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ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste

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Offline dreidoppelgottt

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Hallo Zusammen,

wie in meinem ersten Thema versprochen hier mein erster eigener RöhrenKopfhörerverstärker. (Bauzeit 3 Tage).
Dies ist mein erster Gehversuch mit der Röhrentechnik.

Ich habe drei alte Röhrenradios geschlachtet und einige schöne Teile ergattert.
2x EL84 1x ECC83, drei Netztransformatoren und eineige Übertrager. Unter anderem 2 Telefunken Übertrager welche ich nutzen möchte.
Da ich lieber mit der Zunge an der Anodenspannung lecken würde als den AMP komplett frei zu verdrahten habe ich in Eagle schnell mal die Leiterplatte gemalt. Ebenso das Netzteil.
Ich habe im Netz auch einen brauchbaren Schaltplan gefunden welche ich umgesetzt habe.
Gestern konnte ich dann endlich die LP´s Ätzen und heute gleich bestücken.

Nur bei den Übertragern von Telefunken bin ich mir nicht ganz sicher. Eventuell könnte mir hier jemand auf die Sprünge helfen.
Ich habe hier 5 Kabel anbei jeweils Widerstand und Induktivität:
weiß-grün 755K und 10,4H
Weiß-gelb 694K und 9H
Gelb-grün 60,6 Ohm und 64,8mH
Rot-Blau 0,2R und 3,8mH
 
Leider schwingt der Amp bei 80khz und ich weiß noch nicht warum. Auch bei kurzgeschlossenem Eingang.
Für ein paar Tips wäre ich sehr dankbar.

Gruß Dominik

Anbei die Bilder:

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Offline dreidoppelgottt

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #1 am: 3.11.2015 21:55 »
Hier noch ein Bild von der Originalverschaltung der Übertrager...

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Offline earnst

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #2 am: 3.11.2015 22:24 »
Hallo,

bei der Messung der Übertragerwerte stimmt aber gewaltig was nicht. Die Wicklungswiderstände betragen normalerweise primär ein paar hundert Ohm aber nicht hunderte von kOhm! Außerdem müßte der Widerstand (nicht die Induktivität!) zwischen ws-gn = (ws-ge) + (ge-gn) sein.
Die eigentliche NF-Wicklung ist (ws-ge),  (ge-gn) gehört zu einer damals in Rö-Radios üblichen Brummkompensation (zusammen mit den 1,8 kOhm Widerständen) auf die g2 der Endröhren und der Versorgung sämtlicher Vorröhren.

Noch was. Abgesehen davon, dass dein Schaltplan kaum lesbar ist, liegt allein schon die Heizungsverschaltung im Argen (kein klarer Massebezug erkennbar). Auch kann man nicht erkennen, ob das 12,6 oder 6,3 V Heizspannung sein sollen. Im letzteren Fall wäre die ECC83 falsch angeschlossen.

mfg ernst
« Letzte Änderung: 3.11.2015 22:30 von earnst »

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Offline dreidoppelgottt

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #3 am: 3.11.2015 23:28 »
Hallo Ernst,

danke für die schnelle Antwort. Habe einen neuen Schaltplan angehängt. Sorry.
Ich heize mit 6,3V. Bei der ECC83 liegen die beiden Heizungen paralell an 6,3V. Wie sollte der Massebezug am besten aussehen?
Wenn ich die EL84 ziehe und nach der ECC83 messe ist das Signal super.
Ich dachte das evtl. die EL84 was hat und hab sie getauscht... beim Einschalten hats dann richtigen funkenschlag in beiden EL84 gegeben... jetzt bin ich wieder wach  :'(
Irgendwo habe ich Mist gebaut.
Folgendes habe ich an den EL84(die nicht geknallt haben) gemessen:
Anode: 310v
Bremsgitter Pin 9: 288v
Kathodenstrom 50mA

ECC83 Anode: 188V
Kathodenstrom: 1,6mA

Gruß Dominik

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Offline dreidoppelgottt

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #4 am: 3.11.2015 23:32 »
Hier noch das Schaltbild vom Netzteil:

Schönen Abend noch.

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Offline earnst

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #5 am: 4.11.2015 00:25 »
Hallo,

solange an der Heizungsschaltung keine sinnvollen Klemmenbezeichnungen stehen, ist da nichts zu zu sagen  ???
Was sollen da eigentlich die "wertlosen" R18-20?

