bestehenden "Grundschaltung" die Sachen ran?
Und da bräuchte ich, wie gesagt, Hilfe.

Gar nicht. Eine Trioden Verstärkerstufe, wie Du sie derzeit berechnest ist wirklich nur dazu da ein Signal zu verstärken. Wenn Du einen Lautsprecher treiben willst brauchst Du zwingend eine Endstufenschaltung. Dazu habe ich oben schon was geschrieben (Single Ended). Dies hier ist eine gute Referenz: http://www.valvewizard.co.uk/se.html Das ist zwar für Pentoden beschrieben, funktioniert aber genau so bei Trioden (auch bei Deiner Kleinen). Die Extra Gitter kannst Du einfach ignorieren, und ja - Die Kurven sehen anders aus, aber wenn Du das Valvewizard Tutorial storisch mit den Kurven der 6N3P durchrechnest kommst Du auf eine Single-Ended Endstufe.

Alternativ kannst Du an den Ein- und Ausgang eine Chinch oder Klinkenbuchse anschließen. Vorne eine Signal rein (CD Player oder so) und hinten einen aktiven Lautsprecher. Das geht. Wenn Du den Weg erst mal gehen möchtest kann ich Dir da auch weiterhelfen.

Zitat
Die Sache ist die, meine Bachelorarbeit ist ein 200W Vollröhrenverstärker..

Für HiFi oder für Instrument (Gitarre oder Bass)?

Wenn für letzteres: 200W sind wirklich sehr sehr laut. Ich hab meinen 50 Watt Gitarren Amp im Proberaum noch nie über die Hälfte aufgedreht weil ich Angst hatte das mir von der Lautstärke die Ohren bluten und der Putz von der Wand fällt. Für Bass ist das etwas anderes, da sind 200W wohl okay.

Zitat
Problem ist halt nur, in meinem Umfeld bin ich der Einzige, der sich damit auseinandersetzt. Da ist es schon mal richtig gut, mit jemand Gleichgesinnten mal etwas diskutieren zu können :)

Also es gibt hier dieses Forum, da hast Du ganz viele Gleichgesinnte :-)

*edit* Netztrafo Übersetzungsverhältnis noch mal nachgerechnet.
« Letzte Änderung: 29.10.2014 11:10 von torus »

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Offline current

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #7 am: 29.10.2014 11:36 »
Also wenn du keinen Ausgangsübertrager benutzen möchtest, kannst du eine 6N3P auch in SRPP-Schaltung betreiben. Details findest du beim ValveWizard: http://www.valvewizard.co.uk/srpp.html

Für die 6N3P kannst du die dort abgebildete Schaltung für die ECC83 übernehmen, wenn du die Widerstände durch 470 Ohm dimensionierst. Für den Auskoppelkondensator nimmst du 1 µF.

Damit kannst du auch kleine Impedanzen treiben, allerdings ist die "Ausgangsleistung" im mW-Bereich. Das reicht vermutlich, um etwas zu hören, auf jeden Fall, um einen Kopfhörer anzutreiben.

Viele Grüße


-Thorsten

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Offline torus

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #8 am: 29.10.2014 16:21 »
Hi Thorsten,

klar, SRPP geht. Ich finde die Schaltung aber für einen Anfänger zum Verstehen zu schwierig.

Anyway (und off-topic), mir ist aufgefallen, das man bei einem SRPP das Signal ja eh über einen Kondensator auskoppelt, also kann man auch einen billigen Netztrafo als Ausgangstransformator nehmen weil der fehlende Luftspalt ja mangels Gleichspannung kein Problem mehr darstellt. Dann passt auch wieder ein 8 Ohm Speaker. Das muss ich beizeiten mal ausprobieren..

