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Marshall JCM2000 Umbau zum 2203

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Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« am: 2.03.2021 19:51 »
Hallo Leute,
seit längerem lese ich hier nun schon still mit und möchte nun auch mal ein bisschen Input geben.

Zunächst zu mir:
Ich heiße Max, bin 23 Jahre alt und studiere zurzeit Maschinenbau. Mit der Röhrentechnik kam ich vor gut 13 Jahren in Kontakt. Und habe ursprünglich mit dem Überholen von alten Röhrenradios und Röhrenfernsehern angefangen.

Der "Patient":
Ist ein Marshall DSL100 aus der alten JCM2000 Serie. Er war mein erster Marshall und auch erster vernünftiger Amp überhaupt.
Zugegebenerweise war ich damals doch etwas enttäuscht als ich ihn dann zuhause das erste mal spielte, war das ganze doch irgendwie nicht so, wie ich es mir immer erträumt hatte.
Insbesondere der zweite Kanal klang doch recht dünn, schrille Höhen, sehr betonten Mitten und ein Loop der für mich unbrauchbar war. Mit eingeschaltetem Deep konnte man das Ganze zwar untenrum ordentlich andicken, aber es dröhnte dann sehr stark. Mit aktivierten Deep hatte der erste Kanal wiederum viel zu viele Bässe.

Die meisten würden so einen Verstärker wahrscheinlich verkaufen, aber irgendwie wollte ich das nicht, schließlich war es nunmal mein erster Marshall. Bald kam mir dann die Idee zu versuchen den Verstärker zu modifizieren. Und so wurde dann sehr viel daran rumgewerkelt, was natürlich der Platine auf Dauer nicht gut tat. Etwas später wurde er dann von einem Plexi Clone abgelöst in dem ich praktisch jede Schaltung auspropierte die ich in die Finger bekam.

Nun fast forward in die Gegewart beide Verstärker wurden mittlerweile von einem Mesa Dual Rectifier abgelöst. Der DSL stand seit jeher nur in der Ecke und hatte irgendwann, aus unerklärlichen Gründen angefangen zu brummen. Für mich stand fest das ich die Kiste irgendwann mal neu aufbaue. Nur als was war mir noch nicht klar. Angefixt durch folgendes Video: https://www.youtube.com/watch?v=XeYsthlkrw8 kam mir dann in den Sinn einen 2203 zu bauen mit zwei Kanälen, mehr Gain, Loop und regelbaren Depth.

Der Umbau:
Begann erstmal mit viel Kopfzerbrechen wie und wo ich alle Bauteile montiere. Aufjedenfall sollte die original Optik erhalten bleiben und keine neuen Löcher gebohrt werden.
Beim original DSL saßen die Röhren direkt auf der Hauptplatine. Diese ist wiederum auf einem Stahlblech montiert, dass dann auf das Chassis geschraubt wird. Davon kann man so erstmal nichts wiederverwenden. Ich hab mich dauraufhin dazu entschlossen eine neue Trägerplatte in Inventor zu konstruieren. So konnte ich während der Planungsphase wunderbar hin und her experimentieren. Am Ende hab ich dann den G-Code geschrieben und die Platte per Laser zugeschnitten.

Die Schaltung:
Soll im Grunde, wie schon oben geschrieben eine gemoddeter JCM800 sein. Nach etwas hin und her bin ich nun bei folgenden Veränderungen hängen geblieben:
An V1a Ferritkern statt Gridstopper und Ra 220k . Von dort geht es über 4.7nF raus auf beide Kanäle. Beide Gainpotis sind mit 220k gegen Masse gebrückt. Brightcap ist im grünen Kanal 500pF und im blauen Kanal 100pF.

Zwischen den Schleifern der Gainpotis wird mittels Relais umgeschaltet von dort geht es dann über einen Gridstopper von 56k auf das Steuergitter von V1b.
An V1b ist der Rk 11k. Aktiviert man den Boost wird diesem mittels Relais  3.3k II 680nF prallel geschaltet, das Relais ist mit 47k überbrückt. In beiden Kanälen lässt sich dieser Boost per Kippschalter an der Front aktivieren.
Den 500pF Bypasskondensator am zweiten Spannungsteiler habe ich entfernt. V2 ist komplett stock.

Im Tonestack habe ich den Slope Widerstand auf 47k erhöht. Diesem kann man per Kippschalter 120k parallel schalten um so auf ca. 33k zu kommen.
Vom Tonestack Ausgang geht es über 470k II 100pF auf die beiden Channel Volume Potis mit jeweils 500k. Mittels Relais wird zwischen den Schleifern umgeschaltet. Der Ausgang geht dann in den TT-Loop. (Der Loop selbst klaute leider massiv Bässe. Aus diesem Grund habe ich dort den Koppelkondensator am Sendausgang stark erhöht. Jetzt passts.)
Nach dem Loop folgt ein 1M Poti, praktisch als globaler Master.

