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Mod Preamp VHT Special 6 Ultra

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Offline jefdi

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Mod Preamp VHT Special 6 Ultra
« am: 30.03.2016 22:38 »
Guten Abend!

Kurz zur Vorgeschichte: Fürs Studium im Ausland brauchte ich einen etwas handlicheren Amp als meine bisherigen Topteil-Kombis. Die Wahl fiel dabei auf den VHT Special 6 Ultra in der Combo-Variante.
Da ich schon Erfahrung in der Richtung Amps verbessern (Blackheart Little Giant "upgrade"; Die Bauteile gegen deutlich hochwertigere wechseln), klonen (Fender Champ Clone), und einem etwas abgefahrenen Eigenbau (Ein Topteil mit einer JTM-45 Vorstufe mit Phaseninverter, Master und Tonecontrols eines Orange Tiny Terror auf der Basis eines alten Phillips PA-Verstärkers), war es im Grunde klar, dass der Verstärker nicht lange sein von der Amp-Schmiede angedachtes Innenleben zur Gänze wird erhalten können.
Nach einigem Anspielen durfte ich feststellen, dass der Amp nicht wirklich die Gain-Struktur hat, die ich brauche. Ich spiele viel in die Richtung Blues- und Bluesrock, ich denke der VHT ist eher für die härteren Gangarten gedacht. Weiterhin ist die Tonregelung für mich nicht zufriedenstellend, der Tone-Regler greift beinahe ausschließlich zwischen 9 und 12 Uhr, die "Texture"-Schaltung gibt dem ganzen meinem Geschmack nach einfach nur einen guten Schlag Muff drauf (Ich spiele aber generell sehr "hell" also weitestgehend ohne Tone an der Gitarre und am Amp sehr weit auf)
Die Regelung zur "Watts"-Begrenzung und der Depth-Schalter hingegen sind an sich völlig zufriedenstellend)
Nachdem ich in meinem "Phillips" mit den Klangmöglichkeiten der Vorstufenschaltung sehr zufrieden bin habe ich die Lage am VHT mal grundlegend eroiert und habe folgenden Plan entwickelt. (Wenn man die Controls mal von Rechts nach links durchgeht)
- Den "Ultra"-Input als einzigen Input
       Von dort dann in die beiden Trioden der 1. ECC83 als Normal und Bright-Channel der JTM-45 Vorstufe
- Den "Ultra" - Regler als Gainregler (entsprechend Stacked)
- Den "Clean" Input mit einer Toggle-Switch aus einer Gitarre für die "Kanalwahl" - meistens spiele ich beide zusammen, aber schaltbar macht Sinn
       Daran schließt sich die zweite ECC-83-Schaltung aus dem JTM-45 an
- Der "Volume" - Regler wird dann als Master-Volumen benutzt
- Der Tone-Regler bleibt
- Der Texture - Schalter dient als Schalter für den "Eingriffspunkt" des Tone-Kondensators - mit Option, ihn gänzlich zu trennen
- Der "Depth" und die "Watts"-Regelungen bleiben unverändert

Ich habe dazu mal den Schaltplan gefasst.

Hier habe ich alles angedachte drin, der OT ist natürlich vereinfacht und bleibt wie im Original erhalten
Hier noch der Link zur orginalen VHT Special 6 Ultra-Bedienungsanleitung (Schematic ist auf der vorletzten Seite)
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&ved=0ahUKEwiGs_rdoOnLAhXCuBoKHTASBPoQFggrMAQ&url=https%3A%2F%2Fimages.static-thomann.de%2Fpics%2Fatg%2Fatgdata%2Fdocument%2Fmanual%2Fvht_6_ultra_manual_2.pdf&usg=AFQjCNGIoHZuMdbtf2vPanfLudZhBpxTmA&bvm=bv.118353311,d.bGg&cad=rja
Dazu habe ich noch ein paar Fragen.
Natürlich zunächst: Ist das so realisierbar, oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler drin? Das betrifft natürlich vor allem die Toggle-Switch (S1 im Schaltplan)
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob der Wert von C6 vor dem Mastervolumen mit .1µ richtig ist.
Denkt ihr, dass die Tone-"Eingriffe" von S2 so Sinn machen?
Die Spannungsversorgung vom VHT bleibt erhalten (Die China-Kondensatoren werden natürlich durch F+T's getauscht) sind daran noch Änderungen nötig?
Die Realisierung wird natürlich mit Mallory-Kondensatoren und den bei mir bewährten RD-65-Widerständen erfolgen.

