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Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt

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Offline MarshallArts

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Zunächst einmal: Der Amp funktioniert noch, aber es hat nach Plastik gerochen ;-)

Was ist passiert: Ich habe drei Flunderstecker hinten am Amp einen für den Kanal-Fußschalter, zwei für den Effektweg. Der Stecker vom Fußschalter hat sich gedreht und die Gehäuse vom Send berührt (deshalb steckt er jetzt in einem Schrumpfschlauch). Es hat fürchterlich gebrummt und angefangen zu riechen. Habe den Amp sofort ausgemacht und nachgesehen: Vorne an der Platine hat es offenbar gekokelt (ein Bild mit dem Handy von der Unterseite der Platine, eines von oben).

Wie gesagt, der Amp läuft normal, meine Frage:

Soll ich was machen?
Gefahr im Verzug?
Wertminderung (heul!!!)?
Folgeschäden zu befürchten?

Ich würde gerne einfach weiterspielen, wenn ich darf...

Gruß,
Matthias

P.S. Was ist da eigentlich genau passiert?

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Offline Robinrockt

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #1 am: 18.03.2016 22:20 »
Hallo Matthias,

du hast einen Kurzschluss verursacht indem du die eine Seite der Heizwicklung auf Masse gelegt hast.
Wenn ich den Schaltplan richtig interpretiere.

Viele Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

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Offline mac-alex_2003

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #2 am: 19.03.2016 00:17 »
Hallo,

genau so siehts aus, eine Seite der Heizwicklung bildet die Masse für den Fußschalter.
Macht man aber auch nicht mit der Heizung... Stell Dir mal vor, die Heizung wäre zwecks Krummreduzierung auch noch hochgelegt, dann wären das so ca. 50V Potential gewesen.

Was nun?

Das Schaltrelais hat nun eine höhere Spannung gesehen als vorgesehen. Wenn es noch sauber umschaltet ist da eher weniger was passiert.
Ich würde auf jeden Fall mal das Board ausbauen und die Leiterplatte reinigen. Vermutlich sind ein paar Leiterbahnen verbrannt, die man dann mit Drahtbrücken ersetzen muss/kann, damit alles stabil bleibt.

Viele Grüße
Marc

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Offline MarshallArts

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #3 am: 19.03.2016 07:16 »
Danke für die Antworten... Werde die Platine dann bei Gelegenheit mal von unten begutachten (lassen). Ist aber doch echt ein Design-Fehler, diese Flunderstecker gibt es doch schon seit 40 Jahren... Oder wie seht Ihr das?

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Offline Athlord

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #4 am: 19.03.2016 08:31 »
Danke für die Antworten... Werde die Platine dann bei Gelegenheit mal von unten begutachten (lassen). Ist aber doch echt ein Design-Fehler, diese Flunderstecker gibt es doch schon seit 40 Jahren... Oder wie seht Ihr das?

Moin,
Design oder Nicht-Design ist doch völlig egal.... kannst den Hersteller ja verklagen, wenn Du meinst das da was verkehrt ist.  ;)
Der Hersteller hat sicherlich irgendwo im Kleingedruckten eine passende Formulierung zum Thema "Bestimmungsgemäßer Gebrauch des Gerät" in der Bedienungsanleitung hinterlegt.  ???
Diese Flunderstecker sind (wie viele andere Klinkenstecker auch) nicht isoliert, damit sollte Dir klar sein das dort Kurzschlußgefahr besteht!  :o
Also bitte nicht den Fehler beim Hertseller suchen, sonder erst mal bei sich selber anfangen..

Und der AMP gehört jetzt sofort zur Überprüfung, alleine schon um Folgeschäden sicher auszuschließen!

Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline MarshallArts

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #5 am: 19.03.2016 09:01 »
Danke für die Antwort - ja, ist schon klar, dass mit den Steckern Kurzschlußgefahr besteht, aber im Allgemeinen sollte man doch davon ausgehen können, dass die Gehäuse auf gleichem Potenzial liegen - insbesondere, wenn die Buchsen am Amp so angebracht sind, dass sie sich berühren können.

Bzgl. Service - der Amp müsste aufgrund seines Alters eh mal zur Vorsorge (Röhren sind relativ neu, Elkos sind alt,...), kennt jemand einen GUTEN Amp-Techniker in der Nähe von Würzburg?

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Offline smid

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #6 am: 19.03.2016 09:20 »
Hi,
Zitat
Diese Flunderstecker sind (wie viele andere Klinkenstecker auch) nicht isoliert, damit sollte Dir klar sein das dort Kurzschlußgefahr besteht!  :o
Also bitte nicht den Fehler beim Hertseller suchen, sonder erst mal bei sich selber anfangen..