In der Endstufe war für mich klar das ich einen Depth benötige der viel Boost ermöglicht, da der Amp primär bei kleineren Lautstärken gespielt werden soll. Die standard Depth Schaltung aus
 4.7nF und 1M Poti gefällt mir persönlich wenig da sie doch eher wenig selektiv arbeitet. Aus diesem Grund habe ich einen Saugkreis verbaut, bestehend aus 3.3µF, 1H Spule und einem 5k Poti, der parallel zum Presence liegt. Damit erhält man einen Boost bei etwa 87Hz. Um genug Boost zu ermöglichen bin ich mit der Gegenklopplung auf 47k am 16Ohm Abgriff gegangen. Dies ermöglicht nun zwar schön viel Boost es fehlt nur deutlich die Offenheit, die den Jcm800 meiner Meinung nach auszeichnet. Aus diesem Grund habe ich den 100pF vor den Channel Volumes eingefügt, der somit für einen deutlichen Höhenboost sorgt (s.o.).

Ansonsten habe ich noch die Koppelkondensatoren zu den Endröhren auf 47nF erhöht.
Presence Poti ist 5k und reverse Log genau wie das Depth Poti.
Der Angstcap an den Anoden des Phaseninverter ist auf 100pf erhöht.

Im Netzteil habe ich die beiden Hauptelkos auf 220µF erhöht und die beiden Widerstände zwischen Schirmgitter und Phaseninverter auf jeweils 4.7k 1W verringert um mehr Spannung für die Vorstufe zu bekommen. Der Rest ist ansonsten Stock JCM800 2203.

Fazit:
Die Kiste geht richtig ab. Mit dem Depth kann man unvernünftig viele Bässe reindrehen (Diezel mäßig) und auch bei extrem geringen Lautstärken so noch einen sehr vollen Klang aus dem Verstärker zaubern. Mittels Loop hab ich dann mal mein G-Major II eingeschliffen, was wunderbar funktioniert. Etwas Hall und Delay drauf und man vermisst eigentlich nichts mehr. Der schaltbare Boost läuft auch wunderbar. Einzig ein gewisses 50Hz Grundbrummen trübt die ganze Sache etwas. Auf mich wirkt es als wäre der Netztrafo etwas ungünstig platziert und streut in die Gitterleitung von V1b ein. Desweiteren war das Chassis irgendwann mal umgefallen wobei sich das Blech um den Netztrafo verformt hatte (Ich meine das der Amp seit dem Brummprobleme hatte - kann mich aber auch irren).

Für interressierte habe ich im Anhang paar Bilder eingefügt.

Fragen, Anregungen und Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!






Gruß,
Max

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Offline Rene2097

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #1 am: 3.03.2021 14:23 »
Hallo Max,

Glückwunsch zum erfolgreichen Umbau und willkommen im Forum.

Der Amp scheint echt klasse zu sein aber das Brummen ist natürlich ärgerlich. Planst du, dass noch zu beheben oder kann man damit leben?

Grüße, René

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Offline Nigel

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #2 am: 4.03.2021 22:33 »
Moin!

Die JCM2000er haben mir auch nie richtig gefallen. Sehr vernünftig, mit denen etwas neues zu machen. Sieht sehr gut aus.
Bekommen wir einen Schaltplan zur Inspiration?

btw. Ferritkerne sind echte Waffen gegen HF-Rauschen und Pfeifen bei HighGain.


  :topjob:


Grüße

Nigel

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #3 am: 4.03.2021 23:17 »
Hallo,

vielen Dank für die netten Worte.

Tja das Brummen würd ich natürlich gern beheben. Soweit wie ich es bisher eingrenzen konnte streut irgendwas auf der Strecke zwischen  Gainpoti und Steuergitter der zweiten Stufe ein. Alle Leitungen in dem Bereich sind natürlich schon geschirmt und der Schirm ist auch mit Masse verbunden. Wirklich schlimm ist es nicht schaltet man den Gainboost aus nimmt es merklich ab.

Ich denke einfach das der Netztrafo ein ordentliches Störfeld erzeugt.
Kommt man dem Verstärker mit einer Humbuckergitarre zu nahe stört er schon aus deutlich größerem Abstand, als im Vergleich zu anderen Verstärkern.
Wie gesagt das Chassis ist auch mal ordentlich abgestürzt woraufhin sich das gesamte Blech um den Trafo herum deutlich verzogen hat. Ob und inwiefern sich so etwas auf einen Trafo auswirken kann entzieht sich allerdings meiner Kentniss. Das Blechpaket war in meinen Augen aber nicht beschädigt.