Also schon mal danke an alle, die sich kurz das Hirn zermartern und mir da noch hilfreiche Tipps geben können!
« Letzte Änderung: 30.03.2016 22:39 von jefdi »

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Offline Christoph

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Re: Mod Preamp VHT Special 6 Ultra
« Antwort #1 am: 31.03.2016 12:19 »
Wegen Toggle:
Das muß ein Doppel-Um-Schalter sein, sonst geht das nicht!
(Und im VHT-Plan sieht es nicht so aus.)

C6 sollte passen.

Netzteil ELKOs würde ich belassen.

My 3 cents... ;D

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Offline jefdi

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Re: Mod Preamp VHT Special 6 Ultra
« Antwort #2 am: 31.03.2016 13:18 »
Ein Doppel-Um-Schalter - Wir reden von S1 im Schaltplan?
Ich hatte hier jetzt wie gesagt an einen normalen einpoligen Toggle aus einer alten SG-Kopie gedacht (der hier noch rumliegt). Damit hätte man dann die Funktionen entweder den Trebble-Bypass-Kanal alleine, beide Kanäle zusammen in der Mittelstellung oder eben nur den ohne Bypass zu schalten.
Auf jeden Fall schon mal Danke!

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Offline Holzdruide

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Re: Mod Preamp VHT Special 6 Ultra
« Antwort #3 am: 31.03.2016 14:18 »
Hallo
einen normalen einpoligen Toggle aus einer alten SG-Kopie gedacht
Ausreichend spannungsfest sollte der Schalter schon sein.
zumindest schadet Spannungsfestigkeit berührbarer Teile der Gesundheit bestimmt nicht  ;)

Gruß Franz

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Offline Christoph

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Re: Mod Preamp VHT Special 6 Ultra
« Antwort #4 am: 31.03.2016 18:08 »
Achso, dachte Du willst "Texture" nutzen........

Spannungen sollten ja durch die Koppel-Cs keine anliegen....

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Offline jefdi

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Re: Mod Preamp VHT Special 6 Ultra
« Antwort #5 am: 1.04.2016 12:03 »
Hallo,
genau, die Input-Buchse des "Clean"-Chanels fliegt und wird duch eine Toggle ersetzt. Der Texture-Schalter wird dann zur Tone-Wahl mit der Möglichkeit in der Mittelstellung die Tone-Control völlig außer Betrieb zu nehmen.
Das mit der Spannungsfestigkeit ist natürlich richtig. Zwar liegt durch die Koppel-Kondensatoren keine Spannung an, aber die können ja auch durchschlagen.
Dann klemm ich mich mal ran,
Danke an euch!  :topjob:

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Offline Christoph

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Re: Mod Preamp VHT Special 6 Ultra
« Antwort #6 am: 1.04.2016 12:43 »
Ja, und natürlich schön fein berichten,
sobald es tönt.... 8)

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Offline jefdi

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Re: Mod Preamp VHT Special 6 Ultra
« Antwort #7 am: 13.04.2016 14:27 »
Nun also der "Abschlussbericht"

Die Teile sind alle gekommen, und der Umbau war einigermaßen Problemlos. Einige der orginalen Kondensatoren haben sich beim Ausbau relativ zügig in Luft aufgelöst oder sind auseinandergefallen, aber gut, wenn man für einen insgesamt so solide verarbeiteten Verstärker gerade einmal 300 Euro bezahlt, ist das auf jeden Fall verzeihbar (nicht jeder Amp-Besitzer rückt den Kondensatoren mit einer Zange und einem Lötkolben zu Leibe ;) ) Der Einbau der F+Ts war problemlos möglich, ich hatte andere Amps in denen der Platz deutlich spärlicher vorhanden war.
Äußere Anpassungen mussten nur geringe gemacht werden: Das Loch für den Tone-Regler musste für das größere Alpha-Poti aufgeweitet werden und natürlich auch der zweite Input für die Toggle-Switch.
Der Vormalige "Texture"-Schalter wurde weiter verwendet, reagierte aber etwas empfindlich auf die Löthitze und ist mir etwas angeschmort. Er schaltet noch, also lasse ich ihn mal drin.
Die große Überraschung kam dann bei den Endarbeiten: Die Chickenheads sind mit einer etwas kleineren Bohrung ausgestattet (Ich vermute, dass das eine 6mm-Achse war, wohingegen die Alphas ja 6,35 haben, wobei ich noch nie von 6mm-Poti-Schäften gehört habe?) Glücklicherweise konnte ich das Problem relativ problemlos durch den sorgsamen Umgang mit Schraubstock und Bohrmaschine lösen, sogar ohne die Chickenheads irgendwie zu verkratzen.
Wenn man jetzt noch weitere Ambitionen hätte, so ergeben sich aus dem Umbau auch noch Möglichkeiten durch die jetzt ungenutzten vier Löcher der Effekt-Loop, dem Line-Out und der Foot-Switch - bei mir bleiben sie jetzt mal leer, vielleicht ergibt sich aber in Zukunft noch was.