Eine Gegenkopplung auf eine Kathode macht überhaupt keinen Sinn, wenn der Kathoden-R AC-mäßig mit C3 kurzgeschlossen ist...
Die Röhrenbeschaltung im Plan muß ja nicht zwangsweise mit der Realität übereinstimmen...  ;)

Un watt iss mit die Übertrager-Werte?

mfg ernst

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Offline dreidoppelgottt

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #6 am: 4.11.2015 08:18 »
Hallo Ernst,

anbei die ergänzten Schaltpläne. Änderungen in rot.
R18, R19 und R20 können bei bedarf mit 0R bestückt werden um die Heizungen zusammenzuschalten... je nach Trafo.
R 18 ist mit 0R bestückt.
Das mit der Rückkopplung war leider bei dem Plan im Netz gesehen habe auch so drinne. Sieht aber nachträglich eingezeichnet aus...
Leider ist das nicht nur Plan so... das ist wirklich momentan so aufgebaut.
Meinst du es wäre evtl. besser die Rückkopplung auf das Gitter zurückzufrhren?

Die Übertrager werde ich heute Abend nochmal messen.

Gruß Dominik

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Offline earnst

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #7 am: 4.11.2015 08:53 »
Hallo,

jetzt wird die Heizung - rechtzeitig zum Winter - schon klarer, aber sie hat immer noch keinen Massebezug...
Wenn denn jetzt noch die HV-Spannungen auf den ersten Blick erkennbar wären...
Was macht eigentlich R14?
Wie errechnet sich der Anodenwiderstand der Vorröhre?
Wird die hohe Verstärkung (überbrückter Kathoden-R) überhaupt gebraucht?
Das Einspeisen der Gegenkopplung am Gitter ist hier problematisch, weil der Vol-Steller unmittelbar (ac-mäßig) davorhängt.
Eine Lösung wäre den Kathoden-R nicht zu überbrücken oder nur teilüberbrücken.

Ich hänge mal eine Audio-typische Heizungserdung mit Brummkompensation an...

Noch was: Die Übertrager in den ollen Röhrenradios war i. allg. nicht auf "Tiefbaß" gezüchtet (man vergleiche die Kerngröße mit modernen Übertragern), denn die Beschneidung der tiefen Frequenzen war ein probates Mittel gegen Brumm.
Auch wurde da mit kapazitiver Beschaltung (die 1000p parallel zur Primär-W.) am Frequenzgang gespielt...

Ja, das ist das tolle an der Röhrentechnik: Wenig Bauteile aber viele Fragen.  ;D

Hast du schon einen Namen für den Amp? wie wärs mit "Frankenstein": Das Ding besteht aus Leichen-Teilen und der Blitz muß noch einschlagen...  >:D (Ja, ich weiß Frankenstein war der "Erbauer")

mfg ernst


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Offline dreidoppelgottt

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #8 am: 4.11.2015 09:19 »
Hallo Ernst,

da hab ich mir wohl mal wieder einen Schaltplan rausgepickt der nicht so der Hit ist. War ja irgendwie klar. Hätte ich mal besser vorher gefragt :-)
Ich brauche hier eigentlich keine hohe Verstärkung.
Das mit den alten Übertragern ist mir klar.
R14... ich habe keine Ahnung was der soll.
Ich will die Schaltung ja nur um mir etwas Röhrenpraxis anzueignen.
Im zweiten Schritt werde ich irgend ne bewährte Schaltung nachbauen (hätte ich evtl. mal gleich machen sollen....) Für Tips wäre ich sehr dankbar. Soll ein Kopfhörer mit 50R betrieben werden.
Hierzu kaufe ich dann auch gescheite Übertrager.

So zum Namen, gute Idee... ich tendiere eher zu Frankenschwein... gebissen hat er mich ja auch schon :-(
Der Blitz hatte gestern Abend ja schon eingeschlagen nach dem Röhrentausch.

Die Rückkopplung habe ich gestern Abend noch entfernt zum testen... hat sich nix geändert.
Den Massebezug für die Heizung werde ich heute Abend gleich herstellen.

Ach genau was ich noch beobachtet habe war ein Überschlag vor dem Übertrager bei der Leitung die von der Anode der EL84 kommt gegen Masse.
Irgendwie hege ich die Vermutung, das mein Problem tiefer liegt.
Mir drängt sich der Gedanke auf, dass etwas mit den Übertragern nicht stimmt.
Ich messe nachher nochmal mit nem anderen Messgerät nach.

Gruß Dominik

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Offline bea

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #9 am: 4.11.2015 09:44 »
Mhmm, ich kann mich irren, aber würde ja mal grad vermuten, dass die 1000 pF im Schaltplan den Zweck haben könnten, der Schwingneigung entgegenzuwirken.

Du hast eine Gegenkopplung über drei Stufen realisiert, die jeweils Phasenverschiebung bewirken (die beiden Röhren und den Übertrager). Letztere können sich bei gewissen Frequenzen zu 180° addieren, aus der Gegenkopplung wird dann eine Mitkopplung und die Stufe schwingt, wenn die Verstärkung innerhalb der Schleife groß genug ist.

Genau das beobachtest Du ja. Die einfachste und in viele Fällen auch einzige Abhilfe ist es, die Schleifenverstärkung bei diesen Frequenzen zurückzunehmen. Und genau das dürfte der kleine Kondensator an der Anode der EL84 auch bewirken.
Liebe Grüße

Beate

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Offline earnst

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #10 am: 4.11.2015 09:47 »
Hallo,

Überschläge im Primärkreis kommen auch vor, wenn sekundär keine Last am Übertrager anliegt. Dann wird der ÜT zur Zündspule (Selbstinduktion!). Das kann schnell zum Tod eines ÜT führen ("Windungsschluß" - mit Amateurmitteln nicht einfach nachweisbar, gibt es aber mind. einen Thread zu in diesem Forum).
Die fehlende Last ist nicht unbedingt offensichtlich, irgend eine Unterbrchung oder schlechter Kontakt in der Kli.-Bu. reicht schon.

Die Seite headwize - die sich Kopfhöreramps in allen Varianten widmete, gibt's leider nicht mehr. Aber vielleicht bist du bei dem Thema - ausnahmsweise! :police: - in einem (reinen) Audio/Hifi/Röhren-Forum besser aufgehoben...

mfg ernst

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Offline dreidoppelgottt

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #11 am: 4.11.2015 10:06 »
Hallo Beate,

den 1000pF hatte ich auch gefunden. Ich habe probe halber mal einen 2700pF reingemacht da ich keinen 1000pF zur Hand hatte... leider ohne Erfolg.
An eine Mittkopplung hatte ich auch schon gedacht und die Gegenkopplung dann aufgetrennt ohne Veränderung.

Hallo Ernst,

Ja genau Zündspule... das trifft es wohl auf den Punkt. Last war zwar dran aber evtl sind die 56R zu wenig Last.

So wie ich diese Forum bisher kennengelerrnt habe bin ich hier bestens aufgehoben :-)
Ihr gebt euch hier solche Mühe das ist wirklich toll.
Ein Kopfhörerverstärker ist ja auch nur eine kleine Endstufe mit 1-5W.
Mir geht es momentan eher darum einen Bezug zur Röhrentechnik herzustellen, und wo könnte ich das besser als bei euch :-)

Gruß Dominik


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Offline dreidoppelgottt

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #12 am: 4.11.2015 11:17 »
Ich glaube ich habe einen Fehler entdeckt.
Die Spannung an den EL 84 ist im Datenblattmit UA 300V angegeben. Ich habe aber 310V.
Ich denke ich werde nachher mal den Trafo von 240V Netzspannung auf die 220V umklemmen. Evtl passt dann auch die Spannung besser.
Das könnte doch auch für die Überschläge in den EL84 verantwortlich sein oder?
Ansonsten könnte ich ja im Netzteil einen größeren Widerstand einsetzen um die Spannung zu reduzieren.
Sehe ich das soweit richtig?
Danke euch.

« Letzte Änderung: 4.11.2015 11:26 von dreidoppelgottt »

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Offline earnst

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #13 am: 4.11.2015 11:29 »
Hallo,

das glaube ich eher nicht, die 10 V drüber sind nicht das Problem. Bei Überschlägen gehts um Spannungen, die (eher) im 4-stelligen Bereich liegen. Welche Schlagweite (mm) hatten denn die Funken?
Wenn es durch Selbstinduktion passiert, nützt auch ein Strombegrenzungswiderstand im NT nix, der Funke entsteht dann aus der im ÜT gespeicherten Energie.

mfg ernst

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Offline dreidoppelgottt

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Re: ECC83 EL84 Kopfhörerverstärker aus der Restekiste
« Antwort #14 am: 4.11.2015 11:31 »
Hallo Ernst,

die Funkenstrecke waren bestimmt 2mm.
Kann ich was sinnvolles messen wenn ich die Übertrager komplett abklemme?