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Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....

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Offline smid

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Schönen Abend,

ich konnte es auf den ersten Blick kaum glauben und habe es dann auch gleich fotografiert, aber erst kurz die Vorgeschichte:
Vor einer Weile habe ich halbwegs günstig einen Silverface Ultralinear ProReverb erstanden. Der Amp lief soweit, war nur etwas noisy, hab ihn deshalb erstmal nicht wirklich genutzt. Jetzt ist er offen auf dem Tisch (1a Rattennest) und ich habe mal ein bisschen dran rumgespielt, aber das Ding nicht ruhiger bekommen. Spannungen waren etwas niedrig, ich hatte aber den Selector aber auf 260V, also erstmal nichts böses dabei gedacht. Das Heizungssymterierpoti hat etwas komisch funktioniert, der leiseste Punkt war weit jenseits der Mitte. Naja. Ich habe dann vermutet, dass es vielleicht etwas bringen könnte, den Brückengleichrichter etwas weiter entfernt von den Potis entfernt zu montieren, Einstreu und so, und hab das Ding mal abgeschraubt:
 :o
Die "Ecken" des Gleichrichters sind mit kleinen Drahtbrücken unterhalb des Boards auf extra Anschlusseylets rausgeführt. Naja, drei von den Vieren.  >:D Eine der Brücken hat sauber gefehlt (keine Lötspuren oder so, die Flecken um die Eyelets auf dem Foto sind vom frisch vom Auslöten) und zwar zu einem der beiden "heißen" Trafoanschlüsse. Der Amp lief wohl die letzten ca. 35 Jahre auf nur einer Zuleitung.
Nachdem das gefixt war war tatsächlich etwas Trafobrummen weniger und die Heizungssymetrierung funktioniert jetzt wie man es erwartet.
Dann habe ich noch den Gleichrichter versetzt, die Heizungen und alles andere, was nur lose zusammengedreht war neu verdrillt und siehe da:
Der Amp ist immer noch noisy wie Sau, Rauschen, Brummen, Oszillieren....  ; :bier:

Schönen Abend
Andreas

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Offline Volka

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #1 am: 21.08.2016 12:09 »
Hallo Andreas,

hast du das Board mal auf "Tweed Disease" überprüft?

Gruß,
Volka

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Offline smid

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #2 am: 21.08.2016 12:38 »
Hi,

das werde ich auf jeden Fall mal machen! Der Amps sieht aus, als wäre schon dran rumgebastelt worden, z.b. hat er 12Ohm Messwiderstände an den Endstufenröhren und dort auch frei fliegende Widerstände, die bei Fender eigentlich über über die unbelegten Pins der Pentoden als Stützpunkte verlötet sind.
Ich hab mal die Schaltung ein wenig reduziert, sprich den Vibratokanal runtergestippt, so dass er genau wie der Normalkanal ist und beide vor dem PI zusammengeführt. Also Mastervolume raus, Tremolo raus, Reverb raus. Jetzt hat er wesentlich weniger Rauschen und Brummen, das Britzeln ist auch weg. Ich kann die Kanäle jetzt auch auf 10 drehen, ohne dass der Amp schwingt. Das ist doch schonmal ein Anfang  ;)
Von hier aus werde ich mal vorarbeiten. Ich werde wahrscheinlich auf das Tremolo verzichten und mit den freien Röhren eine Hall a la Reverb-Unit, nur mit dem vorhandenen Treiber einbauen.

Ist aber doch interessant, das das Weglassen einer Trafoleitung zum Gleichrichter immer noch einen halbwegs spielbaren Amp hinterlässt.

VG
Andreas

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Offline smid

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #3 am: 21.08.2016 13:48 »
Hallo.

Volka, Du lagst mit Deiner Vermutung richtig. Eine leitende Pappe habe ich noch dazu. Ich messe sowohl mit Multimeter als auch mit Oszi teilweise bis zu 2V. Deshalb auch die DC-Offsets hinter den Cs... Hatte zwar schon einige getauscht, die geleckt hatten, aber auch mit neuen Cs waren noch Offsets da, wenn auch schwächer.
Dann braucht es wohl ein neues Board. Vielleicht ganz gut, das kann ich gleich auf meinen geplanten Mod anpassen. Der passt zwar von den nötigen Augen ganz gut an den Platz vom Tremolo, sieht da aber etwas reingefummelt aus.

Schönen Sonntag
Andreas

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Offline Volka

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #4 am: 21.08.2016 14:51 »
Fender (oder der Hersteller) muss da wohl mal was am Material geändert haben... ich bin schon öfter bei SF-Amps darauf gestoßen. Habe einen 62er Concert und einen Princeton aus dem selben Jahr: null Problemo. Auch bei einem 64er und einem 66er Super Reverb gab's keine Auffälligkeiten (die Amps habe ich leider nicht mehr)...
Allerdings war auch mein Blackface Bassman 135 (Bj. ca 1980) frei von solchen Zicken.
Vielleicht sollte man das in SF-Master-Disease umbenennen  ;D

Gruß,
Volka

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Offline loco

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #5 am: 21.08.2016 15:06 »
hallo,

kleine OT--info : Fender-amps die einen genieteten Schutzleiterkontakt am Netzstecker haben
fallen bei uns inzwischen reihenweise durch die Sicherheitsprüfung, da sich die Nietverbindung
im laufe der Jahre gelockert hat.