Nun zum Sound:
Auf jeden Fall wurden meine Erwartungen (soweit ich das bis jetzt sagen kann) voll erfüllt. Ich konnte noch nicht sonderlich viel voll ausspielen (Die Nachbarn ;) ) und somit kann ich den Effekt der neuen Vorstufe auf die Endstufenzerre noch nicht ganz bewerten, aber der Sound geht jetzt auf jeden Fall besser in die Richtung eines vollen, "klassischen" Blues- und Rocksounds (Die Gitarre ist eine Les Paul)
Die Schaltbarkeit der "Kanäle" zwischen Bright und normal und der Mischung aus beiden ist wie erwartet, und wie ich bereits geschrieben habe nutze ich oft beide zusammen.
Die Idee mit der Schaltbarkeit des "Tone"- Eingriffs funktioniert für meine Ansprüche. Ich kann mir aber vorstellen, dass der Effekt für manche zu gering ist. Es gibt einen Unterschied zwischen den beiden Varianten: In Position I, in der die Höhen zwischen den Gain-Reglern und dem Eingang der zweiten Vorstufenröhre abgeleitet werden, habe ich das gefühl, dass mehr von den höheren Mitten herausgenommen werden. Der Sound wird so insgesamt "bedämpft".
In der Position II, in der der Tone-Regler unmittelbar vor der Endstufe eingreift, ist der Effekt eher eine Höhenbeschneidung. Dadurch werden die Mitten herausgehoben. Wenn man mit dem (vormaligen) Texture-Schalter in der Mittelstellung die Toneregelung deaktiviert, hebt sich die Lautstärke ein wenig und das Klangbild wird insgesamt sehr höhenbetont, bleibt gleichzeitig aber relativ voll. Ich habe in letzter Zeit viel ohne Tone-Regler gespielt.
Vielleicht könnte man hier noch ansetzen und mit unterschiedlichen Kondensatorwerten experimentieren, es wäre ja auch möglich, die Kondensatoren vor den Schalter zu setzen und so zwei unterschiedliche Werte für die Zwei Stellungen zu verbauen. Mal sehen, vielleicht packt mich ja irgendwann die Experimentierfreude.
Der (unveränderte) Depth-Schalter hat jetzt auch eine Funktion, er greift wirklich sehr stark in das Klangbild ein, vor allem in dem er die "Fülle" in den Klang bringt - oder herausnimmt. Ich habe ihn meistens bei ca. 3 Uhr, mit 11 Positionen gibt es da aber sicher auch noch weitere Klangvariationen zu entdecken.
Spannend wird dann aber auch noch der Einsatz der "Watts"-Regelung. Durch sie wird die Anodenspannung an der Endröhre deutlich reduziert (Ich denke bis auf 60 V bei Minimalanschlag). Dadurch ergibt sich eine weitere Möglichkeit zur Verzerrung zu kommen: Wenn man den Gain-Regler auf ca 9 Uhr stellt - also auf Clean - und das Mastervolume voll aufreist bei gleichzeitig zugedrehter Watts-Control erhält man eine komplett andere Verzerrung: Man übersteuert die Endröhre, die aufgrund der zu geringen Spannung den Saft nicht hat, das Signal durchzubringen. Die so erreichte Verzerrung erinnert mich sehr an einen Fuzz-Effekt, ich werde auf jeden Fall mal weiter damit rumexperimentieren.

Fazit:
Der Umbau hat sich auf jeden Fall gelohnt, ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen. Es sei natürlich gesagt, dass die Gainreserven nicht übertrieben sind. Die Tone-Schaltung ist auf jeden Fall interessant, kann aber sicher noch modifiziert werden. Eine andere Überlegung ist es natürlich auch noch, die Ausführung der "Kanalwahl" per Stacked-Poti und Toggle-Switch durch zwei Mono-Potis zu ersetzen, in diesem Falle müsste man dann das Loch des zweiten Input irgendwie stopfen - was aber kein Problem sein sollte.
Generell bringt der VHT Special 6 Ultra (wie sicherlich ja schon bekannt) eine absolut Grundsolide Grundlage für einen solchen Mod mit.
Vielen Dank für eure Hilfe!