Und jetzt schluß mit off-topic, ich will den Thread ja nicht hijacken :-)


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Offline Ovid

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #9 am: 1.11.2014 18:04 »
So...ich hab mich mal rangesetzt und nach der Seite hier http://www.elektronikinfo.de/strom/katodenbasisschaltung.htm
mal Widerstände und Kondensatoren dimensioniert habe:

Ub=300V, Ua=200V, Ug=-6V, Uh=6,3V, Ih=315mA, Rg=1MOhm, Ra=66,667kOhm, Rk=4kOhm, Ia=1,5mA, C3=39,7mikroF, C2 entfällt und C1 richtet sich ja nach dem Eingangstrafo...

Habe dann auch versucht, die Schaltung mittels EWB aufzubauen um mal zu simulieren und etwas zu testen, aber leider funzt das nicht und ich habe keine Ahnung, wo da die Fehler sind... ??? :'( ???

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/test2kr9m0jyc8.jpg

Könnt ihr mir dabei helfen?

Das mit dem Ausgangstrafo mach ich später...erstmal muss das Grundkonstrukt stehen. Und irgendwie tut es das nicht... :'( :'( :'( :'(
Ich hoffe ihr wisst da einen Weg...

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Offline Holzdruide

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #10 am: 1.11.2014 18:46 »
Hi

Die Spannungsquelle 6,3 Volt gehört an Pin 2 & 7, (Heizung) nicht zwischen Kathode und Masse.

Gruß Franz

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Offline earnst

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #11 am: 1.11.2014 20:18 »
Hallo,

wenn es immer noch um die 6N3P geht, die hat die Heizung zwischen 1 und 9 (5 ist Schirmung zwischen den beiden Systemen).
Ich kenne das verwendete Simulationsprogramm nicht, aber abgesehen davon, dass die Heizung bei einem Röhrnsymbol ohne Heizungsanschlüsse bei der Simu keinen Sinn macht, ist das Hintereinanderschalten einer (idealen) Spannungs- und Stromquelle ein no go. Die eine hat einen unendlichen Innenwiderstand und die andere ist ein Kurzschluß.

mfg ernst

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Offline Ovid

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #12 am: 16.11.2014 20:34 »
@Rohrbruch:
Ok, was kommt dann zwischen Kathode und Masse? Die 300V GLeichspg.?

@earnst:
Das Programm heißt electronic Workbench (EWB), ist eigtl. ein recht einfaches Programm, mit demm kann man mal schnell etwas aufbauen und simulieren...
Allerdings startet es jetzt nicht mehr, sehr eigenartig...

Kennt ihr ein Simu Programm, mit dem man denn ne Röhrenschaltung aufbauen und mal simulieren kann?
Ich habs mit OrCad Capture probiert, aber die Röhrenmodelle, die ich im Netz irwo fand, funktionieren nicht...

Sorry, dass ich mich jetzt erst melde, aber bin seit zwei Wochen in einem Praktikum und da habe ich kaum noch Zeit...:(

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Offline SvR

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #13 am: 16.11.2014 21:13 »
Salü,
Kennt ihr ein Simu Programm, mit dem man denn ne Röhrenschaltung aufbauen und mal simulieren kann?
LT-Spice ist hier im Forum recht verbreitet. Bei Vieweg-Teubner gibt es auch ein Buch zur Thematik: "Simulation von Röhrenverstärkern mit SPICE". Evtl. findest du es sogar in eurer Uni-Bibliothek.
mfg Sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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Offline Christoph

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Re: Röhrenschaltung 6n3p
« Antwort #14 am: 17.11.2014 19:40 »
...
Ok, was kommt dann zwischen Kathode und Masse? Die 300V GLeichspg.?
...

Auf diese Frage lautet die Antwort (sofern Englisch kein Hindernis darstellt...):
Lies Dir mal ganz in Ruhe und mit nötiger Zeit das Grundlagenkapitel "Trioden" beim Valvewizard durch.
Um solche Grundlagen kommst Du eh nicht herum, wenn studientechnisch im Gebiet unterwegs.  :bier: