Liebe TT-Gemeinde,
mein Name ist Olaf Escher, ich habe mich in dem Thread
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,19084.0.html bereits vorgestellt. Nach dem Bau von zwei 18 Watter, einem Slo100 Clone und dem Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert , welcher jetzt schon
über ein Jahr Bühneneinsatz hinter sich hat, wage ich mich nun an einen AC30 Nachbau.
Als Grundlage diente mir die Schaltung des AC30-6 (Dallas), welche ja häufig im Netz kursiert und natürlich die Ausführungen von Markus.
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11413.0.htmlWie bei mir inzwischen üblich, werde ich die Schaltung mit dem Bausatz von Dirk midifizieren.
Es wird also quasi ein Dreikanaler mit Normal, Top-Boost und Vibrato/Dremolo Kanal.
Zusätzlich werde ich noch eine FX-Loop und ein Federhall (Reverb) einbauen.
Wie beim letzten Mal habe ich die Schaltung komplett mit unserem Schaltungssimulator
TINA simuliert. Die Software könnt ihr kostenlos von
http://www.ti.com/tool/tina-ti?keyMatch=tina%20ti%20download&tisearch=Search-EN-Everything runterladen. Leider läuft die kostenlose Version nur bis Windows 7. Für Windows 10 braucht man im Moment noch eine Lizenz.
Wenn ihr die Röhrenmodelle braucht, schreibt mich bitte an. Diese sind leider auch nicht in der kostenlosen Version zu finden. Die Settings an den Potentiometern beschreiben immer die Schleiferstellung. Bei einem 1MOhm Poti beschreibt das Setting 18 die Stellung 180kOhm.
Zur Simulation meiner Stromversorgung werde ich später etwas schreiben. Diese ist bei den Schaltungen immer dabei. Wenn die entsprechenden Zweige nicht belastet sind habe ich Lastwiderstände eingebaut.
Anbei meine Simulationsergebnisse:
Bild 1a beschreibt die Endstufe. Diese ist aufgebaut wie bei Markus, also mit dem Original Vox Master Volume Mod. Auf den normalen Eingang gehen die drei Kanäle und die FX-Loop. Auf den zweiten Eingang geht der Reverb. Da mir von der eigentlichen Standby Schaltung abgeraten wurde, schalte ich zur Schonung der Röhren über Relais den Ruhestrom um. Die Relais werden nicht über Midi sondern mit dem Standby Schalter betätigt. Damit wird der Ruhestrom der Endröhren von 21mA (Standby) auf 42mA Betrieb umgeschaltet. Zu sehen ist die Schaltung und die AC Transienten Analyse
Bild1b zeigt die DC Analyse.
Bild 2a und b zeigt den Normal und den Top-Boost Eingang mit der Kanalumschaltung und dem Impedanzwandler welcher die Pegel and die FX-Loop und den Reverb anpasst. Ob ich den Schalter
bei der Klangregelung im Normalkanal verwende wird sich noch zeigen.
Bild 3a und b zeigt den Vibrato / Tremolo Kanal. Hier habe ich noch keinerlei Erfahrungen. Bei der
Simulation braucht der Oszillator fast 2 Sekunden bis er angeschwungen ist. Hoffe das dies im praktischen Aufbau schneller geht.
Bild 4a und b zeigt die FX-Loop und den Federhall. Diese Schaltungen haben sich in meinem letzten Verstärker sehr gut bewährt. Die FX-Loop ist sehr klangneutral und arbeitet bisher mit all
den Effekt-Geräten meines Sohnes. Auch der Hall funktioniert ausgezeichnet. In einem der neueren Threads habe ich gelesen, daß ich offentsichtlich meine Feder falsch montiere. Ich habe in meinen Verstärkern kein Platz für eine Bodenmontage darum hängt die Feder an der Decke des Verstärkers. Hat aber bisher sehr gut funktioniert. Ich werde an diesem Schaltungsteil nichts ändern. Meine Feder gibt es von Dirk gar nicht für die Bodenmontage. Accutronics Reverb Tank 8AB2A1B. Die letzte Ziffer heißt „Horizontal Open Side Down“ Ich bräuchte hier ein A für „Up“.
Diese gibt es aber nur mit isolierten Ein- und Ausgängen. Würde sicher auch funktionieren, dann müßte ich wohl das Chassis der Hallfeder zusätzlich an Masse legen.
Wie immer würde ich mich über eine Rückmeldung von eurer Seite sehr freuen. Ich war sehr erstaunt, dass bisher niemand Interesse an meinen Spice Simulationen gezeigt hat. So eine Schaltung ist in einer Stunde gezeichnet und simuliert. Liefert alle Werte wie Übertragungsfunktion (Frequenzgang) Verstärkung und DC-Pegel. Ich mache dadurch im praktischen Aufbau fast keine Fehler, weil ich immer weiß, welche DC-Pegel anliegen müssen und welche Verstärkung und Frequenzgang der entsprechende Schaltungsteil hat. Ich gebe es zu, ich habe auch LT-Spice probiert. Bin aber leider nicht damit zu recht gekommen. Wenn ich es richtig verstanden habe, muss ich LT-Spice immer die Parameter mitgeben, welche ich simulieren will. In TINA male ich nur die Schaltung. Anzuschließend entscheide ich ob ich eine DC, AC oder Transienten Analyse machen will. Der eigentlichen Analyse sage ich dann den Frequenz- oder den Zeitbereich.
Viele Grüße und einen Guten Start ins Neue Jahr
Olaf Escher