Gruß, loco

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Offline smid

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #6 am: 22.08.2016 18:11 »
Hi,

den Kontakt des Schutzleiters hatte ich schon auf Übergangswiderstand überprüft, aber trotzdem nochmal Danke für den Tip. Die grundlegenden Sachen übersieht man ja gerne (Tweed disease...). Muss nochmal nachsehen, ob das ein genietetes Exemplar ist. Dann könnte ich auch gleich noch prophylaktisch das Kabel erneuern. Bei meinem anderen Amp hab ich das bereits gemacht und ihm ein schönes Textil-Kabel mit Bakelit-Stecker spendiert. Ist auch hübscher als das graue Originalteil.

Schönen Abend
Andreas

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Offline smid

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N'Abend,

ich habe mal begonnen mir über eine neues Board für den ProReverb Gedanken zu machen und möchte es mal traditionell Point to Point versuchen. Ich hab das noch nie gemacht und es interessiert mich. Anbei mal mein Arbeitsstand.

Ich habe einiges im Vergleich zum Fender-Layout verändert, vor allem in Hinblick darauf, Leistung führende Leitungen halbwegs sinnvoll von Signalführenden trennen zu können und beim Anschluss von Potis und Röhren etwas weniger Durcheinander zu haben als aktuell.
Und ich hab das Tremolo raus und weitgehend die Reverb-Unit dafür rein.
Ferner möchte ich die originalen blauen Monster-Cs gegen kleine Vishays tauschen, sonst wird es fürchte ich zu eng auf der Lötleiste.

Ich würde mich freuen, wenn jemand, der sowas schonmal gemacht hat, kurz drüberschauen könnte.
Nicht hinsichtlich korrekter Schaltung, da fühle ich mich schon selbst verantwortlich, sondern im Sinne von "dies oder jenes ist in der Praxis eine eher dumme Idee / geht gar nicht" oder "sieht soweit brauchbar aus".  :police:

Ich möchte ungern schon im ersten Schritt einen Bock schiessen, der mir später quer liegt  :)

Danke und gute Nacht,
Andreas
« Letzte Änderung: 23.08.2016 23:22 von smid »

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Offline Athlord

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #8 am: 24.08.2016 07:58 »
Moin Andreas,
ich würde ein Turreteboard anstatt einer Lötleiste verwenden.
Da kannst Du für den PI+Bias in der Mitte Stützpunkte setzen, auch ist der Abstand zwischen den Turrets größer.
Sowas z.Bsp.:
http://www.tube-town.net/ttstore/Bauteile-Verstaerker/Turrets-Eyeletts-Boards/TT-EZ-Boards/Tube-Town-EZ-Board-2-x-30-Turrets-rot::5278.html
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline stephan61

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #9 am: 24.08.2016 08:17 »
Guten Morgen,

Turretboards sind IMO schlechter zu löten als Lötleisten. Das muss man halt im Auge behalten. Der Masseunterschied zwischen dem dicken Turret und dem dünnen Anschlussdraht des Bauelements ist nicht zu verachten. Entweder dicken Lötkolben verwenden oder (so habs ich gemacht) das Turret vorher gut anwärmen und verzinnen.
Sieht halt gut aus mit Turretboard.

Schöne Grüße
Stephan

Edith: Das wollte ich nochmal fragen: Womit macht ihr den all die schönen Layout-Zeichnungen? So wie das da oben ist.
« Letzte Änderung: 24.08.2016 08:20 von stephan61 »
"It must schwing!"

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Offline Athlord

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #10 am: 24.08.2016 08:26 »
Turretboards sind IMO schlechter zu löten als Lötleisten.

...das ist wohl eher ein Frage des Equipment.   :o
Einen vernünftigen Lötkolben sollte man schon verwenden...   ;D
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline smid

