So … hier meine kleine Therapie-Gruppe:
Den 1966er Mustang Bass hatte ich letzten Sommer restauriert und im zeitgenösischen »Surf Green« mit Nitro-Lack lackiert. Diese Farbe stammt übrigens im Original aus dem DuPont-Farb-Spektrum von General Motors – Fender hat die Farben einfach übernommen.
Die beiden Jazzmaster – eine in »Olympic White« und eine in »Sea Foam Green« müssen auch so sein, viele kennen das … eine reicht nicht … es ist sinnlos, darüber zu lamentieren. Man braucht jeweils mehrere. Die weiße ist eine Vintage Reissue von Fender und die grüne ist eine von mir nach original-1964/65er zum Teil mit Fender-Teilen rekonstruierte Jazzmaster – die Tonabnehmer sind handgewickelt von The Creamery Pickups aus Manchester. Die ist meine Lieblingsgitarre, sie hat diesen 60er-Surf-Punch … einfach großartig …
Der Rest des Familienfotos ist kurz erklärt … ich brauch die einfach um mich herum. Die sind immer gut verstaut in Koffern oder Schränken, aber neulich war mein Freund Chris »Cannonball« Schmitt mit seiner blonden Telecaster hier und wir dachten, wir machen mal mal ein Familienfoto …
Und dann das Projekt der letzten Wochen … das Pedal-Board ist endlich fertig geworden. Das schwarze Pedal rechts neben dem Tremvelope ist ein AB/BA-Umschalter von American Loopers, mit dem ich die Reihenfolge von Tremvelope und Fender Tube Reverb umschalten kann. Der Tube Reverb ist mit Ein- und Ausgang mit dem Pedalboard verbunden. Mit dem Pedal links kann ich die Tremolo-Geschwindigkeit des Tremvelope unabhängig von der Envelope-Funktion regeln.
Und es macht so viel Spaß …
Von links nach rechts im ersten Foto (die zweite Jazzmaster kam erst danach dazu …):
57er Fender Precision Bass (Daphne Blue mit goldenem Pickguard) – ein sehr schwerer und schwer zu bespielender E-Bass, wenn man ihn selten spielt, so wie ich; trotz optimal eingestellter Seitenlage. Full Scale Bässe sind halt große Tiere … aber geil.
1962er Fender Jazz Bass – selbstgebaute Reissue aus teilweise alten Originalteilen (den Korpus hab ich von einem durchgeknallten US-Reverend aus seiner Kirchen-Band – die Geschichte könnte aus einer Blues-Brothers-Szene stammen) – der Bass, den z.B. Aston Barrett gespielt hat und der so typisch für den Bass-Klang der Aufnahmen der Band damals war (mal wieder Bob Marleys »Live« hören).
Dahinter mein erster Fender Amp, ein 1969er Princeton, den mir meine Eltern damals schenkten, von einem Tanzmusikerkumpel abgekauft.
Meine 62er Custom Telecaster (Reissue) mit Fender Custom Shop Vintage Pickups, daneben Chris' blonde Hoyer Telecaster, der wir einen Satz Tonerider Vintage Pickups verpasst haben – die lebt wieder.
Dahinter ein Princeton (wie der andere Princeton Non-Reverb für den extra Headroom) im Top-Gehäuse auf einer 1x15"-Fender-Box – 15 Zoll für den richtigen Surf-Punch …
Dann die nach 62er-Spezifikationen von mir gebaute Stratocaster mit Tonerider-Surfari-Pickups und gold anodisiertem Pickguard – diese Gitarre hätte Carl Wilson (Beach Boys) im Intro von »Surfin USA« spielen können … nach dem Vorbild hab ich sie jedenfalls gebaut und sie klingt auch so.
Dann der angesprochene Fender Mustang Bass … das ist ein Shortscale (eigentlich Medium-Scale) und lässt sich viel leichter spielen als der P- und der J-Bass … aber das ist eine lange Geschichte. Das ist jedenfalls mein Lieblingsbass, auf denen ich gerne die von Carol Kaye eingespielten Beach-Boys-Basslinien nachspiele – oder sonstigen Kram der Wrecking Crew … Nancy Sinatra … Lee Halzewood … oder moderner Surf-Kram wie die Expressway Scetches.
Und dann noch zwei für mich sehr wichtige Instrumente …
… ganz rechts der legendäre Fender VI in der Squier-Version – in den 60er bis Anfang 70er in kleinen Stückzahlen gebaut und eher nicht erfolgreich … aber legendär von diversen Studiomusikern eingesetzt … man kennt den Sound: Spaghetti-Western, Krimi-Musik und sowas, sehr twangy.
Und davor liegen last but, not least:
Mein 1962er Fender Tube Reverb – das Hallgerät, ohne das Surf-Sound nicht möglich gewesen wäre. Kein Bodentreter kann den ersetzen. Aber ich bin drauf und dran, den hier auch besprochenen Transformer-losen Hall für einen Freund zu bauen … und um ein Projekt zu haben.
Und ganz vorne liegt meine Gretsch 6120 – das ist die Rockabilly-Gitarre schlechthin. In den 60ern das Standard-Instrument bei Country- und Rockabilly-Gitarristen und dann in den frühen 80ern durch Brian Setzer von den Stray Cats wieder weltweit ins Bewusstsein kam … Rock this Town … Stray Cat Strut …
Mehr Gitarren braucht kein Mensch. Außer den zwei–drei Projekten, die ich noch vorhabe … haha …