Ich muss also bei Verwendung eines Klinkensteckers immer davon ausgehen, dass ein Gerätehersteller Spannung auf die Steckermasse gelegt haben könnte, und wenns dann funkt, bin ich selber schuld?

Wie sieht den der Original-Stecker des Fußschalters aus? Lass mich raten: Ein gerader Billigheimer mit Plastikgehäuse?

VG
Andreas

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Offline Athlord

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #7 am: 19.03.2016 10:13 »
Hi,
Ich muss also bei Verwendung eines Klinkensteckers immer davon ausgehen, dass ein Gerätehersteller Spannung auf die Steckermasse gelegt haben könnte, und wenns dann funkt, bin ich selber schuld?


Jepp!
Man kann von vielem ausgehen - solange es nur Annahmen sind, sollte man immer mit Vorsicht dabei sein.
Wenn zum Gehäuse/Chassis isolierte Buchsen verwendet werden, dann hat das oftmals einen Zweck!
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline smid

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #8 am: 19.03.2016 13:34 »
Hi,

ok, die zum Chassis isolierte Buchse ist ein dezenter Hinweis.
Gibt auf dem Backpanel neben der Buchse einen Hinweis , "only use insulatet jack" oder so? In der Bedienungsanleitung (http://www.marshallamps.de/fileadmin/_marshall/downloads/all-manuals/255x-Silver-Jubilee-Handbuch.pdf) findet sich kein Hinweis darauf.
Und wenn ich als ganz normaler User auf einer großen Bühne eine Klinkenverlängerung für den Footswitch verwenden will (wovor mich die Bedienungsanleitung ebenfalls nicht warnt)? Steht auf dem Switch sowas wie "only use extension cords with insulatet jacks" ?
Damit hätte ja der Hersteller ausreichend klar gemacht was geht und was nicht.
Lediglich die isolierte Buchse fände ich etwas wenig Information für den Nutzer.

VG
Andreas



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Offline Striker52

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #9 am: 19.03.2016 15:56 »
Hi,
in Deutschland ist (weil hier ja Alles den Amis nachgemacht wird) die Produkthaftung so geregelt, dass immer der Hersteller und der In-Verkehr-Bringer der A.... ist. Der gesunde Menschenverstand oder gar die geistige Mitwirkung oder das Mitdenken des Kunden ist von Gesetzes wegen leider nicht erforderlich. Es muss herstellerseits auf jeden (un)denkbaren Fall hingewiesen werden. Ich habe beruflich tagtäglich mit dem Thema zu tun.
Gruß Axel

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Offline mac-alex_2003

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #10 am: 19.03.2016 17:16 »
Hallo,

das ist schon alles richtig, man muss aber schon sagen, dass es "a weng saubleed" ist, wenn die Masse eines Kanalschalters nicht auf GND liegt.

Bei meinen eigenen Amps stand ich irgendwann vor dem selben Problem wo ich die Spannung für die Umschaltung herbekomme. Ein Heizung mit nur einer Sekundärwicklung hätte zur Folge gehabt, dass ich auf jeden Fall eine von GND abweichende Masse hätte, da ich die Vorstufenheizung stets auf ca. 50V hochlege. Hierdurch bekommt man den Amp einfach nochmals ruhiger.

Jetzt ist es mit einer zweiten Heizwicklung zwar aufwendiger, durch die Entnahme aus einer nicht hochgelegten Heizung der Endstufenröhren habe ich jedoch ein sauberes GND Potential.

Was wäre denn nun das Problem gewesen mit einer hochgelegten Masse?

Ich hätte einen Pin mehr benötigt am Stecker für die Kanalwahl (ok, das wäre noch gegangen), das Edelstahlgehäuse des Schalters hätte ich jedoch nicht mit Masse abschirmen können, da ja sofort beim berühren des Fußschalters mit dem Ampchassis ein Kurzschluss entstanden wäre. Und eine Schirmung ist absolut notwendig durch die Elektronik im Fußschalter.

Warum denn nun Elektronik im Fußschalter? Meine Amps können alle durch normale Schalter sprich auch durch jeden potentialfrei schaltenden Switcher geschaltet werden. Wenn man jedoch 4 Kanäle direkt anwählen möchte geht das sinnvoll nur über Schalter. Die Elektronik im Fußschalter übernimmt nun genau diese Aufgabe die Tastbefehle in Schaltsignale für den Amp umzumodeln.

Am Ende war dann für mich wichtig, dass bei der ganzen Schalterei Masse auf GND liegt.

Bei diesem Marshall hier muss man eben sehr gut aufpassen, dass man weder metallene Klinkenstecker nimmt, noch geerdete Schaltergehäuse. Sollte ein Switcher eingesetzt werden muss dieser auf jeden Fall potentialfrei schalten, sonst gibts auch hier einen Kurzschluss. Dann sollte es aber keine Probleme geben.