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #11 am: 24.08.2016 20:16 »
Uh, da legst Du den Finger in die Wunde. Meine Lötspitze fährt seit Wochen auf der Felge und ich müsste dringend eine Neue einsetzen...
Turretboard sieht gut aus, keine Frage. Aber Lötleiste gefällt mir auch gut. Letzlich gehts mir aber nicht um den Look, sondern um das Gefummel beim Entlöten von Bauteilen.
Was für mich an der Lötleiste interessant ist: pro Öse habe ich drei Stellen, um ein Bauteil anzulöten und vor allem wieder abzulöten. Bei den Fender Eyelets stört mich, das ich um ein Bauteil sauber zu Wechseln oft mehrere Beinchen aus dem Auge befreien muss, um das dann zu Entlötsaugern und dann den ganzen Zauber wieder neu zu verlöten, da eines heiß rausziehen und das neue reinstecken oft nicht gut geht. Beim Turret ein Bauteil zu entlöten, das um den Schaft gewickelt ist, stelle ich mit ebenfalls mühsam vor, vor allem wenn das nicht nur eines ist, das da dran hängt. Ist das so fummelig, wie ich es mir vorstelle? Mich nervt das beim Fender oft, dass Bauteile vor dem Verlöten um Ösen herumgewickelt wurden und man zum Entlöten eine Zange und unsanfte Gewalt braucht. Deshalb wohl meine Aversion gegen Herumgewickeltes :-)
Bei einem fertigen 2x30er Board wären die Abstände ebenfalls 1 cm, aber ich müsste nicht nur am PI noch manuell dazwischen Turrets setzen, um die Schaltung etwas platzsparender zu kriegen, im Moment brauch ich ja 2x 42 Augen.
Ich glaube ich werde mal einen Entwurf eines einzelnen Funktionsabschnittes zeichnen. Ich überlege sowieso gerade, ob ich die Stomversorgung ähnlich löse, wie es im Buch vom Wizard beschrieben ist, also die dicken Elkos zu den Baugruppen, die sie versorgen statt zentral im Doghouse, was er als "bad engineering" brandmarkt. Wenn mich die Vorteile im Layout überzeugen, werde ich mal drüber nachdenken, auch wenn ich im Moment eher zur Lötleiste tendiere. Die hätte halt schon alles, was ich zu brauchen glaube.
@Stephan:
Zum Zeichnen verwende ich Inkscape mit 1mm Raster und arbeite viel mit den verschiedenen Modi für Objektfang. Bauteilmaße gebe ich über die Properties-Felder in der Kopfleiste ein, Beinchen bearbeite ich mit dem Pfad-Tool. Die Dokumenteinstellungen auf mm-Einheiten setzen hilft ungemein. Und funktionale Gruppen in einzelnen Ebenen und Objektgruppen zu verwalten ist auch hilfreich.
Inkscape ist ziemlich mächtig, auch wenn es auf den erste Blick etwas dröge daherkommt. Die Bedienung ist oft nicht so intuitiv, wie man das von anderen Tools gewohnt ist, aber die Dokumentation und die Tutorials online helfen ein ganzes Stück weiter. Ist übrigens auch ein seht gutes Programm, um Frontplattenlayouts zu machen.

Viele Grüße
Andreas

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Offline stephan61

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #12 am: 25.08.2016 08:13 »
Guten Morgen Andreas,

vielen Dank für die Info. Werde ich mir dann mal anschauen.

Viele Grüße
Stephan
"It must schwing!"

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Offline smid

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #13 am: 26.08.2016 19:20 »
Tag allerseits,

ich habe nun mal versucht ein bisschen Licht in das Labyrinth des Netzteils des ProReverb zu bringen. Puh, eigentlich eine ganz normale Schaltung, aber im Layout des Amps völlig kreuz und quer:
Vom Trafo zum Gleichrichter nebenan, ok. Dann ins Doghouse zu den Reservoir-Elkos, von dort aus wieder raus zu den beiden Rs die prarallel zu den Reservoir-Elkos liegen und zum Standby. Von dort zum ersten dicken R (statt Drossel), der nicht im Doghouse, sondern oben im Chassis ist und wieder zum Elko ins Doghouse. Dann wieder raus und hoch zum nächsten dicken R, der als Spannungsteiler verbaut ist, dann wieder ins Doghouse zum Rest....

Ich nehme an, die dicken Rs, immerhin 10W und 20W, wurden aus dem Doghouse verbannt, damit es da drin nicht zu warm wird und die Elkos gegrillt werden. Oder gibt es sonst eine Erklärung dafür?

Ich bin jetzt am rumhirnen, wie ich das etwas eleganter machen kann. Aktuell denke ich an eine Lösung wie im Hoffman-Layout:
http://el34world.com/Hoffman/files/Hoffman_AB763_2.pdf

Ich würde den 2700R 10W evtl. gegen eine Drossel tauschen und den 30k 20W (rot gekennzeichnet) würde ich am liebsten ganz weglassen.
Mir ist nicht ganz klar, was der soll. In den älteren Schaltungen mit kleinerer Hauptspannung (Was ist das richtige Wort für die Spannung, die zur Mitte des AÜ geht???) gibt es diesen Widerstand nicht. Geht es nur darum, vor dem Übertrager zum Reverb einige zehn Volt loszuwerden?

Danke und schönen Abend,
Andreas


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Offline smid

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Re: Silverface Ultralinear ProReverb mit Überraschung....
« Antwort #14 am: 26.08.2016 22:38 »
Uh, Anhang vergessen, hier der Schaltplan vom Netzteil.

Grüße
Andreas