Ich werde in den kommenden Tagen eh nochmal an der Kiste arbeiten, dann kann ich nochmal ein paar Sachen ausprobieren.
Und wenns dann immernoch nichts bringen sollte hänge ich eben ein Gate in den Loop. ;D

Für den Ferritkern hatte ich mich auch wegen des besseren Rauschverhalten entschieden. Ist so ein ganz einfacher länglicher Kern durch den ich zwei Windungen der Gitterleitung gesteckt hab. Dieses Konstrukt sitzt dann direkt an der Fassung. Endresultat ist, dass der Amp wirklich garnicht rauscht.

Den Schaltplan kann ich gerne aufmalen allerdings dann quick 'n dirty meine Zeichenmaschine hab ich nämlich gerade erst abgebaut.  ;D
Gruß,
Max

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Offline Reinhold Messmal

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #4 am: 5.03.2021 10:06 »
Hallo,
bei Netztrafos kann es durch Kernsättigung zu verstärkten Streuungen kommen. Die könnte einerseits durchaus von einem beschädigten Kern kommen, aber auch durch erhöhten Stromfluss, wie z. B. die vergrößerten Elkos oder eine eventuelle Gleichstromheizung.
Grüße, Stefan
Lesen ist Schreiben. Silber ist Gold!

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Offline Rene2097

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #5 am: 5.03.2021 13:29 »
Ich hatte in einem früheren Projekt einen Netztrafo verbaut der eine ~700 V-Wicklung für die Anoden und eine ~ 400 V Wicklung für den Rest (Schirmgitter und Vorstufe) hatte. In meiner jugendlichen Unwissenheit habe ich alles an die 400 V Wicklung gehangen. Es funktionierte zwar aber die Einstreuungen des NT waren nicht zu beherrschen. Mit Gitarren musste man stets 2-3 Meter Abstand halten sonst hat es stark gebrummt. Erst Jahre später kam mir die Erkenntnis das es vermutlich an der Überlastung des Trafo lag.  :facepalm:

Der Netztrafo könnte also, wie Stefan sagte, eine heiße Spur sein.

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Online Stahlröhre

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #6 am: 5.03.2021 18:13 »
Hallo,

der Netztrafo ist für mich bisher auch der Hauptverdächtige. Ich möchte demnächst mal versuchen den Verstärker über einen passenden externen Trafo fremd zu versorgen.
Gegenüber der original Schaltung wird der Trafo eigentlich weniger belastet, soll heißen das sowohl die Hauptelkos der Anodenspannung kleiner sind (von ursprünglich 175µF auf 110µF reduziert), als auch weniger Röhren geheizt werden da ich nur noch drei ECC83 verwende anstatt ursprünglich vier.

Des weiteren habe ich mal per Hand die Schaltung aufgemalt.
Gruß,
Max

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Offline Headsurgeon

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #7 am: 5.03.2021 22:40 »
Hallo Max,

dein Supply für Relais und Heizung V1 ist "Erdfrei" und dürfte für das Gebrumme verantwortlich sein.

Falls Du ein passendes 6.3V Netzteil besitzen solltest:
1) klemme den Brückengleichricher eingangsseitig ab.
2) Versorge Relais und Heizung V1 mit dem Netzteil.


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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #8 am: 6.03.2021 14:55 »
Okay ich möchte mich erstmal für die ganzen Hinweise die ihr mir bisher gegeben habt bedanken.

Ich war heute morgen nicht untätig und habe zunächst einmal die Verbindung zwischen Gleichrichter und Heizspannung aufgetrennt.  Den gesamten Teil aus V1 und Relais habe ich dann direkt am Ladeelko per Labornetzteil versorgt. Der Brumm ist dadurch etwas geringer geworden (was aber durchaus an der besseren Siebung der Gleichspannung liegen könnte?).
Leider ist das ganze nicht die (Haupt)Ursache des Problems, da der Verstärker weiterhin brummt.

Daraufhin habe ich wie angekündigt mal den gesamten Heizungs und Anodenkreis aus einem anderen externen Trafo versorgt. Die negative Gittervorspannung kam aus einem Labornetzteil.
Tja und mit dem Aufbau ist das ganze jetzt komplett still. Ich denke mal, dass es sich somit um eine Einstreung handelt die der Netztrafo verursacht.