Viele Grüße
Marc

P.S.: Wenn Stuttgart in der Nähe von Würzburg ist ...

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Offline MarshallArts

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #11 am: 11.06.2016 10:18 »
Einige Dinge brauchen Zeit, bis man sie angeht - heute bin ich endlich dazu gekommen, den Amp zu fixen; ich möchte gerne was lernen, daher wäre ich an Eurem Feedback interessiert, ob Ihr das genauso gemacht hättet:

Ich habe mir zunächste einen "Bleeder" gebaut, 100k, 5W, zwei kleine Krokodilklemmen. Der Amp war aber eh mehrere Wochen nicht am Netz, ich konnte eh nur noch ca. 8 Volt Restspannung in den Elkos messen. Dennoch, Vorsicht ist die Mutter....

Erste Frage: Der 2554 hat ja drei von den dicken blauen Elkos, die jeweils drei Anschlüsse haben (bei einem überbrückt). Muss man ALLE EINZELN entladen oder reicht es EINEN (über den Bleeder) z.B. zum Chassis zu entladen? Ich habe den ersten angeschlossen und dann alle gemessen, die Spannung ging bei allen Elkos zurück... Feedback insbesonder auch zur Entladung der zwei positiven Pole (separat behandeln?) wäre wirklich nett.

Nach intensivem Messen und Suchen nach Restspannung habe ich mich dann ins Chassis getraut (Bleeder habe ich drangelassen und Tape über die Strombuchse als Erinnerung geklebt ;-)). Die Platine ließ sich relativ leicht nach oben kippen, ich habe dann zunächst einmal die verkokelte Stelle mit Aceton gereinigt (Zweite Frage: Ist Aceton akzeptabel?). Das sah nicht gut aus:



offenbar hat es die Leiterbahn unter der LED erwischt (Dritte Frage: Ich vermute, es handelt sich um die Verbindung von Masseflächen), rechts daneben ist die Leiterbahn zwar intakt, aber den Lötstopplack hat es verdampft. Erklärt, warum der Amp immer noch funktionierte, die Masseflächen sind vermutlich an mehreren als nur dieser einen Stelle verbunden. Riecht herrlich nach den 80ern, sicherlich ordentlich krebserregend  >:(.

Ich habe dann zur Reparatur mit einem kleinen Stück Draht (Rest vom Beinchen des Bleeder-Widerstandes) die gebrochene Leiterbahn überbrückt, die freiliegende, intakte Leiterbahn habe ich (zur Vermeidung von Oxidation) einfach nur mit Lötzinn überzogen. Vierte Frage: Hättet Ihr das genauso gemacht?



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Online bluesfreak

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #12 am: 11.06.2016 10:40 »
Moin,

In a Nutshell:
Zu 1: Es reicht die Pluspole auf Masse zu legen (die mit den rotem/gelbenPunkt), Minus liegt eh auf Masse
Zu 2: Aceton geht, es besteht aber Gefahr dass es das Basismaterial angreift, Spiritus tuts hier auch
Zu 3: Ja, das ist Masse
zu4: Korrekte Vorgehensweise

Gruß
blues

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Offline MarshallArts

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #13 am: 11.06.2016 10:46 »
Hey, danke für die schnelle Antwort! Zu 1 nur zur Klärung: ALLE Pluspole auf Masse legen? Das heißt ich müsste (nach entsprechender Entladung zur Vermeidung von "Selbstaufladung" zu der die Elkos offenbar neigen) bei meinem Marshall 5 separate Verbindungen zum Gehäuse herstellen (ein Elko hat die Pluspole eh verbunden)?

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Offline cca88

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Re: Marshall 2554 Silver Jubilee Platine angekokelt
« Antwort #14 am: 11.06.2016 10:57 »
Hey, danke für die schnelle Antwort! Zu 1 nur zur Klärung: ALLE Pluspole auf Masse legen? Das heißt ich müsste (nach entsprechender Entladung zur Vermeidung von "Selbstaufladung" zu der die Elkos offenbar neigen) bei meinem Marshall 5 separate Verbindungen zum Gehäuse herstellen (ein Elko hat die Pluspole eh verbunden)?

...die Pluspole sind eh über die Siebkette mit einander verbunden...

Es reicht ein Widerstand  auf Masse - Standby grundsätzlich auf "operate" - bei 50er Marshalls grundsätzlich die HT-Fuse überprüfen- messen, ob die Spannung an allen auf null runtergehen - und fertig. Den Rest erledigt Meister Ohm für dich.

Die Überprüfung der Sicherung ist wichtig, da der erste Ladeelko bei offener Sicherung tatsächlich keinen Entladepfad hat....


Grüße

Jochen