Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

2205 & ToneHound pfeift

  • 7 Antworten
  • 3307 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Birger

  • Full Member
  • ***
  • 35
2205 & ToneHound pfeift
« am: 1.03.2017 13:33 »
Hallo Zusammen,
bevor ich jetzt mein Problem schildere wollt ich mich mal kurz vorstellen:
Ich bin seit ca. 16 Jahren Ingenieur in der Elektronik Hardwareentwicklung und spiele seit ca. 20 Jahren Gitarre. Primäre Richtung Metal, d.h. mehr oder weniger high gain oder super-clean mit chorus... :guitar:
Mikroelektronik erschreckt mich daher wenig, aber von Röhrentechnik habe ich, bis auf gelegentliche reparaturen, bisher meine Finger gelassen. Aber jetzt ist das auch bei mir soweit...

Den 2205 habe ich schon seit 1993, aber die letzten Jahren stand der nur rum. Im Proberaum läuft mein ENGL530+ENGL920+Fractal FX8 und für zu Hause ist der Marshall einfach zu laut.
Damit ich den auch mal wieder nutzen kann, besonders auch bei Aufnahmen, habe ich mir den ToneHound zugelegt.
Soweit ganz schön aber jetzt fangen die Probleme an: Ich habe wüstes Feedback mit der Kombination wenn ich in die Nähe (ca. 1m, abhängig vom Winkel der Gitarre) von Tonehound oder Amp komme. Weniger Gain oder Lautstärke -> weniger feedback.
Das die Spulen ein gewisses Streufeld erzeugen und damit feedback möglich ist erscheint mir einigermaßen nachvollziehbar. Aber der Amp selber scheint auch nicht ganz heilig zu sein. Die Verbindung zwischen Tonehound-Signalmasse und Gehäuse habe ich nach anregung aus diesem Forum auch schon hergestellt. Das hat das verhalten verbessert, aber nur in Bezug auf "pfeift wenn tonehound berührt wird"

Ich haben dann mal angefangen den Amp zu checken und ein paar Problemchen habe ich auch schon elimiert:
Die Elkos waren ziemlich alle platt, besonders die 50µ/500V waren mau. Ist OK, der Amp ist Baujahr 88. Da kann schon mal was altern.
Mit den neuen ist die Spannung im Leerlauf glatt von 440V auf ca. 470V gestiegen (genaue Werte habe ich gerade nicht, könnte ich aber falls sinnvoll, liefern.
Der Spannungswahlschalter steht hierbei auf 240V.
Die Endstufensockel plus die Anoden und Gitterwiderstände habe ich auch getauscht.
Ruhestrom ist der auf ca. 35mA aingestellt.
Das alles hat aber keinen Einfluß auf die pfeifferei. Auch ein anderer Satz Endstufenröhren brachte bisher keinen Unterschied.
Als bisher letzten Test habe ich den Tonehound auf rein Ohmsche Last umgebaut. (Dabei ist aufgefallen, dass der Amp auch recht leise das Gitarrensignal wiedergibt)
Jetzt pfeift es nicht mehr ganz so schnell, aber immer noch, wenn ich in die Nähe des Speakerkabels (2x2,5mm² Lautsprecherkabel ausm Hifizubehör) oder des Amps komme (Abstand kleiner 50cm).
Soundmäßig hört man allerdings schon, das eine reaktive Last "schöner" klingt...
Ich vermute jetzt, dass der Amp evtl. eine schwingneigun hat, die durch den Tonehound noch verstärkt wird.

Was ich noch testen werde, ist die Endstufe nur mit dem ENGL530 preamp zu befeuern um möglicherweise die Marshallvorstufe als Ursache zu eliminieren. Hab ich aber noch nicht gemacht.

Die Frage ist jetzt:
1. Ist das normal?
2. Falls nicht normal, was könnte dann abhilfe schaffen?

Wer weiß was?
Schon mal Danke für Eure Rückmeldung!
Grüße,
Birger


 

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re: 2205 & ToneHound pfeift
« Antwort #1 am: 1.03.2017 14:34 »
Hallo,

dass du bei großer Leistung das Signal aus dem AÜ hörst, ist normal. Du hörst ja auch den 50Hz Brumm beim Belchpaket des Netztrafo.
Das schwingt eben mit bei der angelegten Frequenz.

Dass der Amp pfeift, wenn du unter 50cm Entfernung zu ihm hast bei Vollgas halte ich für durchaus normal.
Die Felder sind einfach recht kräftig, das erlebe ich häufiger mit Amps. Erst ab 1,5m und mehr geht die Schwingneigung drastisch zurück.

Ebenso habe ich festgestellt, dass manche Amps auf kapazitive und induktive Lasten schwieriger reagieren, als auf rein ohm'sche Lasten.
An meinem Dummy-R sind die Amps alle still, an der Marshall Powerbrake (induktiv) hingegen pfeiffen manche Amps ab einem gewissen Pegel.

Ich glaube, das liegt mitunter auch an den Gegenkopplungen, die in den Gitarrenamps doch eher simpler Natur sind und alles andere als linear gegenkoppelnd.