Des Weiteren ist der Brumm auch abhängig von der Stellung des Gainpotis, soll heissen wenn der Schleifer des Potis den größten Widerstand gegenüber Masse hat brummt es auch am lautesten. Unteranderem kann man das Brummen auch provozieren, wenn man die Channel Volumes sehr weit aufreht, dann ist der Pegel im Loop aber viel zu hoch, daher ist diese Einstellung auch eher praxisfremd und unbedeutend. Alle Leitungen von den Gainpotis, Channel Volumes und auch die des Masters sind geschirmt ausgeführt.

Bei der Dc Heizung war ich mir zugegeben unsicher ob hier nochmals per Symmetrierwiderständen referenziert werden soll/darf.
Desshalb hatte ich auch keine verbaut und die Heizung nur über den Mittelabgriff des Trafos mit Masse verbunden. In der Literatur und im Internet finden sich hier widersprüchliche Aussagen ob einmal oder mehrmals referenziert werden soll/darf.

Andererseits hätte ich mir es deutlich einfacher machen können, wenn ich mich einfach an der original Schaltung des DSL orientiert hätte. Bei der wird nämlich mittels zwei 100Ohm Widerständen (obwohl der Trafo einen Mittelabgriff besitzt) Ac seitig referenziert und dann nochmals hinter dem Gleichrichter durch eine Reihenschaltung aus zwei Elkos deren Mittelpunkt auch auf Masse liegt.

Den schiefen Trafo hab ich auch mal fotografiert, damit ihr euch ein Bild machen könnt.
Gruß,
Max

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Offline Holzdruide

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #9 am: 6.03.2021 15:21 »
Hallo

Der Trafo ist "etwas" schräg montiert würde ich sagen  :devil:

Gruß, Franz  :angel:

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Offline Nigel

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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #10 am: 10.03.2021 09:58 »
Moin!

Man könnte bzgl. der Heizspannungsversorgung eine Schaltung in der Art eines Netzfilters einbauen. Ob es am Trafoausgang vor den Endröhren oder nach dem Gleichrichter sinnvoller
ist, muss man ausprobieren.. Kenne so etwas aus HiFi-Amps.

Grüße

Nigel

P.S.: Der Trafo ist schief montiert. ;D



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Re: Marshall JCM2000 Umbau zum 2203
« Antwort #11 am: 10.03.2021 23:43 »
Also ich habe mittlerweile nach dem Gleichrichter der DC-Heizung zwei 100Ohm Widerstände zu Symmetrierung eingefügt und die Masse mit dem Mittelabriffs der Heizwicklung verbunden, dass änderte aber wenig bis garnichts. Das testweise Heizen von V1 mit reiner Gleichspannung aus einem stabilisierten Labornetzteil brachte auch kaum Verbesserung.
Meine Brummstörungen kommen durch magnetische Einstreuungen des Netztrafos, der in so ziemlich jede Signalleitung reinballlert.
Der Bereich um V1 ist davon am stärksten betroffen.

Beim Test mit einen anderen Trafo war alles still im Verstärker.
Der Verstärker hat, wie auf den Bilder deutlich zusehen mal eine Bauchlandung aus gut 80cm Höhe gemacht. Bei diesem Unfall hat sich das Blech um den Trafo gut nach innen gekantet, so stark dass sich sogar die Frontplatte etwas nach vorne raus dellte (die Front ließ sich aber wieder reindrücken). Danach hat der Verstärker angefangen zu brummen, was ich aber nicht sofort gemerkt hatte und schlichtweg für einen Schaden an der Paltine o.ä. hielt.

Gestern habe ich den Trafo auch mal komplett gelöst konnte aber keine offensichtlichen Beschädigungen am Blechpaket feststellen.
Das Chassis habe ich daraufhin mit Hammer und Holz etwas "traktiert" um den Trafo wieder in die alte Lage zu bekommen. Muss den Verstärker aber irgendwann mal richtig zerlegen um da richtig dranzukommen.

Ich denke einfach das der Trafo einen weg hat. Früher hat die Kiste mit Platine nie gebrummt später dann schon.
Ich könnte mir gut vorstellen einen Marshall Ersatztrafo für JMP/JCM800 zu kaufen und diesen dann stehend zu verbauen. Für das alte Loch würde ich dann ein Abdeckblech auf dem Laser ausschneiden.

Andererseits könnt ich mir auch gut vorstellen das Ganze so zu lassen wie es jetzt ist. Ich besitze ja noch nen Rectifier und einen Plexi Klon. Der Marshall DSL läuft bei mir eher auf geringer Lautstärke, sodass es noch auszuhalten ist.
Derweil plane ich sowieso noch an einem ganz anderen Projekt. Etwas cleanes eher in Richtung Matchless und Fender, da würde ich dann eventuell lieber mein Geld reinstecken wollen.
Gruß,
Max