So, ich war letzte Woche leider krank. Oder, vielleicht auch mal besser eine Auszeit zu nehmen.
Das soll hier aber keineswegs eine Threadleiche werden, denn mit dem Thema ist es mir schon sehr ernst.
Erstmal vorab vielen Dank für die Antworten.
Ich gehe mal ganz kurz darauf ein und dann vielleicht etwas tiefer.
@GeorgeBIch hatte den Anfangspost vielleicht etwas zu vereinfacht dargestellt.
Natürlich hast Du recht, es darf kein Hochpass fehlen. Ich wollte aber auch ferner nicht alle einzelnen Elemente mit aufschlüsseln vorab.
Nicht GANZ konform gehe ich allerdings mit "nur 4 parametrischen EQ's".
Erstmal zu der Idee, dann zu den EQ's, Sprungantworten später!
@HäbbeIch habe in keine der Plamers je rein gesehen, aber die 09er wars tatsächlich, die mich von allen zumindest am meisten überzeugt hat.
Wolfidas kannte ich bis Dato nicht, sieht mir aber sehr nach DSP gelöster, komplexer Struktur aus.
Ich will etwas deutlich einfachereres, ohne viel nachzubilden, dennoch mit technisch hohem Aufwand, für jeden gut und einfach zu realisieren (oder bei mir zu kaufen)
Erstmal die BegriffsdefinitionDie Idee als "Speakeremulator" ist vielleicht etwas falsch forumuliert. Denn im Endeffekt will ich nicht den klassischen Vintage 30 in die Hifianlage bringen. Das wäre auch totaler quatsch. Kemper macht das schon ganz gut find ich
und im Endeffekt soll es nicht wie eine Box mit Mirko klingen, sondern in meine Musik passen.
Was ich will, ist ein Recording Interface zwischen Preamp/Amp und Soundkarte, welches mir akzeptable Ergebnisse liefert wie ich sie hätte, wenn ich ein Mikro vor eine Box stelle und diese abnehme, erstmal nur als Idee, diese hatten ja schon viele.
Ich definiere trotzdem genauer, dass ich von einer "Emulation" rede, nicht von einer Simulation. Damit ist dann klar, dass ich kein Vermessungsobjekt benötige, um für mich akzeptable Ergebnisse zu haben. Da spricht der Physiker in mir
, vielleicht auch der Enthusiast oder der naive Teenie (Gott wär das schön).
Um jetzt aber mal ein paar Dinge auf den Tisch zu packen.
Ich bin sehr wohl der Meinung, dass 4 vollparametrische EQ's (neben Low- und Highpass) ausreichen, um den Grundcharakter eines relativ schmalbanidgen "Lautsprechers" (zumindest grob) abzubilden. Mit schmalbandig meine ich irgendwas in der Größenordnung weniger Oktaven, die Order dafür kann ja nach belieben stattfinden, ebenso kann die Parametrik mit mehreren Cent auf 6 oder 8 erweitert werden, von mir aus auch 100...
Grundvoraussetzung dafür ist, dass die EQ's pegeldynamisch arbeiten, denn das ist was letztlich viele Lautsprecher unter Leistung von einander unterscheidet, sofern sie für das Nutzsignal breitbanding genutzt werden (wie es im Gitarrenbereich ja der Fall ist). Hier spielt natürlich vorrangig die Impedanzantwort des Lautsprechers und klar, auch des Mikros eine gewichtige Rolle und diese ist keinesfalls linear sondern von den Parametern der Materialien und der phyischen Eigenschaft des LS, des Mikros, des Gehäuses abhängig!
Soweit bin ich aber noch garnicht und ich glaube zu wissen, dass ich da garnicht hin muss.
Was ich erstmal will ist, vorrangig das Phasing zwischen einem Lautsprecher und dem Mikrofon akzeptabel "umbilden" zu können.
Cone to Ring des Lautsprechers VS Cone to Ring des Mikros.
Denn ich bilde mir ein, dass damit 80 Prozent des Jobs schon erledigt sind (neben Hoch- und Tiefpass, EQing).
Die Grundidee besteht aus 2 Elementen, EQ und PhasingDie Größenordnungen belaufen sich dabei irgendwo in den folgenden Bereichen (nur als angedachte Ausgangsbedingung):
EQ
HPF 1st Order: 55Hz
Band 1 225 Hz, 1oct
Band 2 590 Hz 1.5 oct
Band 3 2175 Hz 1.5 oct
Band 4 5725 Hz 1oct
LPF (schauen wir mal)
Warum diese Frequenzen, später!
PhasingErstmal beeinflussen sich die EQ's untereinander. Das ist ein physikaisches Gesetzt, je nach Güte der Filter.
Dazu kommt jetzt aber folgendes:
Ich will das trockene oder auch das pre Eq'edte Signal samplen. (klingt spannend, ist es aber eig. garnicht) und auf direktem Weg in einen SRAM schreiben (DMA), dieses mit Pointerversatz (sample count) direkt (DMA) wieder auslesen und dann (mit kein plan wieviel Prozent, vielleicht 30) wieder dem Nutzssignal zuführen. (Wenn man so will: FIFO, mit vordefinierter Tiefe).
44.1kHz, 24 bit angestrebt (durchaus machbar), reichen würden 22.05kHz, 16 bit.
Entscheidend ist das Delay der beiden Signale!
Was erstmal abstrus klingt, führt nämlich zu gewollter Ausöschung vordefinierter Fequenzen, ähnlich wie es zwischen LS und MIC passiert.
Erste Gehversuche kann jeder der ein DAW hat selbst versuchen, indem er ein trockenes Gitarrensignal mit 0,5ms Zeitverstatz mischt, ein Monodelay im Cubase z.B..
Um jetzt aber nochmal auf die "Einfachheit" der Palmers zurück zu kehren.
Klar, "one knob" Lösung. Mehr will ich auch nicht. Verschiedene Emulationen vordefiniert abrufen. Aber eben auch verschiedene.
Ich will garnicht, dass im Endprodukt jemand an den EQ's dreht oder sich daüber gedanken macht, wieviele Samples von einigen nS jetzt wohl die Richtigen wären. Das macht das Produkt nachher einfach auf Tastendruck.
LG Geronimo
PS: Geil ist es auch, wenn ich gleich 3 Eingänge und 2 Ausgänge habe, der Kopfhörerverstärker inkl. Harwaremonitoring ohne Latenz ist dann gleich included.