Grüße,
Swen

*

Offline Birger

  • Full Member
  • ***
  • 35
Re: 2205 & ToneHound pfeift
« Antwort #2 am: 5.03.2017 13:35 »
So, hier mal ein update zu meinen Problemen...:
Da der 2205 ja sowieso nur noch bei mir zu Hause laufen soll, dachte ich es wäre interessant zu hören wie die Endstufe im Trioden-Modus läuft.
Naja. Jetzt habe ich feinstes Motorboating, nur ganz leise geht's. Nachdem meine Recherchen die Koppelkondensatoren als mögliche Ursache beschrieben hat-> getauscht. Nix. Dann mal die Gegenkopplung aufgetrennt: jetzt bei niedrigen Pegeln motorboating, bei hohen pfeifen.
Jemand einen Tipp?
Grüße,
Birger

*

Offline Birger

  • Full Member
  • ***
  • 35
Re: 2205 & ToneHound pfeift
« Antwort #3 am: 5.03.2017 13:37 »
Ach ja, das war mit rein resistiver Last.

*

Offline cca88

  • YaBB God
  • *****
  • 3.925
Re: 2205 & ToneHound pfeift
« Antwort #4 am: 5.03.2017 13:49 »
So, hier mal ein update zu meinen Problemen...:
Da der 2205 ja sowieso nur noch bei mir zu Hause laufen soll, dachte ich es wäre interessant zu hören wie die Endstufe im Trioden-Modus läuft.
Naja. Jetzt habe ich feinstes Motorboating, nur ganz leise geht's. Nachdem meine Recherchen die Koppelkondensatoren als mögliche Ursache beschrieben hat-> getauscht. Nix. Dann mal die Gegenkopplung aufgetrennt: jetzt bei niedrigen Pegeln motorboating, bei hohen pfeifen.
Jemand einen Tipp?
Grüße,
Birger

Hallo Birger,

such mal nach einem Verdrahtungsfehler... hast Du das Schirmgitter hart auf die Anoden gelegt, oder mit dem Schirmgitterwiderstand dazwischen?

Stell doch mal ein Schaltbild ein, aus dem hervorgeht, wie Du es genau umgesetzt hast...

Bei mir hat der Triodenbetrieb - egal wo - bisher immer ohne irgendwelche Probleme und absolut unauffällig funktioniert...


Grüße

Jochen

*

Offline rail2rail

  • YaBB God
  • *****
  • 266
  • If you understood everything I said, you’d be me.
Re: 2205 & ToneHound pfeift
« Antwort #5 am: 5.03.2017 14:12 »
Moin, Zum tonehound:

Hast du es einmal mit einem anderen Amp probiert? Oder lediglich den 2205 dran gehabt?

Ich hatte ähnliche begegnungen mit dem 2205 in der Vergangenheit und schlussendlich dann im NFB rumgewerkelt bis es lief, zusätzlich Fizzcap 100pf und alle Koppelkondensatoren getauscht.
Der Amp klang dann anders ^^ thats life...

Lg geronimo...

PS: ich hatte damals nur nen ausgewachsenen Widerstand als dummyload, dem amp fehlte schon seit anbeginn der gleichrichter zur clipping distortion. (wurde ja gern mal modifiziert).

Lg geronimo
Geronimo Stade

*

Offline Birger

  • Full Member
  • ***
  • 35
Re: 2205 & ToneHound pfeift
« Antwort #6 am: 5.03.2017 17:11 »

such mal nach einem Verdrahtungsfehler... hast Du das Schirmgitter hart auf die Anoden gelegt...
Natürlich hart. Is ja ein Metal Amp >:D
Aber das war die Ursache des Problems!! Nu geht's. Danke für den Denkanstoß!
Und was die Beschaltung angeht: nun sieht die Endstufe so aus wie beim 2550 nur ohne Schalter!

Und bezüglich des Tone Hound: ich hatte noch keine Gelegenheit einen anderen Amp zu testen... Muss aber noch.

*

Offline Birger

  • Full Member
  • ***
  • 35
Re: 2205 & ToneHound pfeift
« Antwort #7 am: 5.03.2017 23:10 »
So,
ich würde das hiermit als aus meiner Sicht als Erfolgreich abgeschlossen betrachten.
Der Amp funktioniert jetzt prima mit dem Tonehound, der scheppert nun auch nicht mehr so, und fürs Feedback muss man schon sehr nahe ran...
Was hab ich alles geändert am Amp um das zu erreichen:
- Alle Elkos im Amp getauscht. War nötig.
- Die Endstufen Röhrensockel getauscht. Keine Ahnung obs nötig war, aber wenn schon.
-Die Buchsen vom Einschleifweg erneuert. Das alte leiden...
-Das knuspernde Tandem Gain-Poti durch ein einfaches ersetzt, das andere auf Vollgas gebrückt. Kommt gut und ist 10-20€ billiger. Eigentlich brauch ich da auch keins ist eh immer 100%
- Endstufe auf Triode umgebaut. 1k Widerstand muss aber ans Gitter sonst knatterts
-Alle Kondensatoren der Endstufe getauscht.
-Minimod: D1 noch ein 2,2µF Kondensator parallelgeschaltet (macht kaum was aus, hab ich aber vergessen wieder auszubauen. Bleibt so.

Der Amp klingt jetz richtig gut! Also für nen 2205 im Metaleinsatz.
Zusammen mit dem Tonehound ein Top-Kopfhörerverstärker.
Danke an Alle, die mich hier weitergebracht haben! :topjob:
BTW: das Gitarrenröhrenverstärker Buch vom zur Linde ist eine ganz nette Quereinsteigerlektüre. Zusammen mit dem Forum hier kommt da schon was bei raus.Bin begeistert!
 :guitar: :bier: